München - östliche Vorstädte (Bogenhausen, Haidhausen, Au und Giesing) (Galerie)

  • Vielen lieben Dank für die Bilder, immer wieder eine Freude, hier rein zu schaun. Die Bauten aus der Zwischenkriegszeit gefallen mir besonders gut, speziell das grüne Gebäude, die Fassade ist toll. Ein bisschen chaotisch wirkt diese Vorstadt, auch von oben, groß neben klein, alt neben neu, durchaus reizvoll. Die Bauten aus den 50er Jahren sind durchaus akzeptabel, ähnlich Freiburg, va wenn man sieht was danach kommt!

    lg

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Zitat

    ...die Giesinger Pfarrkirche Hl. Kreuz, am östlichen Isarhochufer 1868-86 erbaut,...die ewige Dauerbaustelle im Inneren, seit gefühlten 15 und mindestens 6 Jahren dasselbe Bild...

    Ja, geht mir genauso. Spätestens alle paar Jahre komme ich mal dort vorbei und bin auch immer wieder enttäuscht, dass sich zumindest Im Innern nicht viel getan hat. Aber leider fehlt der Pfarrgemeinde wohl das nötige Geld zur Restaurierung der Heilig Kreuz Kirche.

    Diese Kirche ist übrigens eine der wenigen durch Kriegs- und Nachkriegsvernichtungen wenig betroffenen Gründerzeitkirchen Münchens http://de.wikipedia.org/wiki/Heilig-Kreuz-Kirche_(Giesing). Während der Wiederaufbau der vorgründerzeitlichen Münchner Kirchen ja äußerst vorbildlich verlaufen ist, spiegelt sich die damalige Abneigung gegen den Historismus gerade auch im heutigen Erscheinungsbild der meisten Gründerzeitkirchen Münchens wider. Wegen der "mangelnden" Zerstörung bildet die Hl. Kreuz Kirche da eine Ausnahme. Wäre schön wenn sie irgendwann wieder erstrahlen könnte.

  • Nach über 5 Jahren geht es wieder in der Pilgersheimer Straße weiter. Etwa 300 Meter stadteinwärts bietet sich nach Überschreitung der verkehrsreichen Humboldtstraße dieses Bild:

    Frisch renoviert und mit ein paar netten Worten am Erker die Pilgersheimer Str. 1

    Etwa 1895/97 sah es so aus:

    Rechts ein Gebäudeteil der ehemaligen Kolumbusschule, im Hintergrund erkennt man noch u.a. eine Herberge am heutigen Edlingerplatz sowie die Entenbachstraße.
    Wo war´s / wo ist´s

    Am sicherlich gleichzeitig mit der Pilgersheimer Str. 1 errichteten Wohnblock zur Kolumbusstraße sind die ursprünglichen Fensterumrandungen noch vorhanden:

    Kolumbusstr. 34, rechts das gleiche knallrote Haus wie auf der Aufnahme oben. Rechts folgt der Edlingerplatz, links der Kolumbusplatz.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (14. September 2015 um 18:45)


  • Kolumbusstr. 42

    An selbiger Stelle stand die sog. Kolumbusschule, 1894-96 von Karl Hocheder:

    Bildarchiv Foto Marburg

    1944/45 kriegszerstört, die Ruine abgebrochen. Eine Aufnahme der Kriegsruine und zum Kolumbusplatz als Standort des Irrenhaus Giesing:
    http://www.auer-muehlbach.de/spaziergang/kolumbusplatz/


    Gegenrichtung mit der Bahnlinie vom Hauptbahnhof über den Ostbahnhof weiter nach Rosenheim und Salzburg (seit kurzem mit moderatem Lärmschutz; der aber gegen den permanent tosenden Straßenverkehrslärm wenig nutzt) und der Giesinger Pfarrkirche:

    Giesinger Berg fast ohne Autos, da wartet man einige Zeit dafür. Eigentlich wollte ich einen Meridian oder so drauf bekommen, die wollten aber nicht aufs Bild... Rechts verläuft die Humboldtstraße. Den Berg rauf geht es nach Giesing und zur Tegernseer Landstraße sowie nach Grünwald.

