Dresden - Postplatz - Neubauten an der Wallstraße

  • Merkur 2 und 3 sind optisch für mich das schlimmste, was der Innenstadt in all ihren Neubauvorhaben in diesem Bereich droht. Und auch ich dachte, dass es nach Merkur 1 und Gröner nicht schlimmer hätte kommen können. An diesem Entwurf hat man konsequent verschlechtert. Waren da nicht mal abgerundete, organischere Balkonformen vorgesehen? Und die wunderbar verkaufsfördernden innenliegenden "Gärten" sind doch so zum Treppenwitz der Dresdner Architekturgeschichte geworden.

    Klarer Fall für die Gestaltungskommission. Die sollte da eigentlich nochmal sowas von drüber gucken. Und sämtliche Gremien, welche zur Genehmigung eines solchen Ungetüms im Doppelpack beigetragen hat, sollten schon aus Scham den Hut nehmen und gehen - GANZ WEIT WEG gehen. Aber ich fürchte, da wäre das Stadtplanungsamt und der Bauausschuss leer gefegt.

  • "Insgesamt weiß das Vorhaben wenig zu überzeugen"....das ist aber von Herrn Bilderbuch sehr höflich ausgedrückt für diese handfeste Bausünde. (Haus Merkur 1 der CTR)

    Eine scheusslichere Architektur als dieses Ungetüm am Postplatz habe ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr gesehen. Andere können gerne in Euphemismen schwelgen, ich stelle die Dinge lieber so dar, wie sie sind. Ich kann mit Euphemismen nichts anfangen, und halte sie auch für unangebracht.

    Man hätte aus diesem Platz, trotz aller modernistischer Entstellungen, noch so viel machen können. Aber so langsam wird diese Platz brutal entstellt, eine modernistische Bauklötzchenwüste, ich nenne das eine infantile Architektur. Jeder 4-jährige kann mit seinen Bauklötzchen das gleiche.

    Schon sehr bedauerlich, dass weder Dresdner Stadtplanungsamt noch Dresdner Architekten kritikfähig sind und ihre destruktive Poliik hartnäckig weiterbetreiben - und sich weigern, sich endlich ihre Fehler einzugestehen.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Merkur1 gehört für mich eh nicht zum Postplatz, sondern zum Dippoldiswalder Platz und dort passt der hässliche Kahn zum Rest. :D

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Merkur 2 - CTR

    Für Merkur 2 wird schon gegraben. Es ist nurnoch die Hälte von der Merkur 3 Fläche als Parkplatz verfügbar.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Die Ausgrabungen an der Fläche für Merkur 2 und 3 sind als beendet erklärt.
    Es wurde auch bisschen was gefunden: Köpfe von Statuen der Markthalle und viele Schilder von Marktständen.

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…tz-sind-beendet

    Im Frühjahr gehts los mit Merkur 2 und danach kommt bis Herbst 2018 Merkur 3.
    Berndt Dietze von der Baywobau meint, dass sort eine zweite Prager Straße entsteht.
    Kann ich mir absolut nicht vorstellen. Von der Architektur vielleicht :D

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Dieser Tage findet der Aushub der Baugrube für das Wohn- und Geschäftshaus Merkur 3 statt, sodass der Bau im Frühjahr beginnen dürfte.


    Blick über die Baugrube zu den Vorhaben der CG-Gruppe.

    Hier dürfte es noch etwas in die Tiefe gehen.


    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Da gibt es das wunderbare Buch von Matthias Lerm - Abschied vom alten Dresden! Wenn man bei dem schönen Bild vonDir auch noch bedenkt, dass auf der anderne Seite auch noch die zu rettende Sophienkirche stand...

    ...die durch die Sowjets eingesetzten Kommunisten hatten das selbe Ziel wie die Taliban im Nahen Osten. Alles zu vernichten (ob menschliche oder sonstoige Materie), die nicht ihrer kranken Ideologie entsprach. Wenn man bei Lerm liest, wie sich die damaligen Denkmalpfleger (der alten Schule wie Hans Nadler et cetera) unter Lebensgefahr für so maches leicht zu rettende Bauwerk einsetzte, dann bekommt man schon einen richtigen Hass auf diese damligen Barbaren an den Schalthebeln der Macht.

    Das Bild zeigt aber auch und das ist das eigentliche Problem der heutigen "Architektur", dass selbst der zerstörte Postplatz noch um Welten attraktiver war, als der heutige Grindplatz, mit und nach dem heute die architektonische No-Go-Area Dresdens beginnt! Schade, dass man alle diese Ruinen nicht bis in die 90er Jahre stehen lies. Nach Leipziger Vorbild wäre hier vermutlich vieles heute wieder rekonstruiert worden.

  • Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum in den 1950er-Jahren in unserer Stadt noch abgerissen wurde.


    Der Postplatz in den 1950ern.

    Foto aus Plätze in Deutschland -1950 und heute

    Dieser Platz könnte ein neues urbanes Zentrum bilden, stattdessen wird es jetzt zur Einöde....(wahrscheinlich schlimmer als jetzt denn jetzt ist es ja wenigstens noch "interessant" als Veranschaulichung der Kriegszerstörung.

    Ich bin zwar froh dass von der Hauptpost/Oberpostdirektion was übrig bleibt und integriert wird. Aber wenn man bedenkt, dass das was zu Gründerzeiten INNENHOF war nun zur AUSSENFASSADE wird ist das schon sehr lustig was das über "unsere heutige Archiektur" aussagt.

