Fürstenwalde/Spree (Galerie)

  • Das im 13. Jahrhundert auf slawischem Siedlungskern gegründete Fürstenwalde, eine der drei alten brandenburgischen Domstädte, liegt am Mittellauf der Spree zwischen Berlin und Frankfurt/O. Dies begründete ihren Aufschwung als Handeszentrum in der Zeit als es noch keine schiffbare Verbindung zwischen Spree und Oder gab. Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurde insbesondere die Altstadt des zur Festung erklärten Fürstenwalde zu großen Teilen durch Luftangriffe in Schutt und Asche gelegt. Heute hat Fürstenwalde etwa 30.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt im Landkreis Oder-Spree, dessen Kreisstadt Beeskow ist.

    Die Stadtansicht nach Merian im Jahr 1652.

    Es folgen Bilder aus dem Februar 2014 - der Blick von Süden über die Spree auf das Zentrum von Fürstenwalde.

    Die große Spreebrücke, welche im Jahr 1913 als Kaiser-Wilhelm-Brücke eröffnet wurde.

    Vor 100 Jahren Fürstenwalder Spreebrücke eröffnet - Blickpunkt Brandenburg 2013

    Anno dazumal.

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Die Spreemühlen, errichtet ab 1837.

    Ein hilfreicher Überblick zum Stadtzentrum.

    Die zum Marktplatz führende Mühlenstraße.

    Die rechts abbiegende Schloßstraße.

    Blick durch die Kunstpfeifergasse nach Norden zum Mariendom.

    Die Schloßstraße heißt nicht ohne Grund so, denn sie führt zum alten barocken Jagdschloss Fürstenwalde - hier die Annäherung aus der Geschwister-Scholl-Straße.

    Man sieht, dass das Jagdschloss, welches in den Jahren 1699/1700 durch Hofbaumeister Martin Grünberg für Kurfürst Friedrich III. (später König Friedrich I.) errichtet wurde, sich leider in sehr schlechtem Zustand befindet.

    Die Rückseite, früher mal die Parkseite.

    Historische Ansicht aus den jungen Tagen des Gebäudes.

    Rechts neben dem Schloß, welches lange Zeit als Speicher genutzt wurde, befindet sich ein weiterer Großspeicher aus dem Jahr 1795.

    Auch der alte Speicher ist leider in heruntergekommenem Zustand.

    Die einige Zeit in privater Hand befindlichen Gebäude, sind vor kurzem von der Stadt Fürstenwalde aufgekauft worden, welche nun einen gutmeinenden Investor sucht.
    Kein Luftschloss: Jagdschloss Fürstenwalde hat großes Potential. Stadt Fürstenwalde sucht potenten Investor

    Hoffentlich stirbt die Hoffnung zuletzt - es wäre ansonsten ein unwiederbringlicher historischer Verlust in einer kriegsverheerten Stadt.


    Bald geht's weiter...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Auch ich hoffe, dass alle Anstrengungen unternommen werden, das Schloss und den Speicher zu sanieren und zu nutzen. Und natürlich hoffe ich auch auf eine Gestaltung des ehemaligen Parkareals.

  • Ein bemerkenswert überkragender Plattenbau an der Ecke Kunstpfeifergasse/Kehrwiederstraße.

    Die Kehrwiederstraße führt auf die Straße am Schloßturm zu, dort befindet sich die alte Bischofsburg.

    Nachdem das Domkapitel aus Lebus nach Fürstenwalde gekommen war, nahm der Bischof hier (am Rande des Domplatzes vor den alten Mauern) Domizil.

    Hier die Bischofsburg vom Domplatz aus gesehen.

    Nach längerem Leerstand ist das Gebäude seit wenigen Jahren instandgesetzt und wird jetzt u. a. gastronomisch genutzt.

    Es schließt sich an die heutige Kulturfabrik Fürstenwalde

    Das Gebäude wurde Mitte des 19. Jhdts. als Fabrikbau auf dem Grund des ehem. Bischofsschlosses (=Erweiterung der Burg) errichtet und dient heute u. a. als Veranstaltungszentrum, Musikschule und Bibliothek.

    Nicht abgebildet hatte ich die vom Domplatz aus wiederum rechts anschließende alte Domschule, welche heute das Museum Fürstenwalde beherbergt.
    Hier ein Bild mit einem Leuchtturm im Vordergrund, welche früher in Fürstenwalde gefertigt wurden.

    Hier steht auch ein im 19. Jhdt. entstandenes, mit Ofenkacheln verkleidetes Taubenhaus, welches zudem die Funktionen eines Schuppens, einer Hundehütte und eines Uhrenturmes in sich vereinigt.

    Jetzt aber endlich zum St.-Marien-Dom. 1945 weitgehend zertört, wurde der Wiederaufbau 1988-1995 durchgeführt.

    Im Jahr 1385 als Bischofskirche bestätigt, ist der heutige Bau wohl um 1450 in spätgotischem Stil erbaut worden und später mit barockem Turm versehen worden.

    Die Südseite mit Kapellenanbau von 1475, heute ein Gemeinderaum für Jugendliche.

    Entlang der Südseite bietet sich ein bemerkenswert harmonisches Bild.

    Spätgotische Chorgestaltung ohne Besonderheiten.

    Auf der Nordseite der Sakristeianbau mit Bibliothek.

    Weiter Richtung Norden bietet sich dieser trostlose Ausblick zur Reinheimer Straße.

    Dann mal lieber hineinspaziert.

    Dieser Anblick ist von nach 1910, zuvor war die umfassende Barockisierung rückgängig gemacht worden.

    Dieser Altar aus dem frühen 18. Jhdt. stammt aus der profanierten Mönchenkirche in Jüterbog.

    Der alte Altar wurde im Krieg zerstört.

    Überlebt hat dagegen das auf 1517 datierte, 12,50 Meter hohe Sakramentshaus.

    Der Altarraum ist von einem umlaufenden Chorgang umgeben.

    Wer auch immer die beiden waren...

    Blick zurück ins Schiff - die flache Decke über den erhaltenen neugotischen Jochen und die Pfeilerstümpfe der Gewölbedecke.


    Im westlichen Bereich des Domes ist das Gemeindezentrum untergebracht.

    Nach 1910 sah das Kirchenschiff so aus.

    Und dann eine noch ältere Ansicht mit der Flachdecke aus barocker Zeit.

    Für an dieser Kirche Interessierte folgende Leseempfehlungen:
    Dom St. Marien - gut zusammengefasste Informationsseite der Domkantorei
    Umfangreiche, private Zusammenstellung zum Fürstenwalder Dom: Teil 1, Teil 2, Teil 3

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Dieser wirklich besonders trostlosen Stadt wäre es zu wünschen, dass sich ein wohlwollender und wohlhabender Investor des hier gezeigten Schlosses annimmt. Bei meinen typischen Kleinstadtausflügen bin ich eigentlich dem besuchten Ort gegenüber immer wohlwollend eingestellt, auch wenn er vielleicht nicht gerade eine Perle ist, auch bei Städten wie Hoyerswerda, Frankfurt-Oder etc. Aber Fürstenwalde, dem ich vor vielleicht 5 Jahren mal einen Besuch abgestattet hatte, habe ich ganz besonders negativ in Erinnerung. Hier hat die Kriegszerstörung leider wohl fast alles ausgelöscht, was einmal "schön" war. Hut ab vor den Bürgern, die sich hier für Wiederaufbau etc. einsetzen.

  • Ganz so weit würde ich nicht gehen, die ganze Stadt als trostlos zu bezeichnen. Das herausgerissene Herz teilt sie doch mit vielen Orten Deutschlands und es gibt - wie ich noch zeigen werde - durchaus angenehme und lebenswerte Gegenden.

    Der St. Marien-Dom, und wie er vor 1945 städtebaulich eingebettet war, von Westen über die Domstraße gesehen.

    Quelle der historischen Fotos: http://www.bildindex.de

    Die Domstraße mit zwei erhaltenen Bauten.

    Domstraße N°1, in welchem zuvor das Stadtmuseum war; jetzt ist es ein Wohnhaus.

    Und dieses zum Glück erhaltene Bürgerhaus an der Ecke zur Mühlenstraße am südlichen Marktrand.

    Das Haus wurde um 1790 im Rokostil errichtet und in den 1950ern nach Kriegsschäden wiederaufgebaut.

    Gegenüber steht das alte, spätgotische Rathaus von Fürstenwalde, welches aus dem 16. Jhdt. stammt. Der barocke Turmaufbau (heute nicht mehr) wurde ein Jhdt. später hinzugefügt. Der neben dem Dom besonders stadtbildprägende Bau wurde nach Kriegsbeschädigung vereinfacht wiederhergestellt. Heute befindet sich hier eine Kunstgalerie sowie Gastronomie im Ratskeller samt Brauerei.

