• Zitat

    Die eigentliche Denkmalliste auch für den Rest des Stadtgebiets ist wie die meisten in Baden-Württemberg nichtöffentlich.

    Es ist geradezu unübersehbar, dass es die denkmalpflegerischen Wertepläne mehr oder weniger nur für die Altstädte gibt, deren Altbaubestand allgemein als erhaltenswert anerkannt wird (z. B. Markgröningen, Bad Wimpfen, Marbach, Weil der Stadt). In diesen Fällen kann man sich wohl auch dazu herablassen, öffentlich zuzugeben, was alles erhaltenswert ist. In anderen Städten, die noch deutlich mehr von modernistischer Umgestaltung bedroht sind, scheint man von denkmalpflegerischen Werteplänen nichts wissen zu wollen. Und man kann es als Geheimgehaltung empfinden, dass die Denkmallisten dort der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Als ob die Öffentlichkeit nicht wissen soll, was wertvoll ist, damit man es leichter entsorgen kann. Es ist ein Drama, was in Württemberg so abgeht. Der Alleingang Baden-Württembergs beim Zurückhalten der Denkmallisten steht in völligem Kontrast zum Verständnis im Nachbarland Bayern, wo man die Denkmäler ganz bewusst veröffentlicht, damit sie besser geschützt sind. Man wird den Eindruck nicht los, dass der zugrundeliegende Gedanke derselbe ist.

  • http://www.schwaebische.de/region_artikel…1_toid,731.html

    Kaum Positives zum 2012 bei einem Brand schwer beschädigten Thiermannhaus in der Wangener Altstadt: Sicherungsarbeiten am Giebel wurden durchgeführt, damit der Weg „Trinklaube“ nebenan wieder benutzbar ist, doch eine Sanierung ist in weite Ferne gerückt. Eigentümer und Stadt sind sich kaum grün. Das Eigentümerehepaar wirft der Stadt mangelndes Interesse an einer Sanierung vor, offensichtlich weil sie keine Fördermittel bewilligt hat, wobei wiederum der städtische Sanierungsbeauftragte nach eigener Aussage noch keine Möglichkeit hatte, das Gebäude von innen zu betrachten. Sanieren wollen die Eigentümer das Gebäude nach eigener Aussage jetzt nicht mehr, aber auch nicht verkaufen, die Stadt hatte Kaufinteresse gezeigt.

    Das Haus ist übrigens „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“. Wenn es so weitergeht, ist es eher ein Mahnmal.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Lieber Wangener,

    dass das Fachwerkhaus ein wichtiges und erhaltenswertes Gebäude ist, müsste auch den Stadträten und dem Bürgermeister klar sein. Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass man das Haus von seiten der Stadt los werden will und arbeitet deshalb auf einen Abriss hin. Was dann aber vermutlich nachkommt, kann der Verlust des markanten Fachwerkhauses nicht im Entferntesten aufwiegen. Armes Wangen.

  • Sanieren wollen die Eigentümer das Gebäude nach eigener Aussage jetzt nicht mehr, aber auch nicht verkaufen, die Stadt hatte Kaufinteresse gezeigt.

    Entschuldigung, aber was sind denn das für Eigentümer? Beleidigte Leberwürste? Sie sollen sanieren oder verkaufen. Und wenn sie einen Zuschuss von bzw. Vertrag mit der Stadt haben wollen, dann müssen sie schon dem städtischen Sanierungsbeauftragten Zutritt zu dem Gebäude ermöglichen. Für ein solches Verhalten habe ich wenig Verständnis.

  • http://www.schwaebische.de/region_artikel…2_toid,731.html

    Die Stadt will sich offensichtlich erneut bemühen. Hätte sie übrigens das Haus erworben, hätte sie es wohl auch wieder an einen anderen Interessenten abgeben wollen.

    Nicht ganz richtig ist übrigens die Feststellung, es handele sich um eines der wenigen Fachwerkhäuser: Schlüge man überall den Putz ab, käme noch einiges an Fachwerk zu tun. Zahlreiche Bauten haben wie das Thiermannhaus auf massivem Erdgeschoss Fachwerkobergeschosse, andere zumindest einen Fachwerkgiebel.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • http://www.schwaebische.de/region_artikel…6_toid,731.html

    Das im Zeitungslink zu sehende Gebäude im Aumühleweg wird gerade abgerissen:

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    Entstehen soll eine Wohnhaus für vierzehn Behinderte. Wie alt das Haus ist, weiß ich nicht. Das Nachbarhaus sieht optisch aber nach der frühen Nachkriegszeit aus, das könnte für das Haus auch zutreffen. Im Zeitungsartikel heute war leider kein Alter erwähnt. Wie man sieht, sind noch Reste von Fensterladenhalterungen vorhanden, und auch überhaupt hätte man sicherlich etwas Hübsches aus dem Bau machen können. Schauen wir einmal, wie der Neubau aussehen wird.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Anbei noch ein interessanter Artikel in der Schwäbischen Zeitung mit einer kompakten Übersicht über laufende und geplante Sanierungsmassnahmen in der Wangener Altstadt.

    Altstadtsanierung in Wangen: Von A wie altes Spital bis T wie Trinklaube

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.