Hatte neulich eine Diskussion mit einem Freund, über Schutzzonen, und so weiter. Die Schutzzonen in Wien bringen ja bekanntlich absolut gar nichts. Ein Fenster wird offen gelassen, ein paar Ziegeln fallen vom Dach runter… und schon ist das Haus "abbruchreif".
Im städtischen Gebiet sind wohl vor allem Häuser betroffen, die nicht die maximale Höhe erreichen. Das einzige, was diese Häuser schützen könnte, wäre die Höhe des Neubaus auf dieselbe der ursprüngliche Gebäudes zu begrenzen. Das würde auch mehr Sinn ergeben, so würden Neubauten vermutlich etwas weniger auffallen. (Ok, das war gelogen) Allerdings würde es in solchen Fällen wohl kaum zu Neubauten kommen, da sich der Abbruch des bestehenden Hauses gar nicht auszahlen würde.
Aber mir geht es eher um die Randgebiete in Wien, die Häusergegenden. Hier ist nicht die Höhe das Problem, sondern die Größe des Grundstücks. Wo einst ein Haus stand, stehen nun vier. Die Teilung von Grundstücken ist ein wahres Problem. Zudem meistens noch ein gutes Stück Natur gemeinsam mit dem Altbau verschwindet.
Kennt sich jemand mit der Teilung von Grundstücken in Wien aus? Man müsste irgendwie versuchen, das Teilen zu verhindern oder schwieriger zu machen.
Die rote Arbeiterpartei käme natürlich gleich mit dem Argument von wegen Wien muss wachsen, Wien wächst ständig. Nur hat das damit leider rein gar nichts zu tun. Es gibt auch Gespräche über eine Autobahn, die durch Wien gebaut werden soll, parallel zur Tangente, um diese zu entlasten. Aber wie viele schon sagten, das würde sie nicht entlasten, sondern nur noch mehr Verkehr erzeugen. Denn wenn man eine Stunde irgendwo hin braucht, dass ist das für einen schon "weit weg", wenn man aber nur noch 30 Minuten zum neuen Shopping-Center braucht, nimmt man diese Route schon eher in Betracht. Und genauso ist es mit dem Wohnraum. Es ziehen nicht nur Millionäre nach Wien. Es ziehen viele Leute aus den angrenzenden Bundesländer und aus Deutschland hier her. Wenn der Wohnraum zu teuer ist, oder es nicht mehr genug davon gibt, werden sich diese Leute nach einer Alternative Ausschau halten. Wenn es überall billigen Wohnraum gibt, ist es klar, dass sie herziehen. Hier geht's aber nicht um Wohnraum oder nicht Wohnraum, hier geht's nur darum, dass die Roten eine Partei für die, die ganz unten angekommen sind ist, nicht viel anders als die Blauen, und es geht immer nur um dasselbe: Um Geld. Die Stadt lebt vom Bauen. Bauen Bauen Bauen. Das bringt nämlich Geld!
Ich bin heute sehr aufgeregt, weil es kleines, altes Gründerzeit Haus bei mir in der Gegend zum Verkauf steht. Es verfällt schon seit Jahren. Es ist ein ebenerdiges Haus, und charakterisiert die Gegend – egal ob man den Stil jetzt mag oder nicht. Der Grund ist selbstverständlich groß, es wird also etwas gebaut werden, was überhaupt nicht an dieser Stelle passen wird. Vor allem, da es sich um die Hauptstraße und die "Dorfeinfahrt" handelt. Ich bin sehr wütend und enttäuscht, und fühle mich machtlos. Ich überlege noch, was ich tun kann.