    Das Wappen der Stadt Fürstenwalde zeigt einen Baum, zur rechten und linken Seite den schlesischen und den brandenburgischen Adler sowie einen Raben in der Baumkrone.

    Die zweifellos beste Stadtansicht von Fürstenwalde.


    Bildquelle jeweils: http://www.bildindex.de

    Beim Zurückweichen in der Rathausstraße wird aber auch die andere Seite der Innenstadt offenbar.

    Einen Block weiter südlich (Eisenbahnstraße, Tuchmacherstraße) wurde aber auch im gelungenen Stil der 50er Jahre wiederaufgebaut.

    Auf der Südseite der Tuchmacherstraße diese "Traditionsinsel".

    In der Mitte das zweiachsige, nur 3,83 Meter schmale Haus Tuchmacherstraße N°12. Sicher datiert wurde das Haus auf 1662 (d.), der Keller dürfte aber noch älter sein.

    Für heute schließe ich mit dem erhaltenen Stück der Stadtmauer mit Bullenturm aus dem 14./15. Jhdt. am südwestlichen Rand der Innenstadt.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für die Galerie. Recht beeindruckt bin ich aber offen gesagt nicht. Die Stadt wirkt relativ trostlos, da helfen einige relativ unbeeindruckende Einzelbauten auch nicht viel. Ich bin auch enttäuscht von der Domkirche, die ich mir etwas beeindruckender vorgestellt habe - wenn schon ein Bischof in der Stadt war, wieso so ein unspektakulärer Bau? Abgesehen davon gefällt mir aber die Innenraumgestaltung ganz gut: Man hat die alten Ruinen hergerichtet und stehen gelassen und ein großes Dach darüber gestellt. Und nichts niedergerissen und neu erbaut, sondern alle Reste erhalten.

  • So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich kann dem Inneren der Kirche mit ihren ins Nichts ragenden Pfeilerstümpfen und dieser unpassend eingebauten Galerie mit ihren Glaswänden und Metallgeländern fast gar nichts abgewinnen.

    Ansonsten ist schön, dass sich wenigstens einige historische Gebäude erhalten haben. Wie gesagt, die Sanierung des Schlosses und Gestaltung des anschließenden Umfelds sollte noch einiges an der Situation verbessern.

  • Ich schliesse mich Heimdall an, und wünschte, dass der Innenraum rekonstruiert wird.Die Gewölbe fehlen sehr.
    Weiter wäre die Reko des Rathausgiebels und des Rathausturmes zu wünschen.
    Was ist aus dem Rathaussaal geworden ?

  • Nein, trostlos ist FW sicher nicht. Das zentrale Ensemble ist immerhin erhalten geblieben. Was das Kircheninnere betrifft, so kann man Steinbloß und Heimdall gleichermaßen recht geben. Es IST trostlos, aber darin mag eine gewisse expressive Qualität liegen. Eine drastische Lösung mit geringen Mitteln, sicher nicht ohne Geschmack. Aber in ihrer Ohnmächtigkeit zweifelsohne trostlos.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich hatte kürzlich Gelegenheit, bei einem Besuch des Domes sachdienliche Informationen zu erhalten. Der Wiederaufbau in etwas verstörender Einfachheit, der 1988 begann, erfolgte mit den Mitteln einer badischen Partnergemeinde. Die Fürstenwalder waren dankbar, dass überhaupt wieder eine nutzbare Kirche entstand. Aber man dachte sich wohl: wenn schon die Gewölbe einstweilen nicht wiederkommen, die auch für die Beheizbarkeit der Kirche wichtig wären, dann setzen wir noch eins drauf. So wurde in den gotischen Kirchenraum ein rundum verglaster Gottesdienstraum als Winterkirche eingebaut, so dass nur dieser beheizt werden muss. Eine originelle Idee, die die Kirche - mit drei Orgeln - immerhin sehr interessant erscheinen lässt.

    In der Marienkirche im nicht weit entfernten Frankfurt/O. fehlt gleichfalls bislang das Gewölbe unter dem wiederhergestellten Dachstuhl. Aber hier hofft man auf den Großspender, der die Wiederaufmauerung der Gewölbe ermöglichen wird.

