Dresden - Rekonstruktion des Narrenhäusels (in Planung)

  • So anstrengend, diese Steine die in den Weg gelegt werden... da sieht man wieder mal: selbst wenn das Geld für einen Wiederaufbau da ist, heißt es noch lange nicht, dass einfach gebaut werden könnte.
    So kräftezehrend das Ganze :(

    Hoffentlich lässt sich an der Verschiebung nach Osten noch etwas ändern, denn GENAU DAS macht doch das Haus so besonders.

    Man könnte sich höchstens damit trösten, dass es ja ursprünglich (vor der Brückenvergrößerung) auch nicht geplant worden war um mal "auf der Brücke" zu stehen...dennoch würde es halt nicht an seiner historisch angestammten Stelle stehen und das wäre nun mehr als schade!

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiserpalast (19. Dezember 2016 um 01:57)

  • In welcher anderen deutschen Stadt gibt es denn eine derartige Masse an Rekonstruktionsvorhaben?

    In Anbetracht der Antwort halte ich es für reichlich skurril, den Dresdner Lokalpolitikern Unfähigkeit vorwerfen zu wollen.
    Auf der anderen Seite ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich das Stadtplanungsamt an die aktuellen Bauvorschriften, den Denkmalschutz usw. hält. Nicht zuletzt wird das auch von jedem privaten Bauherren verlangt. Insofern ist die leichte Verschiebung des Baukörpers oder der einzuplanende Aufzug keine Verhinderungstaktik, sondern eine Anpassung des Baufensters an aktuelle rechtliche Gegebenheiten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Na ja, ich bin jetzt mal ganz zuversichtlich, dass es sich dabei einfach um eine Verschiebung um 3-4 Meter in östliche Richtung, weg vom Bürgersteig, handeln wird. Das dürfte zu verkraften sein.

    Immerhin gut: Dann hat das SPA mit dem Verschieben angefangen und man dürfte dann eigentlich auch das Gutbiersche Haus 10-12 m Richtung Neumarkt verschieben dürfen.... cclap:)
    Oder?

  • Ach Quatsch!
    Ich mache es wie Frau Merkel und unsere medial-politische Elite: Ich glaube nach wie vor an das Gute in der Menschheit - auch der KIB-Investoren - zünde eine Kerze an und singe "Heal the world - make it a better place...."
    :engel: Wir schaffen das - alles wird gut..... Ganz, ganz sicher auch in der KIB-Grube......

  • 1. Nein, die Fahrbahn bleibt Fahrbahn, für Straßenbahnen, Radfahrer, Stadtrundfahrtsbusse. Der Gehweg bleibt Gehweg.
    2. Was ist daran jetzt ein von Behörden verursachtes Problem? Wenn die Straße privat ist, ist sie das eben. Es ist ja auch nicht ungewöhnlich, dass Zufahrtsstraßen zwar privater Besitz sind, aber dennoch als öffentliche Zufahrt gewidmet sind. Läßt sich alles lösen.
    3. Bei Neubauten, auch von Straßen und Wegen, sind aktuelle Vorschriften zu beachten. Dazu gehört auch Barrierefreiheit. Die barrierefreie Anbindung des Elbufers läßt in der Tat zu wünschen übrig.

  • Die DNN berichten heute, am 20.01.2017, über die weitere Verzögerung der Ausschreibung des Narrenhäusel-Grundstückes. Diese soll nun fühestens im April beginnen.

    Zitat von DNN

    Neben der Verkehrsanbindung und dem Anschluss des Elberadweges hatte die Stadt auch die genaue Grundstücksgröße zu ermitteln. Klar ist schon länger, dass der historische Standort nicht exakt eingehalten werden kann. "Die Festlegung des exakten Grundstücksumgriffs", so heißt es auf Anfrage aus dem Bereich von Baubürgermeister Schmidt-Lamontain, sei Voraussetzung für die Wertermittlung gewesen. Der Grundstückswert werde nun durch den Gutachterausschuss ermittelt. Diesen Weg habe die Stadt gewählt, da es sich um ein singuläres Grundstück handelt, für das keine Vergleichsgrundstücke herangezogen werden können.


    Ferner wird über die weiteren Rahmenbedingungen des Wiederaufbaus berichtet, die sich weiter konkretisiert haben.

    Zitat von DNN

    Das Narrenhäusel dürfe weder einem 2,50 Meter breiten Gehweg noch einer barrierefreien Straßenbahnhaltestelle im Wege stehen. Daher soll es nach Osten verschoben werden, dass es direkt an die Brücke anschließt und nicht in das Bauwerk hineinragt. Außerdem ist ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung des Narrenhäusels geplant, der mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt sei. Wie das konkret aussehen soll, müsse bei den weiteren Planungen abgestimmt werden. Die Verkehrserschließung des Narrenhäusels ist über die Wiesentorstraße geplant.


    Alles in allem will Gut Ding Weile haben und im Falle des Narrenhäusels scheint es langsam zu werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch wenn hier mal wieder Kompromisse eingegangen werden sollen, freue ich mich sehr über die Reko des Narrenhäusels. Ich weiß noch, als ich das hier im Forum etwa 2009 mal vorschlug, erntete ich dafür ungläubige Kommentare. Tatsächlich denke ich aber, ist es ein hervorragender Auftakt für die künftige Tätigkeit der GHND im Bereich Innere Neustadt, da gibt es viel zu tun, gerade im Umfeld des Neustädter Marktes.

    Was den Aufzug betrifft, dieser sollte innenliegend oder möglichst unauffällig (äußerlich nicht gläsern/stählern) sein, eine Beeinträchtigung der Außenfassaden wäre sehr bedauerlich.

