Hotelprojekt am Opernplatz

  • Am Opernplatz in Frankfurt soll ein neues Luxushotel entstehen.

    Mehrere Investoren sind am Bieten, und Entwürfe gibt es auch bereits. Einer von Christoph Mäckler hier zu sehen:

    http://www.ahgz.de/regional/2005,11,503180212.html

    Erfreulich ist, daß sogar Patzschke unter den beauftragten Architekten ist. Die Chancen, daß hier etwas anständiges gebaut wird, stehen wohl ganz gut - sofern das ganze tatsächlich verwirklicht wird. Näheres in folgendem Artikel:

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…n~Scontent.html

    Das neue Hotel könnte zur Aufwertung des Platzes beitragen und hätte auch selbst (für Frankfurter Verhältnisse) eine baulich recht ansprechende Lage, denn in unmittelbarer Nachbarschaft steht all das:

    Die Alte Oper

    Quelle: http://www.mi.informatik.uni-frankfurt.de">http://www.mi.informatik.uni-frankfurt.de

    Diese gründerzeitliche Häuserzeile


    Quelle: http://www.markatweb.de">http://www.markatweb.de

    Dieses Bürogebäude

    Quelle: http://www.noor.de">http://www.noor.de

    und das ehemalige Gebäude der Metallgesellschaft

  • Der Mäckler-Entwurf ist wirklich nicht schlecht aber es gab auch schon schlechte Entwürfe. Was Patschke wohl bringen wird?

    Schade aber, dass von den alten Prachthotels nur noch 2 leben und der Rest nicht von irgendwelchen Ketten unternommen wurden oder so weiterbestanden. Radisson SAS baut jetzt so ein komisches Ding das aussieht wie ein Ölscheibenprojektor.... eine Rekonstrúktion des 1976 abgerissenen Carlton-Hotels oder ein Neuausbau des Königshofes der heute ein Bürogebäude ist wäre doch viel besser, oder?
    Hab in Paris mal in einem kleinem Gründerzeithotel übernachtet... das hatte deutlich mehr Flair als das Park Plaza Berlin wo ich letztens noch war.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Warum immer so wuchtig und klobig?

    Ob Mäckler weiß, wie eine Kolossalordnung aussieht? :)

  • Auf diesem Bild kann man die bauliche Lage des Opernplatzes und des geplantes Neubauprojektes ganz gut überblicken: Die klobigen Nachkriegsbauten hinter den verbliebenen Gründerzeithäusern rechts der Alten Oper (Ehemaliges Gebäude des Deutschen Flugsicherung und ein Umspannwerk) sollen abgerissen werden, und an diese Stelle würde das neue Hotel gebaut. Hier bietet sich eine echte Chance zu einem Stück Stadtreparatur!

    Das Gebäude links hinter der Alten Oper, das wie ein Rohbau aussieht, ist das Traditionsgebäude der Metallgesellschaft, damals noch eingerüstet hinter Planen (vgl. Schwarz-weiß-Bild am Anfang dieses Fadens), dahinter wiederum die sog. "Frankfurter Welle", eine städtebauliche Fehlentscheidung...

  • Bei den hinteren bin ich mir nicht sicher, die zum Opernplatz gewandten aber auf jeden Fall.

    Schade dass man den Gründerzeitler der Metallgeselllschaft entkernt hat... und über den Innenraum der Alten Oper sprechen wir besser erst gar nicht

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Booni

    Doch, dieser Betonkasten mit den schmalen Fensterschlitzen, das ist ja das Umspannwerk. Und das soll unter die Erde verlegt (und damit der bestehende Bau abgerissen) werden.

    Soweit ich weiß, ist der Gründerzeitler der Metallgesellschaft nicht entkernt, sondern nur saniert worden. Ich habe jedenfalls keine hohle Fassade gesehen, die hätte man ja irgendwann mal dastehen sehen müssen.

  • Die FAZ meldet heute (Rhein-Main-Zeitung):
    Die Interessenten haben am Freitag fristgerecht ihre Planungsunterlagen abgegeben. Wie es nun weitergeht, weiß man allerdings nicht. In der FAZ sind 6 Entwürfe abgebildet. Drei davon (Patzschke, John Seifert, Braun & Schlockermann) sehen sehr gut aus, zwei (Köhler Architekten, Michael Landes) sind mit Abstrichen annehmbar, einer (Kalmbacher & Ludwig) taugt nichts - die Seite zum Opernplatz geht noch, der Rest erinnert an eine Ferienanlage an der Côte d'Azur. Der Investor, der Mäckler beauftragt hat, wollte dessen Entwurf nicht herausrücken. Eigentlich ist er ja schon veröffentlicht (siehe Anfang dieses Fadens), aber offensichtlich ist er nochmal überarbeitet worden.

    Mal sehen, ob es die Entwürfe auch irgendwo im Netz zu sehen gibt.

    Übrigens steht fest, daß kein Hochhaus gebaut werden darf, die Traufhöhe sich an den Nachbargebäuden und das Fassadenmaterial an der Alten Oper (= heller Sandstein) orientieren muß.

  • Schade, übrigens, daß sich keiner der Architekten an dem relativ eleganten Gebäude orientiert hat, das früher an dieser Ecke stand (nach meines Erachtens eher geringer Kriegsbeschädigung abgerissen).

    Hat jemand vielleicht ein Vorkriegsfoto von dieser Ecke?

  • Zitat

    Mal sehen, ob es die Entwürfe auch irgendwo im Netz zu sehen gibt.

    wenn nicht, kannst du die entwürfe einscannen? insbesondere den der patzschkes würde mich interessieren.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ah ja, da sind sie ja alle, sogar noch mehr Ansichten, als in der FAZ abgebildet sind. Danke, Vita...

    Die DAF-Leute haben sich auch schon ausgiebig darüber ausgelassen, jetzt bin ich mal gespannt, was Ihr dazu sagt, und ob Ihr meiner Meinung seid:

    - Patzschke, Seifert, Braun & Schlockermann: :) (Passen sich alle drei hervorragend an die Nachbarbebauung an!)
    - Köhler, Landes: :? (keine bzw. zu viel zu hohe Gauben)
    - Kalmbacher & Luwig: :neinnein: (wie gesagt, TUI last minute läßt grüßen)

  • Was ist denn mit den Architekten auf einmal los ? Gibt es Liefer-
    schwierigkeiten bei Glas, Stahl und Beton ? :lachen:

    Mir gefällt der Entwurf von John Seifert am besten.
    Patzschkes Entwurf ist auch recht nett geworden. :D

  • Zitat von "Schloßgespenst"


    Die DAF-Leute haben sich auch schon ausgiebig darüber ausgelassen, jetzt bin ich mal gespannt, was Ihr dazu sagt, und ob Ihr meiner Meinung seid:

    - Patzschke, Seifert, Braun & Schlockermann: :) (Passen sich alle drei hervorragend an die Nachbarbebauung an!)
    - Köhler, Landes: :? (keine bzw. zu viel zu hohe Gauben)
    - Kalmbacher & Luwig: :neinnein: (wie gesagt, TUI last minute läßt grüßen)


    ... würde ich glatt unterschreiben, wäre trotzdem mal interessant zu sehen was vor dem Krieg da stand?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • 1. Patzschke, weil es nicht eine Riesenfassade, sondern 3 kleinere (und vielleicht noch Mal 2-3 zur Hochstr.) sind, ein Mansarddach, verschieden förmige Gauben, ein Türmchen hat. Alles, was ich mag eben! Und weil es eben Patzschke ist !

    2. Braun und Schlockermann, jedenfalls, sofern man das bei dieser Darstellung, im Abendlicht, aus dieser Perspektive etc. beurteilen kann...

    3. John Seifert find ich interessant...Aber eben etw. unproportional. Hat irgendwie was von einer Schildkröte...

    Der Rest ist durchschnittlich bzw. langweilig bzw. ein Horror...

  • Zitat von "Booni"

    ... würde ich glatt unterschreiben, wäre trotzdem mal interessant zu sehen was vor dem Krieg da stand?

    Zumindest ein Luftbild hab' ich gefunden:


    Quelle: http://www.altfrankfurt.com">http://www.altfrankfurt.com

    An der Ecke ein langgestreckter Bau mit einer gerundeten Fassade und einem relativ flachen Dach, und rechts daneben nichts, nur Bäume.

    Der Patzschke-Entwurf paßt zwar gut zu den anderen Häusern, hat aber mit seinem Ecktürmchen nichts mit der Vorkriegssituation zu tun. Mich würde interessieren, ob die Architekten überhaupt wußten, was am zukünftigen Hotelstandort stand. Denn das frühere Gebäude erscheint doch gar nicht so ungeeignet als Hotel.

    Nicht vergessen sollte man Mäckler. Merkwürdig, daß der neue Entwurf geheimgehalten wird. Klingt fast so, als fürchte sich der Investor vor einer schlechten Presse - und das läßt nichts gutes über den Entwurf vermuten, obwohl der erste ja so schlecht nicht war.

  • also mir scheint der vorkriegsbau ein recht ansprechender zu sein, mit stolzer fassade und klarer struktur. sicherlich auch angemessen ornamentiert.
    man müsste aber erst genauere bilder sehen.

    die durchschnittliche qualität der neuen entwürfe ist gut. der ganz große wurf scheint mir nicht dabei zu sein.

    kalmbacher und ludwig zeigen einen allerweltsentwurf, der unausgereift wirkt. gut gefällt die in kleinen zügen neogotische strukturierung der fassadenstirn durch eine deutliche betonung der senkrechten mit giebelsilhouette.
    alles andere an dem entwurf misfällt.

    der köhler-entwurf taugt gleichermaßen wenig. langweilige, schlichte kiste mit draufgeklotztem vorpatiniertem dach.
    an diesem ort ist ein geschichtlicher bezug unabdingbar - ein bisschen sandstein in der fassade kann diesen nicht leisten.

    ähnliches gilt für den landes-entwurf. die gauben sind ein typisches ergebnis der häufig gesehenen "ich will alles anders machen, ob es auch gut ist, ist mir egal"-einstellung.
    weg damit.

    der seifert-entwurf gefällt mir gar nicht schlecht. insgesamt aber zu nackt und leblos. auch das tonnendach, welches wohl als "clue" fungieren soll, wirkt eher krüppelig. die fassadenstruktur wirkt unruhig und unausgeglichen.

    der patzschke-entwurf ist ein typischer patzschke-entwurf. immerhin, er versucht sich dem umfeld anzupassen. auch die rundbögen gefallen. die kleinteiligkeit scheint an diesem ort eher unangemessen. leider erkennt man auf der simulation nicht allzu viel.
    vermutlich aber bzgl. der fassade der beste entwurf.

    die stirnfassade von braun und schlockermann ist nicht so übel. die fassade zur oper hin scheint aber schwach. auch hier wirkt die fassade zu unruhig, zu blockig, es fehlt die emotionale komponente.

    auch der mäckler-entwurf ist nicht so schlecht, aber auch viel zu klobig. die dominanz der geraden wirkt abschreckend. ein gebäude, das nicht stört, aber auch keines, das besonders gefällt.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Aus der heutigen FAZ:

    In der 2. Junihälfte soll die Entscheidung fallen, welches Konsortium den Zuschlag erhält. Man vermutet, daß der Sieger sozusagen ein vorläufiger wird, also zwar als Sieger feststehen wird, aber möglicherweise beauftragt wird, in einigen Punkten nachzubessern. Fest steht jedoch, daß Betreiber und Entwurf nicht trennbar sein werden.

    Klingt eigentlich nicht schlecht. Sofern es nicht der Entwurf von Kalmbacher & Ludwig wird, beim dem nichts mehr zu retten ist, dann könnte man bei allen, falls nötig, noch Detailänderungen vornehmen.