• Ein wenig zum aktuellen baulichen Geschehen in Eichstätt.


    Neuer Weg 1


    2013, Buchtal 1 gerade in Sanierung, dahinter der Neue Weg 1


    Reizvoll am Fuße eines Jurafelsens gelegenes Wohnhaus mit Stadel.

    "Stadtbauernanwesen, ehemaliges Scharfrichterhaus; drei aneinandergereihte Bauten entlang der Straße; das leicht zurückgesetzte giebelständige Wohnhaus zweigeschossig in Jurabauweise mit Kalkplattendach und mit Ladeluke mit Aufzugsgalgen, 18. Jahrhundert, vielleicht auf älterem Kern; nördlich anschließend giebelständiges Stallgebäude zweigeschossig in Jurabauweise, wohl 18. Jahrhundert; südlich anschließend traufständiger Stadel mit geschlemmtem Fachwerkoberteil, mit Kalkplattendach, wohl 18. Jahrhundert."
    Liste der Baudenkmäler in Eichstätt

    Was es nicht so alles gibt: Aufzugsgalgen...



    Die Gebäude werden derzeit u.a. mit Zuschüssen aus der Bayrischen Landesstiftung saniert. Da dachte ich nicht mehr, dass da noch viel Hoffnung bestünde...



  • Buchtal 25

    Die Nr. 25 zählt zu den hervorragend erhaltenen und in jüngerer Zeit sanierten Jurahäusern.


    Originell die Katze auf dem Balken.

    Zwei weitere Artgenoss(inn)en finden sich noch an den Häusern Brodhausgasse 1 und Pfarrgasse 3:


    Jurahäuser in Eichstätt vor und nach der Renovierung:
    http://www.landkreis-eichstaett.de/media/images/b…hst%C3%A4tt.htm

    http://www.landkreis-eichstaett.de/Landratsamt/Te…Eichstaett.aspx



    Das Buchtal ist ein durch ein Tälchen vom Stadtkern auf die Jurahochfläche hinaufführender Straßenzug.

  • Winkelwirtsgasse 6

    Hoffnung besteht auch beim Erhalt der heruntergekommenen Winkelwirtsgasse 6 vom Ende des 16. Jahrhunderts (nordöstlich vom Domplatz). Derzeit läuft die Sanierung und ein Umbau des Hauses.


    2013


    2016

  • Pfahlstr. 25

    Das sogenannte Heimbäckenhaus von 1727, von Gabriel de Gabrieli

    2007

    Die Rokokofassade wurde zwischenzeitlich renoviert.

    2013

    2016


    Soweit für heute, ein wenig kommt vstl. noch aus EI demnächst...

  • Danke für die Bilder! Wirklich schön, dass das Haus im Neuen Weg saniert wird, daran hab ich auch schon nicht mehr geglaubt.
    Schade das man beim Heimbeckenhaus die schönen Kastenfenster nicht erhalten hat. Die neuen sind ein wenig plump.

  • Dass das ehemalige Bräuhaus in der Westenstrasse 6 immer weiter verfällt, ist echt Schade.
    Seit der Kinosaal des darin eingebauten Burgtheaters vor vielen Jahren geschlossen hat, steht das riesige Gebäude so gut wie leer. Dort war ich in jungen Jahren zum ersten Mal im Leben im Kino... :)
    Ich wüsste auch nicht, dass es irgendein sinnvolles Nutzungskonzept für diesen Bau gibt.
    Weiß einer von euch mehr?

  • Diese alten Kastenfenster sehen zwar immer recht hübsch aus, sind aber selten richtig gut winddicht und energieeffizient zu bekommen

  • Der ehem. Baptistbräu wurde übrigens erst vor wenigen Jahren in die Denkmalliste aufgenommen (wie auch manch anderes Gebäude).

    Im Eichstätter Flächennutzungsplan steht dazu:
    "Westenstraße 6/6a Ehem. "Baptistbräu",dreigeschossiger Eckhauskomplex aus Wohnhaus mit Gastwirtschaft (Nr. 6) undehem. Brauereigebäude (Nr. 6a); über tonnengewölbten hochmittelalterlichenKellern als Wohn- und Wirtshaus in Fachwerkkonstruktion um 1453/54(dendrochchronologisch bestimmt) erbaut, Mitte 18. Jh. barock umgebaut mitUmmauerung der Fachwerkfassaden, Gaststätte im Erdgeschoß 1958 modernisiert;nördlich angeschlossen Bräuhaus mit Malzdarre, Pferdestall und Bergeräumen, 2.Hälfte 15. Jh., durch KniestockAusbildung um 1751/52 (dendrochronologischbestimmt) an Trauf- und Firsthöhe von Nr. 6 angeglichen; nach Aufgabe derBrauerei 1912 Einrichtung eines "Lichtbildtheaters", 1947/48 zum Kino"Burgtheater" ausgebaut und als solches betrieben bis Ende 2000."


