Berlin - Kurfürstendamm

  • N°11/12 (?) Der zukünftige Beginn des Kurfürstendamms am Breitscheidplatz.

    N°25, das wiedereröffnete 'Hotel Zoo'

    N°68, das umzubauende ehem. 'Hotel Kurfürstendamm' bzw. 'Kino Alhambra'

    N°170, die Baustelle des 'Palais Holler'

    http://www.berliner-woche.de/charlottenburg…amm-d78208.html

    Kreuzung Kurfüstendamm N°188-192/Schlüterstraße

    Beim linken Haus (N°190-192) ist, wenn ich das richtig gesehen habe, fast der ganze Stuck abgeschlagen worden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bezüglich Stuckabschlagen beim Eckhaus Kurfürstendamm 190-192: beim benachbarten ehemaligen Hotel Bogota in der Schlüterstraße sah ich vor ca. 3 Wochen die gleiche Situation: die gesamte Fassade war bis auf das Ziegelmauerwerk abgeschlagen. Ich konnte bei meiner Internetrecherche nichts Rechtes finden bezüglich der genauen Sanierungsmassnahmen bei den beiden schönen Altbauten mit noch bis zuletzt von Ferne betrachtet ganz intakten Stuckfassaden, allerdings handelt es sich bei beiden um eingetragene Baudenkmale. Ich gehe insofern davon aus, dass die Stuckfassaden wieder angebracht werden wie zuvor und habe es mir so erklärt, dass in solche Objekte inzwischen soviel Geld reingesteckt wird, dass die komplette Stuckerneuerung keinen allzugroßen Kostenanteil einer Sanierung darstellt. Vielleicht war der Zustand der Fassade ja auch nicht mehr so gut wie auf den ersten Blick erscheinend und eine dauerhafte Herstellung ist nur mit einer kompletten Neuerstellung der Ornamentapplikationen zu erreichen. Dass Wärmedämmung darankommt glaube ich eher nicht, es würde die Fassade zu stark verändern.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Snork (2. August 2015 um 15:33)

  • Bei Berlin weiß man ja leider nie so genau... Die "Entstuck-itis" ist dort leider latent und bricht immer wieder aus, oftmals wenn man es am wenigsten erwartet. :sad:

  • Oftmals wird ja der Putz abgeschlagen, nur der Stuck bleibt, sprich man schlägt alles rundherum ab. Meiner Meinung nach war dies bei meinem letzten Besuch vor Ort auch der Fall, aber ganz sicher bin ich mir auch nicht mehr. :unsure:

    Die Kuppel rechts wird wohl auch noch umgebaut, das ganze Dachgeschoss wird ausgebaut und die Kuppel wird teilweise verglast, wenn man sich die Planungen von Axthelm Rolvien Architekten so anguckt.

  • Das Eckhaus N°190-192/Schlüterstraße schält sich langsam wieder aus der Einrüstung und siehe da: Die Stuckierung erscheint wieder in alter Pracht.

    Gegenüber N°188-189/Schlüterstraße sind die Bauarbeiten ebenso noch im Gange...

    ...wie direkt links daneben. In der Schlüterstraße N°40 entsteht nach einem Abriss eines belanglosen Gebäudes dieses Gebilde nach Plänen von Axthelm Rolvien.

    Sie wollen halt immer disharmonisch, schräg bzw. können es nicht besser: http://www.axthelm-rolvien.de/projekte/schlueterstrasse-40

    Deswegen gleich weiter zur Ku'damm-Seite des Eckbaus N°188/189.

    Das Eckhaus N°185/Wielandstraße ist seit einiger Zeit in weißer Farbgebung zu bewundern. Hier der vorige Anblick.

    Und zum Abschluss ein Blick auf das Hotel Kempinski, N°27/Fasanenstraße, dessen Zukunft derzeit - trotz (übertriebenen) Bestrebungen auf Denkmalschutz noch offen ist.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Beim ehemaligen Hotel Bogota in der Schlüterstraße 45 sind kürzlich die blickdichten Gerüstaufbauten nach der Totalrenovierung gefallen. Zieht man das im Wikipedia-Artikel abgebildete Vorher-Foto als Vergleich heran, so muss man wohl anerkennen, dass die Ornamentik originalgetreu wiederhergestellt wurde.

    (Ich bitte um Nachsicht bezüglich der nicht gut gelungenen Übersichtsfotografie - ein weiteres Zurücktreten war kaum möglich wegen der gegenüberliegenden Baustelle des Neubaus Schlüterstraße 40, die fast die gesamte Straßenbreite einnimmt)

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • N°170, Baustelle des 'Palais Holler'


    Und dann noch drei schöne Bestandsbauten.

    N°213/Uhlandstraße

    N°216/Fasanenstraße

    N°217/Fasanenstraße

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zumindest hinsichtlich der Straßenfront gehe ich davon aus. Darauf deuten auch die durchgehend angebrachten Befestigungsschienen hin.
    Du bist ja ENEV-gebildet - muss unabhängig von der Stein- und Betonstärke hinterdämmt werden?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Und zum Abschluss ein Blick auf das Hotel Kempinski, N°27/Fasanenstraße, dessen Zukunft derzeit - trotz (übertriebenen) Bestrebungen auf Denkmalschutz noch offen ist.
    [/color]

    Hoffen wir in diesem Fall, das hier die Abrißbagger schneller sind. Warum muß denn SO ETWAS unter Denkmalschutz gestellt werden? :gehtsnoch:

  • Weil es ein schönes Beispiel ist für die Architektur seiner Generation mit einer gewissen Eleganz und eine Art Wahrzeichen des Kudamms ist (wenn man sich etwas damit auskennt). Es gibt durchaus andere Kandidaten für den Abrissbagger. Und was glaubst du, was dann stattdessen da hinkommt? Sehr qualifzierter Beitrag mal wieder :augenrollengruen:.

