Vorschläge für das "Bauwerk des Jahres" 2017

  • Wieder einmal sammeln wir Vorschläge für unsere Auszeichnung "Gebäude des Jahres". Hierzu bitten wir Euch sehr herzlich um Eure Vorschläge.

    Die Kriterien hierzu wurden bereits im letzten Jahr von Philo genannt:

    Die Auszeichnung soll dem Gebäude im deutschen Staatsgebiet zukommen, das von der Mehrheit der sich mit Vorschlägen beteiligenden Mitglieder als vorbildlich und richtungsweisend bewertet wird, wobei auch auch Vorschläge aus der Facebook-Gemeinschaft berücksichtigt werden können. Es kann sich um eine rekonstruiertes Gebäude handeln, um einen historisierenden Neubau oder auch um ein eher "modern" konzipiertes, aber vorbildliches Bauwerk.

    Bitte jedes Gebäude nur einmal nennen. Gerne mit Bild und/oder Verweis zur Seite der Architekten o.Ä.

    Dieser Strang schließt zum 30. Juni 2017. Danach beginnt die Abstimmung in einem separaten Strang.

    Viele Grüße,

    Schinkel

    Einmal editiert, zuletzt von Zellerfelder (21. Juli 2017 um 13:46)

  • Auch wenn noch nicht alle Gerüste gefallen sind schlage ich das Dom Römer Projekt vor. Sollte dies nicht gehen weil es sich um ein Ensemble handelt würde ich das Highlight des Projekts nämlich die Goldene Waage vorschlagen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich finde, wir sollten noch bis 2018 warten, bis das DomRömer-Projekt fertig ist und uns stattdessen einen klassisch-traditionellen Neubau als Gebäude des Jahres auswählen.

  • Einen wirklich guten traditionellen Neubau zu finden halte ich für schwierig.

    So gesehen könnte man als kleinsten gemeinsamen Nenner natürlich wieder eine Rekonstruktion nehmen. Hier fielen mir das Dinglingerhaus oder das Triersche Haus in Dresden ein, die die Familie Kimmerle auf vorbildliche Art und Weise rekonstruiert haben - auch wenn vor allem das Innere der Bauten nicht zur Gänze zu überzeugen vermochte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja, natürlich. Dinglingerhaus, was anderes kann für uns nicht in Frage kommen. "Ein guter, traditioneller Neubau" kann darüberhinaus niemals eine Reko ersetzen!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dennoch würde ich gerne zwei nicht weit voneinander entfernt liegende traditionell geprägte Neubauten in Berlin ins Rennen schicken, die uns wohl vertraut sind und hier breit besprochen wurden:

    1. Das Etagenhaus "Eisenzahn" von Sebastian Treese in der Eisenzahnstraße und nicht weit entfernt davon

    2. das "Palais Holler" am Kurfürstendamm von Tobias Nöfer.

    Beides hervorragende Beispiele für einen Neuaufbau im Berliner Blockverband, die sich durch fein herausgearbeitete Fassadengliederung und vorbildliche Proportionierung auszeichnen.

  • Vielleicht könnte man ja überlegen zwei Preise zu vergeben. Rekonstruktion des Jahres und traditioneller Neubau des Jahres. Ich finde es ehrlich gesagt schwierig beide Kategorien in der Wertigkeit miteinander zu vergleichen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Wir wollten bewusst keine Kategorien zulassen, um das Verfahren nicht kompliziert zu machen, sondern eher in plakativer Schlichtheit der architektonisch unbedarften deutschen Öffentlichkeit ein attraktives und architektonisch hochwertiges Gebäude präsentieren. Das hat letztes Jahr angefangen und wird nun Jahr für Jahr mit Pressebeteiligung durchgezogen werden, damit diese Prämierung sich im öffentlichen Bewusstsein einen festen Platz verschafft.

  • Zwei Verständnisfragen:

    Es müsste das "Gebäude des Jahres 2016" und nicht des Jahres 2017 sein, oder nicht?

    Zitat von #1

    ...das von der Mehrheit der sich mit Vorschlägen beteiligenden Mitglieder...

    Dürfen wirklich nur diejenigen abstimmen, die einen Vorschlag machten?

