• Von heute an wird der Entwurf für das neue Gebäude im Auditorium des Museums gezeigt. Jeweils Mittwochs um 16 Uhr erläutern Museumsmitarbeiter die Pläne. Am 15. Oktober um 19 Uhr stellen die Architekten den Entwurf vor.

    Ansonsten gibt es dazu noch das hier:

    Zitat

    29. September 2008 Für Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) zeigt dieses Gebäude, was es ist: „ein Museum“. Es nehme Rücksicht auf die historische Bebauung und „gaukelt auch nichts vor“. [...] Etwas „vorgaukeln“ – genau das tut nach Ansicht des Dezernenten ein anderer Entwurf, der vortäusche, man könne an dieser Stelle „etwas wieder aufleben lassen“. Kritisch äußerte sich Semmelroth gestern zu den stark rekonstruierenden Plänen des Architekten Wolfgang Rang, die von Altstadt-Initiativen und Teilen der CDU-Fraktion favorisiert werden. [...] Das Siegerbüro ist, wie berichtet, bei der Überarbeitung den Empfehlungen des Preisgerichts weitgehend gefolgt. Das Ausstellungsgebäude wurde um 1,80 Meter verkürzt, damit der Rententurm vom [lexicon='Römerberg'][/lexicon] aus besser sichtbar ist. Hochformatige Nischen gliedern das Gebäude. In acht Nischen sind große Fenster eingelassen, die Blickbeziehungen zur Umgebung ermöglichen. Die geschlossenen Nischen an der Nordseite präsentieren Fragmente der Frankfurter Altstadt. Zum Museumsplatz hin sollen Skulpturen aus der Frankfurter Geschichte gezeigt werden. Die Fassade ähnelt nun stärker der Nicolaikirche. Zudem wurde das Gebäude näher an die Kirche gerückt, um die Saalgasse zu verengen. [...]

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…tml?rss_aktuell

    Aus welchem Material die Fassade bestehen wird ist weiterhin unklar. In der Diskussion sind:

    - rötliches oder bräunliches Ziegelmauerwerk

    - Sandstein

    - eine Putzfassade

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Für Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) zeigt dieses Gebäude, was es ist: „ein Museum“. Es nehme Rücksicht auf die historische Bebauung und „gaukelt auch nichts vor“. [...] Etwas „vorgaukeln“ – genau das tut nach Ansicht des Dezernenten ein anderer Entwurf, der vortäusche, man könne an dieser Stelle „etwas wieder aufleben lassen“.

    Mein Gott, wann treten diese geistbefreiten 68'iger-Schwätzer endlich von der politischen Bühne ab!!!

  • Zitat von "HalleLuja"

    ich frage mich: wenn das "Historische Museum der Stadt Frankfurt" kein "Heimatmuseum" sein soll, welches Museum ist dann eigentlich eins? :lachen:


    Gute Frage. Wikipedia definiert "Heimatmuseum" folgendermaßen:

    Zitat

    Ein Heimatmuseum oder Stadtmuseum ist ein Museum, welches die historische Entwicklung eines Ortes und seiner oft als "Heimat" charakterisierten Region anhand von zusammengetragenen Exponaten und Dokumenten darstellt.

  • Ich seh schon die Trotzreaktion von Architekten und Stadtverwaltung vor mir:

    "Was? Ihr wollt unseren schönen Entwuf nicht? Dann behaltet ihr eben das alte Museum!"

    Ich würde ja ein :gg: anhängen, aber dafür ist mir das obenstehende zu realistisch.... :?

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Im zweiten Stock des Historischen Museums kann der überarbeitete Entwurf als Modell und in Form von Grafiken "bewundert" werden.

    Auf mich wirkt das langgestreckte Gebäude aus allen Richtungen wie ein Fremdkörper, insbesondere vom Römer aus betrachtet ergibt sich eine Disharmonie, die ihres Gleichen sucht. Obwohl das Gebäude schon verkürzt wurde, ragt es für meinen Geschmack zu weit hinter der Nikolaikirche hervor.

    Als einzig positiven Aspekt möchte ich die Nischen mit den plastischen (Sandstein)exponaten hervorheben. Aber auch hier wirken die eckigen Pfeiler dazwischen völlig deplaziert.