    Ich frage mich aber auch wieso überhaupt Reste dieses Gebäudes noch vorhanden sind? Warum hat man die gelassen und so viel erhaltenen Rest abgeräumt?

    Am schlimmste finde ich aber die Neubebaung des Fernmeldeamtes:
    - Der historische Grundriss wird sich verändern wenn ich das richtig verstehe
    - Teile der hunderte Jahre alten Stadtbefestigung werden geopfert

    Ein neues Gebäude mit ähnlicher Kubatur wäre dort ideal gewesen - Tribut an die Historie usw.

    Eine seltene Ansicht was von von der (Hauptpost)/bzw. dem Teil der die Oberpostdirektion noch stand (von dem noch ein großer Teil existiert!!!) der Teil auf dem Foto an der Annenstraße aber nicht mehr. Heute gibt es aber noch den Teil in der Straße: Am See.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiserpalast (17. Februar 2017 um 01:33)

  • Haus Merkur 2+3

    Leute mit schwachen Nerven bitte nicht runterscrollen.
    Es gibt neue Visualisierungen.

    Quelle: CTR Group

    Marienstraße vom Postplatz aus

    Marienstraße vom Antonsplatz aus Richtung Merkur1

    Marienstraße vom Merkur1 aus

    Wallstraße vom Merkur1 aus

    Wallstraße vom Antonsplatz aus Richtung Merkur1

    Antonsplatz

    Hofansicht Richtung Merkur1

    Hofansicht Richtung Postplatz

    Die Fassaden zur Wall- und Marienstraße wieder einmal Plattenbau 2.0, wenn wirklich alles in einer Farbe gestaltet wird, bringen auch die goldenen Erker nichts...
    Die anderen Fronten und der Antonsplatz absolut hässlich zusammengestückelt.
    Dagegen ist das Merkur1 noch innovativ!

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Welch ein "spannender Kontrast" zum Neumarkt-Areal. Es ist schon bemerkenswert mit welcher Architektur auf niedrigstem Niveau sich unsere Zeit und diese Stadt zufrieden gibt. Eigentlich, so denkt man, kann nur noch aufwärts gehen. Aber selbst da bin ich mir nicht so sicher.

  • Wieso nicht mehr nach oben?? Das IST doch schon olympische Spitzenleistung - zumindest für Dresdner Verhältnisse.......

  • Das Stadtplanungsamt scheint keine "spannenden Kontraste" anzustreben, wenn das Ensemble so offensichtlich sensibel und erhaltenswert ist. Wie soll der Laie aber noch unterscheiden zwischen realer sozialistischer Stadt und dieser Fake-Architektur. Das ist ganz mieser Dresdner Historismus und gemeine Geschichtsfälschung!

  • Das Beste ist noch die Bepflanzung von Balkonen und Innenhöfen. Alles mal im Geiste entfernen, wie sieht's dann erst aus ...!!?
    :--)

    Die goldnen Erker und Verkleidungen sind ja noch ne passable Idee! Frägt sich nur, wie diese die Anwohner im Sonnenschein in bestimmten Winkeln blenden werden.
    Wieso nur schwört man bei dieser Art von Architektur dem geneigten Dach ab. Ein flaches Walmdach mit goldenen Dachgauben sowie mehr rhythmisierende Ordnung in den Fensterverteilungen und es wäre soviel mehr angenehme Anmutung gewonnen.

  • Es will mir einfach nicht in den Kopf, warum die Stadt Dresden es nicht schafft, solche riesigen innerstädtischen Areale in einem Parzellenzuschnitt zu entwickeln, der zumindest ein bisschen nach „normaler“ europäischer Innenstadt aussieht. Warum müssen das immer solche Monsterprojekte sein? Würde man so ein Gebiet an wenigsten sechs, sieben verschiedene Investoren evergeben, würde das Ergebnis im Einzelnen zwar vermutlich (leider) immer noch grauselig aussehen, aber zumindest wäre dann die Grauseligkeit nicht auch noch so geradezu menschenfeindlich eintönig …

    Ist das reine Bequemlichkeit in den Amtsstuben, weil die so quasi alles in einem Genehmigungsverfahren abwickeln können und das nicht mehrmals mit verschiedenen Unternehmern durchspielen müssen? Die paar Millionen, die die durch das Veräußern an einen Mega-Investor mehr reinkommen, können doch nicht ausschlaggebend sein …

    Solange solche Bebauungsprojekte so abgewickelt werden, muss man ja heidenfroh sein, dass es für das Areal östlich des Polizeipräsidiums noch keine konkreten Pläne gibt. Jegliche bescheidene Hoffnung, dass sich da von der Kleinteiligkeit her was ähnliches wie am Neumarkt entwickeln ließe, sind in der aktuellen Situation nur eine schöne Träumerei … die dann vermutlich in einem Alptraum enden würde.

  • Ist das reine Bequemlichkeit in den Amtsstuben, weil die so quasi alles in einem Genehmigungsverfahren abwickeln können und das nicht mehrmals mit verschiedenen Unternehmern durchspielen müssen?

    Ja, ich denke, genauso ist es!

  • Wie erwartet absoluter Schrott, schlechter geht es nicht. Wer hat das genehmigt und warum hasst er diese Stadt? Ich kann es kaum erwarten, bis Merkur 1 bis 3 wieder dem Erdboden gleich gemacht werden.