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Es geht einfach darum, welches Gebäude die meisten Nennungen auf sich vereint.

    Es sollte möglichst ein Gebäude als Sieger hervorgehen, das in diesem (evtl. auch im letzten) Jahr fertiggestellt wurde.

  • Damit wir in der Öffentlichkeit nicht nur als reiner Rekoverein wahrgenommen werden, schließe ich mich dem "Palais Holler" sowie "Eisenzahn" an. Welches mir davon besser gefällt, kann ich gar nicht sagen, sie sind beide einfach gut.

  • Ich schlage das Schloss in Zerbst vor! Es ist zwar nicht letztes oder dieses Jahr fertig geworden (wird es je fertig werden?), aber m.E. bedarf es einer besonderen Würdigung für das unermüdliche und fast schon sisyphoshafte Wiedererrichten des Restschlosses.
    Ebenfalls in die Kategorie eines Wiederaufbaus einer extrem aussichtlos erscheinenden Ruine gehört das Herrenhaus in Würselen.
    Beide verdienen es m.E. gewürdigt zu werden. :applaus:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Nachdem das Palais Holler in Berlin fertiggestellt und von Vulgow im Strang "Kurfürstendamm" in vorzüglichen Aufnahmen präsentiert werden ist, plädiere ich nachdrücklich dafür, dieses Bauwerk als "Gebäude des Jahres 2017" auszuzeichnen. Eine solche Auszeichnung vonseiten unseres Vereins würde uns und unserem Anliegen sicher viel Aufmerksamkeit und Zustimmung verschafffen, da das Palais Holler die Richtung vorgibt, wie Architektur sogar ohne historisierende Anleihen visuelle Komplexität und eine den Seherwartungen des Menschen entsprechende Lust am Detail ausdrücken kann. Wir würden uns damit einen Platz im öffentlichen Bewusstsein sichern, der uns nicht nur als Rekonstruktionsverein und nicht nur als Anwalt für historisierendes Bauen ausweisen würde, sondern in erster Linie als Fürsprecherr für eine neue, menschenbezogene Qualität im Bauwesen.

  • Ich denke dass wenn man für einen Neubau votiert würde ich eher den Eisenzahn unterstützen. Das Holler ist nicht schlecht. Keine Frage. Ich finde den Eisenzahn im Vergleich aber viel eleganter und bei diesem Bau ist auch das richtig gelaufen was bei Patzschke leider oft daneben geht.

    Daher bin ich für den Eisenzahn.

    APH - am Puls der Zeit

  • Auch ich finde den Eisenzahn hervorragend. Allerdings vertritt er eher eine elegant-distinguierte Note und strahlt eine historisch geprägte Noblesse aus, die von vielen Zeitgenossen vielleicht teils als rückwärtsgewandt, teils als einseitig elitär eingeschätzt werden dürfte und nicht gerade als Pilotentwurf für die Bauaufgaben der Zukunft. Natürlich hat auch das Palais Holler eine elitäre Ausstrahlung, aber die hier eingesetzten Wege der Fassadenbelebung sind in Ansätzen von der Vergangenheit inspiriert und doch auch aufregend neuartig. Als Wegweiser für zukunftshaltiges Bauen scheint mir der Nöfer-Bau doch eine Spur geeigneter.

    Beide Gebäude aber sind auch deshalb bemerkenswert, weil die Architekten wie in früheren Jahrhunderten ihr ganzes Können an einer Fassade entfalten mussten. Das sonst in der "Moderne" erstrebte dreidimensionale Modellieren schied aus; aus der zuchtvollen Beschränkung auf die Zweidimensionalität im Blockverband entstand Außerordentliches.

  • Ich bin auch mehr bei Eisenzahn - elegant und vor allem schön! Dort könnte ich mr eher vorstellen zu wohnen als im Holler (das natürlich auch sehr elegant und formschön daherkommt). Emotionen springen bei mir aber tatsächlich beim Ralf Schmitz Bau über. Das könnte oder sollte sogar auf andere ansteckend wirken und darum geht es doch.

    Die schimmlige Himbeere würde ich Herrn Kulka verleihen...