• Starßburger Münster Théophile Schuler: Das Straßburger Münster, 1817

    „Was braucht‘s dir Denkmal!“, schrieb Goethe einst in Erinnerung an Erwin von Steinbach, Meister der Westfassade des Straßburger Münsters. In diesem Sommer machte ich mich selbst auf die Suche nach den Inschriften, die Goethe und seine Gefährten um das Jahr 1770 am Nordturm in Höhe der Plattform hinterlassen hatten. Nur ein Schwarzweißfoto davon hatte ich auftreiben können und einen Hinweis in einem alten Baedeker. Schließlich fand ich die Stelle hinter einem Bauzaun und mußte feststellen, daß dieses „Denkmal im Kleinen“ vom Verschwinden bedroht ist. Johann Caspar Lavaters Unterschrift ist sogar schon zur Hälfte verloren gegangen. Lavater steht hier übrigens mit „F“, Lenz mit "TZ". Es wird wohl nicht jeder der jungen Herren persönlich Hammer und Meißel geführt haben.

    Wie dem auch sei, eine Anfrage bei der Fondation de l’Oeuvre Notre-Dame ist schon raus. Ich hoffe, daß man nicht in ein paar Jahren über Goethes Inschrift sagen muß:
    Als ich auf der Plattform herumwandelte, edler Johann, und den Stein suchte, der mir deuten sollte: „Hier war Goethe“, und ich ihn nicht finden, keiner deiner (einstigen) Landsleute mir ihn zeigen konnte, daß sich meine Verehrung deiner an der heiligen Stätte ergossen hätte, da ward ich tief in die Seele betrübt…


    Straßburger Münster Eigene Aufnahme

    Zitate nach Johann Wolfgang von Goethe: Von Deutscher Baukunst (1772)

    3 Mal editiert, zuletzt von Citoyen (3. Oktober 2016 um 23:47)

  • Schon heute erhielt ich eine freundliche Antwort – sogar auf Deutsch – von der Fondation de l’Oeuvre Notre-Dame, also der Münsterbauhütte. Man habe die „Restaurierung (bzw. konservatorische Behandlung) der für das Straßburger Münster wichtigen Inschrift“ bereits geplant und sei sogar im Besitz eines alten Gipsabgusses sowie historischer Schwarzweiß-Fotos. So wird dieses Zeugnis hoch über der Stadt hoffentlich auch künftige Generationen auf den genius loci weisen!

    Und so sah ich denn von der Plattform die schöne Gegend vor mir, in welcher ich eine Zeitlang wohnen und hausen durfte: die ansehnliche Stadt, die weitumherliegenden, mit herrlichen dichten Bäumen besetzten und durchflochtenen Auen, diesen auffallenden Reichtum der Vegetation, der, dem Laufe des Rheins folgend, die Ufer, die Inseln und Werder bezeichnet.
    Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit, Zweiter Teil, 9. Buch

  • Das Jugendstilbad des Architekten Fritz Beblo in der Strassburger Neustadt wird umfassend saniert.


    Artikel (Bezahlschranke)


    1024px-Bains_municipaux_%28st%C3%A4dtische_Badeanstalt%29_de_Strasbourg%2C_built_1904-1911_by_Fritz_Beblo.jpg

    [/url][url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bain…Fritz_Beblo.jpg]Bains municipaux (städtische Badeanstalt) de Strasbourg, built 1904-1911 by Fritz Beblo[/url]

    francois from Strasbourg, france, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.