Straubing - Brand des Rathauses

  • Das Unglück ist ja echt schlimm gewesen, aber dieser sehr schlichte Saal mit Holzbalkendecke - so was lässt sich problemlos wiederherstellen. Glücklicherweise war da kein "Goldener Saal" à la Ausgsburg drin - dann wäre es übel gewesen....

  • Jetzt wird es für die Stadt Straubing ein großes Dilemma geben:
    Wenn sie es abreißen lassen, werden die Denkmalschützer, Historiker und ich denke die Leute dieses Forums sich ewig darüber beklagen.
    Wenn sie es jedoch zu erhalten versuchen, dann werden sich wieder viele beschweren, weil da und dort dieses und jenes Detail falsch gesetzt wurde und das Holz der tollen Holz-Gauben zu hell ist. Spätestens bei den Fenstern kommt die Frage auf, welche Firma heute zu Tage solche Sandstein-Vierpässe noch hinbekommt. Auch die Dachziegel könnten zu modern werden.

    Einfach mal abwarten, wie es sich entwickelt.

  • Zumindest hingen im Rathaussaal einige Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts und selbst Kleinigkeiten wie dieser neugotische Schaukasten sind ein echter Verlust.

    Dieses ist wirklich ein herber Verlust - wenn man auch das Bauwerk wieder originalgetreu aufzubauen vermag, sind diese Dinge nun für alle Zeit verloren. Ich möchte nicht wissen was noch so alles an historischen Inventar dem Feuer zum Opfer fiel ;(

  • Einfach nur Krass wie schnell das Feuer um sich gegriffen hat , da bekommt man eine Ahnung was sich im Krieg abgespielt haben muss.^^ ;(


    Ja, es geht rasend schnell - ich hatte anfang der 90iger Jahre selbst mal einen Wohnungsbrand (vermutlich ausgelöst durch alte Aluminiumkabel). Ich war des abends um die Ecke noch ein gemütliches Feierabendbier trinken, da ich keines mehr im Hause hatte - das war nicht einmal eine Stunde - kam zurück, war die Feuerwehr bereits am löschen. Wie ich später erfuhr, stieg wohl die Raumtemperatur innerhalb von 20 Minuten nach Ausbruch des Feuers auf knapp über 1000 ° an.

    Nur mal so viel zum thermischen Gewaltpotential eines Feuers. In der Größenordnung des Straubinger Rathauses werden die Temperaturen wohl weit höher geklettert sein, was sehr wahrscheinlich ohne das schnelle Eingreifen der Feuerwehr zu einem Kompletteinsturz des gesamten Gebäudes geführt hätten. So besteht vielleicht noch die Hoffnung, daß die Fassade erhalten werden kann - gut, um den Erker ist es erst einmal schlecht bestellt :crying:

  • Der Wiederaufbau muss meiner Meinung nach den Ratssaal in Kubatur u. Deckengestaltung Original erfolgen die Bleiglasfenster können nachgeschaffen werden , die Gemälde können/müssen Künstler modern ersetzen .... die Wandteppiche sind verloren und bleiben verloren.
    <X

  • Der Wiederaufbau muss meiner Meinung nach den Ratssaal in Kubatur u. Deckengestaltung Original erfolgen die Bleiglasfenster können nachgeschaffen werden , die Gemälde können/müssen Künstler modern ersetzen .... die Wandteppiche sind verloren und bleiben verloren.
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    Hier sind Handwerkskünste gefordert, welche es heute kaum noch gibt - was die zertörten Gämälde anbelangt....da gab es doch mal einen berühmten Fälscher, dessen Kunst allerdings mit Strafverfolgungen entlohnt wurde - hier könnt er nützliche Werke vollbringen (so er noch unter den Lebenden weilt). Ich denke in einem Rathaus ist es wurscht, ob dort das Original oder eine Fälschung hängt.

  • Und dann haben die Frauenkirche in Dresden , das Knochenhaueramtshaus in Hildesheim , und ein Vielzahl anderer rekonstruierter Bauten gezeigt das dies möglich ist und auch von der Bevölkerung angenommen wird !

  • Hier sind Handwerkskünste gefordert, welche es heute kaum noch gibt - was die zertörten Gämälde anbelangt....da gab es doch mal einen berühmten Fälscher, dessen Kunst allerdings mit Strafverfolgungen entlohnt wurde - hier könnt er nützliche Werke vollbringen (so er noch unter den Lebenden weilt). Ich denke in einem Rathaus ist es wurscht, ob dort das Original oder eine Fälschung hängt.

    Du meinst bestimmt Lothar Malskat. Ist schon 1988 gestorben - quasi bei mir um die Ecke...

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)