• Keine komplett Rekonstruktion aber wenigstens etwas

    aus dem Hanauer Anzeiger

    Meldung vom 16.11.2012, 16:38 Uhr

    Der Turm ist unter der Haube. So sieht sie nun aus, die Turmhaube auf ihrem neuen Platz auf der Alten Johanneskirche. Foto: Walzer

    Hanau. Um einige Zeit verzögerte sich gestern die Hubaktion für die
    Turmhaube, die gegen halb eins ihren Platz auf der Alten Johanneskirche
    gefunden hat.

    Der Aktion gingen lange Vorbereitungen voraus. Rund 150 Schaulustige
    versammelten sich rings um die Kirche, um dem alles andere als
    alltäglichen Ereignis beizuwohnen. In der Enge der Altstadtgassen
    leisteten Feuerwehr, Baufirma und Kranunternehmen einige logistische
    Meisterleistungen, bevor sich die Turmhaube das erste Mal von ihrem
    Fleck vor dem Kirchturm bewegte. Binnen 17 Minuten wechselte sie ihren
    Platz auf dem Kirchplatz mit ihrer endgültigen Position auf dem Turm.
    Von dort aus hat sie schon gestern das Stadtbild von Hanau verändern
    können. Mehr Infos im HANAUER vom 17. November 2012. (fw)

    Hanau: Die historische Spitze der Alten Johanneskirche soll noch dieses Jahr als Stahlsilhouette nachgebaut werden. - Hanau - Lokalmeldungen - Lokales - op-online.de

  • Ganz toll! Solche hirnlosen Taten wird es leider immer wieder geben. Deutlich härtere Strafen, Videoüberwachung und Alkoholkonsum erst ab 21 Jahren könnten eine Maßnahme dagegen sein. Oder man baut einen hohen Zaun mit Stacheldraht, der ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr begehbar ist.

    Doch am Ende beginnt es bereits bei der Erziehung. Es gibt ja auch Jugendliche, die sich völlig regelkonform verhalten.

    Wenn der Schaden behoben wird, muss man sicher nicht lange auf den nächsten warten.

  • Eine ausgedehntere gastronomische Nutzung wäre dem Platz zu wünschen. Scheint er doch, mit dem großen Fachwerkhaus und der Kirche im Hintergrund, ganz hübsch zu sein. Daß der Platz nicht schon längst für den Autoverkehr gesperrt ist, wundert mich. Schließlich stehen dort schon Bänke zum Verweilen. Zumindest sieht das in der Vogelperspektive so aus.

  • Der Altstädter Markt ist auch heute schon Fußgängerzone. Da allerdings trotzdem immer wieder Fahrzeuge den Platz passieren sind die beschriebenen Maßnahmen wohl notwendig.

    Auch gibt es hier Gastronomie.

    Am Altstädter Markt stehen ausser dem nach Kriegszertörungen rekonstruierten Rathaus einige meiner Meinung nach sehr gelungene Bauten aus der Zeit des Wideraufbaues nach den Zerstörungen des II Weltkrieges.

    Die in dem Artikel beschriebenen Umbauten betreffen eins von diesen. Es handelt sich um den im Jahre 1953 (Bauantrag) errichteten, denkmalgeschützten Nachkriegsbau Altstädter Markt 3/5. Nach dem Denkmalverzeichnis ein dreigeschossiges Doppelhaus mit raumbildender Wirkung für den Altstädter Markt. Der beispielhafte Vertreter der konservativ- traditionalistischen Architektur des Wiederaufbaus griff mit seiner L-förmigen Führung samt dem Risalitvorsprung an seinem Nordende vertraute Bilder und Blickwerte des zerstörten Marktplatzes auf, den an dieser Stelle ein traufständiges und ein durch die Tiefe Gasse abgegrenztes giebelständiges Fachwerkgebäude rahmten. Trotz Schließung dieser Gasse blieben die Sichtgewohnheiten somit gewahrt. Neben den Fenstergewänden aus Sandstein und dem ebenfalls aus Sandstein hergestellten, zweigeschossigen Hängeerker trügen auch die schiefergedeckten, holzverschalten Gauben zur Auflockerung der Baufluchten und zum historischen Gepräge der Neubauten bei, die noch traditionell aus Sandstein, Ziegeln und Bimsstein entstanden wären (zitiert nach DenkXweb - Hessens Kulturdenkmäler online)

    Das Doppelhaus halte ich, gerade auch was die Gestaltung des Erdgschosses angeht, für gelungen, da hier auf die traditionelle Bauweise in der Hanauer Altstadt Bezug genommen wurde. Der Einbau von Geschäftslokalen im Erdgeschoss und die damit verbundene Öffnung der Fassade für Schaufenster wird dieses Bild beinträchtigen. Ob es sinnvoll ist, sei dahingestellt.

