Köln - Die romanischen Kirchen (Galerie)

  • Ich möchte gerne die Chance nutzen und zu einigen Kirchen ein paar historische Vorher- Nachher-Bilder einstellen

    Zunächst Groß St- Martin

    Quelle: Marburger Bildindex

    Heute

    Quelle: Marburger Bildindex

    Heute

    Zerstörung

    Quelle: Marburger Bildindex

    Innenraum

    Quelle: Marburger Bildindex

    Sehr ähnliche Perspektive heute

    Bogenfries 1950

    Quelle: Marburger Bildindex

    Heute

    Das Bild ist besonders interessant, zeigt es doch die historsiche Innengestaltung vor der Zerstörung

    Quelle: Marburger Bildindex

    Heute, nicht genau die Perspektive

    Chorbereich

    Quelle: Marburger Bildindex

    Heute

    So. Jetzt gehts.

    APH - am Puls der Zeit

    5 Mal editiert, zuletzt von Apollo (4. Oktober 2017 um 18:10)

  • Ich muss gestehen, dass die historische Raumgestaltung auch etwas hatte, aber die heutige, reine Form, die die Wirkung eben nicht durch eine möglichst üppige Ausstattung und Ausmalung generiert, sondern aus sehr wenigen, dafür aber sehr präsenten Architekturelementen, gefällt mir besser.

    Und es passt in der heutigen Form auch einfach perfekt zu dem Innenraum, ich finde die heutige Variante sehr gelungen und anders als z.B. bei Neuen Museum in Berlin tut die heutige Präsentation etwas für diese großartige Kirche, während es im Neuen Museum genau anders herum ist.

    APH - am Puls der Zeit

  • Danke, daß Du Dir die Mühe machst entsprechende Bildindexbilder auszusuchen. Hast Du auch Zerstörungsfotos vom Innenraum Groß St.Martin gefunden? Mir scheinen die Apsidenwölbungen erhalten geblieben,... auch von den Langhauswänden stand noch viel bis hinauf zum Triforium. Die Zerstörungsfotos von Groß St.Martin sehen auf den ersten Blick immer ganz furchtbar aus (ist es ja so oder so), weil eben der massige Turm nur noch ein abgebrochener Stumpf war.

  • Nein. Es gibt kaum Zerstörungsbilder von Groß St. Martin. Auch gestaltet sich das alles mit dem bildindex sehr schwierig. hab da Stunden dran gesessen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Wie ich in meinen Ausführungen andeutete, wären die geometrischen Beziehungen zu den umliegenden kleinen romanischen Dorfkirchen spannend. Aber das lasse ich jetzt ruhen. Ein Freund hat mich gerade darauf hingewiesen. Hier zur Info ein Überblick über die 12 großen romanischen Kirchen und die 13 kleinen romanischen Kirchen im Umland:
    https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rd…nischen_Kirchen

    Der Freund teilte mir noch folgendes mit:

    Was er damit meint sieht man hier in einer Sammlung von Pyramidenquerschnitten gut. Es geht hier um Analogien, Prinzipien des geometrischen Maßes und der harmonischen Anordnung physischer Bauten im Raum! Man könnte auch sagen im Raumfeld!

    Daraufhin habe ich mir das DOMDREIECK nochmals angeschaut und die Mittelsenkrechte nach dem Goldenen Schnitt anlysiert. Und siehe da es gibt darin 2 recht genaue Teilungen im GS:

    • die gesamte Strecke St.Gereon über Andreas, Dom Basislinie wird im Chorpunkt von St.Andreas im Goldenen Schnitt geteilt.
    • Die Linie Chor St.Andreas über den Domchor bis zu Basislinie wird ebenso im Punkt des Domchores im Goldenen Schnitt geteilt.

    Hier die Skizze dazu:

  • Köln war im Mittelalter die größte deutsche Stadt. Mit ca. 40.000 Einwohnern galt Köln damals als Großstadt. Köln hatte nicht nur die großartigen 12 romanische Kirchen, es soll auch 12 Stadttore gehabt haben. Dies war sicherlich kein Zufall, sondern sollte vermutlich ein Hinweis aut das himmlische Jerusalem darstellen. Eines der 12 Stadttore soll zugemauert gesesen sein, da man es nicht benötigte. Um aber die Zahl 12 voll zu machen, soll dieses Stadttor trotzdem errichtet worden sein. Das habe ich einmal in einem Kunstführer gelesen, ob dies aber so stimmt, weiß ich nicht, könnte es mir aber gut vorstellen. Die Gebeine der Hl. Drei Könige machten Köln damals zu einem großen Wallfahrtsort. Da machten die 12 Stadttore mit dem Hinweis auf das himmlische Jerusalem auf die Pilger vermutlich einen großen und bedeutenden Eindruck.

