Hamburg - Penthouse auf Hochbunker

  • Ich auch. Das APH ist in erste Linie dennoch ein Architektur-Forum, trotz Spezialisierung auf traditionelle, harmonische Architektur und Rekonstruktionen. Die Fragen sind jedoch nicht unberechtigt, ich habe sie ja selber vorher schon gestellt und warte immer noch auf eine Antwort (Und werde es wohl noch ein paar Tage siehe letzter Beitrag von flowarchitekten).

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Es ist doch die Diskussion wichtig und nicht, das hier die Meinungen bezüglich Neubauten und Architektur allgemein identisch sind. Deswegen finde ich relevant, hier in Kontakt zu treten, denn das ist Sinn und Zweck der Sache.

    Daher auch meinerseits eine Frage: Steht der "Hochbunker" denn unter Denkmalschutz? Daraus abgeleitet gleich eine zweite Frage hinterher: Wie ist dies mit den neuen großen geplanten Fensteröffnungen in Einklang zu bringen?
    Was das Projekt möglicherweise interessanter bzw. angenehmer machen würde, wäre meiner Meinung nach die Farbgebung des "Ufos" in der selben Farbe wir die Gründerzeitler (größtenteils Backstein) daneben, zum Beispiel in einem rostigen Kupferton.

  • Grundsatzfrage an den Webmaster, vielleicht sollte man solche Themenfremden Stränge direkt schließen?

    Das fände ich nicht gut!

    Wenn ein Architekt die Diskussion sucht, sollte man auch mit Argumenten auf seine Vorstellung antworten. Und die Argumente haben wir ja!

  • Wir haben uns im DAF sehr wohl der Diskussion gestellt und werden es auch hier tun. Äußerungen wie "einfach nur grässlich", stellen für mich aber keine Argumente dar und müssen daher auch nicht beantwortet werden.

    - finde ich schwierig, ästhetisches Empfinden entzieht sich IMHO einer Objektivierung.

    Wir haben in der Mittagspause (Versicherung, in Bezug auf's Thema hier alles Laien, altersmäßig gestreut von 20-60, M/W gemischt, politisch von knallgrün über tiefrot bis schwarz) lebhaft über Euren Entwurf diskutiert. Die Urteile waren durchweg negativ - Trauer und Frust über das, was mit unser Stadt passiert. Einigkeit an dem Punkt, dass Bevökerung und Mainstream der Architekten sich voneinander entfremdet haben (vielleicht vergleichbar mit zeitgenössischer konzertanter Musik). Unterschiedliche Meinungen gab es zu der hier geäußerten Idee, dass das Hauptproblem der Standort wäre - also, versetzt z.B. an die Reeperbahn gegenüber vom Schmitt's, mit einer Disco oben drin wäre es für manche erträglicher, für andere auch dort wegen der als öde empfundenen Untergeschosse immer noch ungeeignet.

    Als ein Folgeproblem der Entfremdung von Architekten und Bevölkerung wurde benannt, dass Wohnraum aus der Zeit vorm 1. Weltkrieg, der mehrheitlich als "Wohlfühlumgebung" empfunden wird, langsam aber sicher durch die immer noch stattfindenen Verluste zum exklusiven Luxusgut für die Besserverdienenden wird. Zeitgenössische Architektur wird als tauglich empfunden, ausreichend beleuchtete, trockene, wirtschaftlich beheizbare Flächen zu liefern - nicht aber, um qualitätvollen öffentlichen Raum zu schaffen und eine Identifikation mit dem Umfeld zu ermöglichen - man wohnt, aber man fühlt sich nicht "zu Hause".

    3 Mal editiert, zuletzt von HelgeK (9. September 2016 um 07:25)