Potsdam - Pfingstberg

  • Guten Tag,

    nun ich frage mich wer diese 4.000 Unterzeichner sind, die sich mit Ihrer Unterschrift gegen den Zaun am Pfingstberg positioniert haben?! Waren all diese Unterzeichner schon einmal am Pfingstberg und haben sich dieses verwilderte Gebiet einmal angeschaut? Kinder sollten da nicht spielen.

    Meine Meinung nach geht es darum gegen Matthias Döpfner ein Exampel zu statuieren.. :thumbdown:

    Viele Grüße :cool:

  • Guten Tag,

    wie die Online Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) am 07.05.2015 berichtet, hadert der Chef des Springer-Verlags, Mathias Döpfner, mit Potsdam. Sein Projekt auf dem Pfingstberg, wo er die Villa Henckel besitzt und die Villa Schlieffen auf eigene Kosten sanieren will, steht auf der Kippe. Denn es ist unklar, ob er den Villenpark auch privat nutzen darf. Ein Spitzengespräch blieb nun ohne Ergebnis.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…mer-Pfingstberg

    Viele Grüße :cool:

  • Von mir aus soll Herr Döpfner ruhig auch den ganzen Park für 20 Jahre zur alleinigen Nutzung geschenkt bekommen, wenn er nur die Villa und den jetzigen - die meistenPotsdamer sind dort noch nie spazieren gegangen - versifften Tschungel rekultiviert. "Die Andere" soll sich vielleicht um die wirklichen Probleme des kleinen Mannes kümmern... . Muss man sich in einer Demokratie wirklich jeden Schexx anhören. Soll vielleicht die öffentliche Hand wieder Millionen dafür in die Hand nehmen. Wie viele Schulen, Kindergärten oder Sozialeinrichtungen für "die Anderen" Bedürftigen könnte man damit doch unterstützen ;-).

  • Unter dieser Überschrift berichtet der rbb-online am.13.05.15 (incl. Video).

    Zitat

    Der Hauptausschuss der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat beraten und Döpfner einen Korb gegeben.

    Den Rest sollte sich jeder auf der rbb-Seite selbst zu Gemüte führen...Und gleich den Video-Bericht mit ansehen. Besser kann man das alles gar nicht formulieren. Und wer wird nun die Villa Schlieffen retten?


    Quelle: guba+sgard Landschaftsarchitekten

  • Wenn ich die Lokalberichterstattung dazunehme will die Stadt Potsdam das Areal dann für umsonst von der Schlöserstiftung übernehmen, den Park (natürlich nicht nach denkmalpflegerischen Grundsätzen, das ist zu teuer) sanieren und die Villenruine mit Sanierungsvrpflichtung verkaufen.

    In toto wird das eine teure Sache für die Landeshauptstadt. Erstens frage ich mich, warum für die Stadt als neuem Eigentümer nicht die gleichen denkmalpflegerischen Grundsätze bei einer Instandsetzung des Parks gelten sollen. Allerdings hatte Döpfner die Rekonstruktion einiger Parkteile zugesagt, die nach Brandenburgischen Landesrecht nicht gefordert werden darf. Hier ist nur die Instandsetzung vorhandener Denkmalsubstanz geschützt, nicht die Wiederherstellung abgängiger. Dies wurde im Attikafigurenstreit des Broschessches Hauses deutlich, bei dem der Investor vor Gericht Recht bekam nur die vorhandenen Attikafiguren zu sanieren, ihm jedoch nicht auferlegt werden konnte fehlende Figuren zu ersetzen.

    Zudem wird bei einer Ausschreibung für die Villa inkl. einer Sanierungsverpflichtung (die in Potsdam auch mal 2 bis 3 Jahre dauern kann, ob dann noch etwas von der Ruine zu sanieren ist wird sich erweisen) kaum ein lukratives Angebot zu erwarten sein. Vermutlich wird das bedeuten, dass die Villa ebn doch irgendwann fällt.

  • Das schreiben die PNN heute. In einem Interview der Zeitung erläutert Döpfner seinen Standpunkt:

    "Springer-Vorstand Mathias Döpfner bleibt bei seinen Plänen für die Sanierung der Villa Schlieffen und des Parks am Pfingsberg. Im PNN-Interview spricht er über die Verhandlungen, Potsdams Stadtpolitik und den Einsatz von Steuergeld."

