In Markdorf (Bodenseekreis) wird derzeit das ehemalige Hotel Rebstock, ein Fachwerkbau des 18. Jahrhunderts abgerissen:
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,8818835
In Markdorf (Bodenseekreis) wird derzeit das ehemalige Hotel Rebstock, ein Fachwerkbau des 18. Jahrhunderts abgerissen:
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,8818835
Ist doch alles halb so schlimm, denn immerhin ist:
"zur Sicherstellung des Busverkehrs (..) in diesem Abschnitt das Halten und Parken rechts an Werktagen während des Tages verboten"
Ravensberger: Noch so `ne Nachricht kurz vor dem Wochenende und mir hilft nur noch:
Aber zur Sache: Ein nicht untypischer Zeitungsartikel über den Abbruch eines Kulturdenkmals. Keine Ausführungen zur Geschichte des Hauses, kein Bedauern über sein Verschwinden, aber ausführlich wird über die Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs während der Arbeiten berichtet.
Es ist einfach unglaubig mit welcher Gleichgültigkeit und teilweise sogar Schadenfreude (beim Abriss einer ganzen Fachwerkzeile in Mengen!!!) die Lokalpresse darüber berichtet .
Da kann man nur noch :kotz: !
Ein nicht untypischer Zeitungsartikel über den Abbruch eines Kulturdenkmals. Keine Ausführungen zur Geschichte des Hauses, kein Bedauern über sein Verschwinden, aber ausführlich wird über die Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs während der Arbeiten berichtet.
Genau denselben Eindruck habe ich auch. So ist es immer wieder, wenn von Abbrüchen in Württemberg berichtet wird. Eine Woche Einschränkungen im Straßenverkehr sind offenbar wichtiger als ein paar hundert Jahre eines Hauses, das den Lebensraum der Menschen mitgeprägt hat.
Das zeigt auch wieder, dass das Stadtbild in Württemberg nicht zu interessieren scheint. Aber das Funktionieren des täglichen Lebens ist ganz wichtig... Was in diesen Köpfen vorgeht, diese unglaubliche Ignoranz, werde ich nie verstehen. Gibt es in Württemberg eigentlich so etwas wie eine Kultur, oder ist nur wichtig, dass man möglichst viel Geld hat? Leben die Württemberger eigentlich auch, oder funktionieren sie nur?
Markdorf gibt sich doch jetzt großstädtisch und feiert seine "neue Mitte", da passen putzige Fachwerkhäuser in unmittelbarer Nähe leider nicht mehr ins Programm:
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,7098758
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,7915322 Es ist einfach erschreckend wie sich die Stadt innerhalb kürzester Zeit verändert hat und es ist noch kein Ende abzusehen: http://www.schwaebische.de/region_artikel…0_toid,482.html Zum Glück liegen diese Flächen allesamt außerhalb der Altstadt.
Württemberg in Reinkultur. Nicht zu fassen! Sie kriegen den Hals nicht voll, möchten am liebsten alles intensiv zubauen.
Man kennt ja den bekannten Spruch ("Weissagung der Cree"): „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." Das scheint für die geldgierigen Württemberger geschrieben worden zu sein.
Diese Entwicklung ist umso schmerzlicher, als Markdorf erst in jüngster Zeit einige historische Bauten verloren hat. So den Oberhof in der Talstraße 13 (Fachwerk von 1773), der früher zum Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal gehörte:
http://www.gnaedinger-mayer-gmbh.de/s/cc_images/te…pg?t=1446806838
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,7457457
Er brannte Anfang Dezember 2014 angeblich aufgrund eines technischen Defektes ab. Der Hof stand lange Zeit leer. Zwischen dem Oberhof und dem Unterhof befand sich eine Scheune, die für ein Mehrfamilienhaus abgebrochen werden sollte:
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,6031663
Schon merkwürdig, dass der Hof plötzlich in Flammen aufging... Immerhin kann das frei gewordene Areal nun vollständig bebaut werden, da die einsturzgefährdete Ruine wurde aus dem Denkmalbuch gestrichen und dann abgebrochen wurde. So soll das Ganze einmal aussehen, wenn es fertig ist:
http://www.gnaedinger-mayer-gmbh.de/s/cc_images/te…pg?t=1458136384
http://www.gnaedinger-mayer-gmbh.de/unsere-projekt…talstra%C3%9Fe/
Schon grandios, wie sich die Architekten hier bemühen, den Genius loci wiederzubeleben: Der Neubau soll an das historische Gebäude erinnern, dass [sic!] vor knapp einem Jahr nach einem verheerenden Brand nicht mehr zu retten war. Ferner bemühte sich eine Bürgerinitiative vergeblich um den Erhalt eines gut 500 Jahre alten Anwesens in der Gehrenbergstraße 4-6 (knapp außerhalb der Altstadt gelegen): http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,4515591
http://www.suedkurier.de/region/bodense…t372484,5500330 Nun ist der Weg frei für schicke Penthäuser: https://www.immobilienscout24.de/expose/78399981
Württemberg in Reinkultur.
