Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass sämtliche Bemühungen des sächsischen Königs, sich von Napoleon abzusetzen, von Preußen und Russen torpediert wurden, den Preußen wollte schon seit einem halben Jahrhundert endlich dieses Sachsen besitzen, um seine Ressourcen auszubeuten. Nun sah man endlich die Chance gekommen, die Scharte von 1763 zu korrigieren. Ein Überlaufen des sächsischen Königs zu den Gegnern Napoleons hätte da nur erheblich gestört. Dass dies ohnehin aufgrund der Besetzung des Landes durch die Franzosen kaum Chancen auf Erfolg gehabt hätte, steht auf einem anderen Blatt. Einige der schlimmsten Schlachten der Kriege dieses Napoleons fanden auf sächsischem Boden statt. Im Frühjahr 1813 die Schlacht bei Bautzen mit über 35.000 Toten und im August die Schlacht bei Dresden mit über 25.000 Toten wenige Monate vor der Völkerschlacht. Bei beiden Ereignissen konnten sich die Franzosen behaupten. In Leipzig waren es dann mehr als 100.000 Tote und die französische Armee wurde in die Knie gezwungen. Die französischen Truppen zogen aus Dresden erst am 17.11. ab, nachdem in den Lazarette der Stadt wiederum Tausende krepiert sind (nachzulesen bei Ludwig Richter - Lebenserinnerung eines alten Mannes / Vorsicht nicht jugendfrei!). Schlacht kommt halt irgendwo auch von schlachten... es war einfach bestialisch und heute feiert man immer noch diese "Kriegshelden" und spielt es auch noch nach.... Das grenzenlose dahinsterben kann man aber nicht nachspielen! Zurück zum Thema. Die Ereignisse mögen aufzeigen, dass es für Sachsen mit einer Armee von weniger als 40.000 Mann kaum möglich war, einfach mal so auszuscheren. Ganz davon abgesehen, dass man den preußischen König zum Jagen tragen musste... Nachdem ihm die Russen den Marsch geblasen hatten, konnte er dann die große Klappe schwingen.... Vermutlich war ihm das Testament Friedrich II. noch im Gedächtnis, dass schon 1752 besagte, dass man Preußen durch die Einverleibung Sachsens abrunden solle. Hat nur 1763 nicht geklappt... und 1815 auch nur zur Hälfte. Finde die preußische Geschichtsklitterung überhaupt amüsant, die den Sachsen ständiges Lavieren und Versagen vorwirft - die Sichtweise wird teilweise immer noch so wieder gegeben! Beispiel? Dreißigjähriger Krieg: Die Sachsen waren ziemlich lang Kaisertreu und haben sich versucht rauszuhalten. Der Kaiser in Wien forderte mit dem Restitutionsedikt nichts weniger als die Rückgabe aller Kirchengüter auf den Stand von 1517! Das war nicht zu machen, ohne den Staat in den Bankrott zu jagen. Folgerichtig verbündeten sich die evangelischen Reichsstände mit Schweden... Als man des Krieges überdrüssig wurde und 1635 mit dem Kaiser Frieden schloss, hatte man die Schweden außen vor gelassen. Die waren noch lang nicht satt... Also ging der Scheiß weiter... Die wahren Kriegstreiber saßen da wohl eher in Wien und Stockholm und die kleineren Länder, wie Sachsen oder die Mark Brandenburg mussten es mit ihrer Bevölkerung ausbaden...
Ansonsten freut es mich zu sehen, dass es mit der Paulinerkirche in kleinen Schritten weiter vorangeht. Freu mich drauf, wenn es mal fertig ist. Auch wenn mi das Original lieber gewesen wäre, ist dieser Kompromiss immer noch besser als nix! Immerhin ist der Raum wieder da und die Ausstattungsstücke kommen wieder in würdigem Rahmen an die Öffentlichkeit. Hat Spaß gemacht, damals dieses Kirchengewölbe zu modellieren! Link zur Visu