• Zitat

    Vor der Sanierung steht das ehemalige Gasthaus zur Tanne in Osterwieck, eines der bedeutendsten Fachwerkhäuser der Altstadt (...) Da die Nachkommen das Erbe ausschlugen, ging das Baudenkmal nunmehr in den Besitz der Stadt Osterwieck über. Die Osterwiecker Denkmalbrigade hatte danach mehrere Male Sicherungsarbeiten durchgeführt. Aber wenn ein Gebäude erst mal leer steht, ist es dem Verfall preisgegeben. Wenn auch eine künftige Nutzung als Gasthaus und Hotel vorzuziehen gewesen wäre, kann man doch froh sein, dass sich nunmehr ein Investor gefunden hat, der die Sanierung und Nutzung als Wohnhaus vornimmt.

    Quelle:

    http://www.myheimat.de/rhoden/tanne-i…le-d181773.html

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Das sind doch mal gute Neuigkeiten. Da wäre zumindest schon mal eines der drei großen Sorgenkinder der Altstadt (die anderen beiden sind Hagen 21/22 und der Bunte Hof in der Rosmarinstraße) gerettet, auch wenn in dem jetzigen Zustand des jahrzehntelangen Verfalls wahrscheinlich ein großer Teil der Bausubstanz erneuert werden muss.

  • Eigentlich kann derartiges nur in der BRD strittig sein---
    Woanders wäre man ob eines derarrtigen Altbestandes ganz einfach nur froh.
    Auch was die anderen beiden 'SorGenkinder' betrifft: offenbar ist weniger ihr derzeitiger Zustand gefährlich als der bundesdt Drang zu Sauberkeit und Ordnung. Woanders würde ihnen nie und nimmer die Spitzhacke drohen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Da bin ich mit dem Karpatenbären einer Meinung. Wahrscheinlich ist es ein großes Glück, dass an vielen mittel-,ostdeutschen Orten dieser 'Aufschwung' vorbeigeht. Man sollte sich mal vergegenwärtigen, was aus Städten wie Quedlinburg, Naumburg oder Meißen geworden wäre, wenn sie in den vorhergehenden Jahrhunderten nicht diesen Bedeutungsverlust erlitten hätten. So blieb deutsche Geschichte, unberührt vom 'Fortschritt', erhalten und lässt uns heute noch staunen.

    Die Wende kam hier in den aller meisten Fällen (auch in den Ackerbürgerstädtchen) noch rechtzeitig genug, um den identitätsstiftenden Bestand vor der Abrisskeule zu retten. Auch wenn vieles heute noch vor sich hingammelt - ein Kahlschlag ist nicht mehr zu befürchten.

    Mehr Sorgen machen mir dagegen viele mitteldeutsche Dörfer, die ihren einstmals reichen Bauernstand gänzlich verloren haben, deren Gehöfte und Gutshöfe verfallen - Man muss wissen, dass anders als in Ostelbien, es in Mitteldeutschland wirklich viele reiche Wirtschaften gab, deren Höfe z.T gutsartigen Charakter annahmen. Diese Mitteldeutschen (Fränkischen) Gehöfte sind heute leider oft verwaist, die Scheunen großteils verfallen oder abgerissen. Und selsbt wenn sie noch erhalten sind -gewirtschaftet wird auf kaum einem noch. Da die bäuerliche Struktur verloren - weshalb auch der Bevölkerungsschwund unumkehrbar - ist, kann man eigentlich nur auf Enthusiasten hoffen, die sich dem ein oder anderem herrlichen Objekt annehmen.

  • Der Untergang der Landgemeinden und der Landbevölkerung in der ehem. DDR scheint nicht abzuwenden. In der ehem. BRD gelang es nach dem Zweiten Weltkrieg noch, die Kommunen wieder funktionieren zu lassen- oft mit verdoppelter Bevölkerung. In der SBZ folgte nach ungleich härterer Besatzungszeit Zwangskollektivierung, die nach der Wende abgewickelt wurde. Jeder, dem es nur irgendwie möglich war, scheint in die Städte oder den Westen gezogen zu sein. Ein dörfliches kommunales Leben scheint vor allem in Ostelbien nicht vorhanden und die Dörfer sehen so aus wie vor der Wende, aber dann verlassen. So mein Eindruck in z.B. Sachsen-Anhalt.

    VBI DOLOR IBI VIGILES


  • Gute Nachricht:

    Zitat

    Die Stadt Osterwieck (Landkreis Harz) erhält in diesem Jahr für die Sanierung des „Bunten Hofes“ 650.000 Euro aus dem Programm „Förderung des städtebaulichen Denkmalschutzes zur Sicherung und Erhaltung historischer Stadtkerne“. „Mit dem Geld kann ein weiteres bauhistorisch wertvolles Objekt in der Harzstadt saniert und wieder mit Leben erfüllt werden“, sagte Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre heute in Osterwieck bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides. Nach Informationen des Ministers wird der seit 1980 leer stehende ehemalige Adelshof aus dem 16. Jahrhundert nach seiner Restaurierung
    vom Fallstein-Gymnasium genutzt und zugleich Wohnraum für behinderte Menschen bieten. Durch die Verwendung ökologischer Baustoffe soll die Sanierung energetisch und denkmalpflegerisch Vorbildwirkung entfalten. Darüber hinaus sollen die Belange der Barrierefreiheit weitestgehend erfüllt werden. Die Gesamtkosten für die Sanierung werden voraussichtlich rund 2,3 Millionen Euro betragen.

    Quelle: News Infrastruktur+Umwelt

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Na ja...
    SO ein Gebäude kann nicht einmal die BRD verkommen lassen.
    Aussichtlsosigkeit erscheint mir daher übertrieben.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Notsicherung für abrissbedrohtes Osterwiecker Fachwerkgebäude aus dem 16. Jht.

    Zitat

    Letztendlich wurde der Antrag von der Landesbehörde abgewiesen. Begründet vor allem mit dem hohen denkmalpflegerischen Wert des Gebäudes. Es stammt immerhin aus dem 16. Jahrhundert und hätte im Fall des Abrisses eine bereits vorhandene Baulücke noch größer werden lassen. Auch in Osterwieck selbst, so in den Reihen des Kulturlandvereins, gab es Zweifler am Abrissvorhaben.


    Neue Chance für desolates Fachwerkhaus

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • die Tanne wird saniert!

    Link

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Sanierung der Tanne fängt bald an:

    Artikel in der Volksstimme

    Zitat


    die „Tanne“ ist nicht nur ein Haus. Den Hausnummern nach handelt es sich um vier Gebäude – die Rosmarinstraße 7 bis 10.

    Sicherlich eines der wichtigsten Gebäude der Altstadt

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ja, schön, aber wenn man sich den Artikel der Volksstimme genauer anschaut, wird die erfreuliche Sanierung der Straßenfassade durch eine absolut nicht denkmalgerechte, geschweige denn ästhetische "Modernisierung" der Rückseite mit den obligatorischen Betonbalkonen erheblich beeinträchtigt. Wird wirklich dieses Projekt gebaut?

  • Zu diesem Modernisierungsentwurf kann ich nur sagen ,vorne hui hinten pfui.Unsensiebler kann es mit der Rückfassade nicht gehen.Wären da nicht schöne Holzlaubengänge und Balkone passend zum Haus und ein geschickt aus Holz verkleideter Treppenturm angebracht?

  • @ Herr Herrmann

    Mag sein, aber dies ist die allerletzte Möglichkeit das Haus zu retten - nach 42 Jahren!

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • @ Herr Herrmann

    Mag sein, aber dies ist die allerletzte Möglichkeit das Haus zu retten - nach 42 Jahren!

    Wenigstens einer, der es realistisch sieht.

    Weitere 10 Jahre überlebt die Bude unsaniert nicht mehr und die Balkone kann man auch nach einigen Jahren austauschen bzw. die Treppenhausgestaltung sind Kleinigkeiten, die man ebenfalls nachträglich ausführen kann. Daher hält sich das MiMiMi in Grenzen.