Wien, 4. Bezirk - Argentinierstraßenviertel (Galerie)

  • Der Vergleich mit der Rampischen Straße ist wohl etwas weit hergeholt:

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    Die Argentinierstraße beginnt hinter der Karlskirche:

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    und ist daher für Wien-Touristen leicht erreichbar.

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (25. Januar 2016 um 23:09)

  • In diesem Forum lernt man viel. Über fremde Städte, aber auch über die eigene Stadt.
    Ich habe gelernt, ein eigenes Stadtviertel neu zu sehen- paradoxerweise erst, nachdem ich von dort weggezogen bin. Heute bin ich kein Wiedner mehr, aber früher gehörte die Argentinierstraße zu meinem täglich' Brot. Die Eigenwilligkeit mancher Fassade ist mir natürlich aufgefallen, aber ich habe das alles nicht geschätzt.
    Erst die Beschäftigung mit dem Potsdamer Protoeklektizismus hat mich auf dieses Viertel aufmerksam gemacht.

    Prinz Eugen Straße: Das neobarocke Palais Rothschild. Diese Familie hatte sich in der Wieden groß niedergelassen, aber nicht alles ist erhalten geblieben.
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    Plößlgasse 9 - Palais Schwarz, 1887 ein für mich sehr potsdamisch anmutender Bau:

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    Daneben ein weiterer Fall von Neobarock:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (15. Januar 2016 um 10:23)

  • Argentinierstraße (4), benannt (27. Jänner 1921 Gemeinderatsausschuss für Kultur, 2. März 1921 Staatssekretär) zur Erinnerung an die Hilfe Argentiniens (fünf Millionen-Spende) nach dem ersten Weltkrieg.

    Die Umgebung hieß einst Haferpoint, die Straße führte um 1700 als breite Gartenallee etwa bis zur Plößlgasse ("Alleegasse"), war Ende 18. Jahrhundert weitgehend verbaut und wurde im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts in die Untere und die Obere Alleegasse (heutige Plößlgasse) geteilt. Der obere Teil hieß ursprünglich Sophiengasse. Der palaisartige endgültige Ausbau der Argentinierstraße erfolgte erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts; die Gebäude wurden in den meisten zur Zeit des Historismus üblichen Stilrichtungen ausgeführt.
    Quelle: Wien-Wiki
    Hier: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Argentinierstra%C3%9Fe auch ein gute Übersicht über die einzelnen Gebäude.


    Das Stadtviertel (Kretzl oder Grätzel) ist heute nicht besonders schön, da etwas zerrüttet.
    Schuld daran sind:
    a) die unvollständige Bebauung in der Wiedner Vorstadt, die einst aus Gärten bestand. Die Mauern des Theresianumgartens prägen weite Teile des mittleren Abschnitts.
    b) Bombs of America (Nähe zum Südbahnhof), die auch das unweite Belvedere in Mitleidenschaft zogen
    c) Geringschätzung im Nachkriegswien, was zum schmerzlichsten Abriss führte: dem Palais Wittgenstein, https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Wittgenstein
    Bild: https://www.google.at/search?q=palai…_yvDkXjfterM%3A

    ein typisches Argentinierstraßen-Palais.
    Heute sieht es, inmitten des besterhaltenen Teiles der Straße, so aus:
    https://www.google.at/search?q=palai…_yvDkXjfterM%3A

    Zurück in die Plößlgasse, eine kurze Verbindungsstraße zwischen Prinz Eugen- und Argentinierstraße.
    Sie ist nur (ziemlich genau) zur Hälfte erhalten.

    Plößlgasse 8- Palais Nataniel Rothschild, ein Stück Potsdam in Wien?:

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    nicht zu verwechseln mit dem kriegsbeschädigten und abgerissenen Palais Rothschild
    https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Albert_Rothschild
    dem schwersten kriegsbedingten Verlust des Viertels.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Endlich in der Argentinierstraße

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    Erlangerpalais (4, Argentinierstraße 33), erbaut 1866 von Friedrich Schachner und Stadtbaumeister Karl Riss für Franz Pranter. Ab 1880 befand sich das (in Formen des strengen Historismus nach Vorbildern der römischen Hochrenaissance gestaltete) Wohnpalais im Besitz von Viktor Freiherr von Erlanger. Die Gartenfassade ist ehrenhofartig gestaltet. Der Bau ist ein relativ frühes und gutes Beispiel für die am römischen Stadtpalast des Cinquecento orientierte Mietpalaisarchitektur der „Neuen Wiener Renaissance" (Haaspalais, 4, Waaggasse 6, ebenfalls von Schachner erbaut), zugleich auch ein gutes Frühwerk Schachners (Schüler von van der Nüll und Sicard von Sicardsburg).

