Dresden - Neubauten am Postplatz - MK5 und MK6

  • Für uns vielleicht etwas konservative Menschen ist so etwas, dazu noch in unmittelbarer Nähe des weltberühmten Zwingers, einmal mehr der Beweis, daß Dresden willens ist, sich mit voller Absicht selbst immer tiefer in den Morast hineinzureiten. Der Postplatz scheint zum Leitmotiv zu werden; und sobald der jetzige Zustand verschwunden ist, wird man erst merken, wie schön das doch im Vergleich gewesen ist. Diese Billig-Investoren-Architektur ist so schlecht, daß es langsam schon keinen Spaß mehr macht, sich darüber aufzuregen, weil man es ja schon längst gewohnt ist.

  • Vielleicht hilft der Postplatz ja wenigstens bei der Neumarkt-Diskussion - solche Beispiele sind nicht eben eine gute PR für die Gegenwartsarchitektur ...

  • Für uns vielleicht etwas konservative Menschen ist so etwas, dazu noch in unmittelbarer Nähe des weltberühmten Zwingers, einmal mehr der Beweis, daß Dresden willens ist, sich mit voller Absicht selbst immer tiefer in den Morast hineinzureiten. Der Postplatz scheint zum Leitmotiv zu werden; und sobald der jetzige Zustand verschwunden ist, wird man erst merken, wie schön das doch im Vergleich gewesen ist. Diese Billig-Investoren-Architektur ist so schlecht, daß es langsam schon keinen Spaß mehr macht, sich darüber aufzuregen, weil man es ja schon längst gewohnt ist.

    Wie wahr! Ich selbst fuehle mich mit Mitte 20 nicht besonders konservativ und komme noch dazu aus einer eher kreativen Branche. Auch wir jungen Leute finden so eine Architektur (kann man das so nennen? Besonders den grauen Bunker, bei dem anscheinend ein Erdbeben das Halbgeschoß verrueckt hat?) nicht ansprechend, sondern abstoßend.

    Gut, ich war nur einmal in Dresden und ich fand den Neumarkt mit der Frauenkirche und die flussseitige Bebauung wunderschoen, aber die Stadt rundherum war für mich (renoviertes) Tschernobyl. Dass man so nahe am Zentrum und vor allem am Zwinger so primitiv baut ist doch bitte ein kulturelles Verbrechen am Zwinger!

    Octavian hat seinen Unmut über diese "Planung" am Praegnantesten ausgedrückt! Man sollte die Visualisierung mit einer schwarzen Parte umranden...das waere ehrlich. Mein Beileid Euch Dresdnern oder "Heutige Dresdner Architektur ist wie die seit 1945 fortwährende Bombardierung der Stadt mit anderen Mitteln".

  • Oha, den Vergleich mit "Tschernobyl" (der Stadt oder dem Kernkraftwerk?) hatten wir noch nicht.

    Schön, dass sich einige Nutzer immer wieder bemüßigt fühlen, die Gebetsmühle anzuwerfen und herauszustellen, dass Dresden eine Zumutung sei. Da lohnt die Diskussion!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Eine neue Visualisierung zeigt die beiden Vorhaben der CG-Gruppe am Postplatz im Zusammenhang:


    Bild: CG-Gruppe


    Ich habe immer den Eindruck, daß solche Architektur einfach nicht in unser Klima passt. In Ländern, wo es immer warm und sonnig ist, mag diese Art von Häusern funktionieren. Da können die Leute die meiste Zeit des Jahres auf den Balkonen und Terrassen abhängen. Bei uns gibt es aber weit mehr grauen Himmel und Regen. Da wirken diese Bauten einfach nur trostlos. - Wir brauchen schöne Formen, Giebel und Bauschmuck! :cool:

  • Schreckensszenario

    In der Tat. Das graue Etwas ist schlimmer als die meisten Plattenbaublöcke. Und dann noch in dieser Lage. Man fragt sich wirklich, was in den Köpfen solcher Investoren und Architekten vor sich geht? Was ist da in der Jugend falsch gelaufen? :gehtsnoch:

  • .. Man fragt sich wirklich, was in den Köpfen solcher Investoren und Architekten vor sich geht? Was ist da in der Jugend falsch gelaufen? :gehtsnoch:

    Ich denke mal, die hatten als Kinder nur die falschen Bauklötze, nämlich graue mt Querrillen. Das prägt einen dann fürs ganze Leben.
    Ganz klarer und unentschuldbarer Fehler der Eltern...Mit Lego wäre das nicht passiert, denn dort gibt es auch schöne rote Ziegeldächer :biggrin:

  • Ich habe immer den Eindruck, daß solche Architektur einfach nicht in unser Klima passt. In Ländern, wo es immer warm und sonnig ist, mag diese Art von Häusern funktionieren. Da können die Leute die meiste Zeit des Jahres auf den Balkonen und Terrassen anhängen.

