Offenbach am Main (Galerie)

  • Erstaunlich viele attraktive Gründerzeitgebäude, allerdings teilweise in einem schlechten Zustand:

    Beispiel

    Das von Dir verlinkte Beispiel ist ein Kriegsschaden, der in der Nachkriegszeit mit einem Not-Obergeschoss versehen wurde.

    Hier siehst Du links den Vorkriegszustand: https://images.app.goo.gl/qzkuqAKfYoipdGMx8

    Es dürfte aufwändig werden, diesen wiederherzustellen. So etwas wird ja nicht mal im weitaus reicheren Frankfurt gemacht. Gleichwohl wäre es bei diesem Gebäude unbedingt zu wünschen. Es wäre eine enorme Aufwertung der Immobilie.

  • "DarkVision", Leipzig ist sicherlich diesbezüglich ein strahlendes Beispiel. Aber auch die Creme der sanierenden Städte. Das findest Du in dieser Qualität eigentlich auch im Osten kaum, im Westen gar nicht. Natürlich ist das auch eine Frage des Bewusstseins und der Verbundenheit mit der eigenen Stadt und deren Geschichte.

    Damit kannst Du Offenbach nicht vergleichen. Die Einwohnerschaft der Innenstadt besteht mittlerweile zum großen Teil aus Zugezogenen, nicht wenige nur saisonal ansässig und mit mangelnden Deutschkenntnissen. Nicht wenige in den Innenstadtbereichen zudem auf Hartz IV. Es fehlt zunehmend eine solvente Mittelschicht, die sich schöne Luxussanierungen leisten kann und ein Bewusstsein dafür hat. Es gibt immer mal deutsche Zugezogene, die für die "bunte Stadt" schwärmen und dort hinziehen, eventuell eine Immobilie erwerben und sanieren. Ich habe aber schon Leute erlebt, die das dann nach ein paar Jahren geschmissen haben und ganz kleinlaut bzw. stillschweigend wieder aus der City gezogen sind. Man ist dort eben auch regelmäßig mit Sperrmüll, Lärm, Kleinkriminalität und anderen Lebensarten konfrontiert. Manch einer, der es bunt mochte, sagt dann, dass er damit aber nicht Assi meinte. Tja, die Rosinen herauspicken ist eben nicht. :zwinkern:

    In der Stadt existiert zudem bisweilen immer wieder mal das Problem der krassen Ausbeutung durch einige Immobilieneigentümer (hinter denen ich stark Clan-Mitglieder des fahrenden Volkes vermute). Siehe dazu unten.

    Wem das von "Königsbau" gezeigte Haus gehört, weiß ich nicht. Im Erdgeschoss existiert ein türkisches Restaurant, das scheinbar Corona überstanden hat. Ich hatte zumindest so den Eindruck, als ich dort vorgestern vorbeiging. Möglichenfalls sieht irgendwann ein (neuer?) Eigentümer eine Renditemöglichkeit darin, das Dachgeschoss wieder halbwegs im historischen Stil herzustellen. Ein, zwei Wohnungen sollten damit herausspringen. Es kann dann natürlich auch ein Glas-Staffelgeschoss herauskommen. Die Maßnahme müsste sich eben für ihn in dieser Lage, zentral, aber an einer Hauptstraße, rechnen. Bislang ist das seit Kriegsende nicht passiert. Ich fände es gerade bei diesem markanten Eckgebäude aber dringend geraten. Nur, leider bin ich nicht der Eigentümer. :zwinkern:


    Hier ein Bericht, wie es hinter einigen der Gründerzeitfassaden im extremsten Fall aussehen kann:

    Mietwucher in Bruchbude: 600 Euro für zehn Quadratmeter

    https://www.op-online.de/offenbach/offe…r-90009869.html

  • Ich hatte Freitag einem geschäftlichen Termin in einem Hochhaus an der Berliner Straße, welcher mir die Gelegenheit bot die "Kern-Altstadt" von oben zu "genießen" :thumbup: was ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

  • Die Altstadt ist im zweiten Weltkrieg komplett zerstört worden. Reste wurden in der Nachkriegszeit abgeräumt. Es handelte sich allerdings nur um zumeist einfache, bäuerlich-kleinstädtische Bebauung.

    Es gab noch auf der linken Seite des letzten Bildes ein Fachwerkhaus. Das ist in den 80er Jahren für den weißen Block abgeräumt worden. In der Sandgasse gibt es noch ein Fachwerkhaus. (Siehe hier) Ein seltenes Kleinod, allerdings nicht unter Denkmalschutz stehend. Ansonsten haben sich im ehemaligen Altstadtbereich nur Einzelbauwerke, wie das Isenburger Schloss oder das Pfarrhaus (verputztes Fachwerk) der französisch-reformierten Gemeinde erhalten.

    Auf dem ersten Bild ist rechts die Krafftsche Villa von 1791 zu sehen. Der auf jedem Bild im Vordergrund erscheinende Flachdachbau ist ein Gymnasium, die Rudolf-Koch-Schule.