  • Naja, meines Erachtens könnte das Haus aus allen Epochen seit etwa Ende der 20er Jahre stammen, es ist halt extrem schlicht und reduziert und entstammt der Bauhaus-Moderne ohne großen gestalterischen Anspruch. Nicht schön, aber auch nicht abstoßend häßlich. Mich würde interessieren, wie es fertig aussieht, insbesondere die Wahl der Materialien etc.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Als auf niedrigstem Niveau würde ich das Gebäude auch nicht unbedingt bezeichnen. Es kommt hier in der Tat auf die Ausführung an.

    Allerdings halte ich das Haus an dem vorgesehenen Standort für unpassend. Die Bebauung an der Frankfurter Landstraße, gerade auch in umittelbarer Umgebung weist noch eine teilweise villenartige Gründerzeitbebauung auf. Gerade am Übergang dieser Bebaung zur Innenstadt sollte doch eine besonders hochwertige Bebung aufweisen.

    Das geplante Objekt ist doch eher eines, dass in Aussenbezirke passt. In Hanau etwa in den Bereich um den Beethovenplatz, dessen Bebauung hochwertige Bauhausarchitektur ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (17. Februar 2015 um 13:55)

  • Zwei Meldungen aus Hanau...

    (Skurril. Aus Aldi wird Moschee...)
    Moschee auf Ex-Aldi-Gelände: Bau als Ausdruck von Toleranz
    http://www.op-online.de/region/hanau/h…ut-5034349.html

    (Dafür ziehen Rewe und Aldi in ein durchaus interessant gestaltetes neues Nahversorgungszentrum...)
    Rewe im Raumschiff
    Im Juli rücken auf dem Möbel-Erbe-Areal die Bagger an
    http://www.op-online.de/region/hanau/r…er-5038567.html

    Dafür muss leider das alte Gebäude von Möbel-Erbe weichen. Eine postmoderne Halle in Anlehnung an den Rundbogen-Eisen-Stil der Jahrhundertwende...
    https://abandonedkansai.files.wordpress.com/2013/10/mc3b6bel-erbe-hanau.jpg
    http://www.bfh-hanau.de/cms/images/programm/Moebel_Erbe.JPG

    Schade, ich mochte die Halle.
    P.S.: Übrigens krass, wie schnell sich - auch dank Zerstörungswütiger - die Natur dort Bahn bricht. Es kommt mir nicht so lange vor, dass ich dort noch durch die Verkaufsräume schlenderte, nun sieht es schon aus wie in der Mad-Max-Welt.

  • Wahnsinn: Das Nahversorgungszentrum sieht ja gar nicht so schlecht aus; ich kann mich nicht erinnern, das je über irgendeinen Supermarkt gesagt zu haben. Der runde Hof erinnert ein wenig an einen Narthex - nur hier als Vorhalle zu einem Tempel des Konsums.

  • (Dafür ziehen Rewe und Aldi in ein durchaus interessant gestaltetes neues Nahversorgungszentrum...)
    Rewe im Raumschiff
    Im Juli rücken auf dem Möbel-Erbe-Areal die Bagger an


    Das Projekt finde ich ganz interessant. So langsam versucht man offensichtlich auch Einkaufszentren archtitektonisch aufwändig zu gestalten, die ja bislang eher biligen Hallen oder Blechbuden ähnelten.

    Es bleibt trotzdem abzuwarten,ob sich eine gewisse Aufenthaltsqualität erreichen wird, oder ob die Kunden nur schnell mit dem Auto zum Einkauf und danach sofort wieder weg wollen. Dafür dass dies so geplant ist, spricht den Innraum hauptsächlich für Parklplätze zu nutzen. Ich meine das Objekt hätte hier mehr potenzial.