    Obwohl das Wetter in den hiesigen Gefilden bescheiden ist, dürfte die Vermarktung einer Wohnung ohne Balkon oder Terrasse ein durchaus schweres Unterfangen darstellen. Insofern ist das Design nachvollziehbar.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Im Gegenteil - bei den zunehmend wärmeren Sommern sind die ein Garant für schön aufgeheizte Wohnungen.

    Bodentiefe Fenster - oh Graus.

    Und sinnvoller Weise dann auch noch für ganztägig zugezogene Fenster...macht Sinn...

  • Obwohl das Wetter in den hiesigen Gefilden bescheiden ist, dürfte die Vermarktung einer Wohnung ohne Balkon oder Terrasse ein durchaus schweres Unterfangen darstellen. Insofern ist das Design nachvollziehbar.

    So war das ja auch gar nicht gemeint. Nichts gegen Balkone und Terrassen. Die zwei Tage Sommer im Jahr, kann man hier auch gern auf dem Balkon verbringen. Das Haus sieht nur eher aus wie eine Ferienanlage aus dem Süden, als ein deutsches Wohnhaus. Das Design ist für sonniges Wetter gemacht. Unter Sonne und Palmen stört die Klotzarchitektur nicht. Bei grauem Durchschnittswetter deprimiert dieses eckige Raster.

  • Hallo,
    wer sich in diesem Zusammenhang für den einstigen Postplatz interessiert - dies geht mit historischen Ansichtskarten ab heut auch auf Arstempano in unserer neuen Galerie zum Postplatz . Im letzten Bauticker waren auch einige Bilder zum besagten Telekom Gebäude. Wenn man das alte Luftbild mit der Planung vergleicht, merkt man auch , dass der Platzgrundriss gravierend anders aussehen wird. In Teilen sehe ich darin allerdings eine vertane Chance. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich die Fläche vom Postplatz über den ehem. Antonsplatz bis zur Grünfläche der ehem. Bastion Merkur freigelassen. Dafür ne Grünfläche mit Markierung des Festungsgrabens. Dafür hätte ich die Westseite der Marienstraße ebenso bebaut, wie auch die ehem. Hauptpost in ihrere originalen Kubatur gebracht. Die Plattenbauten wären somit in die zweite Reihe gekommen und es hätte vom Zwinger über die Wallstraße bis zum Külzring einen Grünring gegeben. das man dies aufgegeben hat leuchtet mir in keiner Weise ein.

    Beste Grüße Andreas


    Luftbild von Südwesten

    Stadtwaldschlösschen

    Blick zur Annenstraße

    Ehem. Kaiserliche Hauptpost und Rest der Bilder auf Arstempano

    Telekomgebäude aus dem Bauticker

  • Die Tage des 1982 fertiggestellten Fernmeldedienstgebäudes sind gezählt.


    Der Komplex wurde großflächig mit Netzen verhangen.


    Außerdem hat man eine Bautafel für die "MaryAnn Apartments" aufgestellt.


    Der Abriss soll im Frühjahr 2016 beginnen.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Im Gegensatz zum Fernmeldedienstgebäude, sollen von der alten Oberpostdirektion, einem zwischen 1876 und 1928 entstandenen Gebäudekonglomerat, Teile erhalten bleiben. Nachdem ich bereits vor geraumer Zeit Außenansichten präsentiert hatte, möchte ich heute solche des Innenhofes nachreichen.


    Der hier zu sehende ehemalige Zwischenflügel soll erhalten werden und zukünftig einen Teil der Gebäudefront zur Marienstraße hin bilden.


    Die markante Architektur des Bauteils entstand 1927/1928.


    Von diesem jüngsten, schauen wir nun auf den ältesten Bauteil des Komplexes, den bis 1881 fertiggestellten Gebäudeflügel Am See.


    Von diesem sind nur noch zwei der drei Obergeschosse erhalten.


    Eine weitere Begrenzung des Hofes findet man an der Südseite des Komplexes.


    Dieser Trakt entstand zeit- und baugleich mit dem eingangs erwähnten Zwischenflügel und soll ebenfalls erhalten werden.


    Ob es die Statik zulässt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    Bilder sind von mir.

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