    Blick auf die südliche Zeile der Argentinierstraße, die im unteren Abschnitt auf lange Strecke völlig erhalten ist.

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    Die beiden Palais rechts sind im Folgenden zu sehen:

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    Palais Kranz: https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Kr…nierstra%C3%9Fe)
    und Palais Wessely: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Wesselypalais

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  • hier ein Schmankerl für unsere Historismus-Freaks:

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    Die prunkvollste Fassade der Wohllebengasse.

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    Vrintspalais (auch Falkensteinpalais; 4, Argentinierstraße [damals Alleegasse] 14; später Redlichpalais), erbaut (1887-1889) nach Plänen von Ludwig Richter durch Baumeister Alois Schuhmacher für Maximilian Theobald Vrints Reichsfreiherr von Treuenfeld (1861 Graf zu Falkenstein; * 4. Februar 1802. † 10. Juni 1896 Poysbrunn), Großgrundbesitzer und Diplomat (österreichischer Gesandter in Dänemark 1846-1851 beziehungsweise Belgien 1851-1860, Mitglied des Herrenhauses [1861-1871], kaiserlicher geheimer Rat). Repräsentatives Stadtpalais in Formen der französischer Klassik mit mächtigem Mittelrisalit (monumentale korinthische Halbsäulen) und kuppelartigem Dach („welsche Haube", die als Blickpunkt durch die Schwindgasse konzipiert ist); auf der Attika mittlere Figurengruppe von Emanuel Pendl; repräsentative Innenräume. Das Gebäude ist heute der Sitz der Griechischen Botschaft.

    url=https://flic.kr/p/C2WKqP][/url]P1090055_ShiftN by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zum Palais Wessely ist noch zu sagen, dass dort ein Schippel Eigentumswohungen zu erwerben sind:

    http://www.palais-wessely.at/


    Das wohl traurigste Kapitel in der Prinz Eugen Strasse ist der Abriss (durch den Staat, nachdem der letzte Wiener Rothschild dem österreichischen Staat schenkte...) des im Kriege nicht zerstörten (sic!) Palais Rothschilds nach französischen-neorenaissance Vorbild...in den 60er Jahren. Heute steht dort ein hässlicher Bunker der Arbeiterkammer. :kopfwand:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Al…_Heugasse26.jpg

  • Wennst meine Texte durchlesen würdest, bräuchtest du nicht nochmals verlinken, was ich schon längst geschrieben und verlinkt habe.

    Es ist natürlich eine schwierige Frage. Die Stadt war arm, zerbombt, zerteilt. Der Wiederaufbau der zerstörten Denkmäler (Stephansdom, Oper etc) der Inneren Stadt hatte Vorrang. Dazu kommt, dass das Palais keineswegs ganz unzerstört war, es hatte schon was abbekommen. Immerhin hat es der Rothschild auch aus der Hand gegeben (wobei die Immobilienpolitik dieser Familie nicht immer ganz verständlich war, siehe dieses: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_R…ild_Schloss.jpg
    das wohl bedeutsamste neuerrichtete Rothschild-Schloss in Ö - vor dem I. WK einfach so verschenkt - diesen Leuten kam es wohl auf "Geld" überhaupt nicht an - kein Wunder, in gewissem Sinne machten sie es selbst).
    1954 hatte man halt andere Sorgen, als so einen Schinken zu bewahren und herzurichten. Es war natürlich ein schwerer Fehler, aber woanders wurden ganz andere Schlösser abgeräumt...


    Das Palais Falkenstein liegt neben einer mE noch schlimmeren Bausünde, dem Nachfolgebau des nun wirklich völlig ohne Not abgerissenen Palais Wittgenstein. Da wie dort scheint die Familie überhaupt kein Interesse an der Erhaltung gehabt zu haben, was dann leider auch bei der Stadt Wien der Fall war.

    Dieses schöne Neobarock- oder Neobiedermeier-Bürgerhaus - als solches eine Rarität! - liegt an der anderen Seite dieser schäbigen Gemeindebaufassade, die hier ganz empfindlich das Stadtgefüge stört:

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    Immerhin ist das Palais Falkenstein als Blickfang aus der Schwindgasse geplant gewesen, und von dort kommt es noch ganz vorzüglich zur Geltung:

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    Die Schwindgasse haben wir schon mehrfach erwähnt und auch gezeigt. An und für sich ist sie ein typisches Beispiel für Massenware des Wiener Historismus, die fast ausschließlich der Neorenaissance verpflichtet erscheint. Sie genießt kein besonders hohes Ansehen, und das wohl mit Recht. Die Wiener Ringstraßenarchitektur und auch das hier in dieser Galerie Gezeigte stehen turmhoch über dieser Massenware.
    Dennoch ist die perfekt erhaltene Schwindgasse durch ihre Einheitlichkeit von einer gewissen Wirkung.