  • Steinbloß: Was erwartest du denn von einem seit über 450 Jahren von Protestanten genutzten Gotteshaus, das zudem im 2. WK sehr stark zerstört wurde?

    Da hier bislang das Adjektiv 'trostlos' so häufig benutzt wurde, muss ich jetzt erst mal die Bereiche zeigen, die diese Bezeichnung auch wirklich verdienen.

    Die bereits eingangs gezeigte Mühlenstraße, welche nach Norden zum Markt führt.

    Die Gegenrichtung vom alten Rathaus aus.

    Die Nordseite des alten Rathauses vom Markt aus gesehen.

    Noch ein wenig weiter von Norden zeigt sich der reichlich unschöne Marktplatz mit Wohnbebauung und Einkaufszentrum.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Clemensfranz', CC BY-SA 3.0

    Und die gleiche Ansicht ca. 100 Jahre früher. Auch keine Offenbarung, aber nun ja...

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Der Blick in die Gegenrichtung nach Norden verheißt auch nichts Gutes.

    Noch ein kraftvoller Tiefschlag, die westliche Reinheimer Straße.

    Jetzt geht es ein wenig abwärts und hinaus aus der ehem. Altstadt in die nördlichen Stadterweiterungsgebiete des 19./20. Jhdts.

    In den nördlichen Stadtvierteln bis zur Bahnlinie gab es 1945 offensichtlich kaum Zerstörungen. Ich werde ein paar exemplarische Bilder zeigen, die die Qualitäten von Fürstenwalde zum Ausdruck zu bringen vermögen.

    Frankfurter Straße/Trianonstraße.

    Gartenstraße nach Osten.

    Das Eckhaus Gartenstraße/Kirchhofstraße.

    Gymnasium an der Kirchhofstraße.

    Bei diesem Bau dürfte es sich um die Turnhalle handeln.

    Gleich über die Straße hinweg liegender Erweiterungsbau, dessen rechte Seite wohl wiederaufgebaut werden musste.

    Irgendeine ruhige Seitenstraße.

    Stadtauswärts an der Neuen Gartenstraße liegt das große Gelände der ehemaligen Ulanenkasernen, welche ab 1894 (erweitert 1937) errichtet wurden.

    Ab 1945 nahmen die Sowjets das Gelände in Beschlag und riegelten die 22 ha große Fläche mit einer Mauer von der Stadt ab. Seit 1997 sind in den alten Kasernengebäude über 300 Wohnungen entstanden, was sicherlich auch den Abriss einiger Plattenbauten nördlich der Bahnanlagen erleichtert hat.

    Ganz vollzogen ist die Umwandlung noch nicht überall.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bleib dabei, trostlos ist anders. Wie du gesagt hast, der Vorzustand war auch nicht berauschend. Eigentlich habe ich mir die Vorkriegsstadt schöner vorgestellt. Ich für meinen Teil kann dieser Art des DDR-Wiederaufbaus etwas abgewinnen. auch wenn ich damit allein da stehe. Nein, das gefällt mir ehrlich gesagt gar nicht so schlecht. Deises EKZ neben dem Rathaus stört natürlich schon.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Den Ort dieser Straßenansicht kann ich nicht mehr zuordnen.

    Gröbenstraße.

    Die katholische Kirche St. Johannes Baptist (1906) am Seilerplatz, deren Turm in der Nachkriegszeit mehrfach verkürzt worden ist.

    Das stattliche Pfarrhaus gegenüber.

    Blick entlang der Feldstraße.

    An der Eisenbahnstraße.

    In unmittelbarer Bahnhofsnähe dieses reich verzierte Haus.

    Der Fürstenwalder Bahnhof. Das Empfangsgebäude stammt substanziell wohl noch aus dem Jahr 1842 und dürfte damit zu den ältesten Bahnhofsgebäuden Deutschlands gehören.

    Dort, wo die Karl-Marx-Straße auf den Bahnhof zuläuft, wurde ein Bürohochhaus errichtet.

    Häuser an der Karl-Marx-Straße; gegenüber liegt der äußerst weitläufige Stadtpark.

    Nach Süden trifft die Karl-Marx-Straße auf die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße (ergibt 12 Kombo-Punkte beim DDR-Straßennamen-Duett). Dort befindet sich unter der N°43 das sog. Haus Schwan aus dem Jahr 1795, welches jüngst durch den WBG-Eigentümer auf der Rückseite deftig "generationengerecht" umgebaut wurde.

