Frankreich - Wiederaufbau von Schlössern

  • Verweis zum letzten Beitrag im alten Forum:

    http://www.naanoo.com/freeboard/boar…id=16290&page=1

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    Hallo,

    Dies is mein erstes Beitrag im Forum :)

    Seit anderhalbt Jahr oder so setzt sich die Academie du Second Empire ein für die Wiederaufbau des Palais des Tuileries, das Pariser Stadtschloss wo die Königen und Kaisern von Frankreich wohnte. Das Schlos war verbunden mit das Louvre (darum hat das Louvre von die grosse lange Flügeln entlang die Seine und die Rue de Rivoli).

    Und seit einige Wochen ist die Website des Academies online:

    http://www.tuileries.org

    ipflo

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    Und also gibt es Ideeen in Amsterdam, die Niederlande, vom Stadt selbst zum Wiederaufbau ein oder zwei verschwundene Stadttürme (die Jan Roodenpoortstoren von 1606 und die Haringpakkerstoren von 1616).

    Abbilding Haringpakkerstoren

    http://www.stadsgezichten.nl/en/cities/adam03-body.htm

    Abbilding Jan Roodenpoortstoren

    http://www.amsterdamsebinnenstad.nl/binnenstad/181/hull.html

  • Interessant war im alten Forum vor allem eine Karte und ein Bild von Herrn Stössinger.
    Gibt es denn schon konkrete Wiederaufbaupläne oder wird erstmal
    nur diskutiert... :zwinkern:

  • herzlich willkommen im forum, ipflo! :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Weiss Jemand vielleicht was der heutige Status des Projektes ist? Selbst kann ich nichts mehr finden auf das Internet, also glaube ich das das Plan eingeschlafen ist, oder ...

  • Gestern war in den französischen 20Uhr-Nachrichten ein Bericht über die Wiederaufbaupläne. Es geht also voran.

    Bemerkenswert die Argumente des Fördervereins. Schönheit, Historie - da ist sich Frankreich anscheinend wieder einig. Aber der Pariser Boddien konnte locker in die Kamera sagen:

    " Man muß unsere Vorfahren respektieren, die nicht nur viel Liebe in das Gebäude gesteckt haben, sondern auch Steuergelder" (Jaja, er meint die vor 120 abgebrannten Tuillieren). UNd dann: "Wir haben überhaupt kein Recht, es nicht wieder aufzubauen".

    Sowas schon mal diesseits des Rheins gehört?!

  • Ich habe ausgefunden das es zwei neu Artikeln zu den Wiederaufbau gibt:

    http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtm…4/wpalace14.xml


    Le Figaro - Actualits

    Und es gibt auch noch ein Forum in Französisch: http://www.passion-histoire.net/phpBB_Fr/viewt…r=asc&start=800

  • Ich weiß leider nicht, ob das Thema bereits eine Rubrik füllt, habe zumindest auf die Schnelle nichts im Forum dazu gefunden.

    Zitat

    Wer die Baustelle von Guédelon im französischen Burgund betritt, findet sich unverhofft im Mittelalter wieder. Tief in den Wäldern von Saint-Sauveur arbeiten rund 50 Menschen an einer Ritterburg. Das Besondere: Die Bauarbeiten finden unter den gleichen Bedingungen wie vor 800 Jahren statt: Handarbeit, ohne Bagger, Lkw und Bohrmaschine.
    Eine beeindruckende Szenerie: Holzfäller schlagen Bäume, Zimmerleute bauen Gerüste und Gebälk, Schmiede stellen Werkzeuge und Nägel her, Seiler drehen Hanfseile, Steinbrecher und Steinmetze schlagen und bearbeiten den Stein im eigenen Steinbruch, Töpfer fabrizieren Kacheln und Gefäße und Korbflechter die vielen notwendigen Tragegestelle. Pferdefuhrwerke und mittelalterliche Hebevorrichtungen erleichtern die körperliche Arbeit.


    Einige interessante Seiten zur Thematik:

    [url=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/11/0,1872,2110379,00.html]Mittelalter im 21. Jahrhundert - ZDF.de[/url]

    [url=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/i…09765-6,00.html]http://www.zdf.de/ZDFmediathek/i…09765-6,00.html[/url]

    http://www.tabula-libertatis.de/gallerie2.htm

    Burgenbau- Burgenforschung, Burgen, Schlsser und Ruinen

    Guédelon[/url]

  • Ich habe neulich den Bericht im ZDF gesehen. Höchst interessant. Da war auch die Rede dafon, da es so gut ankommt nach Beendigung der Hauptburg weiter zu machen mit Nebengebäuden.
    Dieses Projekt ist ja nicht nur zum Selbstzweck, sondern dient auch wissenschaftlichen Zwecken und selbst Denkmalschützer holen sich Rat bei diesen Bauleuten.

  • Naja, das Projekt an sich finde ich schon ganz interessant - aber eher aus Betrachtung der Bauweise und vllt zur Darstellung des mittelalterlichen Lebens, da viele Burgen ja sonst entweder Ruinen sind oder historistisch überformt wurden (wobei dann wirklich wahnsinnig schöne Gebäude wie Burg Stolzenfels bei Koblenz dabei herauskamen).

