Litauen - Kaunas und das Memelland (Galerie)

  • Wir gehen die Friedrich-Wilhelm-Straße weiter entlang bis zur Kreuzung mit der Marktstraße (Turgaus Gatve = Marktstraße), wo dieses Eckgebäude steht. Die Marktstraße ist m. E. die authentischste Straße des alten Memels, da sie nahezu vollständig erhalten ist und noch Kopfsteinpflaster besitzt.


    Hier ist auch der Platz, auf dem die St. Johanniskirche stand. An ihre fast 400 jährige Geschichte erinnert heute nur noch eine Gedenktafel, die aber auch verrät, dass es Wiederaufbaubemühungen gibt!


    Das jetzige evangelische Gemeindehaus (Zustand vor wenigen Jahren)


    Wir laufen nun die Marktstraße entlang, Blick in Richtung Hafen


    Die Bibliothek, Marktstraße 8


    Marktstraße 1


    Blick zurück in Richtung St. Johanniskirche


    Auch auf dieser Grünfläche in einer Seitenstraße der Markstraße standen vor dem Krieg noch Häuser


    Die historische Post in der Großen Wasserstraße (Didzioji Vandens Gatve = Große Wasserstraße)


    Wieder zurück auf der Friedrich-Wilhelm-Straße


    Friedrich-Wilhelm-Straße 13


    Nun auch zur ersten und zum Glück einzigen groben Bausünde der Altstadt. Auf dem Platz der zerstörten reformierten Kirche erhebt sich nun ein hässlicher Wohnblock. Vorkriegsansicht

  • Wir verlassen die Friedrich-Wilhelm-Straße und gehen die Bäderstraße (Darzu Gatve = Gemüsestraße) in den Süden der Altstadt herunter. Hier haben sich sogar noch einige schöne Fachwerkbauten erhalten.


    Unsanierte Altbauten, wie dieses 1773 errichtete Gebäude mit Mansarddach, sind allerdings die absolute Ausnahme.


    Nun zum schönsten erhaltenen Ensemble der gesamten Altstadt, der Häuserreihe in der Hohen Straße (Aukstoji Gatve = Hohe Straße). Die einstöckigen Bürgerhäuser stammen größtenteils aus dem späten 18. Jahrhundert.


    Und weil's so schön ist noch ein Panorama.


    Abschließend noch ein schönes Fachwerkhaus in der Grabenstraße (Sukileliu Gatve = Rebellenstraße), bevor es dann zum Theaterplatz geht.

  • Als Höhepunkt erreichen wir nun den Theaterplatz mit dem Simon-Dach-Brunnen. Das namensgebende Städtische Schauspielhaus wurde im Jahr 1820 eingeweiht und beim letzten großen Stadtbrand (1854) zerstört. Der heutige Bau stammt von 1860 und wurde im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Erst nach dem bis 1985 andauerndem Wiederaufbau befindet sich dort wieder ein Theater. Die letzte Sanierung liegt wenige Jahre zurück, seitdem ist die Fassade in einem satten Rot anstatt im ursprünglichen Weiß gestrichen.


    Ein kurzer Blick zurück in die Grabenstraße


    Der Simon-Dach-Brunnen (1912) mit dem "Ännchen von Tharau".


    Vor der Sanierung noch in weiß..


    von Thomas Pusch (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons


    ... und bei Nacht.


    Der Dichter Simon Dach (1605 - 59) wurde in Memel geboren, in seinem berühmten Volkslied besingt er in 17 Strophen Anna Neander, die Tochter des Pfarrers von Tharau. Die originale Brunnenfigur des Ännchen war kurz nach Kriegsende verloren gegangen, zur Sowjetzeit "zierte" eine Stalin-Büste den Brunnen. Im Jahr 1988 wurde auf Initiative von Bürgern aus Klaipeda und mit deutscher Unterstützung eine neue Bronzefigur gegossen, woran heute eine Gedenkplakette erinnert.

