• Hornow ist ein Dorf in der Niederlausitz, dessen Dorfkirche 1346 im Meißner Bistumsmatrikel erstmals erwähnt wurde. Das erste Gotteshaus war vermutlich Ende des 12. Jh. errichtet worden. Der heutige Bau stammt aus der Gotik, wobei allerdings der mächtige Kirchturm erst 1902 an die Stelle eines hölzernen Vorgängers trat. Die Kirche besitzt einen prachtvollen Altar von 1582 in schönster Renaissance. Dazu noch einige alte Statuen.

    Rings um die Kirche stehen viele alte Grabplatten. Nördlich der Kirche das Mausoleum der früheren Gutsbesitzer und nicht zu vergessen, eine auf 700-800 Jahre geschätzte Stileiche sowie ein uriger und imposanter Pfarrbackofen, wohl aus dem 17. Jh.



    Das über dem Hauptportal eingemauerte Kreuz soll sehr alt sein:


    Hier nun der Altar von 1582, dessen Gemälde in der Predella (direkt über dem Altartisch) eine Besonderheit darstellt: im gleichen Gemälde teilt auf der einen Seite ein protestantischer Pfarrer das Hl. Abendmal aus, während auf der anderen Seite des Bildes ein kath. Pfarrer die Hl. Kommunion austeilt. Für 1582 ein ungewöhnliches Zeichen des Respekts und der gegenseitigen Anerkennung der Konfessionen.


    Ehemalige Herrschaftsempore:

  • Gotische St. Anna Selbtritt (Mutter Anna mit Maria und dem Jesuskind auf den Armen), um 1500:


    Madonna mit dem Jesuskind, sog. weicher Stil, geschätzt um 1420, leider ist das Gesicht Mariens nahezu völlig verschwunden, das Gesicht des Jesuskindes lässt sich noch in etwa erahnen:


    Blick von der Orgelempore in den Kirchenraum:


    DerAltar (1582), links davon an der Wand, hell angestrahlt, befindet sich der Gedenkstein für Carl Klinke, der lt. Kirchenbuch 1840 in Hornow getauft wurde und der sich im deutsch-dänischen Krieg 1864 mit dem Pulversack an den Düppeler Schanzen in die Luft gesprengt haben und damit den Ausgang des Kampfes zugunsten Deutschlands entschieden haben soll. Theodor Fontane hat darüber ein Gedicht verfasst.



    Vorhalle der Hornower Kirche, die als Gedächtnisstätte für die im ersten Weltkrieg gefallenen Hornower ausgemalt wurde.

    Das Pfarrhaus von Hornow, links angebaut und nur am Dach zu erkennen, das Gemeindehaus:


    Die 700-800 Jahre alte Eiche nördlich der Kirche von Hornow:

    Das Mausoleum der früheren Gutsherrschaft:


    Blick ins Innere:

    4 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (20. Mai 2016 um 21:21)

  • Zu guter Letzt will ich Euch nicht den Pfarrbackofen vorenthalten, der sich nach der Wende in einem einsturzgefährteten Zustand befand. Ein edler Spender aus Nordrhein-Westfalen hat den Backofen renovieren lassen und damit vor dem Ruin bewahrt:



    Blick ins Innere des Backofens, der überraschend groß ist:


    Hier nun der Blick in das "Ofenloch", die Backsteine das Fußbodens stammen noch aus der Erbauungszeit:

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (20. März 2016 um 20:37)