Dresden - Neubauten am Postplatz - MK5 und MK6

  • Wie auch immer, es wird mies aussehen. Neubau, nicht historisierend, Altbau wird ersetzt … Klingt einfach alles schrecklich unpassend für die Innenstadt.

  • Scheinbar hat es im letzten Jahr auch einen Wettbewerb für das Grundstück des ehemaligen DDR-Fernmeldedienstgebäudes gegeben, den das Dresdner Büro F29-Architekten für sich entscheiden konnte.

    Leider gibt es nur ein kleines Bild unter "Palais am Zwinger Dresden 1. Preis" zu sehen:

    http://www.f29architekten.de/projekte/chronologie/2014/

    Macht aber auf den ersten Blick einen guten Eindruck.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Einen guten Eindruck? Ernsthaft? Das sieht aus wie ein aufgeblasenes US-Straßenmotel aus Glas aufgesetzt auf einen typische Einkaufsstraßensockel. So ein Balkonien baut man in Japan in die Wohnsiedlungen der Satellitenstädte, aber doch bitte nicht in Europa mitten in die Innenstadt einer historisch behafteten Stadt mitten an einen der wichtigsten Plätze der Stadt. Die Dachkonstruktion zum Platz hin ist ebenfalls der totale Hirnriss. Erstens kein Schrägdach, also die nächste Schuhschachtel. Dann sieht es einfach scheiße aus, wenn man unten eher vertikale Formen hat, dann die Mitte deutlich horizontal gestaffelt ist und dann oben drauf auf dieses filigrane Gerüst nochmal so wuchtige Vertikalformen platziert. Für mich sieht das aus wie Gewandhaus light … Der Arme Zwinger! Was wird ihm noch zugemutet … Und dann nennt man das auch noch „Palais“ … Dresden schafft sich immer mehr ab.

  • Ist das hier gezeigte nicht eher MK3 neben dem Schauspielhaus. Durch die Rundung kann es eigentlich garnicht 5b sein

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Da die Bebauung direkt an den im Hintergrund zu sehenden Telekomkomplex anschließt und rechts von ihm das sogenannte Zwinger-Forum steht, kann es sich nur um MK5b handeln. Abgesehen davon zeigt die Visualisierung eindeutig ein Wohngebäude, das an diesem Standort auch geplant ist. Im Falle von MK3 möchte der Freistaat ja ein Probenzentrum für die Staatstheater bauen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • achso mein Fehler. Man kann ja da zwischen den Projekten wechseln wenn man drüber fährt. Ich war bei dem Erfurter Projekt :D

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Oberpostdirektion - CG-Gruppe

    http://www.sz-online.de/nachrichten/wo…on-3037184.html

    Auch der Umbau der Oberpostdirektion durch die CG-Gruppe startet im Frühjahr und die Bautafel steht seit heute.

    1,5 Jahre Bauzeit. Beginn ist 4 Wochen nach der Baugenehmigung. Datum sagen sie aber kein konkretes.

    60 Mio werden in 241 Wohnungen, 151 Tiefgaragenplätze, ein Cafe und Büroräume auf 1900m² Fläche investiert.

    Architekturbüro von Ingo Pott mit Sitz in London und Berlin.

    Neue Visualisierung:


    Quelle: CG-Gruppe

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Die Hoffnung mag ja zuletzt sterben, aber irgendwann stirbt sie dann doch! Ich hatte ja wirklich geglaubt, dass die ersten Pläne für dieses Projekt noch zu einem akzeptablen Ergebnis weiterentwickelt werden. Da lag ich aber wohl falsch! Himmel, ist das "Pott"-hässlich! Woraus soll die dargestellte Fassade überhaupt bestehen: Betonlamellen, Aluminium, Holz? Was sind das für weiße Streifen?
    Schlimm finde ich aber vor allem das Verspringen der Bauflucht. Gäbe es hier eine wertvolle Altbaufassade könnte ich es mir ja noch vorstellen, aber der Hofflügel der alten Post ist nun wirklich kein Prachtstück.
    Wie ich bereits einmal schrieb, schätze ich den Schürmannplan sehr. Aber mit diesem Bauvorhaben ist die Stadtplanung am Postplatz endgültig zum Selbstbedienungsladen für Investoren verkommen.

  • Das tut weh! Nachdem man im Dresdner Zentrum lange Zeit in einen unaufgeregten, gepflegten Langeweilestil baute, siehe Altmarkt, Seestraße, Ring, Postplatz etc wird es nun richtig brutal. Immerhin ist das Bauen im Bestand, die DDR läßt grüßen. Hoffen wir, dass das nicht ganz so schlimm wird wie auf der bescheiden umgesetzten Visualisierung.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Oh! Eine Visualisierung nach Schneesturm mit folgender Vereisung! Unterirdische Schublade; einzig das zweite von rechts mag ansatzweise gefallen. Die dritte Zerstörung Dresdens geht weiter....... :augenrollengruen:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Die Loesung des Raetsels: das wird ein Parkhaus. Wie das am Bahnhof Mitte. Stilistisch ist es das Gleiche und von der optischen Qualitaet sogar identisch!

    Anders kann ich mir das nicht erklaeren.

  • Eine Umsetzung dieses Entwurfes wäre in der Tat niederschmetternd und für meine Begriffe nur schwer erklärlich; denn kann die CG-Gruppe tatsächlich 60 Millionen Euro in eine derartige Bausünde investieren wollen?
    Immerhin scheint ja nicht zuletzt die Stadtplanung gewisse "Bauchschmerzen" bei dem Projekt zu haben, das stark vom Bebauungsplan und sicher auch den architektonischen Vorstellungen der Verwaltung abweicht. Die zuletzt publizierten Entwürfe anderer Vorhaben (Residenz am Zwinger, Palais in der Herzogin Garten, Wettiner Höfe, MK2, Palais am Zwinger, Hampton by Hilton, etc.) zeigen doch einen zu deutlichen Unterschied.

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  • Um den Postplatz-Strang etwas zu entzerren, werden wir über diese zwei Projekt nunmehr in einem separaten Strang diskutieren können. Ältere Beiträge werden sukzessive verschoben.

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  • Da die Fluchtlinie auf Grundlage des Schürmannplans in diesem Bereich stark vorgezogen wird, muss der noch unbekannte Investor zusätzlich einen bisher als Parkplatz genutzten Streifen zwischen Annen- und Freiberger Straße von der Stadt erwerben. Mit der entsprechenden Vorlage hat sich jüngst erst der Ausschuss für Finanzen und Liegenschaften befasst.


    Blick von der Marienstraße auf den DDR-Bau, dessen signifikante 70er-Jahre-Architektur nach dem Abriss des Polizeipräsidiums am Neumarkt in Dresden einmalig sein dürfte.


    Alle Zeichen stehen auf Abriss.

    So könnte der Neubau aussehen:


    Quelle: F29 Architekten

    Bilder wenn nicht anders angegeben von mir.

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  • Hier wurden nun tatsächlich die ersten Werbeschilder aufgestellt.


    Blick von der Marienstraße in Richtung der ehemaligen Reichspost.


    Der im Hintergrund zu sehende ehemalige Zwischenflügel aus den 20ern soll gegen den Willen der Stadtplanung erhalten werden.


    Ein Abriss wäre auch insofern sinnvoll, als der Neubau direkt an die neue Fluchtlinie der Marienstraße herangeführt werden und so ein besser belichteter Innenhof entstehen könnte.

    Bilder sind von mir.

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  • Ich weiß nicht, warum ich mir das überhaupt noch antue. Können heutige Architekten nur noch sterbensöde, langweilige Kisten oder "spannende Kontraste" bauen? Für den Postplatz habe ich schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass da nochmal was kommt, was überhaupt den Namen Architektur zu tragen verdient. Die "moderne" in Dresden ist echt ein Trauerspiel. Man kann sich dort wirklich nur den Neumarkt oder das "alte Dresden" anschauen, alles andere an zeitgenössischer Architektur ist in den unteren Schubladen angesiedelt. Ein Niveau mit München. Jetzt bin ich bestimmt niemand, der jetzt hier architektonische Experimente neben dem Zwinger fordern würde aber ein bisschen mehr Mut wäre doch zu wünschen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Da du in Dresden immer alles als langweilig apostrophierst, was ich persönlich nicht negativ auffasse, muss ich doch einmal fragen, wie du dir spannende Architektur im städtischen Kontext überhaupt vorstellst. Geht es hier nur um die Fassade, die Materialwahl, die gesamte Kubatur oder ein Zusammenspiel aus verschiedenen Aspekten?

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  • Ich empfinde die Nachwende-Architektur in Dresden leider so. In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder Hamburg gibt es genügend Beispiele für eine "nicht-hysterische" Moderne, wie ich es mal nennen möchte. Für [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fallen mir spontan die Marktgalerie oder die geplante Hainspitze dazu ein, ebenso die Karstadt- Erweiterung, der P&C-Bau aus den Neunzigern, Bauten an Nikolai- und Ritterstraße, der Thüringer Hof, teilweise die Museumswinkel. Gut, da ist auch nicht immer alles gelungen aber es konnte eine Urbanität geschaffen werden, die ich so in der Dresdner "Altstadt" vermisse. Ist aufgrund des Fehlens von Anknüpfungspunkten in Form von Altbauten im Zentrum natürlich in DD schwieriger. In Dresden ist alles sehr kubisch und der rechte Winkel dominiert ganz klar. Anderes, wie die Fassade der Altmarktgalerie zur Willdruffer, haben den "Charme" eines Einkaufszentrums auf der Grünen Wiese.

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  • http://www.bild.de/regional/dresd…82540.bild.html

    Die Bild schreibt auch bissl was zu den beiden Projekten.
    Unter anderem, dass die Straße Am See durch das Fernmeldeamt-Grundstück verlängert werden soll. Ob als Fußgängertunnel oder Straße ist noch offen.
    Das würde dann fast der Großen Zwinger Straße entsprechen.

    Außerdem hat der Baubürgermeister schon genauere Planungen zum Fernmeldeamt vorliegen. Kann ja mal jemand an den Heizungsrohren horchen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Dem Artikel nach zu urteilen beziehen sich die dem Baubürgermeister vorliegenden Planungen aber auf MK5, also das vermutete "Palais am Zwinger", von dem wir ja bereits die Planungen der F29-Architekten kennen.

    Ansonsten ist es ja ein Teil des Schürmann-Planes, das Malergässchen von der Ostra-Allee bis zum See durchzubrechen, was im Bereich von MK2 (Revitalis) und MK3 (Probenzentrum) sowie MK4 (Zwinger-Forum) ohnehin geschieht.
    Im Falle von MK5 hatte ich aufgrund der Bebauungsstruktur des 90er-Jahre-Komplexes immer meine Zweifel und kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man den gerade für eine Wohnnutzung wichtigen großen Innenhof zugunsten eines unbedeutenden Straßendurchbruchs opfert. Auf den "Fußgängertunnel" verzichte ich aber auch - und zwar sehr gerne.

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