Ich war mal auf Menorca im Urlaub, und besichtigte bei Mahón (Catala: Maó, Inselsprech: Mò - der Ort, nach dem die Majonnaise benannt ist -) ein Fort, von dem die Fremdenführerin sagte, es sei quasi am Tag der Einweihung obsolet gewesen, weil sich die Schiffskanonenreichweite während des Baus stark erhöht hatte. Die Königin hatte ihr Schatzkästlein ziemlich umsonst geleert für den massiven Bau. Ich mußte ixquicken, was das war, aber nun habe ich es wohl gefunden: das Fort Isabella II..
Leider sind auf dieser offiziellen Website wenig bis keine Bilder.
Dieses Fort dürfte eins der letzten sein, es wurde erst Mitte des 19.Jhdts GEBAUT!
Vor wenigen Wochen war ich in Stralsund, dort ist noch ein großes Stück Stadtmauer erhalten - immer mal wieder aufgebaut -, an den 2 erhaltenen Stadttoren (es waren wohl mal 11, aber die meisten wurden wohl so zwischen 1870 und 1970 abgerissen) sind außerhalb der Stadt (je 1,2) Häuschen aus dem ca. 18. Jhdt.
Um 1810 galt Stralsund wohl noch als "befestigte Stadt", allerdings war in diesen Jahren ein ziemliches hin und her mit Stadtmauer abreißen, Stadtmauer wieder aufbauen wegen Napoleon und später Schill.
Anders als anderswo erfolgte die historistische, oder soll man sagen: preußische oder kaiserzeitliche, Stadterweiterung nicht rund um die ganze Stadt, sondern nur an einer Seite und von dort aufs Feld raus, so daß man für freiwerdenden Platz durch Stadtmauerabriß nicht so sehr Verwendung hatte wie z.B. in Berlin, wo man auf ihrem Verlauf die Stadtbahn baute.
Ich nehme an, daß das, was für Brandenburg gilt, auch generell für Preußen gilt, d.h. daß das dort einheitlich gehandhabt wurde. Andere deutsche Länder wichen vielleicht einige Jahre ab, aber Militärtechnik und Verwaltungstrends dürften diesbezüglich schnell Einheitlichkeit hergestellt haben.