Trier - Dom und Liebfrauenkirche - UNESCO-Welterbe (Galerie)

  • Na gut, hab im Netz nun nachgeschaut!
    Hier sieht man antikes Mauerwerk des quadratischen Kirchenbaus aus dem 6.Jh.!
    Das antike Mauerwerk auf der Domnordseite noch näher betrachtet.
    Hier sieht man sogar die antiken Fensterformate, durchdrungen von den barocken Fensterungen des neuen Querhausbaus (aufgesetzt).
    Der antike Mauerverbund läßt sich hier nochmal sehr schön betrachten: Flache Ziegellagen z.T. im Wechsel im Natursteinlagen.

  • @SchortschiBähr:
    In den wuchtigen Mittelpfeilern des Doms befinden sich außerdem noch römische Kolossalsäulen und Pfeiler. Da hat man im Mittelalter einfach drumherum gemauert. Durch ein Fenster in einem der Pfeiler kann man das Kapitel einer der Säulen gut erkennen. Habe auf die Schnelle online jetzt leider kein Bildmaterial gefunden.
    Und vor dem Haupteingang des Doms liegt ja außerdem noch der berühmte Domstein:

    Quelle: https://www.flickr.com/photos/faszina…erbe/5059880702

    Der ist ja auch Überbleibsel einer dieser Kolossalsäulen, die im Mittelalter größtenteils rausgeschafft wurden und in diesem Fall, aus welchem Grund auch immer, einfach liegen gelassen wurde.

  • Ja, der Trierer Domm erzählt uns in situ eine der längsten Kirchen- und Architekturgeschichten in unserem Land. Ein offenes Geschichtsbuch, dessen Aura weniger von Bomben zerissen wurde, als andernorts in Deutschland. Hier läßt sich kulturelle Kontinuität, die Kraft der Ahnen durch die Jahrtausende noch spüren (ich meine das alles bezogen auf Deutschland, freilich haben wir noch viele andere solche Orte, doch sie sind immens reduziert aus den Euch Allen bekannten Gründen)!

  • Jetzt habe ich mal meine Trier-Literatur nach einen Grundriß der antiken Doppelkirchenanlage durchsucht. Hier ist der scan davon, aus:
    Trier - Kaiserresidenz und Bischofssitz, Verlag Philipp von Zabern, 1984, Rheinsiches Ladnesmuseum Trier

    Das römische Mauerwerk, das wir in den Abbildungen des obigen Beitrags sehen, dürfte im rechten Grundriß im oberen fett gedruckten Bauteil, der Choranlage, also des Chorgevierts zu verorten sein. Davon ist es die linke Mauerseite, die Nordseite. Feiner eingetragen, lassen sich die Grundrisse von Dom und Liebfrauenkirche ausmachen, im linken Grundriß. Der darübergelegte Grundriß zeigt die Doppelanlage zur Zeit Konstantins, rechts den Bauzustand im 4./5.Jahrhundert!

  • Hierbei wurde auch der Dom in Mitleidenschaft gezogen, die Schäden konnten jedoch behoben werden.

    Klar, dass bei dem Luftangriff am 14.08.1944 ausgerechnet der Suedturm (der sog. Greiffenklauturm) von Brandbomben getroffen wurde und die Glocken abstuerzten. Zum "Glueck" war das aber das Schlimmste, was dem Dom selber passierte. Der Kernbau blieb stehen, auch die Gewoelbe hielten, wie Triforium ausgefuehrt hat. Somit blieb "das ehrwuerdigste Bauwerk auf deutschem Boden" (Beseler/Gutschow, Kriegsschicksale) im Grossen und Ganzen erhalten.

    stadtbild-deutschland.org/foru…ry/index.php?image/19964/

    Auch die Heilstumskammer kam nicht ganz ungeschoren davon:

    stadtbild-deutschland.org/foru…ry/index.php?image/20003/

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

    Einmal editiert, zuletzt von BIO-Bayer (23. Oktober 2017 um 19:11)