Sankt Georgenberg (Gemeinde Stans) (Galerie)

  • Es gibt Orte, die sind wie Sankt Georgenberg ein wenig beschwerlicher zu erreichen, mit dem Auto ran fahren funktioniert jedenfalls nicht.


    Der schönste Weg nach Sankt Georgenberg führt von Stans (bei Schwaz, Bundesland Tirol; nicht zu verwechseln mit Stams oder dem schwyzerischen Stans) aus dem Inntal hinein ins Karwendel durch die Wolfsklamm mit ihren vielen Wasserfällen auf 354 Treppenstufen und etwa 300m Höhenunterschied.
    Man könnte das ganze auch noch als Rundwanderung mit der Burg Tratzberg kombinieren.


    Wolfsklamm


    Hoch zu Fels kommt dann irgendwann das Benediktinerstift eindrucksvoll liegend zum Vorschein.


    Leider ist die wunderbare Hohe Brücke stark eingewachsen, Ausholzungen würden sich dort schon sehr lohnen, damit dieses gewaltige Baudenkmal wieder „erlebbarer“, wie es so schön heißt, würde.

    Ansicht aus Wikimedia:

  • Über ein paar Kehren geht es auf dem Pilgerweg durch Wald aufwärts und man steht vor dem Tor zur Brücke, 1819 im neugotischen Stil nach einem Brand wiederrichtet:

    Zitat

    Die Hohe Brücke ist ein einzigartiges Bauwerk aus der Zeit des mittelalterlichen massenhaften Pilgerandrangs zum Wallfahrtsort St. Georgenberg in Tirol. Sie überspannt in gut 40 m Höhe die Schlucht des Georgenbachs und bietet die einzige Möglichkeit, den Wallfahrtsort ohne Klettern zu erreichen.
    ...Die jetzige Steinbogenbrücke, deren Unterbau spätestens 1497 beim Neubau nach einem Brand gemauert wurde, wird von einer hölzernen etwa 50 Meter langen Balkenkonstruktion überhöht.


    Hohe Brücke Sankt Georgenberg



    Die heutige eigentliche überdachte Holzbrücke stammt von 1709, nach einem Waldbrand mal wieder erneuert. Überhaupt sind Brücke und Kloster im Laufe der Jahrhunderte mehrfach abgebrannt bzw. durch Lawinen zerstört worden. Immer wurden sie danach aber wieder aufgebaut.


    Blick von der Brücke zum Kloster

    Zitat

    Die 13,5 % ansteigende und merklich geschwungene Brücke hat eine Fahrbahnbreite von 4,8 m und eine Durchfahrtshöhe von 2,8 m, darf jedoch nicht allgemein befahren werden.

    Wikipedia - Hohe Brücke Sankt Georgenberg siehe Link oben

  • Zitat


    Die österreichische Abtei St. Georgenberg-Fiecht der Benediktinerkongregation von St. Ottilien ist neben Stift Wilten eines der zwei ältesten Stifte in Nordtirol.

    St. Georgenberg ist heute ein dreifacher Wallfahrtsort: Zunächst wurde wohl der hl. Georg besonders verehrt, bald aber auch die Gottesmutter, ab etwa 1310 dann die Heilig-Blut-Reliquie, und im Mittelalter wurden Reliquien von 132 Heiligen verehrt. Heute steht die Verehrung der „Schmerzhaften Mutter“ klar im Vordergrund. Das berühmte gotische „Vesperbild“ (eine geschnitzte Pieta, also die Darstellung Marias mit dem Leichnam Jesu) von etwa 1415 war wie frühere Vesperbilder zunächst in der kleinen, heute kaum noch genutzten Lindenkirche beheimatet.

    Abtei_St._Georgenberg-Fiecht


    Das Kloster St. Georgenberg soll auf eine Einsiedelei zurückgehen, in die sich Mitte des 10. Jh. ein gewisser Rathold von Aibling zurückzog.
    Spätestens 1138 erhob Bischof Reginbert von Brixen Georgenberg zur Benediktinerabtei, was Papst Innozenz II. am 30. April dieses Jahres zusammen mit dem Stift Wilten bestätigte.

    Brände 26.7.1284, 1448, 1470 Hohe Brücke, 1637 (Blitzschlag) und 31.10.1705 (Waldbrand) sowie diverse Lawinenabgänge.
    Wiederaufbau der Kirche ab 1732, Weihe 1735.
    Das Talkloster in Fiecht bei Schwaz wurde 1868 bei einem Brand zerstört.


  • Ausblick vom Kloster zur Hohen Brücke


    Der 1781 fertiggestellte Kirchturm vom herrlich gelegenen, aussichtsreichen Biergarten aus.



    Die ältere Lindenkirche, noch aus gotischer Zeit, war in Renovierung.


    Jeden 13. Tag im Monat (Mai bis Oktober) finden die weithin bekannten und beliebten Nachtwallfahrten (Lichterprozession) statt.