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (4. Oktober 2017 um 21:53)

  • Oha, dagegen war Soest, meines Wissens im Mittelalter die zweitgrößte Stadt im heutigen NRW, mit ca. 12.000 Einwohnern und nur 8 Stadttoren ja nahezu dörflich. Und aus dem Mittelalter ist auch nicht viel mehr erhalten als aus Köln.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Evtl. ist es mir zwischen den herrlichen Bildern und informativen Texten einfach entgangen, aber ich moechte noch kurz festhalten, dass sich mit St. Caecilien und St. Peter ein letztes Beispiel des vor der Saekularisation fuer Koeln ueblichen Nebeneinanders von Stifts- und Pfarrkirche erhalten hat:

    St. Andreas & Alt St. Paul
    St. Caecilien & St. Peter
    St. Georg & St. Jakob
    St. Gereon & St. Christoph
    (St. Maria im Kapitol & Klein St. Martin ?)
    Gross St. Martin & St. Brigida (direkt an die Suedwest-Ecke von GSM "geklebt")
    St. Severin & St. Maria Magdalena

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Groß St. Martin 1946

    Foto von Hermann Claasen, 1946 über wikipedia

    Wenn man sich das Foto anschaut, kann man ermessen, welch unglaubliche Wiederaufbauleistung hinter Groß St. Martin steckt, denn vom eigentliche Bau, besonders vom panoramabestimmenden Turm, war nicht mehr viel bzw. gar nichts mehr übrig.

    Hierzu sei folgendes ergaenzt:

    Bis fuenf Tage vor der Einnahme Koelns am 06.03.1945 sah GSM wie folgt aus:

    http://www.bildindex.de/document/obj05…dium=mi01316a14

    Ausgebrannt und ohne jegliche Daecher, aber in der Kernsubstanz (und allen vier Ecktuermchen) noch "erhalten". Erst durch das finale Doppel-Bombardement am 02.03.1945 wurde die Kirche zur endgueltigen Ruine. Genauso wie St. Georg. Genauso wie Marienkapitol.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Es gibt kaum Zerstörungsbilder von Groß St. Martin.

    Hier mal einige in besserer Darstellung:

    Ende der 1940er vom Fischmarkt

    Luftbild von Ende der 1940er

    Im Jahr 1953 von Norden

    Auf diesen Seiten kann sich der Interessierte mit vielen weiteren hochinteressanten Bildern beschäftigen. :computer:

    -----

    Nach den Zerstörungsbildern braucht man einen Ausgleich aus Zukunft oder Vergangenheit, ich bin für letzteres - alle Aufnahmen wohl von vor 1900.


    Man beachte die Veränderung des Bodenbelags!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (12. Oktober 2017 um 21:46)

  • Ich war noch kurz in Groß St. Martin und wollte folgende historische Aufnahen nachreichen, die zeigen, wie zerstört die Kirche war

    Historische Ansichten

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Kirchen der Kölner Innenstadt sind einfach ein Erlebnis. Man muß sich nur hineingetrauen.

    Externer Inhalt vimeo.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Die Malereien in Groß St. Martin sollten unbedingt wiederhergestellt werden.

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • Kann jemand von Euch eine Schätzung anstellen, wieviel Original- bzw. Vorkriegssubstanz bei den Kirchen noch vorhanden? Gerade beim Betrachten des zerbombten Vierungsturms von Groß St. Martin oder des Westbaus von St. Kunibert meine ich, daß kaum mehr als die Hälfte noch da war.

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Kann jemand von Euch eine Schätzung anstellen, wieviel Original- bzw. Vorkriegssubstanz bei den Kirchen noch vorhanden? Gerade beim Betrachten des zerbombten Vierungsturms von Groß St. Martin oder des Westbaus von St. Kunibert meine ich, daß kaum mehr als die Hälfte noch da war.

    Das kann man bei 12 grossen und 12 kleinen romanischen Kirchen nicht so pauschal sagen. Maria Lyskirchen hatte Glück, bei Gross St Martin waren sicher bis zu 50 % weg - insbesondere der Turm. Der Westbau St. Kunibert ist eine eigene, besondere Geschichte (vgl. Baugeschichte). Auch hat man beim Wiederaufbau z.T. vieles Intakte weggerissen, um einen vermeintlichen romanischen Idealzustand herzustellen. Gerade an Maria im Capitol.

  • Der Westturm von St. Kunibert wäre mE verzichtbar gewesen, er passt nicht zur recht zu der edlen romanischen Architektur.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.