• Die Anwohner in der Warendorfer Oststraße fordern den Eigentümer des Altbaus mit der Hausnummer 55 auf, die heruntergekommene Immobilie zu sanieren. Ob es dazu in naher Zukunft kommt ist ungewiss:

    Zitat

    Zurzeit läuft bei der Stadt ein Genehmigungsverfahren für eine Umnutzung des Eckgebäudes Oststraße / Zuckertimpen. Wie berichtet, plant der Investor eine Sanierung mit Neubebauung für barrierefreies Wohnen. Im Erdgeschoss des Haupthauses an der Oststraße könnte eine Bäckerei mit Café einziehen. Der rückwärtige Teil soll abgerissen werden und Platz machen für einen Neubau. Hier sollen vier barrierefreie, altengerechte Wohnungen entstehen. Die Baulücke (Parkplatz) gegenüber dem Museum-Gadem soll ebenfalls durch einen Neubau geschlossen werden.


    Schandfleck in schöner Altstadt

    Ansicht von Oststraße 55

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Ungewissheit um die Zukunft des Altbaus in der Oststrasse/ Zuckertimpen ist vom Tisch. Das Gebäude wird für rund 2,5 Mio. € saniert, wobei aber der rückwärtige Altbau abgerissen wird.

    Zitat

    Der vordere Teil des Gebäudes bleibt erhalten. Die Fassade wird saniert, der Innenbereich entkernt. Der hintere Teil wird abgerissen und neu aufgebaut – er beginnt etwa an der Tür zum Zuckertimpen, wo der Klinker einen anderen Rotton hat. Auf der sich anschließenden, lange als Parkplatz genutzten Brachfläche entsteht ein Neubau.
    In das Erdgeschoss des Altbaus soll eine Bäckerei mit einem kleinen Café einziehen. Damit würde ein historischer Bogen geschlagen, denn auch vor 100 Jahren war dort eine Bäckerei ansässig.


    Eckhaus am Zuckertimpen wird renoviert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Danke für die Neuigkeiten aus Warendorf. Schön, dass das Haus saniert wird, auch wenn der hintere Teil, der schließlich straßenseitig ist, ersetzt wird.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Diese Meldung hatten wir hier noch nicht. Dass die Stadt Warendorf das Münsterland architektonisch sehr gut wiedergibt, ist den meisten mittlerweile bekannt. Aber auch hier machten sich über die Jahre schlechte Sanierungen und Verfall ein wenig breit.

    Um dem entgegenzuwirken und Fassaden wieder in ihren ursprünglicheren Zustand zu versetzen, hat die Stadt Warendorf im Jahr 2015 das Fassaden- und Hofprogramm aufgesetzt.

    Hier mal ein Link mit entsprechenden Beispielen. Unter anderem sind sehr schöne Rekonstruktionen dabei, die wirklich mit einfachsten Mitteln das Maximum aus den Gebäuden herausholen.

    Fassaden- und Hofprogramm
    Die historische Altstadt Warendorf stellt eines der bedeutendsten historischen Stadtensembles in NRW dar und wird ab Anfang 2017 erneuert.
    www.altstadt-warendorf.de

    https://www.altstadt-warendorf.de/fileadmin/user_upload/Rollup_HuF_FinaleVersion_Druck.pdf

    Ein wenig schade, dass sich innerhalb von sechs Jahren nicht all zu viele Fassaden geändert haben, wobei die Stadt Warendorf dieses Jahr vermehrt dafür Werbung macht. Sogar auf Instagram.

    Das Haus am Zuckertimpen wurde wirklich sehr schön saniert (Bild). Der hintere Teil wurde in der Gründerzeit angefügt (Bild) und passt eigentlich nicht wirklich zum Hauptgebäude. Diesen Anbau hat man zurückgebaut und in angepasster Form entsprechend des Hauptgebäudes wiedererrichtet.

    https://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/warendorf/Aus-Schandfleck-wird-Schmuckstueck-7664d8a4-25ae-4dcd-b04d-f902be4c1b3f-ds

    https://sonderthemen.wn.de/wohnungsbaugenossenschaft-warendorf-oststrasse-zuckertimpen-altefrohne-112199

    Warendorf bietet dementsprechend noch sehr viel Potenzial. Die wenigen Bausünden mit der Zeit abreißen, angepasste Neubauten errichten und den Bestand behutsam sanieren.

  • Vielen Dank für die positiven Nachrichten aus Warendorf. Die Stadt ist wirklich eine Perle, quasi das alte Münster im Kleinformat. Und im Gegensatz zu den anderen Städten im Münsterland wird das Stadtbild hier aktiv gepflegt. An Warendorf reichen vielleicht noch Telgte, Burgsteinfurt und Tecklenburg heran. Billerbeck, Lüdinghausen, Werne, Beckum und Horstmar haben zwar auch Potenzial, müssten aber mehr tun, um aufzuschließen. Aber vielleicht macht Warendorf noch Schule, es wäre zu wünschen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Warendorf ist weiterhin sehr engagiert bei der Bewahrung und Verbesserung seines Fassadenbestands von Seiten der Regulierung. Vor zwei Jahren wurden ausführliche Gestaltungsleitlinien entwickelt, sehr schöne Lektüre auch für alle, die sich mit der Morphologie bzw. den dazugehörigen Begrifflichkeiten von Gebäuden kurzweilig beschäftigen wollen mit viel Anschauungsmaterial:

    https://www.altstadt-warendorf.de/fileadmin/downloads/Gestaltungsleitlinien_2021.pdf