Ich denke, man sollte hier mal die Kirche im Dorf lassen. Ich denke, es gibt drängendere Probleme als die Wiederanlage des Pirnaischer Platzes. Hier steht weder ein aktuelles Projekt an, noch wird sich ein solches Vorhaben in den nächsten Jahren realisieren lassen. Auf eine Reko zu drängen wäre hier also nicht sinnvoll. Und selbst wenn eine Reko gelingt, wäre dieser Bau ein Solitär in einer beängstigend banalen Umgebung. Eine Reko kann es nur in einem kausalen Kontext geben.
Ich bin der Meinung, dass beispielsweise auf dem Postplatz eingegriffen werden muß, hier ist ja zumindest die Platzanlage noch vorhanden. Außerdem könnte hier eine moderne Bebauung drohen, der platz wäre dann unwiderbringlich verloren.
Es ist insgesamt doch wesentlich wichtiger, dass wir es schaffen, ein begrenztes, aber geschlossenes Ensemble wiederzuerrichten, statt in ganz Dresden Rekos zu verstreuen. Deshalb ist es so schade, dass die Wohnungsbaugesellschaft ihrer Verantwortung am Neustädter Markt nicht nachgekommen ist und insbesondere auf der westlichen Seite der Hauptstraße ein doch relativ leicht wiederherzustellendes Ensemble nicht wiederaufgebaut hat. In diesem Zusammenhang sollte man die Rolle dieser Gesellschaft einmal diskutieren. Man hätte am Neustädter Markt wie auch am Neumarkt so viel mit verhältnismäßig geringem Aufwand retten können. Grotesk mutet auch die Arbeit der stadtplaner an. Insbesondere am Neumarkt. Wie kann man sich auf der einen Seite für die historische Wiederanlage dieses Platzes entscheiden aber dann auf der anderen Seite die Wohnanlagen sanieren lassen und den Kulturpalast in der jetzigen Form erhalten. Die südlichen Straßenzüge ( Quartiere ) werden in der Struktur völlig entstellt werden. Ein harmonisches Gesamtkonzept fehlt hier völlig. Das gleich gilt für den Neustädter Markt. Keine durchdachte Struktur. Die Straßen verlaufen in Sackgassen, eine sinnvolle Ordnung fehlt hier völlig, mit der derzeitigen Sanierung ist wieder eine Chance vertan.