Ach, schon wieder denselben Fehler gemacht!
Markdorf liegt doch in Baden. Friedrichshafen und Immenstaad sind die letzten Gemeinden in Württemberg, beim Schloss Kirchberg verläuft die Grenze nach Baden.
Das heißt aber, dass die württembergische Unkultur auch nach Baden, jedenfalls in das grenznahe, übergegriffen hat.
Schon grandios, wie sich die Architekten hier bemühen, den Genius loci wiederzubeleben: Der Neubau soll an das historische Gebäude erinnern, dass vor knapp einem Jahr nach einemverheerenden Brand nicht mehr zu retten war.
Wo gibt es beim Neubau eine Erinnerung an den Vorgängerbau? Kann wirklich keine entdecken...
Eine Rekonstruktion des Fachwerkhauses wäre schöner gewesen!
Charming Villa,
genau, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Einizig und alleine eine richtige, nicht eine nur vorgeklebte Fachwerkfassade, also ein hochwertiger, regelrecht errichterter Riegelbau hätte einzig und allein den Geist des Ortes, den sog. Genius Loki retten zu können. Aber das haben entweder die heutigen Architekten nicht mehr drauf, oder aber die Bauherrn sagen: "Um (dr) Goddes Wille, noi, doa isch joa goar nex meh droa verdient. Es muss sich joa doch au lohne". Übersetzung ins Hochdeutsche: " Um Gottes Willen, nein, da ist ja gar nichts mehr dran verdient. Es muss sich ja doch auch lohnen."
Das mit dem genius loci war natürlich blanke Ironie. Natürlich gibt es überhaupt keinen Bezug zum Vorgängerbau, wie so oft bei Neubauten!
Ins Bischofsschloss soll das Rathaus einziehen: http://www.schwaebische.de/region_artikel…8_toid,482.html. Bei den Umbauten dazu sollen „Alt und Neu soll in einer Einheit verschmelzen.“ Da habe ich jetzt aber Hoffnung... Aber äußerlich soll wohl größtenteils das Erscheinungsbild beibehalten werden.
Der Adler in Markdorf soll wiederbelebt werden:https://www.schwaebische.de/regional/boden…2508Allerdings:
Dabei wird das Gebäude wachsen, das bisherige Dachgeschoss soll entfernt und dafür ein zweites Obergeschoss mit ausgebautem Dach entstehen. Hinter dem Gebäude plant die Gruppe einen Neubau für die Sanitärräume. Dieser ist vom bisherigen Saal aus zugänglich.
Wie das Ganze aussehen soll, ist mir ein Rätsel!
Frühere Ansicht:https://de.nailizakon.com/m/01-bw/markdo…er-brunnen.html
Heute:https://www.suedkurier.de/storage/image/…kBR_mER6K7.webp
Immerhin soll auch das Dosch-Haus erhalten bleiben:
Dies gilt auch für das Dosch–Haus. Dort soll das Erdgeschoss gewerblich genutzt und im Obergeschoss Appartments für Mitarbeiter des Adlers eingerichtet werden.
Ansicht des Dosch-Hauses:https://sve-images.forward-publishing.io/2022/11/29/878…peg?auto=format
Hat jemand eventuell genauere Informationen zu dem Gasthof Adler? Wann wurde es errichtet?