Es geht ja nicht ums Bestrafen, es geht um das Setzen eines Rahmens in dem man sich bewegt. Bestrafungen gäbe es in den Fällen nur bei illegalen Handlungen, wie Abrissen, etc. Ab dem Moment, wo man aber Gesetze festlegt, entscheidet man auch in welche Richtung man eine Bevölkerung lenkt. Am Anfang wird es Widerstand geben, das wird aber meiner Meinung nach nicht lange anhalten, so, dass es dann schnell akzeptiert sein wird. Das Resultat wird dann sein, dass Menschen sich Grundstücke mit Altbestand einfach nicht mehr kaufen werden, wenn sie Absicht haben, den Bestand anzureißen oder stark in das Erscheinungsbild einzugreifen. Das ist wie mit den Flächenwidmungen. Niemand kommt auf die Idee irgendwo zu bauen, wo es eine Bausperre gibt. Menschen bauen dort, wo man es ihnen erlaubt. Die Bevölkerung wird also "gelenkt", dort zu bauen, wo Flächen als solche gewidmet sind. Das wäre also genau dasselbe, nichts anderes als ein Lenken in eine gewisse Richtung – manche werden sich dem anschließen, manche werden "vertrieben" und werden dann eher in Neubaugebieten bauen, wo sie nichts davon abhält, so zu bauen, wie sie möchten.
So wie du das beschreibst müsste man eigentlich alle Gesetze auflösen, weil jedes Gesetz auch ein Eingreifen in das persönliche Leben jedes Menschen ist, da jeder automatisch davon betroffen ist, und sich daran halten muss, ab dem moment, wo er sich in einem gewissen Land befindet.
Natürlich müssten auch manche Gegenden durch andere Pläne aufgewertet werden, wie du sagst, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, usw. Aber wenn diese Dörfer verfallen, weil die Menschen von dort wegziehen, ändert das sowieso nichts daran, ob Bauten geschützt sind oder nicht. Die Menschen ziehen dann so oder so weg, also hat das eigentlich gar keinen Einfluss.
Mein Fokus war eigentlich auch eher auf Städte gerichtet muss ich sagen. Wer das finanzieren soll? Ganz einfach, die Eigentümer der Immobilien. In Wien sind die meisten Besitzer von Zinshäusern Banken, Versicherungen und verschiedene Unternehmen. Diese haben genügend Geld, und durch den Zwang, Immobilien stilgerecht zu restaurieren würde man auch die Wirtschaft ankurbeln. Nicht selten kostet eine Restaurierung mehr als ein Neubau. Sollen eben die, die das Kapital haben, dazu gezwungen werden, dieses Kapital für Arbeit an diesen Bauten auszugeben – was meiner Meinung nach auch viele verschwindende Berufe wiederbeleben würde, wie zum Beispiel Tischler, Stuckateur, etc. – und somit dieses Kapital unter der Bevölkerung umverteilen, welche es dann wiederum in Dienstleistungen oder Produkte ausgeben wird. Am Ende wird diese Umverteilung des Kapitals dazu führend, dass ein Wirtschaftswachstum bemerkbar sein wird. Momentan wird aber eher auf "Sparschiene" gefahren, egal welches Unternehmen, die meisten werden logischerweise immer die "billigste" Lösung für alles suchen. Durch Sparen schadet man allerdings nur sich selbst, das hat man schon an verschiedenen Ländern gesehen wie Griechenland, wo Sparmaßnahmen nichts brachten. Damit es lebt muss eben auch ausgegeben werden, und diesen ersten Schritt müssen aber eben jene machen, die das Kapital haben. Nur dadurch kann wieder alles florieren. Die "Randerscheinung" dieser Maßnahmen und dieses Wirtschaftswachstums wird sein, dass wir plötzlich schönere Städte haben.