    Es geht auf der Külzstraße stadteinwärts nach Osten.

    Großstädtisch anmutende Gründerzeitbebauung.

    Im Keller dieser schönen Villa (N°7) wurden 1947-1950 mutmaßliche Regimegegner vom sowjetischen NKWD eingekerkert und später mitunter auch den DDR-Haftanstalten Bautzen, Torgau oder Waldheim überstellt.

    Diese feinen Häuser stehen in einer der Seitenstraßen (Otto-Nuschke-Str?).

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der letzte Teil des Stadtrundgangs beginnt an der Friedrich-Engels-Straße am Ottomar-Geschke-Platz (ich finde solche Namen schlicht zu sperrig).

    Miese Fenster fallen an Fürstenwalder Altbauten regelrecht auf, so selten sind sie erfreulicher Weise.

    Die Südseite an der Robert-Havemann-Straße.

    Die recht kleine evangelisch-lutherische Kirche von 1883.

    Stilverschiedene Villen in der Sembritzkistraße.

    Weiter an der Külzstraße stadteinwärts.

    Denkmalgeschützte Jugendstilvilla mit der N°61.

    So läuft die Külzstraße auf den Stern (Multistraßenkreuzung) zu.

    Über den Ottomar-Geschke-Platz kommt die Friedrich-Engels-Straße hinzu, dahinter auch die Eisenbahnstraße (früher übrigens auch hier - wie in der Verlängerung nördlich des Bahnhofs - Ernst-Thälmann-Straße; die hatten und haben hier tatsächlich wohl alle im Namensköcher).

    Am Stern bildet das Hotel Kaiserhof die Landmarke und "das erste Haus am Platze".

    In der Eisenbahnstraße N°19 ein klassizistisches Schulgebäude (heute: Freie Schule), welches Mitte des 19. Jhdts. errichtet wurde.

    Die sog. Villa-Lässig in der Eisenbahnstraße N°25.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Claus-Joachim Dickow', CC BY-SA unportiert

    Die Eisenbahnstraße läuft jenseits des Sterns weiter nach Süden Richtung Spreebrücke.

    Eine Häuserzeile am Goetheplatz, wo sich der bereits gezeigte Rest der alten Stadtmauer befindet.

    Ein weiteres Stück der Stadtmauer am Niederlagetor unweit der Spree bildet das letzte Bild dieser Fürstenwalde-Galerie.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (4. Mai 2015 um 23:51)

  • Ein weiteres Stück der Stadtmauer am Niederlagetor unweit der Spree bildet das letzte Bild dieser Fürstenwalde-Galerie.

    Wirkt mit den bunten Steinen fast wie von Hundertwasser gestaltet.

    Zum Marktplatz: Ganz so dramatisch finde ich das gar nicht. Der Platz bietet Möglichkeiten der kurzfristigen Verbesserung mit relativ kleinen Mitteln. Wichtig wäre etwas Begrünung (ein, zwei Baumreihen), dann ein Brunnen oder eine Skulptur mit Sitzbänken, so dass auch eine Möglichkeit besteht, auf dem Platz zu verweilen und dem Müßiggang nachzugehen. Zudem sieht man auf der historischen Aufnahme hinter dem Rathausturm einen Barockbau mit einem fulminanten Dach. Das wäre doch ein Rekonstruktionskandidat als Blickfang für den Platz, oder?

  • @Herzog Kurfürst:
    Am Alten Rathaus gab es in den letzten Jahr mehrere Sanierungsarbeiten: hier & hier. Leider wurde dabei keine Annäherung an den historischen Zustand getätigt. Gerade beim Giebel auf der Rückseite, wo der Aufwand nicht so groß gewesen wäre, nicht verständlich. sad:)

    Heimdall:
    Das blöde ist eher, dass die Neubebauung des Marktplatzes noch gar nicht so lange her ist und das, was dort jetzt steht, erst mal bleiben wird.
    Luftbild von 1994
    Das Rathauscenter entstand 1995/96 und das EKZ 'Fürstengalerie' erst 1999/2001.
    Luftbild (aktuell)

    Wichtig für die nahe Zukunft wäre jetzt, zumindest die Brache nördlich des Doms angemessen kleinteilig zu bebauen.

