Dresden, Altstadt - Umbau Kulturpalast

  • Stadtbild Deutschland hat die Goldene Waage mit der Goldmedaille ausgezeichnet und meine Tochter unser Haus. Jeder Auszeichner hat seinen persönlichen Grund dazu und so soll man auch diese Auszeichnungen stets werten. Es handelt sich hier nie um objektive Aspekte, sondern um eine reine ideologische Entscheidung.

  • Warum nutzt man die Zwangspause im Kulturpalast eigentlich nicht, um die Schallschutzschleuse endlich mal fertig zubauen...

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Der Kulturpalast ist ein Gebäude, das ganz offenbar trotz seiner Lage im Stadtzentrum nicht für einen innerstädtischen baulichen Kontext geplant wurde. Das lässt sich nachträglich nicht heilen.

    Ich kann verstehen, dass ein Abriss dieses Mittelpunkts des kulturellen Lebens im DDR-Dresden nicht mehrheitsfähig war und ist - städtebaulich wäre die Beseitigung dieses Bauwerkes aber ein Segen.

  • Ich hätte das anders gemacht , wenn der Kulti so " Wertvoll " ist , sorgfältig abgetragen und auf neuem Fundament in der Vorstadt wiederaufgebaut oder sogar als ganzes verschoben ….. jetzt ist für Generationen die Sache abgegessen :kopfwand:

  • Hat man denn wirklich genau nachgeforscht, ob an der Stelle nicht irgendwelche seltenen Fledermäuse, Spinnen oder Sackratten beheimatet sind?

    Ich habe größte Bedenken!

    Die größten Skrotum - Ra**en sitzen im Stadtplanungsamt ^^ (Rattus - Collonia - Dresda)

  • Der Kulturpalast bietet dagegen mit dem Konzertsaal und der Stadtbibliothek wichtige öffentliche Nutzungen. Wo wollt ihr diese unterbringen, wenn der Kulturpalast weg ist? Am Stadtrand? In einem Neubau? Und wie sieht der aus?

    Dazu gab es doch wunderbare Pläne von Sachsenbau, Hans Kollhoff und GHND. In Form einer Umbauung mit Stadthausfassaden unter Schaffung von Passagen und Beibehaltung der Funktionen des Kulturpalastes. Ist mE auch trotz Sanierung künftig noch gut umsetzbar so ein Konzept.

    Ein Link zu den damaligen Plänen, einfach etwas runterscrollen:

    Ansicht vom Altmarkt

    Ansicht der Passage

    Straßenabwicklung/Aufriss der Westseite/Schloßstraße

    Galeriestraße Richtung Neumarkt

    Link zur Kulturpalast-Studie der GHND von Januar 2002

  • Diese Pläne waren super und wären bestimmt z.B. in Leipzig verwirklicht worden.

    Aber in Dresden, der Stadt mit der unfähigsten und inkompetentesten Stadtführung der Welt werden solche Pläne für immer Träume bleiben.

  • ^Im Ernst? Kennst du das Leipziger Gewandhaus? Glaubst du wirklich, dieses "moderne" Gebäude würde auch nur irgendwer in der Leipziger Stadtregierung wagen mit klassischen Fassaden umbauen zu wollen? Leipzig hat es nicht fertiggebracht, auf einem baufreien Gelände die berühmte Augustinerkirche historisch wieder aufzubauen und hat sich an Ort und Stelle stattdessen einen seltsamen Betonzyklopen hinstellen lassen.

    Bitte, ich möchte kein Leipzi-Bashing betreiben, Leipzig ist eine supertolle Stadt!!!!

    Aber zu behaupten, dass Dresden im Vergleich dazu nix fertigbringt, ist angesichts des wunderbaren Neumarkts, des Schlosses und der Frauenkirche einfach völlig falsch.

  • Wenn man beide Städte schon vergleichen will, würde ich meinen: Dresden ist traditionell eher das Gesamtkunstwerk, wo man es auch fertigbrachte, dieses in den wichtigsten Teilen wiederherzustellen. Außerhalb davon war und ist die Bereitschaft zur Schönheit deutlich weniger ausgeprägt, zumindest auf Entscheiderebene. Während Leipzig besser darin war und ist, sich zu reurbanisieren, sich städtebaulich sensibler zu erweitern.

    Auf die Gesamtstadt bezogen, möchte man meinen, ist städtebau- und architekturpolitisch Leipzig die traditionsbewusstere Stadt. Was schon etwas amüsant ist, wo Dresden doch immer als geschichtsverliebt und Leipzig als vermeintlich progressiv/zukunftsgewandt gilt.

    Diese Pläne wären schön gewesen. Aber der Zug ist abgefahren.

    Erstmal ja, natürlich. Eine Fassadenumbauung des Kulturpalastes und stadträumlicher Anschluss zu den jetzigen Stadthäusern dahinter ist aber dennoch künftig denkbar, das meine ich. Hauptsächlich schützenswert und liebgewonnen sind am "Kulti" ja vor allem die Innenräume und Nutzungen in diese zentralen Lage, was ich durchaus nachvollziehen kann. Ist halt blöd gelaufen, dass man damals in solch einer Lage gebaut hat, statt z.B. an der Prager Straße, am Hbf, am Pirnaischen Platz, Postplatz oder sonst wo etwas außerhalb der unmittelbaren Altstadt.