Architektursoziologie - Architekturpsychologie

  • Wobei ja die Vorstellungen davon, was ein "schönes Haus" ist, differieren. Vor allem bei Architekten und Journalisten in Bezug zur Bevölkerungsmehrheit.

    Das wird im Artikel eben nicht im Sinne des BDA oder moderneverliebter Journalisten gedeutet, wortwörtlich wird dort Stahl Glas und Beton kritisiert und organische Formen als bevorzugt dargestellt. Und das sogar im Bereich Innenarchitektur, wo bisher eigentlich überhaupt keine Konkurrenz aufkommen mag zur modernen Schlichtheit.

  • Gerade im Bereich Innenarchitektur mögen es doch die allermeisten natürlich und "einfach schön". Egal, wie das jeder für sich definiert, aber kalte schroffe Betonwände ohne Einrichtung findet man wohl bei den wenigsten. Selbst hartgesottene Modernisten wohnen selten bis nie so.

    Wobei Minimalismus im Sinne von "möglichst wenig Möbel, nicht zu viel Schischi" natürlich schon lange salonfähig ist, genauso wie skandinavisch-schlichte Möbelästhetik. Spätestens mit Pflanzen und Deko halten dann aber meist doch Fraktale, Muster, Naturbezüge und klassische Schönheit Einzug in die Wohnung.

    Die Grundlagen unseres menschlichen natürlichen Schönheitsempfindens werden hier anschaulich dargestellt:

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  • Mal ein etwas anderer, humorvoll-unterhaltsamer Blick darauf, was unsere Lebensumgebung so mit uns macht:

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    Von "Struthless" auf YouTube.

  • UMFRAGE: Fast die Hälfte der Schweden wünscht sich neue Häuser im klassischen Stil

    Etwas mehr als vier von zehn denken, dass neue Häuser weitgehend im klassischen Stil gebaut werden sollten, zeigt eine neue Umfrage von Kulturnyheterna/Novus.

    Menschen suchen nach Häusern, die sie berühren. Damit vergleichen wir den klassischen Stil, sagt Architekturkritiker Mark Isitt.

    In den letzten Jahren hat der Verein Arkitekturuproret viel Aufmerksamkeit für seine Kampagne für klassische Architektur und gegen modernistische Kisten erhalten.

    Klassischer Stil meint in diesem Fall die Architektur, die das Stadtbild in Schweden vor dem Durchbruch der Moderne 1930 prägte, zum Beispiel Nationalromantik, Jugendstil und Klassizismus des 20. Jahrhunderts.

    44 Prozent, also etwas mehr als vier von zehn, sind der Meinung, dass man weitgehend klassisch bauen sollte.
    Deutlich weniger sind gegen klassische Neubauten. 14 Prozent sind der Meinung, dass neue Häuser in geringem Umfang oder gar nicht im klassischen Stil gebaut werden sollten.

    Aber das Aussehen des Hauses ist nicht der wichtigste Faktor beim Neubau, wenn die Schweden zum Ranking aufgefordert werden. Stattdessen landen „Funktionalität und Komfort“ mit 41 Prozent ganz oben. Als nächstes kommt die „ökologische Nachhaltigkeit“ (25 Prozent), gefolgt von den Kosten (15 Prozent). „Ästhetik“ rangiert als der am wenigsten wichtige dieser vier Faktoren (12 Prozent). Es wird erwartet, dass die Funktionalität am höchsten ist. Das Haus muss funktionieren. Etwas überraschender ist, dass „ökologische Nachhaltigkeit“ vor „Kosten“ rangiert. Es sei eindeutig der Zeitgeist, der sich in dieser Antwort widerspiegele, sagt Mark Isitt.

    Quelle: https://www-svt-se.translate.goog/kultur/fyra-av…&_x_tr_pto=wapp

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    Karlavägen in Östermalm, Stockholm. Bild von Forumer johan v2.

  • Hier ein Vergleichsrechner, der angeblich passende Viertel für einen heraussuchen kann. Ästhetische Aspekte werden zumindest nicht explizit genannt, aber oft hier im Forum ja unterstellt, dass sie mit den gewählten Parametern des Vergleichsrechners einhergehen:

    Stadtteile im Vergleich: Welche Viertel deutscher Großstädte ähneln einander am meisten?
    Großstädte sind oft ähnlich aufgebaut: im Kern die Altstadt, weiter draußen sozial benachteiligte Viertel und dazwischen das Szeneviertel. Auf Grundlage…
    www.rnd.de
  • Der folgende YouTube-Beitrag befasst sich mit der Frage, warum die allermeisten Menschen keine modernistische Architektur mögen. Die Argumentation geht psychologisch nicht sehr in die Tiefe und zitiert auch keine wissenschaftliche Literatur, sondern behandelt eher die Geschichte des Modernismus und das Problem, dass Menschen zu glattem, undekorierten Design keine emotionale Verbindung herstellen können.