    Zum Haus mit dem hohen Dach links neben dem Alten Rathaus an der Rathausstraße/Mühlenstraße, habe ich noch dieses Bild entdeckt:

    Rechts neben dem Alten Rathaus ist übrigens das Neue Rathaus (wohl frühes 20. Jhdt.) mit Rolandsfigur (Neuanfertigung?) zu sehen.

    Beide Rathäuser waren mit einem Schwibbogengang verbunden.

    Blick auf den Roland aus den Bögen (Gerichtslaube) des alten Rathauses (die Bemalung wurde nicht wiederhergestellt).


    Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Innenstadtgestaltung von Fürstenwalde:
    „Zukunft braucht Herkunft“:Die Neugestaltung des Museums in Fürstenwalde als Motor der Stadtentwicklung - Die Neue Stadt

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (5. Mai 2015 um 10:10)


  • Heimdall:
    Das blöde ist eher, dass die Neubebauung des Marktplatzes noch gar nicht so lange her ist und das, was dort jetzt steht, erst mal bleiben wird.
    Luftbild von 1994
    Das Rathauscenter entstand 1995/96 und das EKZ 'Fürstengalerie' erst 1999/2001.
    Luftbild (aktuell)

    Wichtig für die nahe Zukunft wäre jetzt, zumindest die Brache nördlich des Doms angemessen kleinteilig zu bebauen.

    Das Rathauscenter finde ich gar nicht schlecht. Es passt eigentlich ganz gut und kann für meinen Geschmack gerne erhalten bleiben. Das Einkaufszentrum Fürstengalerie ist insofern ärgerlich, weil es weniger zur Restbebauung passt und zudem wohl die Fläche des einstigen Neuen Rathauses verbaut. Aber damit muss man nun leben. (Zumal es weit schlimmeres gibt.) Nichts desto trotz kann man den Platz etwas begrünen und mit einem Wasserspiel verschönen. Auch könnte man über eine Neuaufstellung der Roland-Figur (wie weiland in Magdeburg) und eine erneute Ausmalung der Rathauslaube nachdenken. Viele kleine Details helfen, die Situation zu verbessern.

    Bezüglich der von der Dir gezeigten Brache nördlich des Doms bin ich ganz Deiner Meinung. Hier kann man die städtebauliche Situation deutlich verbessern und zudem attraktive Neubauwohnungen schaffen.

  • Bezüglich der von der Dir gezeigten Brache nördlich des Doms bin ich ganz Deiner Meinung. Hier kann man die städtebauliche Situation deutlich verbessern und zudem attraktive Neubauwohnungen schaffen.

    Tja... Dann darf ich wohl die traurige Nachricht überbringen. Die Brache wird in Zukunft vom Pflegeheim "Residenz am Dom" belegt werden: Ein grau-brauner Flachdachbau entlang der Schul- und Reinheimer Straße. Die Fassade entlang der Reinheimer Straße hat mich an die Ostfassade des Berliner Schlosses erinnert und allgemein fügt sich der Bau eher in die nördlich gegenüberliegende Plattenbebauung ein...

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Leider hast Du recht. Das ist wirklich ein ästhetisch minderwertiger Flachdach-Kasten. Die BRD nähert sich der DDR der 70er Jahre (nicht nur) baulich immer mehr an. (Es ist auch interessant zu sehen, wie sich bei den Einkaufzeilen in Fürstenwalde die Neubauten seit den postmodernen Nachklängen in den 90ern schrittweise verschlechtert haben. Die Seniorenresidenz ist nun vermutlich der Tiefpunkt. Oder geht es noch schlechter?)

    Ich liefer mal ein Bild:
    https://fotos.verwaltungsportal.de/seitengenerato…nz_am_dom_1.jpg

    Das Haus ist allerdings bereits im Rohbau fertig. Insofern kann man nicht mehr intervenieren. Man kann nur für spätere Zeiten auf eine Neugestaltung setzen, also Aufsetzen eines steilen Daches, Umgestaltung der Fassade. Gut ist immerhin, dass die doch sehr unansehnliche Brache verschwunden ist.

    Hintergründe zum Bau. Brauereikellergewölbe wurden wohl entfernt. Eine Brunnenstube bleibt erhalten: http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seiten…om_gewoelbe.pdf

  • Das man da nicht mehr intervenieren kann war mir schon bewusst, schließlich bin ich der Glückliche der die Planung für eines der beauftragten Gewerke anfertigen darf. :/

    Aber stimmt, da kann man nur auf die Zukunft setzen.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.