  • Zitat von DNN

    Das Narrenhäusel dürfe weder einem 2,50 Meter breiten Gehweg noch einer barrierefreien Straßenbahnhaltestelle im Wege stehen. Daher soll es nach Osten verschoben werden, dass es direkt an die Brücke anschließt und nicht in das Bauwerk hineinragt.

    Ja, ich glaube auch, dass die Verschiebung unwesentlich sein wird. Damit kann ich gut leben. Ich denke nicht, dass man es wagen würde, das Gebäude z. B. 30m weit weg mitten auf den Elbwiesen zu plazieren. Außerdem geht das ja auch rechtlich nicht usw. usf.
    Die größere Gefahr besteht m. E. darin, dass ein anderer als Wiesner den Zuschlag bekommt. Einer, der evtl. nicht voll und ganz hinter der Reko steht und dass man man dann eine Art "moderne Adaption" draus macht. Siehe Chiapponi... Warten wir's ab.

  • Was mich etwas irritiert: Wieso ist die barrierefreie Erschließung mit der Denkmalpflege abgestimmt? Das ist nur dann für die Denkmalpflege irgendwie interessant, wenn dieser Aufzug in ein Denkmal eingreift. Das Narrenhäusel wird keines sein, das steht außer Frage. Soll es direkt von der Brücke einen freistehenden Aufzug ans Elbufer geben? So lange der Aufzug am oder im Narrenhäusel ist, dürfte das kein Thema für die Denkmalpflege sein. Und die barrierefreie Erschließung ist Sache des Bauherren im Neubau. Wieso wird das im Artikel so betont?

  • Soll es direkt von der Brücke einen freistehenden Aufzug ans Elbufer geben? So lange der Aufzug am oder im Narrenhäusel ist, dürfte das kein Thema für die Denkmalpflege sein.

    Ja doch, so, denke ich, wird es sein. Bzw. da ich glaube ich, ist ein Umgebungsschutz drüber in dem Gebiet - und das ist, denke ich, dort auch gut so!

  • Bzw. da ich glaube ich, ist ein Umgebungsschutz drüber in dem Gebiet - und das ist, denke ich, dort auch gut so!

    Hab gerade mal auf den Themenstadtplan geschaut, der sowohl Einzeldenkmale wie auch Sachgesamtheiten abbildet. Demnach ist die Augustusbrücke mit den seitlichen Treppen und den anschließenden Mauern Einzeldenkmal, das Elbufer ist Sachgesamtheit. Etwas bizarr finde ich die Bezeichnung des "Biergartens" an der Augustusbrücke als Sachgesamtheit, das soll sich sicher auf den kleinen Senkgarten dort beziehen, der schon auf der historischen Aufnahme des Narrenhäusels im Vordergrund zu sehen (s.Wikipedia). Bei dem Neubau des Narrenhäusels hat die Denkmalpflege insofern sicherlich ein Wörtchen mitzureden, wegen des Umgebungsschutzes. Das gehört ja alles in den größeren Zusammenhang des Königsufers bzw. der Umgestaltung aus den 30er Jahren.

    Aber so einen frei stehenden Aufzug wie an der Waldschlößchenbrücke kann ich mir an der Augustusbrücke kaum vorstellen. Das würde da schon stören.

  • Aber so einen frei stehenden Aufzug wie an der Waldschlößchenbrücke kann ich mir an der Augustusbrücke kaum vorstellen. Das würde da schon stören.

    Ich denke, so wie ich das LfD kenne, werden die so was auch nicht genehmigen. Glücklicherweise!
    Na und für Rekos ist man dort offen. Das wird von dort niemand torpedieren.

  • Zitat

    Das Narrenhäusel soll nach dem Willen einer Stadtratsmehrheit wieder aufgebaut werden. Doch die Stadtverwaltung hat jetzt einen Ausschreibungstext erarbeitet, der einem Investor hohe Hürden in den Weg stellt. CDU und SPD wittern eine Blockadepolitik.


    Quelle: http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…m-Narrenhaeusel

  • So ein Quatsch. Jeder Bauherr hat bei einem Neubau die notwendigen Einstellplätze nachzuweisen oder ggf. abzulösen. Das hat nichts mit Blockadepolitik, sondern was mit Baurecht zu tun. Dass die Forderung nach einem Einstellplatznachweis insgesamt nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist (in Berlin hat man sich, auch weil es praktisch unmöglich ist, davon schon verabschiedet), steht auf einem anderen Blatt.

    Bei großen Neubauprojekten werden fast immer Tiefgaragen geplant, und das bestimmt nicht, weil die Bauherren den Tiefbau so toll finden, sondern weil sie Einstellplätze nachweisen müssen. Hier wirkt die autogerechte Stadt noch nach, die kein zeitgemäßer Städtebau mehr ist.

  • Naja es wird dann nicht mehr zeitgemäß sein, wenn es in den Wohnvierteln irgendwann mal einen Überschuss an Parkplätzen gibt. Das wird zwar seit Jahren prophezeit, aber ich bekomme davon nichts mit. Im Gegenteil, ein eigenes Auto ist, selbst in den letzten 10 Jahren, für immer mehr Menschen erschwinglich geworden. Natürlich muss es Ausnahmen geben dürfen, aber generell macht diese Forderung Sinn.

  • Aber die mehr oder minder unbegründete Kritik der Stadträte hat auch eine gute Seite: das Vorhaben wird durch die Politik vehement vorangetrieben. Insofern dürfen wir auf eine baldige Umsetzung der Planungen hoffen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe