Dresden, Neumarkt - Quartier VI - Blobel

  • Jedenfalls habe ich ihm gestern eine riesiglange Privatmail geschrieben, in dem ich ihm schilderte, was an dem Haus alles in sich falsch ist und was er dem Projekt Neumarkt und dem Rekonstruktionsgedanken in Deutschland damit antut.

    Und, gab es eine Antwort?

  • Nein. Hat er ja offensichtlich nicht nötig. ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Oktavian (24. April 2017 um 22:53)

  • Dieser "Kerl" hat mit seinen Leistungen und Spenden dem Rekogedanken in Deutschland aber zugleich auch sehr geholfen.
    Nur, weil er am Neumarkt nicht exakt rekonstruiert, sondern einen (wie ich persönlich finde) traditionell gestalteten Neubau errichtet, jemanden aus dem Verein rauszuschmeißen, halte ich persönlich für unangemessen.

  • Etwas mehr Contenance, wenn ich bitten darf. Entscheidungen über Ehrenmitgliedschaften obliegen, wie "Oktavian" bereits ausführte, allein der GHND. Hier sollten wir uns nicht einmischen - speziell nicht in einem vergleichsweise rüden Ton.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja, das denke ich bei aller berechtigten Kritik auch.
    Ich werde mich zu diesem Thema hier jedenfalls zukünftig nicht mehr beteiligen.
    Möge sich jeder von dem, was entstehen wird, sein eigenes Bild machen.

    Roma locuta, causa finita.

  • Was sprichst du mich daraufhin an? That's none of my business

    Weil Du uns hier im Forum sehr plastisch vor Augen geführt und in aller Ausführlichkeit begründet hast, warum Nobelblobel mit seinem Bauprojekt fast alle Grundsätze ignoriert und die Ziele des Vereins konterkariert und dem Verein und allgemein der Rekonstruktionsbewegung massiv schadet und jegliche Kritik arrogant zurückweist, zu keinerlei Einlenken bereit ist und meist noch nicht einmal Fachleuten zuhört bzw. antwortet und sich beratungsresistent zeigt und damit als Ehrenvorsitzender nicht mehr länger tragbar sein dürfte - und weil Du ein rühriges und prominentes Mitglied der GHND bist. Das ist also noch am ehesten Dein Business, jedenfalls eher als das irgendeines anderen hier.

    Wiedersehen... :lockerrot:

  • Prof. Blobel ist nicht Ehrenvorsitzender, sondern Ehrenmitglied. Eine Ehrenmitgliedschaft bekommt man für seine Verdienste in der Vergangenheit. Und weil daran kein Zweifel bestehen kann, hat Prof. Blobel diese Ehrung auch verdient, auch wenn wir mit seinem Haus nicht einverstanden sind. Er ist und bleibt deshalb Ehrenmitglied. Meine bescheidene Überzeugung.

  • Schon arg bedauerlich, dass eine gewissenhafte Bauweise für Kimmerle offenbar möglich und wirtschaftlich war, für andere Bauträger aber anscheinend nicht.

  • Quartier VI - Blobel

    Bei Blobel wurden schon Ornamente angebracht und der Dachstuhl wird verkleidet.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Auch hier kurz der Zwischenstand: Der Blobel-Bau wurde inzwischen schon verputzt; damit entschwindet zumindest vorerst der Kontrast von dem Ziegelrot bei Blobel und dem Hell bei USD.

    In Kürze wird dann wohl auch das Dachdecken beginnen.


    Kurzer Blick in die Frauenstraße, zu der der Blobelbau übrigens ebenso Bauschmuck trägt: Mal sehen, wie sehr das Staffeldach von Q V/1 stören wird.


    Auf Höhe der Frauenkirche wird dann der Dachaufbau sichtbar...


    ... um dann auf dem Teil-Platz An der Frauenkirche komplett sichtbar zu werden - und mir das positive Platzgefühl zu verderben: Der Dachaufbau für den Fahrstuhl auf dem Blobelbau wirkt sehr groß und wird wahrscheinlich verglast... dieser Mist ist meiner Meinung nach letztlich deutlich störender als das Staffelgeschoss von Q V/1. AUf dem Eckbau des Quartiers VI zum Jüdenhof ist ja anscheinend auch eine Dachterasse (vermeine ich auf den Laternen-Fotos von der Frauenkirche herab von wissen.de - im Strang zu QVI - zu erkennen), und dort stört es wenigstens vom Platz unten nicht. Wirklich schade, dass man das bei der Blobelecke nicht anders gelöst hat :thumbdown:

  • Ich hoffe, Blobel überlegt es ich noch einmal anders mit der Farbgebung und Fassadengestaltung der Zwischenachse zum Rest des Quartiers. In der Visualisierung sieht das komplett verbaut und unzusammenhängend aus.


    Quelle: Visualisierung Günter Blobel

    Das Au petit Bazar ist bereits stark verändert in seinen Proportionen, da stört nun auch nicht noch eine optisch zurückgesetzte Nebenachse. Das hat man in vergangenen Jahrhunderten immer gemacht, wenn eine Baulücke keine symmetrische Fassadengestaltung zugelassen hat. Aber so zu tun, als ob die Nebenachse weder zu Blobel gehört, noch zum restlichen Quartier ist einfach dumm und sieht auch dumm aus.

  • Erstmal danke für die Bilder.
    Ja der Dachaufbau bei Blobels ist schlimm, auch wenn ich es mir erst noch schlimmer vorgestellt hatte. Wie beim Berliner Schloss wäre es mir sogar lieber, man würde die Kiste verglasen, damit das klar als moderner Aufsatz zu erkennen ist (ja ich weiß es ist keine Reko wie die Schlossfassade aber immerhin historisierend) und nicht wie ein Tumor aussieht. Mal abwarten, ärgerlich ist es allemal.

  • Grundsätzlich kann man bei diesen Bildern wohl erleichtert sein eingedenk der Gewandhausphantastereien vor einigen Jahren - die Dachgauben des Mittelteils allerdings ziehen das Ganze wieder recht herunter. Schade, daß man immer und immer wieder diese modernistischen Kröten schlucken muß.

  • Nö warum. ;) An Blobels Haus ist vieles sehr schön, gemessen am zeitgnössischen Bauen sogar weit überdurcschnittlich. Tolle solide Bauweise. Das darf man durchaus lobend erwähnen. Es ist aber leider keine Rekonstruktion des Au petit Bazar.