• Das Derzsche Haus, eines der ältesten Güstrows, präsentiert sich frisch saniert.

    Zitat

    Vieles wurde - nicht unerwartet bei einem sehr alten Haus - erst während der Sanierung entdeckt. Dazu gehörten Wandfassungen, die vorher nicht bekannt waren. Auch historische Bodenbeläge wie Terrakotta-Fliesen im Obergeschoss wurden gesichert und erhalten, sind aber nicht sichtbar. Eine Überraschung war in dieser Wohnung auch eine interessante Darstellung einer Säuferszene.


    http://www.svz.de/nachrichten/ho…net-tueren.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Habt ihr schon die tollen Neuigkeiten aus Güstrow gehört?
    http://www.svz.de/lokales/guestr…-id7409116.html


    Es ist wirklich furchtbar. Gerade hatte man mit der Sanierung begonnen und den alten Anbau bereits aufwändig saniert. Warum nur? :augenkrummblau:
    Siehe SVZ-Artikel vom Mai: http://www.svz.de/lokales/guestr…-id6585736.html

    So ein adrettes Haus. Ich kann nur hoffen, dass man sich um Wiederaufbau bemüht. Der Besitzer ist eigentlich sehr engagiert, dem traue ich den Kraftakt zu. Er wird aber sicher Fördermittel benötigen.

    An der Dachtraufe gab es sehr schöne Knaggen, die für Mecklenburg Seltenheitswert haben.

  • Kommen wir also wieder zu erfeulicheren Neuigkeiten aus dem wunderschönen Güstrow, auch dank Bürgerengagement:

    Güstrow (Landkreis Rostock)
    Altbau in der Domstraße wird saniert, neuer Wohnraum entsteht

    Bis zum Frühjahr wird in der Güstrower Domstraße 20 und 21 gebaut. Hier entstehen acht Wohnungen und zwei Geschäfte. Das Eckhaus, das weit in den Grünen Winkel reicht, wird umfangreich saniert. Erst vor fünf Jahren wollte der ehemalige Besitzer das Haus abreißen und neu aufbauen. Eine Initiative stellte sich dagegen und rettete diese Immobilie.

    Schon in wenigen Monaten sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Drei Bauherren aus Rostock und Laage haben das Haus in der Domstraße 20 und 21 gekauft. Im Juli haben die Arbeiten begonnen, im Frühjahr sollen sie beendet sein. Acht neue Wohnungen wird es auf vier Etagen geben und zwei Geschäfte im Erdgeschoss.

    Quelle: Ostsee-Zeitung Online vom 15.8.2014

  • Die Sanierung und Instandsetzung des Hauses Domstraße N°6 steht vor dem Abschluss. Es werden neun Wohnungen und eine Büroeinheit entstehen.

    So sah das Haus noch im Jahr 2012 aus:

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Nightshift (talk)', CC BY-SA 3.0

    Zitat

    [...] Mit dem Restaurator Detlef Krohn steht die Bauleiterin oben auf dem Gerüst vor dem Landeswappen von Mecklenburg-Schwerin. Angebracht wurde es 1866 als die Post in Landeshoheit in der Domstraße 6 einzog. Auf dem großherzoglichen Wappen sind die kleinen Herrschaften, aus denen das Land entstand, symbolisiert. So steht u.a. der Stargarder Arm für die Geschichte einer Vermählung, durch die Stargard – eigentlich brandenburgisch – zu Mecklenburg kam, erklärt Detlef Krohn. „Das Wappen war ursprünglich einfarbig“, berichtet der Restaurator. Erst später sei es farbig gestaltet worden. In der Entscheidung der Bauherren liege es nun, ob es wieder farbig oder sogar in Gold und Silber ausgeführt werde. „Entweder Metalle oder Farben“, sagt der Restaurator. Eine Mischung würden die heraldischen Regeln verbieten. Gabriele Schuldt muss es mit den Bauherren besprechen.[...]

    Wohnen bis unter die Dachspitze - Güstrower Anzeiger (SVZ)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es ebenfalls gute Nachrichten. Das barocke Haus Domstraße N°14/Kerstingstraße ist nach sehr langem Leerstand (auch infolge Restitution jüdischen Eigentums) und Verfall mittlerweile an zwei mecklenburgische Bauingenieure verkauf worden. Bevor es mit der Instandsetzung losgeht, betreibt die Stadt Güstrow - wohl als Bedingung des Verkaufs - noch die Wintersicherung des Gebäudes.

    Zitat

    [...] Matthies Schulz, einer der beiden künftigen Eigentümer, freut sich auf die Herausforderung. „Das ist doch der Reiz unseres Berufes, dass man auch aus solchen Häusern wieder etwas machen kann“, betont der Güstrower. Fantasie gehört zum jetzigen Zeitpunkt dazu, das etwa 300 Jahre alte Gebäude mit Palais-Charakter – eines der wenigen Baudenkmale der barocken Residenzstadt Güstrow – wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Charakteristisch für das Haus sind die mit Gleichmaß gestalteten Achsen (Zahl der Fenster an der Seite der Kerstingstraße) und die durch liegende Ovale durchbrochenen Balustrade an der Domstraßen-Seite. Die beiden künftigen Eigentümer gehen von einer Wohnnutzung aus. Über einen Zeitplan wolle man noch nicht sprechen. Es kann dauern, bis erst einmal alle Formalitäten erledigt, Fördermittel eingeworben und eine Baugenehmigung erteilt sind. Auch weil das noch dauern wird, habe die Stadt entschieden mit der Sicherung in Vorleistung zu gehen, beton Amtsleiterin Weber.

