Potsdam - Pfingstberg

  • Der Pfingstberg- Streit ist noch nicht beigelegt, Herr Scharfenberg (die Linke) und die Anwohnerinitiative sprechen von einem faulen Kompromiss. Die Beteiligten wollen unterdessen die zeitlichen Abläufe für den Rückbau des Zauns klären.

    http://www.pnn.de/potsdam/1073799/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten 03.05.2016)

    Ob mit so einer Anwohnerinitiative überhaupt ein Kompromiss gefunden werden kann? Nun ja wenn Sie keine Kompromisse eingehen wollen, sollen Sie Ihre Geldbörsen öffnen und die Villa Schlieffen sowie den Park mit Einfriedungen, Freilegung und Instandsetzung der Grotte sowie Brücke und Wasserlauf in eigener Hand sanieren. Ach, nicht zu vergessen die umfangreichen Pflegemaßnahmen, Beseitigung von Wildwuchs und Totholz.

  • Zitat von PNN

    ...Dabei ist er von Stadtverwaltung, Hauptausschuss und Schlösserstiftung abgesegnet. Die Potsdamer Pfingstberginitiative aber kritisierte am Montag, die ausgehandelte Lösung sei in Wahrheit ein „fauler Deal“, mit dem Döpfner von den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes befreit werde und „große Flächen eines öffentlichen Kulturgutes kostenlos für seinen privaten Park“ – nämlich den um die ihm gehörende Villa Henckel – erhalte. Insbesondere die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen habe es damit geschafft, Potsdam „ein Flair von Bananenrepublik“ zu verschaffen, so die Anwohner-Initiative in einer Mitteilung.

    ...

    Wenn ich mich nicht irre, haben die wichtigsten Protagonisten die Sache beschlossen und Herr Döpfner darf nun endlich mit der großartigen Sanierung beginnen! Bis auf die elenden Kommunisten dürfte auch ansonsten politischer Konsens für die Rettung dieses Kleinods bestehen und das ist wohl das wichtigste.

    Der plärrenden Initiative und ihren kommunistischen Querulantenbrüdern kann man nur ins Stammbuch schreiben, dass es in der von ihnen so titulierten "Bananenrepublik" immerhin dafür auch Bananen (sic!) zu kaufen gibt. MIr ist demnach eine Bananenrepublik mit Mäzenen a la Döpfner, Jauch, Joop und Plattner die mutwillig oder durch Unvermögen vernichtete Kulturgüter zurückholen gotteszahlunendlich lieber als eine ("Volks"-)Republik ohne Bananen, die obendrein aus Selbsthass ihre Kulturgüter sprengt(e) und zerfallen ließ!

  • Mal ein anderes Thema bzw. ne Überlegung. War neulich in Babelsberg. Vom Ufer und von den Aussichtspunkten kann man den Pfingstberg natürlich sehen. Vom Belvedere allerdings leider nur die Türme, weil es von großen Bäume umstellt ist. Freie Sicht würde sicher einen tollen Effekt geben. Stammen die aus der Zeit der Vernachlässigung? In den ursprünglichen Planungen waren sie nicht vorgesehen...Etwas weniger von denen wäre jedenfalls ein Gewinn für beide Aussichtspunkte.

  • @Benni
    Am Pfingstberg gibt´s das gleiche "Problem" wie bei fast allen Werken der Gartenkunst. Anders als bei der Bildkunst und der Architektur hat man es bei der Gartenkunst, mit lebenden "Mosaiksteinchen" eines großen Ganzen zu tun.
    Das Problem der zu hohen Bäume am Pfingstberg ist weniger ein Problem der Vernachläsigung als des natürlichen Wachsens. Eine freistehende Eiche, Buche etc., die als Solitär - also keine Hecke, Laubengang o.ä. -wirken soll, kann man auch mit Pflege schwerlich dauerhaft kleinhalten. Konsequenterweise müsste man den Berg abholzen, neubepflanzen und nach ca. 30 Jahren hätte man den ursprünglich gewünschten Idealzustand. Das kann man aus vielerlei Gründen nicht wollen, so kann man nur mit und mit abgegangene Bäume ersetzen, Blickachsen freischneiden und sich der Ursprungsintention annähern. Den von Dir angeführten Zustand hat es eh nie gegeben. Der heutige Zustand ist im Prinzip noch/wieder der auf folgendem Plan: https://de.wikipedia.org/wiki/Belvedere…stberg_1862.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Kurprinz (6. Mai 2016 um 10:01)

  • Naja, aber wo keine Bäume stehen, müsste man sie auch nicht kleinhalten. Ich hätte statt "umstellt" lieber "verstellt" sagen sollen, denn ich meine nur die paar Bäume vor dem Belvedere, die die Sicht versperren und nicht die drumherum. Aber jut, heute darf man ja nicht mal mehr ne Blume pflücken, ohne gleich Aktivisten an der Backe zu haben.

  • Update: Die PNN vom 25.06.18 berichten über den Baufortschritt auf dem Villa-Henckel-Gelände.

    "Verzögerung bei der lange umstrittenen Sanierung des verwilderten Welterbe-Parks der Villa Henckel. Statt Ende Juni soll nun Ende des Jahres der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden, bestätigte eine Sprecherin von Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner den PNN jetzt auf Anfrage. Damit kann dann auch ein erster Teil des Parks am Pfingstberg wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."

    Wie bei allen möglichen anderen Bauvorhaben, ergaben sich auch hier Verzögerungen.

