Dortmund (Galerie)

  • Gab es hier noch keine Galerie von Dortmund? Oder habe ich sie einfach nicht gefunden?

    Na ja. Heute kommen einige Bildchen von Samstag, 21. Mai 2016. Für Informationen über die Stadt Dortmund empfehle ich die Seite von Wikipedia. :)
    Meine Bilder zeigen den Westenhellweg.

    Hier die Fassade des Einkaufszentrums "Thier Galerie".

    Die Petrikirche.

    Der Westenhellweg.

    Ein verstümmeltes Vorkriegshaus. Eine Reko der Eckkuppel würde der Straße gut stehen.

  • Zwischen den Häusern und Sonnenschirmen, sieht man die Reinoldikirche.

    Dieses Bild ist wieder vom Westenhellweg.

    Mein letzter Besuch in Dortmund war im Jahre 2009. Ich muss sagen, ich hatte die Innenstadt "schlimmer" in Erinnerung. Wie in vielen anderen Städten, würde es dem Erscheinungsbild schon ungemein weiterhelfen, wenn man allein die verhunzten Altbauten wiederherstellen würde. - Gescheite Dächer und Ecktürmchen,... Das wäre prima.

    HIER habe ich noch eine bessere Aufnahme zum Vehoff-Haus und seiner Umgebung. Bei diesem Verlust kommen mir beinahe die Tränen. ;(

  • Ich finde ja es würde vielen deutschen Städten schon sehr helfen wenn man dieser verunstaltenden Werbetafelflut Einhalt gebieten würde. Wenn man zusieht dass das Pflaster und die Stadtmöblierung in einem guten Zustand ist und diese zum Teil einfach nur ramschig anmutenden Erdgeschosszonen besser gestaltet werden.

    Aber selbst an diesen grundlegenden Sachen scheitern schon viele insbesondere westdeutsche Großstädte. Und auch das muss man sagen. Die Städte an Rhein und Ruhr bilden da ein trauriges Schlusslicht. Allein Köln ist derart runtergekommen was Pflaster und Bordsteine angeht und zudem so unglaublich ungepflegt und dreckig. Wie soll eine Stadt genesen wenn es schon an den grundlegendsten Mindestanforderungen scheitert?

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Werbung stoert mich weniger. Die Erdgeschosse sind heute manchmal lieblos.

    Die Stadt wirkt auf mich toll, wirklich toll.
    Aber gut, ich bin ja auch Kanada gewoehnt;-)

  • Eine Stadt im Nordwesten Deutschlands mit über 1000 Jahren Geschichte. Aber man sieht nur eine Stadt, die ca. 1950 gegründet wurde. Das ist das Tieftraurige an den Geschehnissen damals und es betrifft nicht nur Dortmund. Aber bei solchen altehrwürdigen Zentren der deutschen geschichte trifft es eben doppelt hart.

    Dortmund vor dem Krieg:

    http://www.ruhrnachrichten.de/storage/pic/md…sion=1387296376

    http://static1.mdhl.de/storage/scl/md…sion=1423627001


    Auch ein hartes Schicksal, Pforzheim vor dem Krieg:

    http://www.jcosmas.com/realphotopostcardimages2/rppc-109.jpg

    Pforzheim Heute:

    http://www.hochform-pforzheim.de/fileadmin/user…s-pforzheim.jpg

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Gab es hier noch keine Galerie von Dortmund? Oder habe ich sie einfach nicht gefunden?

    Das hat mich jetzt auch stutzig gemacht - und siehe da, meine beiden vollkommen intakten Galerien sind beide in der Altgalerie gelandet :(

    Dortmund - Baugeschehen und ein paar Fotos aus der City
    Dortmund

    Es wundert mich jetzt doch ein wenig, dennoch bin ich Dir dankbar, meine alte Unistadt wieder ins Gespräch gebracht zu haben.


    Zitat von Der Münchner

    Eine Stadt im Nordwesten Deutschlands mit über 1000 Jahren Geschichte. Aber man sieht nur eine Stadt, die ca. 1950 gegründet wurde.

    Auf den von Dir verlinkten Fotos sieht man eine Stadt mit über 1000 Jahren Geschichte, die ca. 1850 gegründet wurde. Man muss zwei Realitäten ins Auge sehen. Erstens war Dortmund schon vor der Zerstörung im 2. WK kein zweites Soest mehr, zweitens wurde Dortmunds Innenstadt so sehr verwüstet, dass zwischenzeitlich über eine Aufgabe der Stadt und einem Wiederaufbau an anderer Stelle beratschlagt wurde. Da das Kanalsystem jedoch noch intakt war, wurde Dortmund an Ort und Stelle wiederaufgebaut. Leider wurden von den erhaltenen Häusern der Gründerzeit und Frühmoderne leider noch einige in späteren Jahren abgerissen (z.B. DEFAKA-Kaufhaus, Corsopassage). Die größten Fehler waren meiner Meinung nach der nicht-Wiederaufbau des ältesten steinernen Rathauses in Deutschland und die fast vollständige Aufgabe des historischen Straßennetztes.