    Luftbild von Giesing und der Au aus dem 1918:

    Am linken Bildrand etwa in der Mitte der Kolumbusplatz. Durch das Bild und über den Kolumbusplatz hinweg führt die Bahnlinie vom Münchner Hbf nach Rosenheim und Salzburg.
    Im Vordergrund die Giesinger Heiligkreuzkirche, die ich innen noch nicht ohne Gerüste gesehen habe (Baustelle seit 1988, Wiedereröffnung vorgesehen für November 2015), nördlich der Kirche Pfarr- und Benefiziatenhaus sind (wie die Kolumbusschule) von Karl Hocheder, unterhalb etwas rechts der Komplex ist wie einiges andere aus der Zeit um 1900 leider nur stark verändert als Schule überkommen. Oben rechts im Bild der Nockherberg.
    Rechts von der Giesinger Pfarrkirche ist die aus Kleinhäusern der Mitte des 19. Jh. bestehende und heute auch noch relativ gut erhaltene Feldmüllersiedlung zu erkennen (kommen demnächst auch noch ein paar Bilder...) , in der rechten Bildhälfte die Tegernseer Landstraße.

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (14. September 2015 um 18:43)

  • Bevor es demnächst den Giesinger Berg rauf geht, erstmal noch die Humboldtstraße Richtung Isar:

    Mittig die Nr. 21 aus der Zeit um 1900 mit einer hübschen Sonnenuhr, rechts geht die Oefelestraße ab.


    Die Nr. 5 stammt vom Max Sepp (der sich sicherlich seinerzeit auch nicht hätte träumen lassen, dass da gute 100 Jahre später eines von gefühlt inzwischen weit über 1000 Asiarestaurants Münchens eingezogen ist).

    Vor den Frühlingsanlagen an der Isar und der Wittelsbacherbrücke:

    Humboldtstr. 1

  • Schräg gegenüber auf der südlichen Straßenseite die Humboldtstraße 2, das Marianum, heute der Caritas gehörend:

    1901/02 von Karl Hocheder errichtet.

    Der gewohnt erbauliche Vergleich mit einst (wie auch die Pilgersheimer Str. 1 im Denkmalrätsel der Denkmalpflege-Informationen des Bayr. Landesamtes für Denkmalpflege gefragt gewesen):

    Die Einfriedung rechts noch erhalten. Das Gebäude steht trotz der massiven Veränderungen unter Denkmalschutz.


    Rückseite zur Schyrenstraße, benachbart das Schyrenbad:

    Wittelsbacherbrücke:

    Ein sehr aktueller Blick isarabwärts:

  • Nun geht es vom Kolumbusplatz aus die Nockherstraße nach Nordosten. Die Bebauung mit Kleinhäusern unterhalb der bewaldeten Hangkante des Isarhochufers stammt noch weitgehend aus der Zeit um 1800.


    Nockherstr. 45 und 47


    Nockherstraße 33, 35 und 37
    Mit Kontrastprogramm auf der westlichen Straßenseite.


    Nockherstr. 7, 9 und 11


    Nockherstr. 1 und 3


    Paulaner-Gelände am Nockherberg
    Es wird eng in der Au


    Am Nockherberg aufwärts mit Blick auf das hohe Gebäude St. Bonifatiusstr. 1, davor verläuft eingeschnitten die Bahnlinie.

  • Die sog. Feldmüller-Siedlung östlich der Giesinger Heiligkreuzkirche mit einigen erhaltenen Kleinhäusern aus der Mitte des 19. Jh.:


    Untere Grasstraße 26, 24


    Gegenüber: Untere Grasstraße nach Norden, rechts Nr. 23


    Kontrastprogramm südlich nebenan, Rückseite der scheußlichen und abstoßenden Neubebauung an der Tegernseer Landstraße Ecke Ichostraße.


    Obere Grasstraße mit der Nr. 1


    Tegernseer Landstraße 49, St. Martin-Str. 2
    U-Bahnhaltestelle Silberhornstraße

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (19. September 2015 um 12:29)


  • Später Jugendstil: Raintaler Str. 11


    St. Martin-Str. 20 und Herzogstandstraße 1-9 (ungerade), um 1910 bzw. 1914


    Ostfriedhof


    Königin des Friedens, 1936/37 von Robert Vorhölzer


    Das Altersheim Sankt Martin ist ein weiterer sehr ansprechender und gut erhaltener Bau von Karl Hocheder, 1892-94 errichtet.