    Benachbart zur Westenstr. 6 findet sich mit Pedettistr. 18 ein weiteres renovierungsbedürftiges Haus:

    Insgesamt wurde in der Eichstätter Altstadt schon viel ältere Bausubstanz abgebrochen und ersetzt, so sieht das dann z.B. in der Pedettistraße aus:

    Die Nr. 8 in der Mitte hat es soweit bisher überlebt, steht im übrigen nicht unter Denkmalschutz.


  • Luitpoldstraße 26

    Das sog. Krebshaus wurde vor einigen Jahren von den Eigentümern saniert. Es ist ein verputzter Fachwerkbau, ein noch in das 14. Jahrhundert zurückreichendes Gebäude, das gegen 1576 zum Doppelhaus umgebaut wurde. Erhalten ist auch der Gewölbekeller aus dem 13./14. Jahrhundert.


    Luitpoldstr. 30, 26, 24, 22


  • Westenstr. 94, 114

    In die Denkmalliste von Eichstätt sind in den letzten Jahren einige Gebäude neu aufgenommen worden, so auch die offensichtlich leer stehende, noch ortstypisch mit Kalkplattendach gedeckte Westenstr. 114 aus dem späten 17./ frühen 18. Jahrhundert.

    Ebenso in die Denkmalliste geschafft haben es der Stadel Westenstr. 94, dendro dat. 1697/99 sowie das darüber / dahinter liegende Bauernhaus Ulrichsteig 1 aus dem 18. Jh., beide mit Kalkplattendach:


    Man kann sich natürlich aber auch die Frage stellen, warum diese Gebäude nicht schon früher in die Liste kamen.


    Ein Bildvergleich aus der Westenstraße, mit Sankt Walburg:


    Bildarchiv Foto Marburg


    Unübersehbar sind auch in diesem Straßenzug in den letzten Jahrzehnten viele ältere Häuser ersetzt worden....

  • Was ich an dieser Stelle besonders Schade finde ist, dass an der Gabelung Westenstrasse-Pfahlstrasse das markante Eckhaus mit beinahe dem gesamten dahinter liegenden Baublock in den 80er Jahren weggerissen wurde.

    Wie so oft bei Abrissen in der Eichstätter Altstadt lief das auch wieder symptomatisch ab:
    Das "alte Gerümpel" wurde vom Denkmalschutz als Bausubstanz des 19 Jhdt. und für nicht erhaltenswert klassifiziert.
    Beim Abbruch der Häuser hat man dann festgestellt, dass die Gebäude im Kern spätmittelalterlich waren. "Undokumentiert abgebrochen" steht dann hier in der Denkmalkarte... :kopfschuetteln:

    Das gleiche Spiel lief in der Westenstrasse bei Pirckheimers Geburtshaus ab.
    Die damals aus dem Bauschutt geborgenen gotischen Balken kann man heute im Inneren des "Paradeis" am Marktplatz (das auch abgebrochen werden sollte) bewundern. Wenn es irgendwann mal wieder öffnet...
    Manchmal sind die Eichstätter Zustände - auch in anderen Belangen - nur zum Heulen :weinenstroemen:

  • Auch die nun schon in großen Teilen neugebaute "Spitalvorstadt" auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs der Spedition Stibolitzki ist so langweilig und hässlich geworden, dass man sich kaum traut, Fotos einzustellen.
    Alles von einem monopolistischen Bauträger (Meier Bau - wie könnte es in Eichstätt auch anders sein?). Alles mit grossformatigen, uninspirierten, gleich hohen Kästen und Klötzen zugebaut.
    Und in diesem Fall kann man für die Klötzchenkotze nicht einmal einen Architekten anklagen.
    Meier Bau spart sich - wie viele andere Bauträger auch- aus Kostengründen einen Architekten.
    Und baut mitten in der Stadt eines Jacobo Angelini, Gabriel de Gabrieli, Maurizio Pedetti und Karljosef Schattner den billigsten Schund!
    Typisch Eichstätt eben. :kopfwand:

  • Auch die nun schon in großen Teilen neugebaute "Spitalvorstadt" auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs der Spedition Stibolitzki ist so langweilig und hässlich geworden, dass man sich kaum traut, Fotos einzustellen.
    Alles von einem monopolistischen Bauträger (Meier Bau - wie könnte es in Eichstätt auch anders sein?). Alles mit grossformatigen, uninspirierten, gleich hohen Kästen und Klötzen zugebaut.
    Und in diesem Fall kann man für die Klötzchenkotze nicht einmal einen Architekten anklagen.
    Meier Bau spart sich - wie viele andere Bauträger auch- aus Kostengründen einen Architekten.
    Und baut mitten in der Stadt eines Jacobo Angelini, Gabriel de Gabrieli, Maurizio Pedetti und Karljosef Schattner den billigsten Schund!
    Typisch Eichstätt eben. :kopfwand:

    Es ist ja nicht so, dass es vorher nicht genug Mahner gab. Artikelweise kamen vorher Kritiker im Eichstätter Kurier zu Wort, um genau diese Eintönigkeit und Grobschlächtigkeit zu verhindern. Teilweise noch bevor überhaupt Pläne bekannt wurden, denn man wusste es ja schon zu gut von anderen Projekten. Geholfen hat es leider nichts. Das Ergebnis ist eine Schande für Eichstätt.
    Das mit dem Bauträger ist ist auch in anderen Ortschaften im Lkr. Eichstätt zu beobachten: In Beilngries darf sich seit Jahren Rohmann Bau austoben und seine überdimensionierten Renditekisten auf jede freie Fläche stellen. Architektonische Qualität gleich null. Von materialästhetischen Gesichtspunkten brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.
    Und eigentlich fragt man sich, warum das in unserer Region sein muss: hier herrscht so großer Baudruck, dass die zuständigen Behörden alle Möglichkeiten ausreizen könnten, um ein anspruchsvolles Ergebnis zu gewährleisten. Wenn einem Bauträger/Bauherr die Ansprüche zu hoch wären, der nächste steht bestimmt schon bereit. Aber da herrscht dann wohl ein unangebrachter Lokalpatriotismus (lieber einen von uns) in den Behörden vor. Das die Ortsbilder immer gleichförmiger werden, wird ignoriert, da fehlts dann am Lokalpatriotismus.

  • Hier noch dieses neue Wohngebiet "Spitalvorstadt" von oben.

    Versaut der Blick von der Willibaldsburg über den wunderbaren Hortus Eystettensis hinweg Richtung Altstadt:

    Genauso entstellt der in letzter Zeit aber auch zunehmend durch Gehölze verstellte Stadtblick vom Neuen Weg hinüber zur Willibaldsburg:

    Und der Schönblick war auch schon mal schöner:

  • Letzten Sonntag hatte ich nach einer Wanderung bei Dollenstein noch Lust einen Abstecher nach Eichstätt zu machen. Normalerweise komme ich östlich von der A9 gefahren und lande direkt in der Altstadt. Diesmal reiste ich östlich von Scherenfeld an und war ganz angetan vom herrlichen Blick der Willibaldsburg. Mich verbinden Jugenderinnerungen an diese Stadt, da ich in Eichstätt auf´s Internat ging.

    Aber wie entsetzt und schockiert war ich, als ich mich der Altstadt näherte. Ich war wirklich sprachlos über diese schauderhaften Neubauten, die direkt an der Altmühl vis-a-vis der Altstadt liegen Ich postete paar Bilder auf Instagram.

    Hier zitiere ich einen guten Kommentar von:

    booni_84

    "Gefällt mir ist eigentlich nicht passend, aber Danke für‘s hochladen. In den 2000ern hat man noch fassungslos auf die Architektur und Stadtplanung der 60er und 70er zurückgeblickt, in den 2010ern ist es nochmal grausamer zurückgekehrt. Und im Gegensatz zu den damaligen Trabantenstädten ging es diesmal mitten in die Zentren. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis dies die unbeliebtesten Wohnanlagen werden."

    Ja, wir bauen wieder Trabantenstädte, aber diesmal nicht in der Peripherie. Sondern mitten zwischen der Willibaldsburg und der Altstadt. Die haben doch echt einen Schuss. X( Eichstätt ist doch eine kleine barocke Stadt. :augenrollengruen:


    Seht selbst:

    Eichstätt am Anger

    Eichstätt am Anger

    Eichstätt am Anger

    Eichstätt am Anger

    Dahinter die Willibaldsburg

    Eichstätt am Anger

    Eichstätt am Anger

    Beauty matters!