    Außerhalb des Stadtkerns ist Dortmund wesentlich besser erhalten, einzig die noble Südstadt viel dem Krieg fast vollkommen zu Opfer. Die Nordstadt ist dagegen das größte Gründerzeitviertel in NRW (Arbeiterviertel), seit einigen Jahren saniert die Stadt dort heruntergekommene Altbauten und vermietet sie an Studenten und Familien, was seit einiger Zeit auch Privatleute animiert, ihre Häuser zu sanieren. Von einer wirklich Gentrifizierung kann jedoch noch nicht die Rede sein. Dazu kommt das schicke Kreuzviertel im Westen, das ebenfalls recht gut erhaltene Unionsstraßenviertel, ebenfalls im Westen und im Osten das Kaiserstraßenviertel.

    Was meiner Meinung nach gemacht werden müsste: Abrissverbot für alle erhaltenen Altbauten im Stadtkern, deren langfristige Rekonstruktion sowie eine Gestaltungssatzung für traditionelle Neubauten mit typisch westfälischen Elementen in den erhaltenene Straßenzügen (Hellweg, Brückstraßenviertel, Hansaplatz). Dazu die Rekonstruktion des Alten Rathauses sowie des Gildenhauses am Ostenhellweg sowie eine Wiedergewinnung des historischen Straßennetzes an Stellen, wo dies möglich ist.

    Was Dortmund jedoch zu bieten hat sind eine Menge hochwertiger Großbauten der Frühmoderne sowie der 50er-Jahre. Aufgrund seiner exponierten Lage würde z.B. eine Rekonstruktion der Fassade des Hansa-Hauses, Dortmunds erstem Hochhaus, ein absolutes Schmuckstück werden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

    2 Mal editiert, zuletzt von Booni (22. Mai 2016 um 22:06)

  • meine beiden vollkommen intakten Galerien sind beide in der Altgalerie gelandet


    Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache. Habe die beiden Galerien daher zurückverschoben.

    Vermutlich waren die Bilder irgendwann mal nicht mehr zu sehen und sind später wieder erschienen.

  • Dieses Gebäude fasziniert mich besonders, ich hatte es 2006 ebenfalls hier eingestellt:


    Es ist das Warenhaus Sternberg & Co von 1908, auf dessen Kuppel damals die Statue von Merkur thronte. Die ursprüngliche Front enthielt wesentlich mehr Glas, die gerundeten Ecken gab es aber schon. Als Kenvelo noch Mieter dort war, waren vereinzelt Stuckdecken zu sehen, von denen ich nicht wusste, ob sie Deko oder echt waren. Mit dem Umbau für Tom Tailor sind sie aber verschwunden. Eine Rekonstruktion dieses herausragenden Gebäudes wäre sehr wünschenswert. Leider habe ich keine Vorkriegsfotos im Netz gefunden.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Na Münster, Aachen, Düsseldorf, Recklinghausen, vielleicht noch Bonn haben zwar alle ihre Problemzonen, häßlich wäre aber für diese recht adretten Städtchen doch ein zu hartes Wort, finde ich.

  • Na Münster, Aachen, Düsseldorf, Recklinghausen, vielleicht noch Bonn haben zwar alle ihre Problemzonen, häßlich wäre aber für diese recht adretten Städtchen doch ein zu hartes Wort, finde ich.

    Wenn man zwischen Altstadt und Gründerzeitviertel unterscheidet, hast du Recht. Aber wenn man nur die Altstädte betrachtet, sind die meisten verunstaltet bzw. manche Städte besitzen nichteinmal eine (!). Zudem werden immer noch Gründerzeitler abgerissen, weshalb die ohnehin schon verunstalteten Städte noch hässlicher werden...

  • Wenn man zwischen Altstadt und Gründerzeitviertel unterscheidet, hast du Recht. Aber wenn man nur die Altstädte betrachtet, sind die meisten verunstaltet bzw. manche Städte besitzen nichteinmal eine.

    Die von Kaoru genannten Städte haben allesamt noch einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Altbausubstanz im Kern und zwar nicht nur aus der Gründerzeit. Das klingt für mich daher leider sehr nach einem Pauschalurteil.

    Dortmund hat tatsächlich bis auf wenige Gebäude (Ostenhellweg 3-5, allesamt verändert) und 4 Kirchen keine vorgründerzeitliche Bausubstanz mehr in der Altstadt. Allerdings war das meiste schon vor dem Krieg Geschichte.
    Was Dortmund dagegen zu bieten hat ist eine Vielzahl an Bauten der frühen Moderne. Dies sind unter anderem:
    - Fernmeldeamt, Westenhellweg 127 (frühe 1930er Jahre)
    - Dortberghaus, Katharinenstr. 9 (1938)
    - Handwerkskammer, Reinoldistr. 7/9 (1930)
    - Westfalenhaus, Hansastr. 7-11 (1928)
    - ehem. Kaufhaus C&A Brenninkmeyer, Ostenhellweg 32-34 (1928)
    - Commerzbank, Hansaplatz 2 (1931)
    - ehem. Stadtsparkasse, Hansastr. 3 (1924)
    - AOK, Königswall 21 (1931)
    - Erweiterungsbau des Stadthauses, Olpe (1931)

    Dazu kommen auch einige herausragende Gebäude der Nachkriegsmoderne wie z.B.
    - Hansakontor, Silberstraße 22 (1952)
    - Gesundheitshaus, Hövelstr. 8 (1961)
    - Neues Stadthaus, Südwall 2 (1952)

    Aus dem Mittelalter hätte sich sowieso nicht viel erhalten. Der bedeutendste Verlust ist das Alte Rathaus, für Freunde der Moderne lohnt sich jedoch ein Besuch der Stadt

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)