    "Aennchen von Tharau, Mein Reichtum, Mein Gut, Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut"


    Ein Block entfernt, an der Dange gelegen, haben sich noch ein paar Speichergebäude erhalten, u. a. der Germania-Speicher. Er beherbergt heute ein empfehlenswertes Restaurant (das Katpedele), in dem man ein wenig in das alte Memel eintauchen kann. An der Wand hängen Artikel des Memeler Dampfbootes, alte Fotografien und ausgeschenkt wird das "Memelbräu" (eine Marke des größten litauischen Bierproduzenten Svyturys).

  • Als nächstes machen wir einen kurzen Schlenker in den Hafen von Memel, wo sich einige Speichergebäude aus dem 19. Jh. erhalten haben. In den letzten Jahren entwickelte es sich zu einem von Touristen stark frequentierten Ort mit vielen Hotels und Restaurants, da sich hier das Kreuzfahrtterminal befindet. In der Nähe liegt auch die alte Burg, die Stück für Stück ausgegraben und restauriert bzw. teilrekonstruiert wird. Neben dem Fürstenschlosses in Vilnius ist dies das größte Rekonstruktionsprojekt in Litauen.

    Blick von der Karlsbrücke auf die Dange, kurz vor ihrer Mündung ins Haff.


    Vorkriegsansicht, abfotografiert von einer Infotafel; auffällig ist die moderne Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Fachwerkspeichers (heute Old Mill Hotel)


    Zunächst aber zu den erhaltenen Speichergebäuden. Bei diesem hier aus dem 19. Jh. sind bei genauerem Hinsehen sogar noch deutsche Reklame zu erkennen.


    Ernst Markert / Getreide, Saaten / Mehl, Futtermittel


    Raiffeisen


    Wir gehen einmal um das Gebäude herum, zur der Dange zugewandten Seite


    Direkt nebenan steht ein zum Hotel umgenutzter Speicher. Die Sanierung ist vielleicht nicht hundertprozentig gelungen, allerdings wäre selbst in Deutschland ein Erhalt beileibe keine Selbstverständlichkeit. Es bleibt zu hoffen, dass bei einer eventuellen Sanierung des linken Speichers die deutschsprachigen Reklamen erhalten bleiben.


    Die Kettenbrücke im Hintergrund ist wohl aus der Vorkriegszeit (Bild).


    Weiter an der Old Mill vorbei. Auch diese moderne Interpretation ist bei weitem nicht die Optimallösung (das wäre eine 1:1 Reko gewesen), allerdings muss man dem Erbauer zugestehen, dass die Neuschöpfung sowohl Kubatur als auch Fachwerkstreben aufnimmt und somit die Erinnerung an den zerstörten Speicher aufrechterhält. Gerade von Weitem fällt die aus Glas bestehende Fassade kaum auf, außer natürlich man wird durch gespiegelte Sonnenstrahlen geblendet..


    Zum Abschluss noch ein Panorama

  • An der Dange entlang geht es wieder zurück. Zu deutscher Zeit wurde dieser Weg als Süderhuk bezeichnet. Ein weiteres Bild der alten Mühle.


    Sanierungsbedürftiges gibt es leider noch an der ein oder anderen Stelle, dieses Gebäude steht in der Holzstraße (Naujoji Uosto Gatve).


    Das Simon-Dach-Haus ist so etwas wie ein deutsches Kulturzentrum. Es befindet sich in der Lootsenstraße (Juros Gatve).


    Das ehemalige Louisengymnasium


    In der Neuen Parkstraße (Naujojo Sodo Gatve = Neue Parkstraße) steht die größte Bausünde der Stadt: Das Amberton-Hochhaus, als Hotel definitiv weiterzuempfehlen, als Bauwerk vollkommen fehl am Platze. Darstellen sollen die beiden Türme ein "K" und beide passen vom Hafen aus gesehen quasi wie ein Puzzle zusammen (siehe erstes Bild dieses Beitrags). Das einzige, was man diesen Gebäuden zugutehalten kann ist, dass ihretwegen keine historische Bebauung abgeräumt wurde; hier befand sich bis zur Wende eine innerstädtische Brachfläche.


    Blick aus einem der oberen Stockwerke in Richtung Neustadt/Ostsee

  • Darstellen sollen die beiden Türme ein "K" und beide passen vom Hafen aus gesehen quasi wie ein Puzzle zusammen (siehe erstes Bild dieses Beitrags).

    Ist das nicht kindisch? Der Gestaltung solch großer Gebäude sollte man hehrere Ideen zugrundelegen.

  • In der Louisenstraße (Danes Gatve), am Übergang zwischen Alt- und Neustadt, steht das ehemalige Rathaus der Stadt Memel. Es wurde Ende des 18. Jh. als Wohnhaus für den dänischen Konsul Consentius-Lorck erbaut. 1807/1808 verbrachten Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin Luise in diesem Haus ihre Zeit in der Stadt, es war also für kurze Zeit die Residenz des preußischen Königs. Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte die Stadt das Consentiussche Anwesen und richtete es als Rathaus ein, als das es auch heute noch genutzt wird.


    Das Fischerdenkmal in einem kleinen Park vor dem Rathaus, in etwa dort, wo früher das Borussia-Denkmal stand (Bild 1, Bild 2).


    An den Aufenthalt des preußischen Königspaares erinnert heute noch eine zweisprachige Gedenktafel an der Fassade des Hauses.


    Das Rathaus bei Nacht, vom anderen Dangeufer gesehen.


    Wir sind wieder an unserem Ausgangspunkt, der Börsenbrücke, angelangt. Von dort gehen wir noch nach links in die Alexanderstraße, wo unser Rundgang durch die Stadt langsam endet.

  • In der Alexanderstraße (Liepu Gatve = Lindenstraße, wie im 19. Jh.) haben sich noch viele Altbauten erhalten.


    Dieses Haus gehört zu den wenigen, welche den großen Stadtbrand Mitte des 19. Jahrhunderts unbeschädigt überstanden hatten.


    Das klassizistische Gebäude des Uhrenmuseums wurde 1820 erbaut.


    Dann kommt auch schon die mächtige neugotische Hauptpost (1893) ins Bild.


    Beenden möchte ich meinen Stadtrundgang mit der Gedenktafel für den Astronomen Friedrich Wilhelm Argelander. Diese ist vor allem deswegen bemerkenswert, da der Name Memel in Klaipeda nur noch äußerst selten anzutreffen ist.

  • Im nun folgenden letzten Beitrag über Memel möchte ich noch ein paar Bauwerke aus deutscher Zeit vorstellen, von denen ich keine eigenen Bilder habe.

    Zunächst zu externen Bildern, die ich aus lizenzrechtlichen Gründen hier nicht einbinden kann.

    Die ehemalige Auguste-Viktoria-Schule in der Parkstraße (K. Donelaicio Gatve 4). Bild
    Das Lehrerseminar (1908), heute Pädagogische Fakultät, in der Bahnhofstraße (S. Neries Gatve 5). Bild 1, Bild 2
    Die ehemalige Jüdische Schule in der Kehrwiederstraße 6 (Grizgatvio Gatve). Bild
    Das ehemalige Amts- und Landgericht (neugotisch, 1862/98) in der Holzstraße (Juros Gatve 1). Bild
    Das Schützenhaus der einst größten Schützengilde Deutschlands in der Schützenstraße (Sauliu Gatve 34). Bild
    Eine schöne Stadtvilla in der Libauer Straße (H. Manto Gatve 25). Bild
    Jugendstil in der Libauer Straße, Ecke Simon-Dach-Straße (H. Manto Gatve 30). Bild
    Die Zellulosefabrik in der Mühlentorstraße (Nemuno Gatve 2). Bild

    Gebäude in der Jungfernstraße (Turgaus Gatve)


    Laima Gūtmane (simka… [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


    Fachwerkhäuser in einem Innenhof in der Bäderstraße (Darzu Gatve).

    von Nikater (Eigenes Werk) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


    von Andrzej Otrębski (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons


    Das ehemalige Königliche Lager im Hafen von Memel wurde erst vor wenigen Jahren restauriert (Vorzustand).


    Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptfriedhofs befindet sich heute ein großer Skulpturenpark, in dem sogar noch der umgewidmete Grenzstein aus Nimmersatt steht! Vergleichsfoto

    von Kusurija (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons


    Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs (links Altbau von 1875)

    von Petriukas (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons


    Mit der ehemaligen Infanteriekaserne in der Moltkestraße (Manto Gatve) hat sich noch ein pittoreskes Historismus-Ensemble erhalten. Heute befindet sich hier die Universität Klaipeda.

    von Kusurija (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

    von Kusurija (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


    von Metzler (Lithuanian Wikipedia) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons


    Und im Norden der Stadt gibt es noch einen großen deutschen Soldatenfriedhof.

    Modris Putns [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


    Mit einem Bild des Leuchtturms in Mellneraggen verabschiede ich mich aus Memel. :daumenoben:

  • Bevor wir uns zurück ins Landesinnere begeben, möchte ich noch kurz auf die Stadt Palanga (dt. Polangen) eingehen, zu welcher auch das bereits vorgestellte Nimmersatt gehört.

    Palanga hat rund 20.000 Einwohner und befindet sich auf halbem Weg zwischen Memel und der litauisch-lettischen Grenze, direkt an der Ostseeküste gelegen. Bereits 1435, im Frieden von Brest, fiel Palanga vom Deutschen Orden an das Großfürstentum Litauen, man kann also sagen, dass dies der einzige ur-litauische Ort an der Ostseeküste ist (alle anderen Orte haben ja eine lange deutsche Vergangenheit). In den letzten 100 Jahren konnte sich die Kleinstadt zu einem bedeutenden Seebad entwickeln, was natürlich vor allem durch die hervorragende Infrastruktur begünstigt wurde. Neben einem kilometerlangen Sandstrand, einer Seebrücke und vielen Hotels gibt es auch einen Flughafen sowie einen Anschluss an die Schnellstraße Memel-Liepaja (Lettland, dt. Libau). Das einzige, worüber man meckern kann, ist das raue Ostseewetter, was auch uns einen Strich durch die Rechnung machte. Daher sind die meisten Bilder leider Fremdmaterial.


    Die Marienkirche

    von Diliff (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons

    von Diliff (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons


    Das bedeutendste Gebäude der Stadt ist der 1897 erbaute Palast des litauischen Grafen Tiskevicius. Heute befindet sich dort das nationale Bernsteinmuseum mit 4.500 Exponaten.

    von Andrzej Otrębski (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

    von Diliff (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons


    Eine Villa aus Holz und aus der Vorkriegszeit...

    von Andrzej Otrębski (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons


    ... sowie aus Stein und aus heutiger Zeit.


    (eigenes Bild)


    Palanga lässt sich vom Ortsbild her keinesfalls mit den anderen litauischen Seebädern auf der Nehrung vergleichen, vielleicht eher mit dem ebenfalls bereits vorgestellten lettischen Jurmala, auch wenn es dessen Qualität nicht ganz erreicht.

  • Der sogenannte Berg der Kreuze (lit. Kryžių kalnas) ist wohl DAS Nationalheiligtum des ganzen Landes. Die Litauer sind generell sehr gläubig (80 % Katholiken) und dies ist ihr wichtigster Wallfahrtsort. Er befindet sich rund 10 Kilometer nördlich von Siauliai (dt. Schaulen), an der Schnellstraße von Königsberg/Tilsit nach Riga.
    Der Legende nach begann man mit dem Aufstellen der Kreuze bereits Mitte des 19. Jh., als Protest gegen sowie Gedenken an die blutige Niederschlagung des Aufstands gegen die russische Obrigkeit. Um die Jahrhundertwende standen rund 150 Kreuze auf dem Hügel. Einen weiteren Höhepunkt erreichte das Aufstellen von Kreuzen in den 1950er Jahren, als Reaktion auf die Deportation von 100.000 Litauern in die sibirischen Gulags. Dadurch wurde der Wallfahrtsort zu einem politischen Symbol gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets und war diesen ein Dorn im Auge. In einer Nacht und Nebel Aktion zerstörten sie die Kreuze mit Bulldozern, doch es half nichts. Bereits am nächsten Tag wurden wieder Kreuze aufgestellt, und das hält bis heute an. In den 1990er Jahren haben Studenten der Universität Vilnius versucht, die Kreuze zu zählen; bei 50.000 haben sie aufgrund der großen Masse aufgehört.

    Seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1993 gilt der Berg auch international als heiliger Ort für Katholiken.


    Es folgen ein paar Impressionen...

    Zunächst von vor dem Berg, selbst der Vorplatz ist mittlerweile auf beiden Seiten mit Kreuzen eingefasst


    Es geht die Treppen hoch, rauf auf den Hügel.


    Schon ist das kleine Plateau auf dem Berg erreicht.


    Und es geht wieder herab.


    Spätestens bei diesem Bild sollte jedem klar geworden sein, warum man damals bei 50.000 Kreuzen aufgehört hat zu zählen..


    Seitenprofil von Osten...


    ...und von Westen, zusammen mit dem Päpstlichen Altar.

  • Vom Berg der Kreuze aus geht es weiter in Richtung Vilnius. Zum Glück war unser Zeitplan so eng, dass wir uns nicht länger mit Siauliai und Panevezys, den größten Städten auf der Strecke, beschäftigen konnten. Zwar haben beide über 100.000 Einwohner, es sind aber typische sowjetische Städte, d. h. die Innenstädte sind bis zur Unkenntlichkeit überformt, die Vorstädte zugepflastert mit Plattenbauten und riesige Industriebrachen. Also schnell weiter, denn es gibt auch sehenswerte Stätten auf dem Weg!

    Unser nächster Stopp ist Kernave, die älteste Hauptstadt Litauens. Die hier gefundenen Siedlungsreste gehen sogar bis ins 3. Jh. zurück. Im 13. Jh. hatte die Stadt fünf Wehrburgen, wovon heute nur noch Hügel übrig sind. Diese "Schüttberge" wurden erstmals in der Livländischen Chronik (1279) erwähnt. Der größte, der "Thron des Mindaugas", soll Sitz des gleichnamigen, sagenumwobenen Königs gewesen sein. Seit 2004 ist die archäologische Stätte UNESCO-Weltkulturerbe.


    Etwas abseits ein nachgebautes mittelalterliches Dorf.


    Zu guter letzt waren wir noch am geografischen Mittelpunkt Europas. Ja genau, wer hätte gedacht, dass der in Litauen, also im für uns tiefsten Osteuropa liegt. Doch wenn man sich, wie ein Geografiker, den europäischen Kontinent von Spitzbergen im Norden, den Kanaren im Süden, den Azoren im Westen sowie dem Ural im Osten denkt, dann kommt man in der litauischen Steppe, 20 Kilometer nördlich von Vilnius heraus. Die findigen Litauer haben das natürlich touristisch genutzt und einen kleinen Themenpark errichtet, der bei unserem Besuch jedoch verschlossen war. Nette Spielerei...


    Ab dem nächsten Beitrag widme ich mich dann wieder ausschließlich der Architektur des Landes. ;)

  • Palangos miesto sav., Palangos m., Klaipėdos pl. 6A

    Auch das ehem. Kurhaus ist ein Kulturdenkmal; Nr. 32573. Es ist im 19. Jahrhundert anstelle der einstigen Burg Nimmersatt errichtet worden.

    https://kvr.kpd.lt/#/static-herit…66-b90f4f26347b
    (mit mehreren Bildern, vermutlich von 2009)

    Vom Kurhaus ist nun auch nichts mehr übrig:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de
  • Snork 7. Januar 2023 um 19:04

    Hat den Titel des Themas von „Litauen - Kaunas & das Memelland (LT) (Galerie)“ zu „Litauen - Kaunas und das Memelland (Galerie)“ geändert.