  • Die kleinen Vorstadthäuser in Giesing sind wunderbar. Solche Bauten mag ich gerne. Gut, dass da um die Jahrhundertwende nicht so, wie in Wien rücksichtslos drübergerattert wurde. Stehen die unter Denkmalschutz?

  • Gefallen mir auch sehr, in Giesing gibt es noch mehr davon, ein wenig werde ich demnächst noch knipsen. Unter Denkmalschutz stehen sie schon weitgehend, was aber nicht so viel heißen mag, siehe das Beispiel Birkenau 12.
    https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…4360#post204360

    Viele von den Kleinhäusern, insbesondere die reizvollen, wenn auch ärmlichen und unhygienischen Herbergen am Auer Mühlbach in der Au, sind aber Vergangenheit.

    Baudenkmäler in Obergiesing
    z.B. in der Aignerstraße, Alpenstraße, Gietlstraße, Obere und Untere Grasstraße

  • Die Tegernseer Landstraße Nr 99 ist nun auch leider Vergangenheit. Ich muss mal heut abend schauen ob ich noch irgendwo ein Foto des einst idillischen Häusleins finde.

  • Den Abbruch von Birkenau 12 (südlich der Humboldtstr.) habe ich seinerzeit nicht mitbekommen, sonst hätte ich es zum Andenken noch zumindest vorher abgelichtet. Von den Kleinhäusern werden auch in nächster Zeit noch einige dran glauben müssen. Nicht nur allein wegen der Wohnungsnot...

    Weiter geht es in Obergiesing.


    Die Orthopädische Klinik (Schön-Klinik) an der Harlachinger Straße entstand 1911-13 am Isarhochufer und war seinerzeit weithin sichtbar. Durch die Verwaldung des Hanges ist das Gebäude von „unten“ heute dagegen wohl kaum noch wahrzunehmen.


    Bauplastik an der Kirche


    Harlachinger Str. 51, Schön-Klinik
    War auch schon mal im Denkmalrätsel des BLfD gefragt.

  • Zwei Aufnahmen von der Pilgersheimer Str. 1895 und 1910:
    http://www.volkverlag.de/bayrische-gsch…der-alten-munze



    Die verkehrsumtoste Tegernseer Landstraße, einst vom Agfa-Hochhaus dominiert, der Nachfolger im Hintergrund zu erkennen.

    Sprengung des AGFA-Hochhauses an der Tegernseer Landstraße in München 2008


    Derzeit wird in München an einigen Trambahnlinien gewerkelt. So sind auch die Linien 25 und 15 vom Haidhauser Max-Weber-Platz über Rosenheimer Platz, Ostfriedhof und Wettersteinplatz nach Grünwald derzeit unterbrochen.

    Ganz interessant ist der Generallinienplan der Münchner Straßenbahnen von 1928
    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Kar…enplan_1928.jpg

    Da war u.a. noch eine Straßenbahn nach Schleißheim und eine verlängerung von Grünwald nach Dietramszell geplant.

    Aktuelles Trambahnnetz


    Blick vom 60erStadion über die Isar hinweg auf die Türme der Schule am Gotzinger Platz , Neue Sendlinger St. Margaretkirche und St. Korbinian.

  • Eine besonders eindrucksvolle Baugruppe findet sich am Auer Mühlbach in Untergiesing:

    Neben einer umgebauten Villa von 1880 ragt seit 1980 ein 87m hoher Zwiebelturm empor. Trotz der Höhe ist dieser Bau im Stadtbild Münchens kaum wahrzunehmen und es dauerte auch seine Zeit, bis er mir mal zufällig aufgefallen ist. Eindrucksvoll auch das laute und weithin hörbare Glockenspiel. Seit 1968 ist die Gebäudegruppe der Hauptsitz des Templerordensgemeinschaft in Deutschland.

    Ein sehr interessanter Artikel aus dem Münchner Stadtanzeiger vom September 1980 dazu:
    Das Templerschloß am Isarhang


    Das Templer-Kloster am Auer Mühlbach

    Mir persönlich gefällt dieser Bau sehr, würde mir mehr davon wünschen. Ob heutzutage so etwas dort noch genehmigt würde? Wohl kaum...

  • Fährt man aus Giesing mit der Tram nach Richtung Grünwald hinaus, findet sich Am Krankenhaus Harlaching eine gemütliche Wirtschaft mit einem eben so gemütlichen Biergarten: