Dresden - Neumarkt und Frauenkirche (Galerie)

  • Zum Schluss nehme ich mir mal die Freiheit und küre meine TOP 3 der schlechtesten Füllbauten.

    3. Platz: Der Hotelbau im Quartier VII

    Und mein Preis geht nicht mal an den zurecht kritisierten Eckbau, sondern vielmehr an den Riegel dahinter, ich fand ihn leider völlig uninspiriert, auf der Fläche viel zu groß und derart steril, dass der Kulturpalast daneben wie ein architektonisches Wunder erscheint, was ich mal als kein gutes Zeichen werten würde! Wenn man dann bedenkt, dass Herr Kimmerle diesen Bau selbst auch nicht wollte, ist es umso bitterer.

    2. Platz: An der Frauenkirche 22

    Meiner Meinung nach der einzige Bau direkt am Platz, der in Kombination mit dem Glasteil daneben überhaupt keine Korrespondenz zu den übrigen Bauten aufnimmt. Er wirkt wie ein Spielzeughaus, was irrtümlich hier abgestellt wurde. Da die Fensterverteilung aber dem historischen Vorgänger entspricht, kann man dieses Debakel relativ leicht in vielleicht 10 Jahren beheben. Aufgrund dieser Tatsache ging die goldene Ananas an diesem Bau knapp vorbei.

    1. Denn diese goldene Ananas sichert sich für einige vielleicht überraschend der Ersatzbau für das Zechsche Haus


    In Anberacht der kunsthistorischen Bedeutung des Vorgängers empfand ich diesen Bau als eine Zumutung. Er war qualitativ rein von der Bauausführung gar nicht schlecht (besser als die Rekos in der Sporergasse) aber die Optik ist so derart daneben, mich hat es gegruselt. Zudem ist aufgrund der wild verteilten Fenster eine Reko ohne Abriss wesentlicher Teile des Gebäudes kaum möglich. Daher aus meiner Sicht eine würdige Nummer 1 im schlechtesten Sinne.

    APH - am Puls der Zeit

  • Bezüglich der schlechtesten Füllbauten würde ich auch noch den Anbau des Cosel Palais mit seinem vorgehängten türkisen Metalletwas sowie dem reinen Glasgebäude im QIII erwähnen, aber über den schlechtesten Geschmack lässt sich natürlich trefflich streiten ;)

    Zu einer der besten Rekos, die leider immer wieder hier und auch mir unter den Tisch fällt gehört eine der allerersten Rekos der allerersten Stunde...das Kanzleihaus in der Schlossstrasse gleich neben den Georgentor! Die Reko ist so authentisch, dass man heute schon vergessen hat, dass es eine Reko ist!

    Eine wichtige Erkenntnis hat der (neue) Neumarkt jeden Fall gebracht: Die Armseligkeit heutiger Archtektursprache im Gegensatz zu den ganz natürlich überzeugenden Rekonstruktionen.

    Es war ursprünglich weniger geplant wiederaufzubauen als dann glücklicherweise und hier vor allem dank der GHND sowie der Dresdner Bürger doch schlussendlich kam, aber wir sehen auch heute, dass noch viel mehr möglich gewesen wäre, wenn es nicht diese unsägliche Gestaltungskommission und das intrigante, teilweise auch wirklich unfähige Stadtplanungsamt gegeben hätte. Viele Bauherren wollten ohne unnötige „moderne“ Brüche ganze Quartiere komplett rekonstruieren und nun sehen die „modernen“ Füllbauten neben den Rekonstruktionen ganz schön alt aus :-).

    Hoffentlich hat hier vor allem die Politik gelernt, dass man am zukünftigen Neustäder Markt...

  • Die "modernen" Füllbauten verderben den Gesamteindruck, jeder einzelne von ihnen ist ein Ärgernis. In Frankfurt hat man es insgesamt besser gemacht. Die Rekonstruktionen an sich sind herrlich, auch wenn ihnen noch Patina zur Perfektion fehlt. Irgendwie sieht alles noch zu "neu" aus.
    Danke Wissen.de für deine Fotos.

    In dubio pro reko

  • Die "modernen" Füllbauten verderben den Gesamteindruck, jeder einzelne von ihnen ist ein Ärgernis. In Frankfurt hat man es insgesamt besser gemacht. Die Rekonstruktionen an sich sind herrlich, auch wenn ihnen noch Patina zur Perfektion fehlt. Irgendwie sieht alles noch zu "neu" aus.
    Danke Wissen.de für deine Fotos.

    Naja das ist aber ein bisschen unfair gegenuber Dresden weil der Neumarkt Gegend deutlich grosser ist- vergleich mal eher Huhnermarkt mit Judenhof. Und ist wirklich Romer so viel besser?

