Potsdam - Pfingstberg

  • Wenn das Gelände nie eingezäunt und immer öffentlich zugänglich war, ist das einzäunen schon ein starkes Stück. Wenn ein Privatmann ein solches Gebäude sanieren möchte und es kauft, muss er sich vorher mit den Gegebenheiten vertraut machen. Es kann doch nicht sein, dass sich Vermögende unter der Vorgabe ein historische Gebäude zu sanieren, ein Stück öffentlichen Parks unter den Nagel reißen. Wenn es da vorher einen Zaum gab, ist das natürlich so o.k. Wenn der Zaun nur temporär der Sicherheit dient umso besser.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Guten Abend,

    der Unternehmer Mathias Döpfner erhält Unterstützung aus der Stadtratsfraktion "Bürgerbündnis". Die Fraktion Bürgerbündnis veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, in der sie Döpfner ausdrücklich für sein Engagement dankt. Dem nächsten Stammtisch der Wählergruppe am 19. November habe man deshalb ein besonderes Motto gegeben: „Großzügige Spender – dankbare Bürger“.

    http://www.pnn.de/potsdam/907823/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten)

    Viele Grüße :cool:

  • Sicher kann man die Privatisierung öffentlichen Raumes beklagen. Doch das wird die logische Konsequenz der Entwicklung der Staatsfinanzen sein. Die verantwortlichen Politiker haben mit ihren sozialen Gaben (mittlerweile für jedermann, der deutschen Boden betritt), der wachsenden Betreuungsindustrie und der aufgeblähten Bürokratie die Staatsfinanzen zerrüttet. Wir stehen vor kaum zu bewältigenden Aufgaben, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten (Schlaglöcher und Co.), die bald in den Ruhestand gehenden Beamten mit Pensionen zu versorgen, den Sicherheitsapparat aufrecht zu erhalten usw.usf. Darunter werden zunehmend Sauberkeit und Sicherheit öffentlicher Räume leiden. Verstärkt natürlich nicht in Potsdam, sondern wo ein persektivloses Prekariat seinem Müßiggang und seiner Zerstörungswut freien Lauf lässt, wozu auf der kleinen Ebene schon die auf den Gehweg oder den Rasen geworfenen Pizza- und Dönerreste gehören. Der Staat kommt der Pflege immer schwerer hinterher, Sanierungen werden aufgeschoben und für die Wiederherstellung ruinöser historischer Gebäude ist mal gar kein Geld da. Also ist man auf private Investoren angewiesen. Die aber gehen solche Deals nur ein, wenn sie auch gewisse Vorteile davon haben, sprich: sich vom plebs auch ein wenig abgrenzen können. Ich habe Verständnis dafür, würde auch so handeln. Schließlich richtet man keinen Park her, damit nachts die Jugendlichen einem ans Haus pinkeln. Natürlich ist das für die Bürger bitter, aber es ist eben einer der Preise, die dafür gezahlt werden müssen, dass der Staat Jahrzehnte lang (vor allem ab der Ära Schmidt) über seine Verhältnisse gelebt hat. Der privatisierte Park ist ja erst der Anfang. Wie werden sie jammern, wenn sie irgendwann mal die Rechnung serviert bekommen.

    Ein ähnlicher Fall hat sich übrigens vor Jahren in Offenbach mit dem Wiederaufbau des Lili-Tempels, bzw. Metzlerschen Badetempels, ergeben. Das Bauwerk von 1798 war wohl seit dem 2. Weltkrieg eine Ruine. Jahrzehntelang tat die Stadt nichts zu seiner Wiederherstellung. Nur Gitter wurden irgenwann angebracht, weil dort Penner ihre Notdurft verrichteten. Vor allem ein rühriger CDU-Politiker setzte sich immer für die Wiederherstellung ein. Das Gebäude wurde dann 2004 unter der Auflage einer Restaurierung an einen Gelnhäuser Unternehmer in Erbpacht vergeben. Der stellte das Gebäude her, errichtete einen modernen, aber durchaus passenden Neubau daneben, der als Wohnhaus dient. Der Tempel wird mehrfach im Jahr für Veranstaltungen geöffnet. Zu dem Deal gehörte aber, dass der Eigentümer etwa ein Drittel des umgebenden Parks als Privatgarten erhielt und somit das Gebäude mit einem Zaun abtrennen konnte. Ich habe volles Verständnis dafür, da ihm sonst die Tippelbrüder jeden Abend vorm Wohnzimmerfenster herumlungern würden. Es gab auch keine Proteste dagegen, da klar war, dass es heute womöglich den Tempel gar nicht mehr geben würde, hätte sich seiner nicht der Investor damals mit viel Liebe angenommen.