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    Zurück in die Argentinierstraße. Dieser Eckbau zur Wohllebengasse ist etwas origineller. Er erinnert ein wenig aus dieser Perspektive an doe Präsidentschaftskanzlei der Hofburg.
    https://www.google.at/search?q=palai…eDvqIac49wPM%3A

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  • aus dem unteren, besterhaltenen Bereich - fällt leider eher unter die Rubrik "Massenware" wenngleich überdurchschnittlich ausgeprägt.

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    Noch jede beiden bereits gezeigten Palais, dahinter stand mal auch eines... (1944 beschädigt und abgerisse):

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Weiter geht's.

    In de Schmöllerlgasse findet sich dieser schöne Bau:

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    Die restlichn Puitln zeign die Theresianumgasse.

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    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das hab ich schon gezeigt, interessant die links angeschnittene Vorbebauung:

    https://www.wien.gv.at/wiki/images/e/…%9Fe_Nr.20a.jpg


    An sich wollte ich auf die schmerzlichen Kriegs- bzw Nachkriegsverluste des Grätzels eingehen. Ihrer sind im Wesentlichen drei. Zwei ham wir schon erwähnt:

    Wittgenstein, Hofansicht:

    https://www.google.at/search?q=palai…99gpquMSPFYM%3A
    Albert de Rothschild:
    https://www.google.at/search?tbm=isc…99gpquMSPFYM%3A

    https://www.google.at/search?tbm=isc…99gpquMSPFYM%3A

    https://www.google.at/search?tbm=isc…99gpquMSPFYM%3A

    https://www.google.at/search?tbm=isc…99gpquMSPFYM%3A

    Fehlt noch das Toscanapalais, heute Arg.Str 29.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_To…skana_retro.jpg

    Die schändliche, von Raffgier und Hartherzigkeit der letzten Besitzer gezeichnete Geschichte ist hier zu lesen:

    "Im Freiherr von Kielmanseggschen Haus residierte ein enger Vertrauter Napoleons, Marschall Berthier. Später erwarben der Maler Heinrich Füger und nach ihm der Theaterdichter Adolf Bäuerle das Haus. Hier, an der damaligen Alleegasse, erstand 1867 ein weitläufiges Palais, das Erzherzog Leopold Salvator aus der Toskana-Linie erwarb. Die Nachkommen erwirkten nach dem Krieg bei der Stadt Wien den totalen Abbruch des Palais mit dem 8000-Quadratmeter-Park, obwohl er nur geringe Bombenschäden hatte. Ausgebombte hatten dort Quartier gefunden, die wegen des Mieterschutzes nicht delogiert werden hätten dürfen. Das Grundstück wurde dem Rundfunk verkauft. Ursprünglich plante der ORF dort den Neubau eines Bürohauses, verkaufte dann jedoch die Liegenschaft an die Südtiroler Baufirma Seeste." WienWiki


    Der heutige Bau ist kein Meisterwerk ua des Karikaturisten Ironimus - Gustav Peichl.
    Wikipedia neigt diesbezüglich zu einer albernen Beschönigung:
    "Heute steht an der Stelle der Toscanahof, ein modernes Bürohaus mit anspruchsvoller Architektur."
    vgl letztes Bild #9 ganz rechts.


    Es war in erster Linie Desinteresse und Geringschätzung, die zu diesen Verlusten geführt haben.
    Es ist klar, dass das für jeden Straßenzug der Welt eine erhebliche Einbuße darstellen muss. Es zeigt auch, wie unachtsam damals mit dem architektonischen Erbe umgegangen ist, zu einer Zeit, in welcher der Historismus vielleicht noch nicht als genügend historisch angesehen worden ist.
    Die Argentinierstraße ist heute Stückwerk. Zwar ist noch genug erhalten, aber ein befriedigendes Gesamtbild ergibt sich nicht mehr. Diese drei Perlen fehlen schmerzlich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ursus carpaticus 20. März 2023 um 18:42

    Hat den Titel des Themas von „Wien - Argentinierstraßenviertel (Galerie)“ zu „Wien, 4. Bezirk - Argentinierstraßenviertel (Galerie)“ geändert.