    ... sobald das Gebäude fertig ist finde ich es jedoch nicht sonderlich interessant sondern mag eher Burgen mit echter Geschichte.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Schönes Projekt. In Frankreich gabs doch auch die Reko von einem Gallierdorf, wenn ich mich noch recht erinnere.Wo genau liegt denn das Örtchen Guédelon? :piksen:

  • Nett. Ich freue mich, wenn sich Leute mit dem Mittelalter beschäftigen - ich tue es auch... :D Auch so ein Bau ist nur begrüßenswert. Wird sicher ein gutes Ausflugsziel. Nur historisch hat es höchstens in 200 Jahren wirklich größeren Wert. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Heute Abend um 21:00 Uhr auf PHOENIX:

    Burg Guédelon

    Eine Baustelle wie im Mittelalter

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Das Schloss von Coucy-le-Château war vielleicht die kunstgeschichtlich wichtigste Burgruine Frankreichs. Anders als im benachbarten Pierrefonds wurde sie nicht im 19. Jh. nach die Ideen von Viollet-le-Duc zu einem Märchenschloss umgebaut, sondern lediglich von ihm gesichert. Das Schloss war seit seiner Entmantelung im 17. Jh. durch Mazarin eine Ruine, aber alle wesentlichen Mauerteile standen noch:

    1917 wurde dieses einmalige Denkmal von den Deutschen aus unbekannten Gründen gesprengt. Die dt. Wikipedia beschreibt dies so:

    Zitat

    1917, im Ersten Weltkrieg, wurde die Frontlinie fatalerweise in die Nähe verlegt. Das deutsche Heereskommando beschloss trotz zahlreicher Proteste deutscher und ausländischer Historiker und sogar des bayerischen Kronprinzen die Sprengung des Donjon. Am 27. März 1917 wurden 28 Tonnen Dynamit im Turm verteilt und gezündet. Vorher wurde allerdings eine genaue Bauaufnahme und Dokumentation durch namhafte Fachleute angefertigt. Die Sprengmeister arbeiteten so gründlich, das heute nur noch ein großer Schutthaufen den Standort des Monumentalbaues anzeigt. Natürlich wurden auch die anderen Teile der Hauptburg hierbei schwer beschädigt, vor allem die äußere Ringmauer mit ihren Flankierungstürmen. Jeder dieser Außentürme hatte ursprünglich die Dimensionen eines "normalen" Donjons.

    Gute zeichnerische Rekonstruktionen der Burg im Hochmittelalter kann man hier sehen:

    Es gibt offenbar Leute, die ernsthaft über eine Rekonstruktion der Burg, oder der Donjon als Anfang davon, nachdenken. Es gibt diese Seite:

    http://perso.orange.fr/donjondecoucy/donje.html

    Initiiert wurde diese Gedanke scheinbar durch den Bau eines grossen Modells der Burg Coucy durch deutsche Burgenfreunde in Aachen.
    Die Rekonstruktion des Donjons mit Mauern bis zu 7 m Breite, einem Durchschnitt von 34 m und einer Höhe von 52 m scheint fast ein utopisches Unternehmen.
    Es gibt aber auf dem Gebiet der Burgenbau bereits einige einigermassen vergleichbare Unternehmen. So wurde in Lothringen aus einer verfallenen Ruine die Burg "Malbroucq" bei Sierck-les-Bains rekonstruiert. Und in Burgund baut sich eine Gruppe Freiwilliger eine ganze Burg neu auf, die dort im Mittelalter so nie existiert hat. Man hofft daraus Kenntnisse zur ma. Burgenbau aus der Praxis zu gewinnen (experimentelle Archeologie)

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat

    Selten habe ich so einen mächtigen Bergfried gesehen.

    Er war mit 54 m Hoehe, 32 m Durchschnitt und bis zu 7 m Mauerstaerke der maechtigste und auch wirklich, absolut, groesste, die es je gegeben hat.

    Deshalb waere seine Rekonstruktion auch wirklich etwas sehr einmaliges und symboltraechtiges. Sie duerfte in der Tat europaweit bekannt werden.

    Die Geschichte der Sires von Coucy und ihrer Feinde kann man auf der verlinkten Seite nachlesen. Es gibt aber auch andere Seiten, die sich mit dem Schloss beschaeftigen.


    Der hoechste heute noch stehende Bergfried duerfte der Donjon von Crest sein. Er ist 52 m hoch. Crest liegt in Suedfrankreich, oestlich von Valence (Rhone)

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat

    Er war mit 54 m Hoehe, 32 m Durchschnitt und bis zu 7 m Mauerstaerke der maechtigste und auch wirklich, absolut, groesste, die es je gegeben hat.


    Der größte, vielleicht. Der absolut höchste ist es nicht.

    Osterburg (Weida) – Wikipedia

    Letztendlich ist der Gewinner aufgrund des Stumpfsinns kaiserlicher Generäle nicht mehr feststellbar. :?

    Zitat

    Deshalb waere seine Rekonstruktion auch wirklich etwas sehr einmaliges und symboltraechtiges.


    Unbedingte Zustimmung.

    Nein, die werden gedünstet