Gestern habe ich etwas Zeit auf Google Street View verbracht, um mir Madrid anzuschauen. Alle die ich kenne waren schon immer nicht sehr begeistert davon, also nicht enttäuscht, aber fanden, dass es nichts faszinierendes war. Ganz ehrlich, nachdem ich mir die Bilder gestern auf SV angeschaut habe, war ich total beeindruckt von der Stadt. Es ist eine Art kleineres Paris. Wie im Grunde viele auch südamerikanische Großstädte, man sieht dass sie alle sehr von Paris beeinflusst sind. Allerdings lassen sich auch viel größere Gebäude bemerken, und zwar größer in dem Sinne, dass sie viel weiter in die Höhe gehen, also fast schon mit amerikanischen Einflüssen – auch in Madrid. Das müssen so Gebäude aus den 20ern sein.
Mich interessiert, wieso damals eigentlich in diesen Städten so groß gebaut wurde, denn so viele Leute haben damals in Madrid, Buenos Aires, etc. gar nicht gelebt. Und ich mache hier gerne den Vergleich mit Wien. In Wien kommt man sich wirklich wie in einem Dorf vor. Es gibt nicht sehr viele enorm große Bauten, außer im ersten Bezirk bzw. um den Ring herum. Man sieht wo das Zentrum liegt und hat es schnell hinter sich, danach folgen im Grunde nur Gründerzeitbauten, die in geschlossener Bauweise gebaut wurden und deren Größe mit dem zunehmenden Abstand zum Zentrum niedriger werden.
In Madrid fühlt man, was ich gesehen habe, wirklich die Großstadt. Es sind alle mögliche Gebäudestrukturen zu beobachten, auch viele Gebäude mit Gärten oder Ähnliches im Zentrum, wie es sie zB auch in London gibt. Und es sind wie gesagt viele riesige Gebäude zu beobachten. Dabei war die Zahl der Bevölkerung in Madrid um 1900 etwa ein Viertel deren von Wien. Und doch hat die Stadt dieses Großstadtflair, das Wien einfach nicht hat.
Woran lag das? Wieso wurde so gebaut? War es einfach nur purer Protz? Irgendwie denke ich es hat andere Gründe gehabt, aber ich komme nicht drauf.