  • Es geht um Qualität, nicht Quantität. Die Neubauten in Frankfurt sind insgesamt deutlich origineller und damit akzeptabler als am Neumarkt. Hier kann ich kein Beispiel ausmachen das sich irgendwie positiv einprägen würde. Keines, das sich auch nur im Geringsten mit den Rekonstruktionen messen könnte. Es sind einfach nur unnötige Störfaktoren - was ja offenbar irgendwie auch so gewollt war, auch wenn das natürlich keiner der Urheber zugibt.

    In dubio pro reko

  • Da muss ich Königsbau zustimmen. In Frankfurt sind die modernen Füllbauten von mittelmäßig (aber sie tun auch keinem weh) bis sehr attraktiv (und einfallsreich) einzuordnen, während in Dresden eher eine Einordnung von grottenschlecht (ein wahrer Dorn im Auge) bis mittelmäßig (aber sie tun auch keinem weh) reicht.

  • Die schlimmsten Bausünden sind meines Empfindens nach jene, die am "besten" wahrgenommen werden können. Das gilt weniger für die Scheußlichkeiten in der weniger frequentierten Rosmaringasse als vielmehr für das Neumarkt-Areal direkt neben der Frauenkirche, im Quartier 1. Da muss jeder zwangsläufig hingucken. Hässlich, grobschlächtig und völlig unangemessene Dachformen, und zu allem Überfluss dominiert dann auch noch die Farbe Seniorenheim-Grau. Selbst der DDR-Bau des heutigen Hiltons (rechts) ist mit seiner schlichten Fassade deutlich standortangemessener als die Brutalo-Klötze von Prisco. :kopfwand:


    Von Geo-Loge - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1267346
    .

  • Ich denke da wird weder die Prozesse oder die Umfang die Projekte gewurdigt - wurde Frankfurt geben ohne Neumarkt? Es ist das erste und grosste Wiederaufbauprojekt ihrer Art - da muss man zwangslaufig schatzen was man hier erreicht hat - gib mich eine Grosstadt die mehr erreicht hat als Dresden. Frankfurt ist doch so ein kleines Miniprojekt dass es traurig ware wenn sogar die wenige Gebauden nicht halbswegs gut ware. Abgesehen von Potsdam vielleicht - wo gab es mehr Rekonstruktion? Wurzburg? Stuttgart?

    2 Mal editiert, zuletzt von johan v2 (12. Januar 2018 um 02:25)

  • johan, das hast du missverstanden. Niemand hat das Erreichte in Dresden in Abrede gestellt. Es ging lediglich um die Qualität der Neubauten. Diese kann man mit gutem Grund kritisieren.

    In dubio pro reko

  • Ich bin auch der Meinung, dass man in Frankfurt viel von Dresden gelernt und dabei einige Fehler vermieden hat. Dass aber einige Füllbauten in Dresden bewusst den Bruch suchen statt zu vermitteln, wie das m.E. in Frankfurt eher der Fall ist, lag ja nicht am Gesamtkonzept, sondern an der Entscheidung Einzelner in den Jurys und der Gestaltungskommission. Es ist schon bedauerlich, dass einige wenige zum Nachteil vieler mit ihren verbohrten Ansichten weitreichende Entscheidungen treffen können, ohne sich dafür zumindest öffentlich rechtfertigen zu müssen.

  • Es dürfen hier gern noch mal die damaligen Verantwortlichen beim Namen genannt werden (nicht nur die Institution Verunstaltungskommission)! Das kommt in der öffentlichen Debatte oft noch zu wenig raus, wer hier die eigentlichen Strippenzieher der Sabotage waren.

    Nochmal jedenfalls einen Riesendank an dich wissen.de. Du hast damit die bislang schönste und zusammenhängendste Bilderschau des Neumarktareals abgeliefert, die ich bislang sehen durfte. Super gemacht! Ich hoffe, etwas ähnliches kannst du bzw. ein anderer Forist dann in einigen Jahren nochmal angehen, wenn die vorerst letzten Quartiere am Platz und in den Seitenstraßen fertig sind. :thumbup:

    PS: Wäre auch sehr schön, wenn es einige dieser Bilder in die Wikimedia Commons schaffen, wo sie die große Allgemeinheit auch zu Gesicht bekommen kann.

  • Wenn ich mir die derzeitige Gestaltungskommission anschaue, dann ist dort nicht ein Dresdner zu finden, nicht mal ein Sachse! Da frag ich mich schon, ob diese Leute wirklich immer verstehen, was dieses oder jenes für die Stadt und ihre Bewohner wirklich bedeutet. Warum werden nicht zivilgesellschaftliche Gruppen eingebunden? Es gibt ja nicht nur die GHND auch die Ostmodernen haben das Recht gehört zu werden. Das stört mich einfach, aber zugegeben nicht nur in Dresden, sondern generell. Stadtplanung und Städtebau ist gerade in Großstädten viel zu weit weg von den Menschen, die darin leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (12. Januar 2018 um 19:50)

  • 3. Wie gut die Architekten früherer Zeit waren, lässt sich am Neumarkt wieder erleben, ich sage nur Sichtachsen. Man hat früher sehr klug und geschickt Städte auf Höhepunkte komponiert, das ist mir in Dresden wieder aufgefallen. Eine Tugend, die heute leider überhaupt nicht mehr auch nur ansatzweise begriffen wird.

    Genau! Ich finde, dass die Sichtachsen eine besonders wichtige Eigenart von Deutschen Städten sind. Zum Beispiel, der Blick vom Frankfurter Krönungsweg zum Dom, von der ehemaligen Webergasse in Braunschweig auf die Fassade der Andreaskirche, der Blick von der Mainbrücke zum Wurzburger Dom usw.

  • Aktuelle Ansichten der Bebauung rund um den Neumarkt von der Aussichtsplattform der Frauenkirche:

    Kunstakademie (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Links der Lipsiusbau (Ausstellungshalle der SKD), dann der Georg-Treu-Platz mit dem Aufgang zur Brühlschen Terrasse, am oberen Punkt der Treppenanlage das Denkmal für Gottfried Semper, dahinter der Brühlsche Garten. Das große Gebäude im Mittelgrund ist das Albertinum. In der Überdachung des Innenhofes (Architekt Volker Staab) sind Depots und Restaurierungswerkstätten der SKD untergebracht. Hinter dem Albertinum die zwei hellen Klötze der Synagoge, rechts vom Albertinum die weiße Hauptfassade des Kurländer Palais, ganz rechts das Polizeipräsidium. Im Vordergrund links der moderne Bau hinter dem Coselpalais, rechts die Bebauung zwischen Salzgasse und Rampischer Straße (Quartier II)

    (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    An der Frauenkirche, Coselpalais, Salzgasse, Quartier II, Rampische Straße (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Im Vordergrund die Baustelle des Quartiers Hoym (Quartier III/2), dahinter die Rückseite des Polizeipräsidiums. Neben dem Polizeipräsidium das Landhaus (Stadtmuseum, Städtische Galerie) und dann die Bauten an der Landhausstraße (Quartier IV, darunter British Hotel). Hinter der Landhausstraße die Bebauung der Wilsdruffer Straße, dann das Rathaus mit Turm (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Im Vordergrund mündet die Landhausstraße in den Neumarkt. In der Mitte der Übergang zur Wilsdruffer Straße mit dem Grundstück Hotel Stadt Rom. Rechts mündet die Frauenstraße in den Neumarkt. An der Frauenstraße etwas weiter hinten der Flachdachbau des Moritzhauses. Die Altbauten an der Wilsdruffer Straße zeichnen sich dagegen durch schöne traditionelle Dächer aus. Fassaden am Neumarkt: Hotel de Saxe (im Quartier IV), Heinrich-Schütz-Haus (im Quartier V), Blobelhaus (im Quartier VI). Im Hintergrund Rathaus, Kreuzkirche und Altmarkt (mit Weihnachtsbaum)

    (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Die gleiche Himmelsrichtung, aber der Blick richtet sich auf die Platzfläche. Vor dem Hotel de Saxe das Denkmal für Friedrich August II., vor dem Blobelhaus die Baumpflanzung auf dem Gewandhausareal. Im Vordergrund Bauten von Quartier III, besonders auffällig hier das Haus "Champagner Lounge" (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Im Vordergrund der Jüdenhof mit dem Dinglingerhaus (Quartier VII/2), links Quartier VI mit dem Regimentshaus in der Mitte, rechts gegenüber das Johanneum (Verkehrsmuseum). Die modernen Bauten von Stellwerk Architekten am Übergang zum Kulturpalast fügen sich von der Dachlandschaft her gut ein. Links der Kulturpalast (Konzertsaal der Dresdner Philharmonie und Stadtbibliothek). Hinter dem Johanneum die Bebauung im Bereich Schloßstraße, Kanzleigässchen, Schössergasse, Sporergasse (Quartier VIII). Im Hintergrund Taschenbergpalais und Residenzschloss. Hinter der Überdachung des Kleinen Schlosshofs ist das Kronentor des Zwingers zu erkennen (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Im Vordergrund Johanneum, Quartier I zwischen Augustusstraße und Töpferstraße, Hotel Hilton. Im Mittelgrund Quartier VIII, das weiße Kanzleihaus (Haus der Kathedrale), Stallhof, Ständehaus (Oberlandesgericht). Im Hintergrund Residenzschloss und Hofkirche (Kathedrale)

    (Foto: H. Helmlechner, 2. November 2019, CC-BY-SA-4.0)

  • Lange war ich nicht mehr in Dresden gewesen. Nun aber kann ich aktuelle Bilder schicken. Eine kleine Auswahl...