    Am Mittwoch sagte er im PNN-Interview: „Ich stehe grundsätzlich zu meinen Zusagen.“

    Na also... War der OB wieder mal zu schnell, um es den "Protestierenden" recht zu machen? Das konnten wir doch schon beim "Bürgerdialog" um die Garnisonkirche feststellen. Diskutieren, um es den Bürgern recht zu machen? Nennt man so etwas "Populismus"? Kämpft der OB um sein Image? Er kann es nicht jedem recht machen. Und warum kann er nicht mal einen Punkt machen, wo weitere Diskussionen nicht zum Ziel führen werden. Er hat die Macht dazu, zum Donnerwetter... :kopfschuetteln:

  • Da ist er immer noch voll und ganz der Sozialarbeiter, jemanden, der ihm die Außenseite seiner Amtstür mit Graffiti zusprühen würde, immer noch 10 oder 20 berechtigte Gründe dafür zuzugestehen. Und selbstverständlich Besserung gelobt, dass der andere dazu nicht mehr gezwungen sei.

  • Guten Tag,

    wie Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) am 22.05.2015 berichtet, wird der Pfingstberg zur politischen Machtprobe der traditionellen Gegnerschaften. Dabei sorgt ausgerechnet die Linke unter Führung von Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg dafür, dass sich die bürgerliche Mehrheit in der Stadtpolitik nun doch eher auf der Seite des Springer-Vorstands Döpfner sammelt.

    http://www.pnn.de/potsdam/969454/

    Viele Grüße :cool:

  • Ein dem Welterbe gemäß wieder hergestellter Park, in dem nicht alles, was zu sehen ist, auch zugänglich ist (70 % ja, ca. 30 % nicht) ...

    ... oder ein weiterhin verwildertes Grundstück bei notdürftig vorgenommener Wegesicherungspflicht, das nur deshalb dem Bebauungsplan entspricht, weil es uneingeschränkt zugänglich ist, das ist letztendlich hier die Frage.

  • Es ist schon äußerst merkwürdig, dass sich gerade der Mensch plötzlich für die Ruinenreste und das verwilderte Gelände rundherum einsetzt, dessen Partei ja für das Desaster verantwortlich zeichnet.

    Nicht der Krieg hat den Pfingstberg beschädigt, sondern das bewusste Desinteresse der SED-Bonzen in Potsdam, was dann zu Vandalismus an den noch durchwegs gut erhaltenen Bauten führte.

    Hier mal ein paar Fotos von mir, vom Dia gescannt, als ich kurz nach der Wende dort herumgeklettert bin. Nur mal zur Erinnerung, wies da aussah:






  • Für Außenstehende ein sehr lesenswerter Artikel. Und für Menschen vor Ort (die in der Materie auf irgendeine Art und Weise "drin sind"), ein Artikel, wie er in der Potsdamer Lokalpresse leider vergeblich gesucht werden muss. Ein solcher Artikel in der Potsdamer Lokalpresse würde so manches entkrampfen, als dass v. a. Jungjournalisten meinen, durch Zuspitzungen sich Sporen zu verdienen.

  • Guten Tag,

    wie Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) am 20.06.2015 berichtet, war es ein Schlagabtausch auf offener Bühne – und ein Gradmesser dafür, wie zerrüttet die Beziehung zwischen Stadtverwaltung und Schlösserstiftung ist. Die Protagonisten: Potsdams Grünen-Baudezernent Matthias Klipp und der Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh.

    http://www.pnn.de/potsdam/978775/

    Viele Grüße :cool:

  • Guten Tag,

    wie Postdamer Neuste Nachrichten (PNN) am 24.06.2015 berichtet, spitzt sich der Konflikt um den Pfingstberg weiter zu. Die Bauverwaltung der Stadt Potsdam fordert nun die Schlösserstiftung und Springer-Vorstand Mathias Döpfner in einem Schreiben auf, den Zaun zu beseitigen.

    http://www.pnn.de/potsdam/980412/

    Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) schreibt selben Tag dazu, der Ton im Streit um die Zukunft der Parkanlagen am Potsdamer Pfingstberg wird immer schärfer. Im Hauptausschuss hat Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) dem Generaldirektor der Schlösserstiftung, Hartmut Dorgerloh, vorgeworfen, zur Nutzung der Villa Henckel durch Springer-Vorstand Mathias Döpfner falsche Behauptungen aufzustellen.

    Viele Grüße :cool: