Aus der gestrigen FAZ:
Am 29. Juni soll bereits die Entscheidung fallen. Man rechnet den historisierenden Entwürfen die grössten Chancen aus.
Dies verlautbart auch aus dem Magistrat.
Hotelprojekt am Opernplatz
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Schloßgespenst:
ZitatDer Patzschke-Entwurf paßt zwar gut zu den anderen Häusern, hat aber mit seinem Ecktürmchen nichts mit der Vorkriegssituation zu tun.
Mit Verlaub, ich finde die Vorkriegssituation- so schön die Fasade vielleicht auch war- fiel ganz schön aus dem Rahmen im Vergleich zur kleinteilichkeit des Umfelds.
Ich finde Patzsche auch nicht schlecht, aber ganz schön hoch in puncto Traufhöhe?! Ein Stockwerk weniger wäre besser.
Mal sehen- -
kann man das so sagen?
sicherlich war die bebauung rechts davon kleinteilig, aber links ist grün und ggü. steht der riesige, nicht kleinteilige opernbau. so ganz unpassend finde ich es deshalb nicht. -
Aus der heutigen FAZ:
Es gibt bislang keinen Favoriten, denn keines der Konsortien kann in allen Punkten (Architektur, Hotelkonzept und Preis) komplett überzeugen. Es bleibt, wie man so schön sagt, spannend.
In der Jury sitzt unter anderem Jochem "schief und krumm" Jourdan! Wie schon im Faden "Technisches Rathaus" erwähnt, das ist doch auffällig: Der Mann ist immer bei allen Wettbewerben dabei, wird immer eingeladen, und nun, da es einen Investorenwettbewerb gibt, bei dem sich naturgemäß die Investoren ihren Architekten selbst aussuchen und gottlob niemand ihn engagiert hat - sitzt Jourdan in der Jury! Ich finde, das stinkt nach Vetternwirtschaft!
Damit dürfte der Mallorca-Entwurf von Kalmbacher & Ludwig eine Stimme bereits sicher haben, denn der entspricht noch am ehesten Jourdans schrägem Geschmack....
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Mal ne blöde Frage, aber wer entscheidet überhaupt, wer in der Jury sitzt? Warum gibt es überhaupt eine? Würde es nicht völlig reichen, wenn der jeweilige Stadtrat bzw. die jeweilige Stadtverordnetenversammlung über die Entwürfe entscheiden würde?
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i.a. ist eine jury hierzulande dafür da, dass man die leute reinsetzen kann, die entscheiden, wie man es selbst gut findet, um die entscheidung nachher dann als unabhängig und demokratisch zu verkaufen.
ist doch klar, dass bei einer jury hinten (fast) immer das rauskommt, was man vorne reinsteckt.
ein ausgewogenes und halbwegs neutrales ergebnis kann eigentlich nur rauskommen, wenn man die zusammenstellung der jury so wählt, das ist aber seltenst der fall. -
Braun & Schlockermann haben gewonnen, in meinen Augen auch der beste Entwurf.
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Ich bin auch froh über die Entscheidung, der Entwurf sieht - nach dem was man erkennen kann - vielversprechend aus. In Stuttgart kann man von vergleichbaren Neubauprojekten nur träumen.
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Hier ein neuer Scan:
Die Staffelgeschosse erachte ich als misslungen, dieser Wohnungsneubau links vom Hotel scheint sich leider völlig vom Hotel abzuheben.
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nicht gerade ein hammer, aber man kann vermutlich damit leben. immerhin ein paar nette elemente.
was mir gefällt:
- stehende fenster
- sand(?)steinverkleidung
- rustifizierte ecken
- dieses bogige etwas auf dem dach
- horizontale und vertikale ausgewogenheit der gliederungwas mir nicht gefällt:
- das staffelgeschoss
- das dach mit seinen gauben
- die blockigkeit der baumasse
- die unruhe in der fassadewas ich noch nicht so recht einschätzen kann sind die dünnen senkrechtelemente und die balkongitter. kragt da an der runden ecke eigentlich etwas vor?
hoffentlich gibt es bald ordentliche visualisierungen. -
Überzeugt hat anscheinend vor allem die städtebauliche Qualität des Entwurfs, nicht zu Unrecht, wie ich finde. Dagegen werden die Fassaden (eventuell auch Dachgestaltungen) wahrscheinlich noch geändert, das Planungsamt ist mit dem Entwurf noch nicht zufrieden. Das gilt besonders für den Wohnsolitär auf der Abbildung links, dazu heißt es, die Fassade "müsse eine andere Handschrift tragen".
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Ah, alle haben schon Zeitung gelesen heute morgen....
Hier ist übrigens der FAZ-Artikel zum Thema:
http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…n~Scontent.htmlEs heißt, der Entwurf von Landes war zweiter, gefolgt von Mäckler. Tja, einen Patzschke für Frankfurt wird's also nicht geben, der Entwurf war dann wohl unter "ferner liefen". Wahrscheinlich hat Jourdan dagegen aufgehetzt...
Ich bin mit dem Sieger auch ganz zufrieden. Ich hätte auch mit den anderen leben können mit Ausnahme des Mallorca-Hotels, das gottlob vom Tisch ist, aber erstens würde ich den Braun & Schlockermann gerne mal etwas größer und im Detail sehen und zweitens warten wir mal ab, was für Veränderungen noch vorgenommen werden (hoffentlich keine nachteiligen).
Baubeginn ist ohne erst in frühestens 2 Jahren, weil das Umspannwerk erst noch verlegt werden muß. Hoffen wir mal, daß bis dahin nicht irgendeine Krise oder Pleite dieses schöne Projekt dahinrafft...
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Naja, der Patschke-Entwurf hat mich nicht so vom Hocker gerissen. Bei einem großen Hotel darf es ruhig ein einheitliches Gebäude sein, es muss halt nur Qualität haben.
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Hier gibt's ein Modell des Siegerentwurfs zu sehen (keine Ahnung, woher das Foto stammt, in der FAZ war's jedenfalls nicht, sonst hätte ich es schon reingereicht).
Sieht einigermaßen akzeptabel aus, finde ich. Leider auch wieder ein verkapptes Flachdach, doch das stört mich an dieser Stelle weniger als etwa am Neumarkt in DD. Richtig beurteilen kann man das Projekt allerdings noch nicht, dazu müßte man Material und Farbe von Fassade und Dach sowie die Gestaltung der Fenster kennen.
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Visualisierungen des Siegerentwurfs gibt es zu sehen auf http://www.emptyform.de">http://www.emptyform.de (Pfad: visualization/commerce/hotel an der alten oper). Gezeigt wird neben der Fassade zur Alten Oper hin auch die der Hochstraße zugewandte Seite.
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Luxushotel am Opernplatz gefährdet
ZitatDer geplante Bau eines Luxushotels an der Alten Oper ist gefährdet. Informationen der F.A.Z., wonach die Mainova AG vorerst nicht bereit ist, dem Kaufvertrag für das Areal zwischen Opernplatz und Hochstraße zuzustimmen, bestätigte ein Unternehmenssprecher: „Das ist eine Option, die derzeit diskutiert wird.“
Die Mainova betreibt auf dem südlichen Teil des künftigen Hotel-Standorts ein Umspannwerk, auf dem restlichen Areal befindet sich ein Gebäude der Frankfurter Aufbau AG (FAAG).
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Auf der BDA-Website geht es ja zu dem Thema hoch her:
http://www.bda-hessen.de\r
http://www.bda-hessen.de
Dort auf "Neues aus dem BDA" klicken und dann auf "Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche" (och, wie poetisch...)Dort schreibt nämlich Hessens BDA-Chef Schumacher:
Zitat"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche."
Die Worte von Gustav Mahler kommen mir in den Sinn, wenn ich die Beiträge für den Neubau eines Luxushotels am Opernplatz sehe. Man könnte meinen, wir stünden am Anfang des 20. statt des 21. Jahrhunderts. Da wird versucht, längst überholte Architekturen wieder ins Leben zurück zu holen, Architekturen, die bereits im Berlin der frühen neunziger Jahre, als das Hotel Adlon, vom dem das Ganze kopiert wird, "rekonstruiert" wurde, tot waren. Was für ein Selbstwertgefühl und was für ein Selbstverständnis drückt sich da eigentlich aus? Wie werden spätere Generationen das beurteilen, was da geplant wird? Können wir in Frankfurt wirklich nicht mehr als hauptstädtischen Moden von vorgestern nachzueifern?
Mir scheint, wir haben es hier mit einem Missbrauch von Tradition zu tun.
[...]
"Retro" ist nicht mehr als der populistische Versuch, so zu tun, als würde man einen Mangel beseitigen, ohne dies wirklich zu tun. "Retro" kann kurzfristig werbewirksam und vielleicht sogar lustig sein. Auf Dauer aber wollen wir nicht in Omas alten Kleidern herumlaufen.
[...]
Am Opernplatz konkurrieren nämlich nicht Architekten untereinander, wie man anhand der publizierten Bilder meinen könnte, sondern Investoren. Dabei geht es auch nicht um das architektonisch bessere Projekt, sondern schlicht und einfach um den Zuschlag für ein wertvolles Grundstück im Herzen der Stadt. Es geht also um ein Geschäft.
[...]
Dass das alles keine Utopie bleiben muss, sondern Realität werden kann, das beweist die Freie und Hansestadt Hamburg. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem innovativen Geist und dennoch tief verankert in der Tradition neue Großprojekte wie etwa die Neue Oper und die Bebauung der Hafencity insgesamt angegangen werden. Ohne in "Retrotrends" zu verfallen werden hier langfristig Standortqualitäten gesichert und ausgebaut. [...]
Der Architekt Michael Landes hat darauf geantwortet:
ZitatWas meinen Sie eigentlich mit dem Wort "retro"?
Ein Gebäude mit einem Dach aus Kupfer, einer Steinfassade, und vertikalen Fenstern ist ein Archetypus, ebenso seine Einzelelemente, die das Gebäude zusammensetzen.
Ist das "retro" oder "Omas Kleid"?
Alle europäischen Stadtlandschaften – Paris, Rom, London oder Wien u.a. – sind geprägt von Dächern, Mansardendächern und Satteldächern.
Ist das "retro"?
Alle Dächer haben zur Belichtung Gauben oder leicht geneigte Atelierfenster.
Ist das "retro"?
Alle Fassaden von Gebäuden sind gestaltet oder nennen wir es ruhig dekoriert durch Struktur, Material, Farbe, Proportion.
Ist das "retro"?
[...]
Herr Schumacher,
was meinen Sie eigentlich genau,
einfach in die Mottenkiste greifen tue ich bestimmt nicht, wenn Sie das meinen,
und ein Fachmann für Architektur bin ich mit Sicherheit
und Ihre Planungsvorstellungen für ein Hotel sind auch nichts Neues. -
Und los geht's:
Weg für Hotel an der Alten Oper frei
ZitatDem Bau eines Fünf-Sterne-Hotels an der Alten Oper steht offenbar nichts mehr im Weg. Die Stadt Frankfurt und die Mainova AG als Verkäufer des Areals haben jetzt einen Vertrag mit der Opernplatz Hotel GmbH als Käufer abgeschlossen, der inzwischen notariell beurkundet ist.
....Die Bauarbeiten müssen nach Angaben des Amtes innerhalb von vier Jahren nach Erteilung der Baugenehmigung und der vollständigen Übergabe des Grundstücks abgeschlossen sein.
Ich vermute mal, bei schuldhafter Verzögerung winkt dem Investor eine saftige Vertragsstrafe...
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Ich finde dieses Hotel hat etwas mehr Aufmerksamkeit verdient
Darum werde ich euch hier mal mit einigen Informationen und Bildmaterial aus dem DAF versorgen.
Man ist inzwischen soweit, dass das Gelände des künftigen Umspannwerkes großflächig vom Mainova-Gelände bis zum Hilton-Hotel gesperrt wird. (siehe hier)
Vorerst ein paar Aufnahmen zur Verdeutlichung der momentan furchtbaren baulichen Situation auf dem Areal des künftigen Mandarin Oriental Hotels:
Luftaufnahme des BetonkomplexesNahaufnahme von der Hochstrasse aus
Und jetzt noch ein paar der Renderbilder:
Vom Opernplatz ausSowie die Modelle von der Expo Real in München:
Vogelperspektive Expo Real 2006Rückwärtige Ansicht von der Frankfurter Welle aus
Diverse Ansichten von der Expo Real 2007
Unglaublich finde ich, dass man voraussichtlich eine halbe Ewigkeit allein mit der Verlegung des ehemaligen Umspannwerkes beschäftigt sein wird - so dass das Hotel wohl frühestens 2013 eröffnen kann. Und ich glaube kaum, dass dem aufgrund baulicher Schwierigkeiten so ist
Aber Hauptsache, dort kommt überhaupt mal ein anständiger Bau hin - die Brechreizkisten die aktuell noch am Opernplatz rumstehen sind der Würde dieser klassischen Umgebung (wie so oft im Nachkriegsdeutschland) in keinster Weise angemessen. Wenn das alles nur mal einen Tick schneller gehen könnte in Deutschland (und trotzdem qualitätvoll, versteht sich)...
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