    DSCF0833

    (Rampesche...)

    DSCF0827

    DSCF0821

    (Das großartige Polizeipräsidium)

    DSCF0823

    DSCF0842

    (Coselpalais)

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    DSCF0851

    DSCF0834

    (Kurländer Palais)

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    (Blick zum Kulturpalast)

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    (Zwingerhof)

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    DSCF0855

    (Brunnen im Schlosshof)

  • Ich bin zufällig über diese 1908 verschickte Ansichtskarte gestolpert. Sie zeigt die Salzgasse mit der Rückseite des Coselpalais und dem Chor der Frauenkirche. Erstaunlich, wie an dieser zentralen Lage älteste Häuser der barocken Stadterneuerung standhalten konnten!

    Dresden Salzgasse 1908

    1908 gelaufene Polychromie, wohl nachkoloriert, ohne Verlagsangabe.

  • Siehe die detaillierten Hintergründe hier:

    Altstadtsanierung / Neubau an der Salzgasse und Großen Frohngasse in Dresden 1935-38 (das-neue-dresden.de)

    Weitere Bilder - inkl. deines Fundes:

    altesdresden.de - Bilder vom alten Dresden

    Die drei Häuser vor dem Knick sind recht häufig abgebildet worden:

    Bildquelle jeweils: Deutsche Fotothek, Urheber Walter Moebius, CC BY-SA 4.0

    Und hier noch ein zu erwerbendes Gemälde:

    Hartig, Hans 2 - Kunsthandel & Antiquariat Hardner (kunsthandel-hardner.de)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat aus obigem Link. Wie sich die Zeiten und Argumente doch ähneln:

    Zitat

    Der Dresdner Stadtbaurat Paul Wolf, seit 1923 als Chefstadtplaner und Nachfolger Hans Erlweins und Hans Poelzig im Amt, wusste um die drängenden Probleme des dicht besiedelten Dresdner Stadtzentrums. (...) Der sanitäre Notstand in diesen schlecht durchlüfteten Vierteln mit Behausungen, die oft als "Elendswohnungen" bezeichnet wurden, war groß. Durch Wirtschaftskrise und Inflation der 1920er Jahre konnten nur sehr wenige private Hausbesitzer, ihre Immobilien den Erfordernissen einer Sanierung nach neuesten hygienischen Standards instand setzen. Die Gegenüberstellung alte Stadt – schlecht, dunkel, baufällig, unpraktisch wurde all zu gern mit dargelegten Merkmalen einer neuen Stadt, die hell, sauber, gut durchlüftet und gut organisiert sei, propagandistisch verwendet. (...) Die Altstadt-Sanierungen deutscher Städte waren durchaus schon Programm der Weimarer Republik. Während der Internationalen Hygiene Ausstellung 1930 in Dresden veröffentlichte z.B. Paul Wolf einen Artikel zur Sanierung der Altstädte durch Straßendurchbrüche, Durchlüftung und Entkernung von Blockinnenhöfen. Tatsächlich nahm die Stadtverwaltung sich aber erst nach 1933 der vernachlässigten Quartiere an, die man in der Sprache des dritten Reiches als „Schandflecke“ diffamierte. (...) Wolf wehrte sich aber auch dagegen, "eklektische, romantische Stimmungsbilder hervorzuzaubern (..), die im günstigsten Fall einen Theatereffekt hervorbringen werden". Wichtig sei, wenn "das Alte schon einmal durch die rasche, pulsierende Entwicklung unserer Zeit überlebt u. unbrauchbar geworden", vor allem, "klare u. gesundheitlich einwandfreie Verhältnisse zu schaffen". (...) Tendenziell verschwand aber das Malerische zugunsten entnostalgisierter Modernisierung. Schaut man die Pläne Paul Wolfs für die damalige Innenstadtplanung 1939 an, ahnt man, wie viel alte Bausubstanz noch zur Disposition stand. Besonders die eng bebauten Quartiershöfe, ehemals Gärten, sollten entkernt werden. Die reale Bausubstanz des historischen Dresdens wäre jedoch, von einigen herausragenden Baudenkmälern und touristisch besonders relevanten Straßenzügen abgesehen, nach und nach durch innerstädtische Neubaublöcke und breitere Straßen ersetzt worden. Vor allem an den neu konzipierten Hauptstraßen, die eine rigide moderne Infrastruktur durch die alten Vorstädte gezogen hätte, wäre historische Bausubstanz unweigerlich zum Abbruch gekommen.