Köln - real life (Galerie)

  • manchmal echt verrückt, auf welche Irrwege Stadtplanung geraten kann

    Verstehe ich nicht. Warum sollte ich von Köln was anderes als das Gezeigte erwarten, wenn es in vielen kleineren Großstädten genauso ausschaut? Was wir hier zu sehen kriegen, ist doch ganz normal.

  • Dieser ganze architektonische Abfall wird nicht ewig unsere Städte prägen. Ich glaube, solche Zustände können wir uns gar nicht auf die Dauer leisten, sonst verrottet unsere Umwelt.

    In dubio pro reko

  • Hier wurde lang nichts mehr gepostet, Zeit um mal wieder ein bisschen Kölner real Life zum Gruseln zu zeigen. :biggrin:

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    Ihr denkt euch, Mensch, was hat er denn da wieder für eine abgelegene, gammelige Ecke herausgesucht? Dann schaut mal, wo wir sind:

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    Der Eingang zu der Tiefgarage, auf deren Dach viele, auch das letztgezeigte, der umliegenden Häuser stehen:

    Diese Tiefgarage macht eine Wiederherstellung der historischen Straßensituation leider sehr schwierig, die wird man also irgendwann mal umbauen müssen... :anbeten:

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    Hier der bereits bekannte Blick auf die Wohneinheiten , die die Kirche vom eigentlichen Martinsviertel abriegeln:

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    Wer den Wert dieses Ensembles nicht zu erkennen vermag, den wird vielleicht dieser Text auf koelnarchitektur von den Vorzügen der 70er-Jahre-Architektur überzeugen:

    [...] Zusammen mit der üppigen Begrünung entstand so trotz der beträchtlichen Masse der Blöcke eine angenehme Wohnatmosphäre, unterstützt auch durch sensible Platzgestaltung. [...]

    Nicht umsonst wurde die Anlage 1981 mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet.

    Das Projekt gilt noch heute als Glücksfall. [...]

    :augenkrummblau:

    Seit kurzem gibt es diesen Brunnen, der schon als Mülleimer benutzt wird:

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    Durch die Tiefgarage wurde das zuvor abfallende Gelände auf eine Ebene gebracht, wodurch neben Groß St. Martin an den Seiteneingängen diese Dreckslöcher entstehen:

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    Und nein, ich habe mir nicht einen extra dreckigen Zustand herausgesucht. Ich war heute da und es sah auch schonmal schlimmer aus.

    Besonderes Augenmerk gilt auch der Platzbeleuchtung. Der Architekt, der für die Gebäude verantwortlich ist, hat auch Groß St. Martin damals rekonstruiert (immerhin, das muss man ihm hoch anrechnen) und war für die Platzgestaltung verantwortlich. Vor wenigen Jahren, als die Stadt neue Lampen verbauen ließ, meldete er sich und machte sein Urheberrecht an der Gesamtanlage geltend. (Link)

    Die Leuchten mussten also unbedingt so aussehen:

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    Oder alternativ in "verschönerter" Variante:

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    huh:)

  • Die Architektur ist das Eine. Die Pflege das Andere. Die Abgänge, der Brunnen (und die Laterne) müssen nicht so aussehen, aber offenbar hat entweder die städtische Straßenreinigung in Köln kein Interesse bzw. keine Kapazitäten, noch kümmert sich der private Grundstückseigentümer (so es Privatgrund sein sollte) ausreichend um die Pflege der Gehwege und Außenanlagen. Ähnlich sieht es mit der Wohnanlage aus, die in die Jahre gekommen ist und in die mal einen neuen Anstrich vertragen könnte.

  • Du hast natürlich völlig Recht - mit ein bisschen Aufwand ließe sich der doch recht verwahrloste Eindruck sicherlich beheben. Ich habe nur den Eindruck, dass hier wieder das gilt, was man häufig beobachten kann: Hässliche Architektur zieht diese Verwahrlosung praktisch magisch an - denn man kann sich noch so viel Mühe bei der Pflege geben, das Ergebnis sieht ja so oder so nicht ansprechend aus.

    Ich habe auch den Eindruck, dass dieses Quartier ziemlich gemieden wird. Ich war einige Stunden heute in dem Bereich (Fotos für mein nächstes Video :smile: ). Nebenan die Mühlengasse, die Mauthgasse, das Rheinufer und der Alter Markt waren stark frequentiert bei dem schönen Wetter.

    An Groß Sankt Martin ist aber kaum eine Menschenseele vorbeigekommen.

    Am Ende hat man dort einen "tollen" prämierten Platz, von den Fachleuten aus der Architektenschaft hoch gelobt, aber in der Realität mag sich kaum einer dort aufhalten und vernünftig drum gekümmert wird sich auch nicht.