    Das Dach mit den "Haifischzähnen" gibt dem Ganzen den Rest.

    Den Nacht-Visualisierungen kann man ein wenig mehr abgewinnen, aber auch hier wirken die Wände steril und kalt.

  • Sooo hässlich finde ich das Gebäude gar nicht. Es steht nur, wie so oft, am falschen Platz. Die Idee mit den Figuren in den Nischen gefällt mir auch gut. Mal sehen was aus dem angekündigten Bürgerbegehren wird.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Immerhin halten sich die Schauhallen auch an die umliegenden Gebäudehöhen und die Dächer haben einen "gefälligen" Knick im unteren Drittel, das läßt sie nicht so streng erscheinen. Aber wie schon gesagt wurde: sonst alles steril und kalt, eben das Manko der heutigen Architektur. Bloß keine Gefühle zeigen, dann kann man nichts falsch machen, Spiegel des gesellschaftlichen mainstreams...

    Ich glaube es wäre schon viel gewonnen, wenn die beiden Hallen nicht gleich lang oder gegeneinander verschoben wären. Der der Nikolaikirche nächste Gebäudetrakt könnte einige Meter nach hinten geschoben werden und schon hätte man eine kleinteiligere Staffelung, die Nikolaikirche sähe nicht so bedrängt aus und die Geste in die zum Main führende Gasse (wie heißt sie?) wäre einladender.
    Manchmal sind es doch einfache Mittel die eine Verbesserung bringen würden. Feinfühligkeit bei der Auswahl des Fassadenmaterials wäre natürlich auch gefordert. Am besten wohl Mainsandstein, also wohl Bundsandstein, angeglichen an die Nikolaikirche.

  • Wird das Bürgerbegehren sich gegen diesen Lokschuppen und für eine historische Rekonstruktion des Geländes stark machen?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Bloß nicht moderat werden in der Beurteilung dieses Scheusals!

    Wir dürfen nicht vergessen: Dieser Lokschuppen soll direkt an Frankfurts einzigem Fleckchen noch erlebbarer Altstadt, dem [lexicon='Römerberg'][/lexicon], entstehen.

    Wo wenn nicht hier gilt es, auch nur die geringste neuerliche Bausünde zu verhindern?


    Dieses Projekt ist pures Gift für den geplanten Wiederaufbau auf dem TR-Areal!

    Ich hoffe, die Frankfurter werden alles daran setzen, diese Katastrophe rechtzeitig abzuwenden.

  • Dieter Bartezko ist der FAZ über den Betonklotz und den "Lockschuppen":

    Frankfurts mühsamer Weg zurück zu sich selbst

    Zitat

    Der Betontrakt war 1972 der letzte Akt eines Vandalismus, dem der U-Bahn-Bau das Alibi lieferte: Mit Stumpf und Stiel waren zwischen Dom und Römer die letzten Reste historischer Bauten zugunsten eines Technischen Rathauses und des Museums beseitigt worden. Geschont wurden nur die Ruinen der staufischen Kaiserpfalz (des Saalhofs) und der barocke Kaufmannspalast Bernusbau samt dem klassizistischen Burnitzbau. Doch selbst dabei ging es nicht ohne Verluste ab: Zwar erhielt der Bernusbau seine 1949 gekappten barocken Schmuckgiebel zurück, wurde der spätromanische Kapellenturm der Pfalz von Ummauerungen befreit und ein staufischer Wohnturm teilrekonstruiert.
    Zum Thema

    Zwecks Stilreinheit aber beseitigte man am zugehörigen romanischen Palas ein barockes Obergeschoss und aus Platzgründen an der Westseite des Ensembles zwei klassizistische Mietshäuser, von denen eines noch eine gewölbte gotische Torfahrt besessen hatte.

    Wahnsinn, was damals noch alles abgerissen wurde! Was für kranke Köpfe saßen damals bloß in der Verwaltung? :kopfwand:

  • Naja die gleichen, denen wir das Historische Museum und das Technische Rathaus zu verdanken haben. Das sagt ja schon alles. Dass 1972 aber zwei historische Bauten abgerissen wurden, ist mir auch neu. Meines Wissens stand da nur noch das klassizistische Haus Freudenberg (das Eckhaus Saalgasse / Fahrtor), das südlich anschließende Haus Roter Krebs war bereits im Krieg zerstört worden - oder stand da evtl. noch das EG mit dem genannten Gewölbe? Kann das mal jemand bestätigen (Kardinal, jörg)? Leider finde ich kein Foto, das die Fahrtor-Westseite nach dem Krieg zeigt...

    Ein gutes Bild, das den Vorkriegszustand zeigt, findet sich, dank jörg's Hilfe, übrigens hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Frankfurt_Am_Main-Saalhof-VAM-JoergOtt-Luftbild.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Frank ... ftbild.jpg

    Die Bauten, um die es geht, stehen östlich bzw. südöstlich-diagonal gegenüber dem am Sichtfachwerk erkennbaren Haus Wertheym.

  • Zitat von "RMA"

    Naja die gleichen, denen wir das Historische Museum und das Technische Rathaus zu verdanken haben. Das sagt ja schon alles.

    Also ich finde, es ist noch mal ein Unterschied, ob man in eine bestehende kriegsbedingte Baulücke einen häßlichen Betonklotz setzt, oder ob man dazu noch mehrere historische Gebäude (Ruinen und unversehrte Bauten) abreißt - in einer Stadt, in der die Bomben und die Sprengkommandos späten 40er Jahre sowieso schon so unglaublich viel vernichtet haben (so daß an sehr vielen anderen Stellen im Umkreis ohnehin mehr als genug Platz für ein Museum gewesen wäre)!

  • Zitat von "Rohne"

    Jetzt wenden sich die Architekten schon an die Zeitung um ihren vollkommen missratenen Entwurf schmackhaft zu machen.
    Aber lest (und kotzt) selbst:

    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=1613420&em_cnt_page=1\r
    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... cnt_page=1

    Also solche Aussagen finde ich viel zu einseitig. Die Architekten sollten doch auch die Möglichkeit haben Ihren Entwurf in der Presse zu erklären. Was die Architekten hier schreiben ist eigentlich nicht polemisch und enthält auch interessante Infos:

    Zitat

    Unabhängig davon sind wir sicher, die Fassade nach handwerklichen Methoden zu errichten und dazu den ortstypischen Sandstein zu verwenden. Entscheidend ist aber, dass dies nicht mit scharfkantigen und perfekten Schnitten geschieht, sondern die Steine im Verband aufgemauert werden, damit ein lebendiges Fassadenbild entsteht.

    Generell finde ich übrigens, dass Lederer und Co. zu den besseren modernen Architekten gehören.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Eine Aussage wie: "Diese Vorbemerkung scheint uns notwendig zu sein, weil eine kleine Gruppe in der Öffentlichkeit versucht, den Wettbewerb und dessen Ergebnis zu diffamieren" ist nicht polemisch?

    Wie du Lederer zu den besseren modernen Architekten zählen kannst, ist mir schleierhaft. Das einzig Positive, das ich seiner Architektur abgewinnen kann, ist die Verwendung konservativer Materialien. Das allein hat aber nur wenig mit guter Architektur zu tun.

    Der Artikel ärgert mich aus zwei Gründen: Zum einen zeugt er von der Arroganz des Architekten, der dem Leser suggeriert, dass Kritiker seines genialen Entwurfes, ahnungslos und daher nicht ernst zu nehmen sind. Zum anderen erwarte ich von einem Professor auch eine bessere Beherrschung der deutschen Sprache. Formulierungen wie "nichts vergleichbar besseres" und mehrere Fehler in der Kommasetzung gehören sich einfach nicht, wenn man in einer Zeitung veröffentlicht.

    Dass Lederer seinem Entwurf ernsthaft Rücksichtnahme auf die Historie des Ortes attestiert, ist hingegen eher amüsant.

  • Hallo!

    Zitat

    Es ist gut, wenn die Entscheidung, was und wie an einer bestimmten Stelle gebaut werden soll, einem Gremium übertragen wird, in dem Personen vertreten sind, die fachlich wie sachlich urteilsfähig sind.


    :augenrollen: Sehr freundlich.
    Ästhetisch urteilsfähig scheint in dem Gremium niemand gewesen zu sein?

    Grüße.

    P.S.: Architekten und Sprache – ein hochinteressantes Thema.