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  • Take-home messages:

    Zitat

    [D]er Einfluss von Architektur und Raum auf das Wohlbefinden betreffe uns zwar alle, besonders wichtig sei das aber bei denjenigen, die sich nicht mehr so leicht an die Umgebung anpassen können - also insbesondere ältere oder kranke Menschen.

    "Wir wissen, dass die Wirkung von Architektur bei kranken Menschen wesentlich intensiver ist. Bei älteren Menschen oder Menschen mit Demenz ganz besonders. Je unsicherer der Mensch ist, desto mehr Einfluss hat die räumliche Umgebung auf ihn und sein Wohlbefinden, sein Wohlfühlen und die Gesundheit." Dr. Birgit Dietz, Architektin
    Zitat

    Dabei wurde beispielsweise schon bei der Planung darauf geachtet, dass sich die Räume deutlich voneinander abgrenzen und dadurch besser erkennbar sind. Auch eine gute Akustik muss herrschen, denn wenig Lärm bedeutet auch wenig Stress, erklärt Dietz. Für ältere Menschen ist dies besonders wichtig, weil sie Umgebungsgeräusche nicht mehr so gut filtern können und dadurch auch die Sprachverständlichkeit gefördert wird.

    Ein gutes Licht, also durch große Fenster, beeinflusst die Aktivität und Entspannung und fördert einen natürlichen Tag- und Nachtrhythmus. Auch die Farben wurden sorgsam ausgewählt, denn ältere Menschen haben nicht nur Schwierigkeiten, zum Beispiel einen weißen Lichtschalter auf einer weißen Wand zu erkennen, sie sehen warme Farben generell besser und mögen sie meistens auch lieber, so Dietz.

    Natürliche Materialien, die wie Holz auch noch angenehm riechen, vermitteln ein Gefühl von Behaglichkeit. Vor allem bei alten und kranken Menschen ist es wichtig, dass ein Raum durch alle Sinne wahrnehmbar ist.

    "Wir konnten insgesamt zu mehr Orientierung im Haus, zu mehr Ruhe, zu einem höheren Sicherheitsempfinden und zu mehr Selbstständigkeit der Bewohner führen. [...]" Dr. Birgit Dietz, Architektin

    Zitat
    Die Gestaltung im Detail spielt nicht nur im einzelnen Raum, sondern auch bei der Planung von ganzen Wohnanlagen oder Siedlungen eine große Rolle. Denn das habe nicht nur Auswirkungen darauf, wie die Menschen ihre Umgebung wahrnehmen und ob sie sich wohlfühlen, sondern könne sogar die "psychologische Akzeptanz von Dichte" beeinflussen, erklärt [Elisabeth] Merk.

    "Oft geht's darum, dass vielleicht der kleine grüne Vorbereich leicht erhöht ist und nicht auf der gleichen Ebene wie der Gehweg liegt. Wir wollen jetzt auch wieder öfter barrierefreie Hochparterre-Wohnungen", so Merk. Werden Innenhöfe, Gärten oder Spielplätze etwas höher als die Straße angelegt, schaffe man dadurch nicht nur Differenzierungen im Raum, sondern gleichzeitig auch neue Treffpunkte.

    "Was hat man von Neuperlach gelernt? Kleinteiligere Strukturen. Ich würde vorschlagen einen Spaziergang durch den Prinz-Eugen-Park, wo man sieht, dass sehr unterschiedliche Wohntypologien - also Baugemeinschaften, Genossenschaften, privater Wohnungsbau und sozialer Wohnungsbau - zusammenkommen und gemeinsam Nachbarschaften definieren." Elisabeth Merk, Stadtbaurätin von München

    Ziel von Architektur und Gestaltung müsse deshalb bei der Stadtplanung auch immer sein, dass es mit einfachen Mitteln umsetzbar ist, betont Merk. Denn lebenswerter Wohnraum in einem angenehmen Umfeld sollte für alle Menschen bezahlbar sein.

    Architektur und Psychologie: Wie Räume auf Menschen wirken
    Räume haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, das wissen wir seit Jahrhunderten. Doch erst jetzt spielen Erkenntnisse aus der…
    www.br.de

    Nebenbei: Da sieht man leider schon, worauf die einflussreiche Münchner Stadtbaurätin ihren Schwerpunkt setzt. Leider nicht auf besonders schmuckvolle Architektur, schon gar nicht in Tradition.

  • Ein Vortrag über die Schnittstelle von Neuroästhetik/Neurobiologie und das Erleben der Schönheit von Architektur:

    "GWS 2018: Buildings, Beauty and the Brain: A Neuroscience of Architectural Experience"
    Dr. Anjan Chatterjee, Professor, University of Pennsylvania, USA

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