Weißenhorn (Galerie)

  • Weißenhorn ist eine der interessanteren, aber weniger bekannten Städte in (Bayerisch) Schwaben. Sie liegt etwa 20 Kilometer südöstlich von Ulm und 35 Kilometer nördlich von Memmingen, hat etwa 13300 Einwohner und gehört zum Landkreis Neu-Ulm. Seit 2013 besteht wieder eine Bahnverbindung mit Ulm.

    „Im Landshuter Erbfolgekrieg kam es in den Besitz von Kaiser Maximilian I. und wurde 1504 vorderösterreichische Provinzialstadt im Bezirksamt Burgau. Maximilian übertrug den Besitz 1507 an Jakob Fugger, wegen der überlieferten und erneut bestätigten Privilegien Weißenhorns blieben die Hoheitsrechte jedoch bei Österreich. Die Fugger, die die Herrschaft in der Stadt über Jahrhunderte innehatten, unterstützten die lokale Barchentweberei und machten Weißenhorn zu einer blühenden Handelsstadt. Neben Augsburg ist Weißenhorn die einzige Stadt, die noch die Bezeichnung „Fuggerstadt“ führen darf.“
    Weißenhorn – Geschichte

    Die Altstadt von Weißenhorn mit ihren zwei Schlössern, zwei Stadttoren, der Pfarrkirche und einigen älteren Bürgerhäusern blieb im 2. Weltkrieg unzerstört und ist relativ gut erhalten. Die mittelalterliche Stadtbefestigung wurde aber mit Ausnahme der beiden Tore und dem Prügelturm bis 1837 abgetragen.

  • Die nachfolgenden Aufnahmen stammen vom März 2014. Der Rundgang durch das Stadtzentrum beginnt im Norden beim um 1470/80 erbauten Unteren Tor.


    Unteres Tor, Feldseite

    Durch das Untere Tor gelangt man in die Hauptstraße. Diese durchzieht die gesamte Altstadt bis zum Oberen Tor im SO.


    Hauptstraße mit Spitalkirche


    Unteres Tor, Stadtseite


    Hauptstraße Richtung Unteres Tor, Nr. 21 links (Gasthof zum Bären), die 24 rechts

    Das Straßenbild erinnert an andere mittel- und nordschwäbische Städte wie Memmingen, Nördlingen, Dillingen oder auch Wemding.

  • Die Hauptstraße verfügte früher über viele Wirtshäuser, zumindest ein paar gibt es noch.


    Nr. 13 ist der 1852 erneuerte Gasthof zum Hasen


    Unteres Tor


    Hauptstraße nach Norden, rechts die Nr. 14



    Von der Hauptstraße zweigt nach Osten die Hasengasse ab. Die Nr. 4 zeigt noch teils altertümliches Fachwerk (dendrodat. 1430,1470; Denkmalliste: "im Kern um 1430, in der 1. Hälfte 16. Jh. Erneuerung des Dachwerks, um 1640 Erneuerung des südlichen Giebels, im 19. Jh. teils Ausmauerung der Ständer, Veränderung des Grundrisses und Anbau des Nebengebäudes").


  • Die ehemalige Schranne, auch Altes Rathaus genannt, auf der Westseite der Hauptstraße; im Kern spätmittelalterlich, 1356/57 (Dendro), 1584 (Dendro) umgebaut, 1777 Erdgeschoss massiv ausgemauert, 1872 Anbau der neuen Schranne.


    Neue Schranne


  • Hauptstraße 9 der inzwischen offenbar auch bereits historische Gasthof zum Engel, die Fassade um 1860 verändert


    Rückgebäude vom Engel


    Hauptstraße 9, 11, 13 und Spitalkirche


    Nr. 5


    Hauptstraße Richtung Stadtpfarrkirche (ein bedeutender historistischer Kirchenbau, ab 1864, nachdem die alte Kirche 1859 einstürzte; vgl. Friedberg), rechts die Nr. 1 und 3


  • Nr. 10 und 8
    Die 10 auffallend hübsch renoviert mit ihren grünen Fensterläden und sich harmonisch einfügender Schaufensterzone.


    Richtung SO zur Stadtpfarrkirche, links die Nr. 4


    rechts Nr. 2

    Die Hauptstraße endet am Kirchplatz. Da geht es dann demnächst weiter.


  • Kirchplatz 4, 5 Altes und Neues Schloss mit der Baustelle zum Hotelneubau neben der Bräuhausgaststätte.
    Die Schlossplatz-Connection

    Die beiden Schlösser wurden bis zum Juli 2013 aufwendig saniert und restauriert. Seit 2013 sind sie Sitz der Weißenhorner Stadtverwaltung. Beim Alten Schloss links wurden die markanten Fensterläden entfernt. Es erinnert u.a. an das Fuggerhaus in Donauwörth und wurde nach 1460 von den Herren von Rechberg erbaut.


    Altes und Neues Schloss 2005
    Seinerzeit befand sich ein hübscher kleiner Garten, wo jetzt der Hotelneubau entsteht.


    Kirchplatz 5 Neues Schloss
    1513/14 unter Jakob Fugger erbaut. Weißenhorn war seinerzeit unter österreichischer Herrschaft, aber verpfändet an die Fugger.


    Die Architekturmalerei 1930 wieder freigelegt.


    Kirchplatz 8, ein stattliches verputztes Fachwerkgebäude.


    Kirchplatz 8 (Gasthaus Traube) und Oberes Tor. Links vom Torturm das ehem. Waag- und Wollhaus, darin das umfangreiche Heimatmuseum, rechts der sog. Kray, jetzt Rathaus.


    Kirchplatz, rechts Nr. 6 die Gaststätte im ehem. Fuggerschen Bräuhaus, links angeschnitten die Stadtpfarrkirche.


  • Stadtseite (mit einem Kreuzigungsfresko), das Rathaus (ehem. sog. Kray) von 1761/62.


    Feldseite zum Hauptplatz hin


    Das Obere Tor wurde (wie auch das Untere Tor) ab 1470 errichtet, das Vortor ist etwas jünger. Am Torturm die Wappen von Österreich, Weißenhorn und den Fuggern. Das Stadttor erinnert ein wenig an das Bayertor in Landsberg/Lech.


  • mit Oberem Tor vom Hauptplatz aus

    „Am 22. Februar 1859 stürzte die barockisierte gotische Kirche ein, dabei kamen elf Menschen ums Leben. Ursache war ein zu schweres Weihwasserbecken an einer tragenden Hauptsäule des Kirchenschiffs. Die Diskussion über einen Kirchenneubau dauerte bis 1864 an. Auf Empfehlung des bayerischen Königs Ludwig II. erhielt der Münchner Stadtbaurat August von Voit den Entwurfsauftrag. Die große Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde bis 1872 im Stil der Neoromanik errichtet. Dafür wurden die restliche Stadtmauer und der Pfaffenturm abgebrochen.“
    Weißenhorn – Geschichte


    Altes Schloss und Stadtpfarrkirche


  • Östliche Promenade 8
    Schmuck und prächtig.


    Fuggerstr. 2, ehem. Fuggersches Gartenschlösschen
    Sieht irgendwie heute nicht mehr so nach einem Gartenhaus aus...


    Fuggerstr. 2a, das kath. Pfarrhaus

    Die Vorstädte wurden, obwohl sie schon im 14. Jh. existierten, nie in den Stadtmauerring einbezogen. Entsprechend ist der Hausbestand nicht älter als 18. Jh.

    Südöstlich des einstmals ummauerten Bereichs liegt der Hauptplatz.


    Hauptplatz 2, der Platzmetzger in der Memminger Vorstadt


    Hauptplatz mit Kreisel.


    Hauptplatz, mittig 6, 7 (grün: Gasthof Lamm), rechts zweigt die Memminger Straße ab.


  • Reichenbacher Straße, vom Hauptplatz nach Osten abgehend, mit typisch schwäbischer Bebauung.


    Nr. 5 links


    Schulstr. 3, 5 und 7 mit der Musikschule

  • Vom Hauptplatz zweigt nach Süden die Memminger Straße ab.


    Nr. 2, ehem. Schmiede


    Nr. 10, ehem. Pfleghaus


    Memminger Straße 10, 8 und 6


    Wie auch die Schmiede in der Memminger Straße liegt die ehem. Badstube und jetzige Gasthof zum Deutschen Kaiser (Illerberger Straße 9) außerhalb der alten Stadtmauern. Das Gebäude stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

    Weiter geht es dann wieder mit dem eigentlichen, einstmals ummauerten Altstadtbereich.


  • Altes Schloss


    Altes und Neues Schloss sowie Mittelbau von Süden mit erneuerter Stadtmauer


    Neues Schloss


    Das Flüsschen die zwischen Günzburg und Ulm in die Donau mündende Roth

  • Innerhalb des ehemals ummauerten Weißenhorns ist westlich der Hauptstraße die Nähe Memmingens ein wenig zu spüren.


    Wettbach 6, die ehem. Badstube



    Nahebei befindet sich eine der bekanntesten Ruinen Schwabens: das ehem. Pfründehaus (Sebastian-Sailer-Str. 2) aus dem 15. Jh., seitdem mehrfach verändert und bereits längere Zeit leer stehend und in bedauerlichem Zustand verharrend (aktuell offenbar im EG als Lager genutzt).


  • Sebastian-Sailer-Str. 6


    Heilig-Geist-Straße


    Heilig-Geist-Straße 3, im Hintergrund der zum Stadttheater umfunktionierte Zehentstadel.


    Heilig-Geist-Straße 10, 8, 6
    Nr. 8: „im Kern um 1430 (Dendro)“
    Auch hier könnte man sich durchaus in MM wähnen.


    Martin-Kuen-Str. 5 Gasthof zum Löwen


  • links Wettbach 17


    Wettbach 19 das ehem. Benefiziatenhaus aus dem 3. Viertel des 18. Jh.


    Wettbach 23, ehem. Zehentstadel, seit 1876 Stadttheater

    Auf der Wikipedia-Seite von Weißenhorn steht dazu (gibt auch einen eigenen Artikel):
    „Das Historische Stadttheater wurde 1876 durch Umbau eines Zehntstadels aus dem 16. Jahrhundert eingerichtet. Es wurde 1922 und 1979 renoviert und ist eines der wenigen gut erhaltenen kleinstädtischen Bürgertheater aus dem 19. Jahrhundert. Mit etwa 150 Plätzen ist es das kleinste in historischem Zustand erhaltene Theater in Bayern und wird von Laiengruppen und von der Süddeutschen Kammeroper Weißenhorn genutzt.“

    Zwei Innenaufnahmen des Stadttheaters finden sich u.a. hier, gemeinsam mit den wesentlich unbedeutenderen von Napoli, Milano, Mantova, Paris, München, Dresden, Ludwigsburg etc.:
    http://www.bernhardhartmann.de/galerien/opera/

    Da bekommt man Richtig Lust auf Opernhäuser...