    "Die Springer-Sprecherin sagte, zwar sei der erste Bauabschnitt in dem Park fast fertiggestellt. Allerdings hätten sich Genehmigungsverfahren verzögert. Dabei sei es um einen Zaun innerhalb des Parks gegangen, der nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts die Öffentlichkeit von den weiteren Arbeiten trennen soll. Die Sprecherin kündigte aber auch an: „Im Laufe des Sommers soll es einen Tag der offenen Tür geben, sodass sich die Öffentlichkeit direkt von dem Baufortschritt ein Bild machen kann.“ "


    Foto: Autor, 2015

  • Nachdem ich schon lange nichts mehr von der Rekonstruktion der Villa Schlieffen hier las, habe ein bisserl gesucht, aber nichts wirklich Neues hierzu gefunden, aber dafür bin ich auf die Seite des Landschaftsarchitekten gestoßen, der den Park der benachbarten Villa Henckel nach alten Fotos und Plänen rekonstruiert hat - wunderschön, aber erfreut Euch deroselbst über dieses florale Paradies:

    https://www.gubasgard.de/projects/330-villa-henckel/

  • Hallo Exilwiener,
    ich hatte dieses Jahr die Gelegenheit, den Park in einer Führung zu besuchen. Einfach wunderbar, wie dieses Kleinod wiederersteht. Insbesondere die Mallorkinische Grotte hatte es mir angetan.

    Auch die Genauigkeit, mit der die baulichen Anlagen wieder hergestellt wurden, überzeugt. Allein die Terrasse wurde aus meterhohem Schutt wieder freigelegt. Im Schutt waren Abbrüche der Villa ebenso enthalten, wie solche aus dem restlichen Potsdamer Stadtgebiet. Anhand der gefundenen und geborgenen Fragmente im Schuttberg wurden die Ballustrade und Vasen der Terrasse der Villa nachgebildet. Großartig!

    Leider / nachvollziehbar war das Fotografieren in gesamten Privat-Garten nicht gestattet. Daher verwundert mich, das hier nun ein aktuelles Foto des innersten Bereichs des privaten Gartens erscheint. Wenn dafür eine Erlaubnis vorliegt, dann super, sonst bitte entfernen.

    Luftpost

    2 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (26. November 2019 um 15:28)

  • Ich moechte hier fuer den Verein der den Pfingstberg wieder aufgeaut hat mal ein paar Baustellenbilder und auch vorher nachher Bilder reinstellen. Wirklich interetsannt!
    Das ganze Gebiet war nicht nur an der Mauer, nein es war eins von 29 Sperrzohnen in Potsdam selbst.
    Die Besatzer haben bei Bedarf einfach ganze Strassenzuege geraeumt. Beim Fall der Mauer waren selbst die Namen der Eigentuemer noch im Grundbuchamt eingetragen. Nur halt in welchen Zustand!

    Das Bulverde auf dem Pfingstberg war...ist eine Rekonstruktion. Sagen wir das mal so...

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Diese Leute haben wir die Wiederherstellung zu verdanken...
    Belverde auf dem Pfingstberg

    Die Anlage ist Heute in einem Tadelosen zustand;
    Belverde auf dem Pfingstberg
    meine Bilder

  • Jetzt ein paar Bilder von der ehemaligen Baustelle, 15 Jahre Verspaetung! lach

    Ich finde die Baustellenbilder gehoeren hier her.
    Die Bilder hab ich mit Erlaubnis in der Hauseigenen Ausstellung gemacht:
    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Hier sieht man Soviet Soldaten auf dem Dach laufen. Die Bevoelkerung durfte nicht mal in die Naehe...
    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Die selbe Saeule mit Entsalzungskur in der Verpackung:
    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Dieses Bild ist von der Eroefnung;
    Belverde auf dem Pfingstberg
    meine Bilder, duerfen Kopiert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bohnenstange (30. November 2019 um 07:17)

  • Die Anlage ist ein voller Erfolg.
    Unten ist ein Museum, Vereinsraume und Schuhlungsraeume wo die originale Idee Potsdams
    mit den Hauptverantwortlichen zu dessen Gestaltung vermittelt werden.
    Oben sind Raeume, die gemietet werden koenen. Die Anlage ist sehr gepflegt. Es kostet Eintritt,
    aber nicht viel;
    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg

    Belverde auf dem Pfingstberg
    meine Bilder, duerfen genutzt werden.

  • Folgende Bilder habe ich um 1990 als Dias gemacht, jetzt gescannt und verkleinert. Als kleine Ergänzung.

    Villa Henckel:

    Meine Wandertruppe vor dem Pomonatempel von K. F. Schinkel:

    Nordwestliche Außenwand des Belvedere, leider unscharf:

    Impressionen vom Inneren:

  • Villa Henckel

    Ein Beitrag aus den PNN, 30.01.2020:

    "Park am Pfingstberg planmäßig geöffnet"

    "Der erste Bauabschnitt des Parks der Villa Henckel am Pfingstberg, der zum Unesco-Welterbe gehört, ist fertiggestellt und für Besucher jeden Tag bis zum Anbruch der Dunkelheit geöffnet. Das hat Bauherr Mathias Döpfner, Vorstandschef des Medienkonzerns Axel Springer, gegenüber den PNN am Donnerstag klargestellt. Der Zugang von der Weinmeisterstraße auf den Pfingstberg sei seit November 2019 frei und dabei bleibe es auch."

    Foto: Autor, 04.01.2015