  • Natürlich muss eine Dämmschicht dahinter. Die Betonwand hat idR 17,5 cm Stärke und der Naturstein wird - allein schon aus Gewichtsgründen, in 2, 3 oder maximal 4 cm Stärke geliefert. Um eine Dämmwirkung nach EnEv 2014 zu erzeugen, wie sie beispielsweise ein 49-cm-Porotonsteinmauer (ungefüllt) bewirkt müssen Betonmauer und Naturstein gedämmt werden. Im Fall des Palais Holler hoffentlich mit Mineralwolle.

    Insgesamt will der Bauherr sicher - wegen der vermiet- oder verkaufbaren Fläche - 36,5 cm Wandstärke, wie sie in den letzten 100 Jahren die Regel war, unterschreiten. :opa:

    Hätte der Bauherr seinen Bauantrag erst in 2016 abgeben können, müsste er 25 % mehr Wärmedämmung nachweisen.

  • Weil es ein schönes Beispiel ist für die Architektur seiner Generation mit einer gewissen Eleganz

    Der Begriff "Eleganz" wird wohl sehr subjektiv definiert - ich für meinem Teil, kann in einer solch schmuddeligen Nachkriegshütte keine Eleganz für mich entdecken.

    Zitat


    und eine Art Wahrzeichen des Kudamms ist (wenn man sich etwas damit auskennt).

    hätt man vom vorigem Kudamm Eck auch behaupten können - Gottseidank ist es weg.

    Zitat


    Es gibt durchaus andere Kandidaten für den Abrissbagger.

    Habe ich nie bestritten, da könnt noch eine lange Liste folgen, aber jetzt sind wir erst mal an dieser Ecke.

    Zitat


    Und was glaubst du, was dann stattdessen da hinkommt?

    Schwer zu sagen - vielleicht was ähnlich scheußliches, was man nach wenigen Jahrzehnten wieder nur der Abrißbirne anvertrauen kann, vielleicht aber auch etwas wirklich elegantes - Planungen dieses Grundstückes liegen mir noch nicht vor, und hellsehen kann i ned.

  • Naja, Geschmack hin oder her, das Bristol Kempinski war einfach das Tophotel im damaligen West-Berlin und allein deswegen aus meiner Sicht schon ein Denkmal. Ich kann dieser doch durchaus eleganten Natursteinfassade auch etwas abgewinnen, zudem sollen sich auch die jüngeren Jahrzehnte im Stadtbild wiederfinden - aufgrund des Qualitätsabfalls dann auch lieber die schöneren, wie das Kempinski.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das Kempinski sollte unbedingt erhalten bleiben. Es ist Teil des "Mythos KuDamm" des "Goldenen Westens". Das sage ich auch und gerade als "Ossi"... Es abzureißen wäre geradezu verbrecherisch.

    Schau Dir die Vorkriegsarchitektur des Kudamms an und vergleiche......derartige 08/15 Kisten aus der Nachkriegszeit wie des Kempinski, gibt es mehr als man brauchen könnte.

  • erbse, was ist denn genau besonderes an dieser Kiste? Die gekachelte Fassade? Gibt's haufenweise aus der Zeit. Die runde Ecke? Auch nicht so selten.
    Aber vielleicht hab ich ja was übersehen?

  • 1. Der kreative Umgang mit der Ecksituation, die mit verschiedenen Krümmungsgraden, Tiefen, Versprüngen, Höhen, Stockwerken, Nutzungen und Bedeutungsebenen spielt, ohne sich selbst zu überfrachten.
    2. Die Wertigkeit des Materials sowohl für sich als auch im Gesamtkonzept.
    3. Die gestalterische Stringenz - keine Klimaanlagen, klobigen Fenster, Extrawürste oder unpassenden Werbeschilder stören das Konzept.
    4. Die historische Bedeutung als Stellvertreter des "Hinüberrettens" alter Zeitgeister (Typus Grandhotel) und des Nachkriegsoptimismus.

    Darüber hinaus ist die Einfügung wirklich um Längen besser geschehen als bei anderen Bauten der Zeit. Die Traufhöhe wird respektiert, der Blockrand gewahrt, und die Ecke betont (wenn auch anders als noch zu Kaisers Zeiten). Verglichen mit dem seinerzeit proklamierten, unseligen Feldzug gegen die Stadt und dessen horrorartigen Albtraumutopien haben wir hier meines Erachtens wirklich ein Grandhotel alteuropäischer Güte vor uns stehen. Da hat der Kudamm echt andere Problemzonen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Am Kurfürstendamm tut sich auch Einiges.

    So hat das Haus Nr. 167-168, ein kriegsbeschädigter Altbau, neue Balkongitter nach der Renovierung bekommen.

    Wenn man sich vielleicht noch zu einer gewissen Symetrie pro Gitter durchgerungen hätte, wäre das vielleicht sogar eine gute Idee statt der ewigen Stäbe:





    Am Haus Nr. 170 wird mit der Montage der Sandsteinelemente begonnen:





    Gegenüber am ehemaligen Alhambrahaus ist man äußerlich noch nicht weiter