    Hier der Zustand vor der Sanierung:

    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…mpel-2003-a.jpg

    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…mpel-2003-b.jpg

    Hier der Zustand heute. Man sieht den Zaun um das abgetrennte Privatgelände, der vorher nicht existierte:

    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…h_am_Main_2.jpg

    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…empel_2009c.JPG

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lili-Tempel_2009b.JPG

    2 Mal editiert, zuletzt von Heimdall (7. November 2014 um 02:39)

  • Ich würde weitergehen.
    Die "mulitikulturelle Gesellschaft" bringt für unsereins mehr oder weniger zwingend den Rückzug in private Gefilde mit sich. Der sich mittlerweile herausbildende Staat ist nicht mehr "unser" Staat, der öffentliche Raum nicht mehr "unser" Raum, sondern Staat und Raum der "anderen" (welche, durchaus im Satre'schen Sinne, die Hölle sind).
    Diese Rückzugsräume werden von denjenigen, die es sich leisten können, mehr oder weniger hermetisch abgeriegelt. Kein vernünftiger Mensch will seinen Lebensraum mit einer mulitkulturellen Öffentlichkeit teilen.
    Daher wurde das Offenbacher Beispiel von niemandem bekrittelt.
    Hier in Potsdam gehen die Uhren anders. Der Knick, der durch die Bevölkerung geht, ist (noch) kein ethnischer, sondern ein sozialer. Für das Abschotten des Reichen hat man daher weniger Verständnis, ist es doch weniger dem Überlebenstrieb als dem klassischen Klassenkampf geschuldet.
    Das lateinische Verb Privare 1 heißt schließlich nichts anderes als "berauben" (so gesehen hat der olle Marx seinen berühmten Satz eigentlich recht euphemistisch formuliert).
    Kein vernünftiger Mensch wird hinsichtlich des Offenbacher Beispiels von "berauben" reden, sondern vielmehr von "retten, was zu retten ist". Und kein vernünftiger Potsdamer wird seine momentanen Potsdamer Mitmenschen als "Hölle" bezeichnen, vor denen er sich und das Seine in Sicherheit bringen muss.
    So gesehen bringt der Heimdall'sche Vergleich nur dahingehend etwas, als man, wie zurecht ausgeführt, künftig mit einer Privatisierung des öffentlichen Raumes abfinden wird müssen. Dies nicht nur aus wirtschaftlicher Notwendigkeit (denn die Asylindustrie schädigt uns in Wahrheit nicht wirtschaftlich/finanziell, das ist ein Ammenmärchen, das gefährlicherweise darüber hinwegtäuscht, dass der wahre Schaden woanders liegt und viel schlimmer ist. Auch ohne Migration wäre die öffentliche Verschuldungslage genauso trostlos, wie sie es jetzt ist), nicht nur aus dem (an sich zu begrüßenden) Bestreben, aus dem öffentlichen Raum zu retten, was zu retten ist, sondern aufgrund der alten Parole enrichissez-vous. Irgendjemand hat ja schließlich die Schuldscheine gegen uns in der Hand und wird sie einzulösen verstehen.
    Etwas gesunde Skepsis gegenüber diesen Vorgängen, und auch gegenüber den "edlen" Kulturrettern zu Potsdam ist daher angebracht.
    So sehr gewisse Rettungsmaßnahmen zu begrüßen sind.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Na endlich wurde der Vertrag veröffentlicht, wurde aber auch langsam Zeit.
    Und selbst die Rathausspitze (der man nun wirklich nicht vorwerfen kann Rekonstruktionen und Mäzentum nicht zu unterstützen) besteht auf den öffentlichen Zugang auch am Wochenende.
    Eingefriedet darf jetzt nur noch das Privatgrundstück werden, was aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung geht.
    Und wenn dieser Plan der Schlösserstiftung nicht (versehentlich) veraltet ist, dann befindet sich auch der 2003 an das Privatgrundstück angegliederte Teil weiterhin im Besitz der Stiftung. Somit würde auch der Wasserfall und die Grotte öffentlich bleiben. Zum Vergleich der Plan der Grundstückserweiterung 2003

    Alles in allem sehr gute Nachrichten, und wenn Herr Döpfner auch unter diesen neuen Umständen die Instandsetzung des Parks und der Villa umsetzt, dann kann er auch mit recht uneigennütziger Wohltäter genannt werden.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Lesenswerter Artikel der PNN vom 11.11.2014:

    "Im Streit um den Zaun am Pfingstberg mischt Aktivist Christoph Hörstel weiter mit"

    Hat da jemand mit dem Springerkonzern Probleme und versucht sie nun auf diesem Wege zu lösen??? (das ist nur ´ne Frage!). Am Besten, jeder bildet sich seine eigene Meinung. Mir liegt es hier auch fern, eine politische Diskussion anzuregen... :wink:

    http://www.pnn.de/potsdam/909600/

    Für all jene, die gern auf dem laufenden bleiben wollen und auch mal hinter die Kulissen schauen.