    Stadtsanierung Güstrow: Baudenkmal über Winter retten - Güstrower Anzeiger (svz)

    Altstadtsanierung Güstrow: Wer rettet das „Judenhaus? - Güstrower Anzeiger (svz) [Mai 2015]

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (26. Oktober 2015 um 17:21)

  • Da kann ich Ravensberger nur zustimmen. Güstrow habe ich als eine wunderschöne ehemalige Residenzstadt in Erinnerung, ohne Bausünden. In den letzten Jahren sind viele charaktervolle Gebäude gerettet worden. Oft in letzter Minute. Und nun wird so ein Sch...dreck gebaut in so einer schönen alten Stadt. Es ist ein Jammer. Da fragt man sich doch wirklich, ob die Verantwortlichen von allen guten Geistern verlassen sind, wenn sie zulassen, dass mit diesem abscheulichen Neubau die Stadt verschandelt wird.

  • Es ist wirklich so, man kann sich nur Max Liebermann 1933 anschließen. Der Tiefpunkt der Baukultur ist aber noch nicht erreicht, das wird die Neue Deutsche Platte sein. Eine Unheilige Allianz aus desinteressierten Politikern und Investoren, Mangel an bezahlbarem Wohnraum und einer im allgemeinen im ästhetischen Verflachen begriffenen Gesellschaft ist für so was verantwortlich. Ich kann keinen Unterschied zu dem Müll erkennen, der hier bei uns seit etwa 5Jahren aus dem Boden gestampft wird, den anderen wird es sicher genauso gehen. Man sehnt sich fast nach dem Erker- und Türmchenkitsch und den "Keksrollen" der 90er zurück, im Nachhinein hatte das was genau wie Helmut Kohl und seine Bonner Republik.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Nicht besser sieht es leider an der Armesünderstraße aus, wo die Allgemeine Wohnungsbau-Genossenschaft den "Sonnenhof" errichten ließ:

    http://www.svz.de/img/incoming/c…23-67093988.jpg

    http://www.pommernbau.de/images/referen…3-guestrow2.jpg

    So verkommen Teile der Altstadt zu x-beliebigen Vorstadt.
    Auf der gegenüberliegenden Seite will die AWG das Wohnprojekt "Klosterhof" ausführen lassen, das wohl kaum besser aussehen wird, als dieser unsägliche Pony-, äh Sonnenhof. Es gibt da allerdings noch einige Hürden zu überwinden:

    Und dann gibt es noch das Haus Pferdemarkt 45, das der Stadt gehört. „Der Bürgermeister will das Haus gerne sanieren. Das könnten wir uns auch vorstellen, wollen aber die Risiken begrenzen, weil wir bisher keine Altbauten saniert haben“, sagt der AWG-Vorstandsvorsitzende. Im Januar ist ein Gespräch mit dem Bürgermeister geplant. Die Kosten für eine eventuelle Sanierung durch die AWG dürften „nicht aus dem Ruder laufen“. „Zudem müssen hier auch Wohnungen entstehen, die vermietbar sind“, sagt Karsten. Er macht keinen Hehl daraus, dass die AWG das Gebäude lieber abreißen würde, als aufwendig zu sanieren.

    Quelle: http://www.svz.de/lokales/guestr…-id8558891.html

    Kennt jemand das Haus Pferdemarkt 45 oder gibt es sogar Fotos davon? Auf der Denkmalliste scheint es jedenfalls nicht zu stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (30. Dezember 2015 um 17:23)

  • Das geht aber schon ans Eingemachte, das ist kein bloß peripherer Bereich, wo man sagen könnte: Schwamm drüber!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • a Waunsinn, das ist ja der schönste Sparkassenneubau der Welt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das eindrucksvolle Gebäude in der Gleviner Str. 1 ist zumindest äusserlich fertig saniert und zeigt sich in neuem Glanz. Bis April soll auch das Innere fertig und bezugsbereit sein. :applaus:

    Zitat

    „Der schwierigste Teil der Arbeiten ist geschafft. Jetzt können wir entspannter weitermachen“, sagt Ulrich Bunnemann und freut sich, dass in der Gleviner Straße 1 in Güstrow die Gerüste größtenteils abgebaut sind. Die bauliche Hülle des geschichtsträchtigen Hauses, in dem einst August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, zu Friedensverhandlungen in Güstrow nächtigte, ist saniert.

    Deutlich verändert hat sich die Ansicht des rückwärtigen bislang fensterlosen Giebels. Hier wurden alte Fensteröffnungen freigelegt. „Zum Teil waren noch originale Fensterzargen aus der Renaissance vorhanden“, schwärmt Bunnemann. Das Eichenholz sei gut erhalten. Irgendwann seien die Fenster zugemauert worden. Die Zargen blieben drin.


    Giebeldreieck prägt Prachtbau

    Güstrow Gleviner Straße 1 2012-07-11 177 [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], by Niteshift (Own work (photo)), from Wikimedia Commons

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Güstrow ist schon längst ein Schmuckstück - überzeuge dich selbst davon! :daumenoben:

    Die Stadt wartet mit einer interessanten Mischung verschiedener Epochen auf. Diese fast hanseatisch wirkende Altstadt, dazu der Residenzstadtcharakter. Das ist schon was einzigartiges.

    Weil sich seit dem späten 17. Jahrhundert im Stadtbild auch nicht so wahnsinnig viel verändert hat, ist dies immernoch eine fast gültige Darstellung (Caspar Merian, 1658):

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gues….jpg?uselang=de