• Die heutige Kommune Albstadt setzt sich aus der im Mittelalter gegründeten Stadt Ebingen und der umliegenden Teilorte zusammen. Es handelt sich um die nahezu einzige "größere" Stadt im Gebiet der Schwäbischen Alb. Die Albtäler sind ähnlich wie im Schwarzwald von der Industrialisierung im 19. Jahrhundert geprägt, allerdings setzte der Prozess hier etwas später ein. Dementsprechend sind die Teilorte Albstadts weniger von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäuden, sondern von jenen des späten 19. und mehr noch des frühen 20. Jahrhunderts geprägt.

  • Neues ev. Vereinshaus von 1908


    Der Eingang zum Vereinshaus


    Gegenüber des Vereinshauses, hinten das Rathaus


    Das Rathaus von 1912 steht noch in der mittelalterlichen Altstadt am Markt, hinter dem Gebäude verlief einst die Stadtmauer von der in diesem Bereich aber keinerlei Reste erhalten. Die Querstraßen wurden erst nach einem Brand 1911 angelegt.


    Rathausarkaden


    Merkurhaus am Bürgerturm

  • Bereits wieder außerhalb der ehemaligen Ummauerung steht die Martinskirche. 1906 wurde sie weitgehend neu errichtet da man der Meinung war, dass das Gebäude an die Umgebung mit modernen Gebäuden angepasst werden müsste.(Wobei sich der Bereich nördlich der Kirche bis heute im frühneuzeitlichen Erscheinungsbild präsentiert) Vom Vorgänger sind noch der mittelalterliche Altarraum und Turmstumpf, sowie der untere Teil des heutigen Turmes von 1670 erhalten.


    Schon bessere Zeiten hat diese Fabrikantenvilla gesehen


    Realschule von 1899



  • Das ist ja enttäuschend, fast schon deprimierend. Es entspricht meinem früheren Eindruck von Württemberg, als ich es noch nicht so gut gekannt habe; am besten habe ich früher Aalen und Heidenheim an der Brenz gekannt...

    Den Grund für dieses enttäuschende Stadtbild hast Du ja schon ausgesprochen:

    von der Industrialisierung im 19. Jahrhundert geprägt ...
    weniger von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gebäuden, sondern von jenen des späten 19. und mehr noch des frühen 20. Jahrhunderts geprägt


    Ich nehme an, wir sind in Ebingen.

  • Zeno, diese Enttäuschung beruht ausschließlich auf deiner persönlichen Abneigung bzw. deinem Desinteresse gegenüber dieser Epoche. Dabei habe ich mir längst abgewöhnt zu mutmaßen, was für dich eigentlich Qualitätskriterien sind. Mir wäre es jedoch angenehm, wenn du derartige abwertende Bekundungen gelegentlich für dich behalten würdest, andere haben nämlich durchaus Freude an einem solchen Stadtbild. Ich enthalte mich auch meistens eines Kommentars, wenn du wiedermal irgendeine marode Bauernscheune bejubelst, aus Respekt vor deinen sehr spezifischen Vorlieben.

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (23. Juli 2017 um 20:27)

  • Auch wenn eine gewisse historische Tiefe auf diesen Bildern nur schwer zu erkennen ist, scheint mir das Problem doch vor allem die allgemeine Vernachlässigung des Stadtbildes zu sein, sowohl städtebaulich gesehen als von der Sanierungszustand der verbliebenen Altbauten her. Das vorletzte Bild zeigt dies am Besten!

  • Das vorletzte Bild wurde bereits relativ weit außerhalb der Innenstadt aufgenommen. Die Industriegebäude werden immer noch als solche genutzt. Unweit befindet sich ein weiteres recht schönes Gewerbegebäude das jedoch durch Aufstockung im Dachbereich entstellt ist.

    Die Innenstadt selbst ist überaus gut in Schuss und auch recht belebt. Wer von den mehr oder viel mehr unpassenden Neubauten zwischen Rathaus und Bürgerturm genug hat kann sich auch auf den Hof (momentan stört dort leider eine Abbruchlücke) zurückziehen wo sich mit dem Kräuterkasten noch ein mittelalterliches Gebäude befindet.

  • Kommen wir nun zum Stadteingang Ost.


    Der Brückenbogen rechts des Neubarocken Gebäudes führt in die frühneuzeitliche Vorstadt. Linkerhand wenden wir uns nun dem Haux-Gelände zu.




    Die Villa, rechts der Eingangspavillon.


    Portal


    Der Eingangspavillon.



    So das wars mehr oder weniger, was Gebäude von der Jahrhundertwende angeht, aus Ebingen, vielleicht kommen noch ein Paar Gebäude aus Truchtelfingen dazu.

  • Es wäre ihr eine bessere stilistische Anpassung der Erdgeschosszone zu wünschen.

    Allgemein muss ich sagen, dass diese mir bislang unbekannte Stadt ein überraschend aufgeräumtes, großzügiges und ästhetisch ansprechendes Stadtbild aufweist.

  • ein überraschend aufgeräumtes, großzügiges und ästhetisch ansprechendes Stadtbild

    Ebingen kommt mir eher vor wie ein zusammengewürfeltes Gemisch aus (wenigen) alten Fachwerkhäusern, recht vielen kaiserzeitlichen Bauwerken und zu vielen Neubauten der letzten Jahrzehnte. Das Interessanteste im Stadtbild sind die Bauten aus dem Historismus und dem Jugenstil. Damals war Ebingen eine reiche Industriestadt und es wurde auf einem beachtlich hohen Niveau gebaut. Aber ein stimmiges Ensemble dieser Zeit bildet Ebingen leider nicht.

  • Ich konnte nur nach den Bildern urteilen. Und für eine Kleinstadt in der Provinz, die nicht mal 20.000 Einwohner umfasst, wirken die Gebäude eben sehr großzügig. Natürlich mag das nur ein Ausschnitt der Stadt sein.

  • Natürlich mag das nur ein Ausschnitt der Stadt sein.

    Natürlich ist es das, insbesondere gibt es keine Aufnahmen von der Altstadt. Es wäre schön, wenn Du, Jörg Mauchen, oder auch jemand anderes, da noch welche ergänzen könntest.

  • Na die Industrieanwesen stehen eben verteilt in der Stadt rum. Dazwischen befindet sich die übliche einfache schwäbische Wohnhausbebauung.

    In der Altstadt hats denk ich mehrmals gebrannt. Nördlich des Marktes treffen wir auf die typische Blockbauweise des frühen 19. Jahrhunderts. Südlich des Marktes (heutiges Rathaus) hat es 1908 gebrannt. Was die Flammen übriggelassen haben ist mit modernen mehr oder minder unpassenden Neubauten durchsetzt.

  • insbesondere gibt es keine Aufnahmen von der Altstadt.

    Einige Photos sind doch bei Jörgs Serie dabei. Das Rathaus befindet sich innerhalb der ehem. Stadtmauer; das evang. Vereinshaus und das gegenüberliegende Haus stehen auf dem ehem. Stadtgraben und das Merkurhaus in der Unteren Vorstadt, die auf das 15. Jahrhundert zurückgeht. Lage und Umfang der Altstadt kann man auf dieser Karte von 1838 gut erkennen.