    :thumbup:

  • …und um die Schönheit der Stadt, die sich verschiedene Potsdamer nicht kaputt machen lassen wollen.

    Die Print-Ausgabe der MAZ, 13.11.2014, veröffentlicht heute Meinungen von verschiedenen Lesern zum Thema „Pfingstberg Villa Henckel“

    Einige ganz kurze Zitate. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, nur um meine eigene Meinung und die vieler anderer Potsdamer zu unterstützen. Eine Kopie der Original-Zitate kann jeder gern bei mir anfordern.

    „Die Kleinkariertheit und Engstirnigkeit der (Spieß)-Bürgerinitiative ´Offener Pfingstberg` … Schlimm ist, dass diesem besserwisserischem Machtanspruch einiger Kleinbürger offenbar von der Öffentlichkeit der Stadt Potsdam kaum Paroli geboten wird… Ich erwarte, dass die Bürger der Initiative zunächst mal das Brett vor dem eigenen Kopf entfernen…“ G.F., Potsdam

    „Als häufige Potsdam-Besucherin verfolge ich mit großem Interesse… die Potsdamer Presse…Ich bin sicher sagen zu können, dass Herrn Döpfner hier [in Kaufbeuren] alle Türen weit offen stünden, könnte er sich entschließen, eine der hiesigen Villen von seinem privaten Vermögen zu sanieren … Hier würde er dankbar und mit offenen Armen empfangen werden.“ K.R., Kaufbeuren

    „Nun hat sich die ´Initiative´ gegen den Bauzaun um die Villa Schlieffen einen Bärendienst erwiesen, denn die Villa bleibt nun leider unsaniert und der Zaun wird Jahre stehen bleiben und das Gelände weiter verfallen…“ A.S., Potsdam

    „Als Anwohner am Pfingstberg beobachte ich die Aktivitäten der ´Bürgerinitiative offener Pfingstberg´ mit Verwunderung. Der eingezäunte Teil des Pfingstbergs ist völlig verwildert, es gibt nur wenige Trampelpfade, welche hauptsächlich von Hundehaltern (man braucht hier nichts zu beseitigen) benutzt werden…Der Bauzaun steht nicht ewig, der jetzt noch verwilderte Teil des Pfingstbergs soll nach Fertigstellung laut offizieller Mittteilung für alle offen sein. Was will die Bürgerinitiative eigentlich?“ R.B., Potsdam

    „Ich gehöre zu denen, die wenig Verständnis für die Versuche haben, unter dem Banner der Demokratie und unter Vortäuschung einer breiten öffentlichen Unterstützung angeblich einen öffentlichen Pfingstberg anstreben….Jetzt geht es um die Zukunft einer völlig verwilderten und eigentlichen von der breiten Potsdamer Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Fläche, die bestenfalls für auslaufende Hunde und deren Besitzer ein Paradies war. Für Potsdam ist es deshalb gut, wenn sich jemand gefunden hat, der diesen Schandfleck beseitigen will….“ R.M., Potsdam

    „Wieder einmal haben wenige Leute (etwa 20 bis 30) einen integren Potsdamer Investor verprellt. Aber das hat in Potsdam eine miese Tradition…“ H.-D. M., Potsdam

    Oh ja…

  • In meinen Augen ist die Argumentation der sogenannten "Bürgerinitiative" eine reine Neiddiskussion.
    Man ist nicht bereit einem anderen Bürger ( der ja noch nicht mal Potsdamer ist, sondern Zugezogener ), und der es sich leisten kann den Park zu sanieren, das Gelände zu überlassen, nicht mal nur dazu um Geld zu investieren.
    "Wer weiß wen der alles beschissen hat um zu so viel Geld zu kommen" , war in der im kleinen Kreis geführten Diskussion das Argument der "Bürgerinitiativen"-Befürworter.

    Poztupimi

  • Guten Tag,

    neue Bewegung am Pfingstberg, aber nicht bei der Sanierung, nein der Zaun wurde bewegt und auf 26 Meter Länge zerstört, so zumindest berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) und Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) übereinstimmend am 07.12.2014 in ihrer aktuellen Online-Ausgabe.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…tberg-zerstoert

    http://www.pnn.de/potsdam/917306/

    Die Bürgeriniative "Pfingstberg" hat sich von diesem Vorhaben bzw. Zerstörung des Zauns distanziert!

    http://www.pnn.de/potsdam/917317/

    Viele Grüße :cool:

  • Noch läuft alles, noch fehlen endgültige Entscheidungen. Trotzdem wagen wir mal einen Blick übern Zaun:

    Villa Henckel, 2015

    Auf der anderen Seite des Parks. Hinter dem Schild die Villa Schlieffen.

    Text-Ausschnitt

    Villa Schlieffen, geschützt und mit einem Bauzaun.

    Zwei verschiedene Zäune: Ein Bauzaun, wie ihn alle kennen und ein "stationärer" Zaun. Gegen die Manifestierung der Verhältnisse gehen nun die Menschen vor.

    Fotos: Autor, 04.01.2015

    Mehr und zusätzliche Informationen findet man hier:

    Pressemitteilung der Stadt Potsdam
    http://www.potsdam.de/content/661-ve…lieffen-potsdam

    Bericht rbb-online:
    http://www.rbb-online.de/kultur/beitrag…tverfahren.html

    :thumbup:

  • Guten Tag,

    "I'm a lonesome rider,
    I'm a real tough guy,
    I tell you livin' ain't easy but
    Every day I try.
    I've seen a million places.
    Baby I get around
    With a sixpack of beer
    And a "Maschendrohtzaun".

    (Quelle: Stefan Raab, Song: -Maschendrahtzaung)

    Wie Potsdamer Neuste Nachrichten (pnn) am 22.01.2015 berichtet gibt es neuen Streit am Maschdrahtzaun. Der zuletzt abgeflaute Streit um den Maschendrahtzaun am Pfingstberg flammt wieder auf. CDU-Politiker wirft Oberbürgermeister "Unlauterkeit" auf, der weist die Vorwürfe aber zurück.

    http://www.pnn.de/potsdam/929693/

    Viele Grüße :cool:

  • .
    Ach herrje, da hilft nur noch ein beherzter Eingriff von Richterin Barbara Salesch! :biggrin:

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  • Guten Tag,

    statt den Unternehmer Matthias Döpfner bei der Sanierung der Villa Henckel und Villa Schlieffen unter die Arme zu greifen, läuft es in Potsdam genau andersherum.... :kopfschuetteln: .

    Wie die Online- Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) am 07.03.2015 berichtet, hat die Stadtratsfraktion "Die Andere" den Platz der Einheit, teilweise eingezäunt oder "eingedöpfnert", so wie es Matthias Döpfner auf dem Pfingstberg gemacht hat, was immer wieder für Protest sorgt.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…-eingedoepfnert

    Viele Grüsse :cool:

  • Guten Tag,

    wie die Online- Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) am 22.03.2015 schreibt geht die "Döpfner Posse" in die nächste Runde.

    Ihre Satire-Aktion hat für Aufsehen und Gelächter gesorgt: Anfang März umzäunte die Potsdamer Fraktion „Die Andere“ eine etwa 40 Quadratmeter große Fläche am Platz der Einheit. Die Idee stammte von Mathias Döpfner, der einen Zaun um den Pfingstberg gezogen hatte. Nun lädt die Fraktion zum „Tag der offenen Tür“ – und will für Döpfner ein Denkmal bauen.

    Also während die Stadt versucht Matthias Döpfner an den Tisch zurückzuholen, der seine Hilfe für die Restaurierung des Pfingstberg anbietet, versucht die Fraktion "die Andere" genau dies zu verhindern.

    Der Bericht ist für Personen die über kein Abonnement der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) verfügen, noch gesperrt!

    Viele Grüße :cool:

  • Ihre Satire-Aktion hat für Aufsehen und Gelächter gesorgt: Anfang März umzäunte die Potsdamer Fraktion „Die Andere“ eine etwa 40 Quadratmeter große Fläche am Platz der Einheit. Die Idee stammte von Mathias Döpfner, der einen Zaun um den Pfingstberg gezogen hatte. Nun lädt die Fraktion zum „Tag der offenen Tür“ – und will für Döpfner ein Denkmal bauen.

    Hier zeigt sich wieder einmal deutlich, wie "Meinung gemacht" wird. - Mehr als ein Dutzend Personen im abgezäunten Dreieck und einen stehengebliebenen wie einen vorbeigehenden Passanten kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Reicht vielleicht nur eine einzige Person, damit die im ersten Satz formulierte Schlagzeile stimmt?

  • "Himmelsrichtungen", da hast Du den Mechanismus der Medien richtig erkannt. Du erhältst stets nur ganz gefilterte Meinungen. Z.B. sind die TV-Medien und die mit ihnen verflochtene etablierte Politik, nachdem andere Mechanismen nicht fruchteten, dazu übergegangen, Pegida-Demonstrationen einfach totzuschweigen. Obwohl also immer noch tausende wöchentlich auf die Straße gehen, erfährt der Normalbürger darüber fast nichts mehr. Zugleich sah ich dieser Tag den Bericht über eine linke Demo (ohne Krawalle), der es sogar in die heute-Nachrichten geschafft hat. Als Teilnehmerzahl wurde, so ich mich richtig erinnere, gerade 1000 angegeben. Das ist mir schon in früheren Jahrzehnten aufgefallen. Über irgendeine politisch genehme bzw. journalistisch akzeptierte Veranstaltung (Friedensprotest, Tierschutz...) wurde breit in den TV-Nachrichten berichtet, obwohl anhand der Bilder darauf geschlossen werden konnte, dass vielleicht hundert Teilnehmer zusammenkamen. Beispielsweise von Vertriebenentreffen, die damals noch beachtliche Teilnehmerzahlen hatten, kam allenfalls eine Kurzmeldung. Folglich kannst Du auch die Aktion von 20 "Anderen" zu einer riesigen Medienstory aufbauschen, beispielsweise ein Vortragsabend andersdenkender Bürger mit 150 Besuchern findet hingegen in der Presse nicht statt. Es ist schlicht so. Die Welt der etablierten Medien ist eine gefilterte, politisch aufbereitete. Es ist die Welt, die der Kosument sehen soll. Heute gibt es glücklicherweise das Internet, und der kritische Interessent braucht den alten Medienapparat nur noch bedingt, sondern kann sich im Netz seine Informationen selbst zusammenrecherchieren.

  • Das ist mir schon in früheren Jahrzehnten aufgefallen. Über irgendeine politisch genehme bzw. journalistisch akzeptierte Veranstaltung (Friedensprotest, Tierschutz...) wurde breit in den TV-Nachrichten berichtet, obwohl anhand der Bilder darauf geschlossen werden konnte, dass vielleicht hundert Teilnehmer zusammenkamen. Beispielsweise von Vertriebenentreffen, die damals noch beachtliche Teilnehmerzahlen hatten, kam allenfalls eine Kurzmeldung. Folglich kannst Du auch die Aktion von 20 "Anderen" zu einer riesigen Medienstory aufbauschen, beispielsweise ein Vortragsabend andersdenkender Bürger mit 150 Besuchern findet hingegen in der Presse nicht statt. Es ist schlicht so. Die Welt der etablierten Medien ist eine gefilterte, politisch aufbereitete. Es ist die Welt, die der Kosument sehen soll.

    Ich stimme zu, dass es bestimmte Assoziationsketten gibt, die Medienvertreter und die einschlägigen Akteure inhaltlich zusammenbringen, der Fokus der Wahrnehmung einschlägig vorbestimmt ist. Wobei ich das örtlich unterschiedlich sehe. Übereinstimmend dürfte eine Tendenz zum Effekthaschenden sein. Linksextremisten genießen gemeinhin einen Jugend- und Antifa-Bonus, fast schon gleich was sie tun, rechtsextremistische Plakate sind - völlig zu Recht - binnen von 24 Stunden aus dem Stadtbild verschwunden.

  • Linksextremisten genießen gemeinhin einen Jugend- und Antifa-Bonus, fast schon gleich was sie tun, rechtsextremistische Plakate sind - völlig zu Recht - binnen von 24 Stunden aus dem Stadtbild verschwunden.

    1. So genannte Linksextremisten sind mitnichten immer jugendlich. Bei Demonstrationen finden sich stets auch viele Alt-Kommunisten (zumindest im Westen) ein. Aber naturgemäß liegt das aggressivste Potenzial wie in jeder politischen Strömung bei den jungen Männern.

    2. Wenn Plakate von zu einer Wahl zugelassenen Partei legal angebracht worden sind, sind sie keinesfalls "zu Recht" "binnen von 24 Stunden aus dem Stadtbild verschwunden". Bei ihrem "Verschwinden", das ja nicht von Geisterhand passiert, handelt sich entweder um Sachbeschädigung oder Diebstahl, somit um eine Straftat.