Berlin - Pariser Platz und Brandenburger Tor

  • Bernd Ludwig,

    Obwohl ganz modern sind die Bauten am Pariser Platz bestimmt nicht die am schlechtesten der Modernen in Berlin.
    Bin also nicht optimistisch dass innerhalb von 30 Jahren wieder alte schöne Klassiker gebaut werden.

    Leider fehlt Ornamentik in Berlin und romantische Bauten wie die damals zwischen 1914 und 1930 gebaut wurden, mit
    herrlichen Steildächer, runde Formen, Sprossenfenster usw.
    Glücklicherweise wird dieser Stil in den Niederlanden immer häufiger gebaut neben rein modernen Bauten a la Dessauer Art.

    Es wird aber doch einmal kommen und die Ersten Spuren sind da schon weil ein Teil der neue Wohnungen immer mehr klassische Formen bekommen.

    Ob es zur Reko's kommen würde ist ausserhalb Schloss zweifelhaft. Sogar wenn die alte Stadtmitte wieder bebaut würde.........
    aber es könnte sein wenn wir nach den Ergebnissen in Potsdam schauen.

  • @ Klassiker

    verstehe nicht, was dir an diesem Aquarium, gen. "Akademie der Künste" zusagt.
    Mit Abstand das hässlichste, entbehrlichste Gebäude im gesamten Quartier.
    Sehr wohl gibt es eine Moderne aber nicht in Berlin, am Pariser Platz.
    Haus Sommer und Haus Liebermann kann man gerade eben noch gelten lassen, obwohl sie auch nicht der "große Wurf" sind.

    Für mich ist gerade der Akademie - Bau ein nicht akzeptables Etwas, in dem ggf. ausgestopfte Seefische ausgestellt werden könnten.
    Besonders peinlich dessen Nachbarschaft zum noblen Hotel Adlon.

  • Zum Anfahrunfall:
    Gut der kommentar eines milo dobrev:

    Zitat

    Weltweit findet sich wohl keine zweite Hauptstadt, deren Zentrum so langweilig ist, dass für Autofahrer die Gefahr des Einschlafens besteht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @ursus: Die Straße des 17. Juni ist in der Tat eine schrecklich langweilige Straße, unterbrochen einzig durch die Siegessäule und, noch weiter westlich, das Charlottenburger Tor. Hier hilft nur die großflächige Rodung des Großen Tiergartens und eine prachtvolle Boulevard-Bebauung.

  • Soll das ein später Aprilscherz sein? Die Straße des 17, Juni ist schön so wie sie ist und durch den Tiergarten verläuft. Welche andere Stadt hat so eine große Parkanlage in ihrer Mitte? Und ganz am Ende winkt das Brandenburger Tor.

    In dubio pro reko

  • Sicher! Tiergarten plattmachen und mit Patzschke-Palais bebauen :gehtsnoch:. Jaja, wäre mal wenigstens die Nord-Süd-Achse noch gekommen :opa:.

  • Zitat

    Achtung! Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 2 766 Tage zurück.

    Aus diesem Grunde ein paar Informationen und Eindrücke zum früheren und heutigen Hotel Adlon, früher Unter den Linden N°1, heute N°77.

    Bilder von Anfang Mai:


    Quelle: Pressebild Kempinski Hotel Adlon

    Innenansichten:
    http://bilder.bild.de/fotos/adlon-fo…ild/2.bild.jpeg

    http://df5p803hrjefr.cloudfront.net/wp-content/blo…ki/adlon003.jpg

    http://df5p803hrjefr.cloudfront.net/wp-content/blo…ki/adlon004.jpg

    http://df5p803hrjefr.cloudfront.net/wp-content/blo…ki/adlon001.jpg

    --
    'Eines Tages' (Spiegel Online) mit historischer Bilderstrecke

    Ein kurzer, bebilderter Abriss

    Und schließlich noch eine zwar ein wenig oberflächliche, aber kurzweilige ZDF-Begleitdokumentation (drei Teile - jeweils links oben die Fortsetzung auswählen) anlässlich des jüngst ausgestrahlten Films "Das Adlon - eine Familiensaga".
    X_Cs6W3aryQ

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zufällig gefunden (und m.E. interessant, weil kaum irgendwo abgebildet):

    z. T. farbige Bilder vom stehengebliebenen Teil des alten Adlon, das jüngste von 1976.

    Ein architektonisches Juwel war der bis 1984 erhaltene Flügel ja nicht gerade, aber schade es ist es dennoch, daß die Wende fünf Jahre zu spät kam, um den Bau zu erhalten, der bis in die 70er Jahre als "Hotel Adlon" betrieben und zuletzt als Wohnheim genutzt worden war. Da wäre - neben dem Springbrunnen - wenigstens noch ein bißchen was "echtes" mithinzugekommen zum neuen Adlon.

  • Die zur Behrenstraße 73 gelegene Rückseite des Gehry-Baus der DZ-Bank am Pariser Platz N°3 ist erneut eingerüstet.

    Ich vermute, dass die Glubschfenster (Wassereintritt?) nicht ganz unschuldig an den erneuten Arbeiten sind.

    Hier ein Hintergrundbericht des Tagesspiegels aus dem Jahr 2010:
    Pariser Platz - Gerhard Schröder ist schon ausgezogen

    Und wenn ich mich nicht völlig täusche, war auch im letzen Jahr schon mal längere Zeit ein Gerüst davor - der Bau scheint ein Desaster.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Und dann ist der Bau auch noch ähnlich grottenhässlich wie das gelbe Etwas daneben. Man sollte sich das Sanierungsgeld sparen und den Kasten vergammeln lassen, bis man bessere Neubaupläne vorzuweisen hat.

  • Richtig, der potthässliche Bau links ist die US-Botschaft. Der lächerliche knallgelbe Bau rechts ist die Rückseite der Akademie der Künste, deren banale Glas-Vorderseite zum Pariser Platz hin ebenfalls eine regelrechte Zumutung ist.

  • Die Kanariengelbe Gewerbegebiets-Architektur ist ja wirklich grässlich. Wenn die Fassade schon so banal ist, wollte man wohl wenigstens mit Farbe punkten. Ich kann dem Pariser Platz ohnehin nichts abgewinnen, da kommt es auf die Rückseite auch nicht mehr an. Konsequent wäre eine weitgehende Reko des Ensembles gewesen, zumal die Flankenhäuser am Brandenburger Tor essentiell für die Wirkung des Ensembles waren. Die Kubatur ist ja weitgehend der Vorkriegszustand. Aber aus Trotz konnten die historischen Fassaden wohl dann doch nicht kommen. Die Häuser am PP haben M.E alle irgendwie was Lego-haftes.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • [color=#000000]
    Ich vermute, dass die Glubschfenster (Wassereintritt?) nicht ganz unschuldig an den erneuten Arbeiten sind.


    Die Vermutung ist wahrscheinlich richtig. Gehrys schicke Gebaeude am schicken Mediahafen in Duesseldorf leiden dank ihrer Glubschfenster permanent an Wasserdurchlaessigkeit. Meinem Cousin zufolge sind sie deswegen haeufig von Geruesten umgeben.

  • Der Pariser Platz ist leider vermurkst, dabei gab es gute Ansätze, wie das Adlon und die Flügelbauten am Brandenburger Tor.

  • Sehe ich nicht so. Der Pariser Platz ist ein funktionierendes Ensemble mit schöner Platzgestaltung. Zwei, drei Rekonstruktionen wären zwar sehr wünschenswert gewesen, aber letztlich dominiert ohnehin das Brandenburger Tor mit seiner Magnetwirkung. Der US-Botschaft räume ich keine allzu lange Lebenszeit ein, das wäre jedenfalls ein vorzüglicher Rekokandidat. Bei dem einen Flügelbau am Tor würde es schon helfen, wenn man die Symmetrie mit dem anderen herstellt, indem man auch eine Dachbalustrade aufbringt.

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    Auch ich halte den Pariser Platz für ganz gelungen – auch wenn da mehr gegangen wäre. Z.B. erinnere ich, daß die Franzosen damals ihre alte Botschaft rekonstruieren wollten, was aber von Sen. Strieder verhindert wurde.

  • Liebe Freunde, dem kann ich mich nicht anschließen, sicherlich dominiert das Brandenburger Tor, aber die Fassaden der umgebenden Gebäude verderben alles.Die Atmosphäre auf dem Platz ist ok, könnte aber viel besser sein.Hoffentlich kommen noch Rekos.

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    Lieber Neubauten mit qualitätvoller, traditioneller Formensprache und Materialwahl. Wirklich rekonstruktionswürdige Häuser gab es doch am Pariser Platz kaum – die Häuser Liebermann und Sommer ausgenommen, die doch aber auf ganz annehmbare Wiese kritisch rekonstruiert wurden.

    Rekonstruktionen sind zwar durchaus zu befürworten, aber nur wenn die historische oder aktuelle Bedeutung des Baus und die künstlerische Qualität des Vorbilds dies rechtfertigen. Flächendeckend einen Zustand von vor hundert Jahren wiederherstellen zu wollen, scheint in einer Großstadt wie Berlin doch eher unsinnig. Berlin ist nicht 'eingefroren' wie manch eine historische Stadt. Berlin entwickelt sich noch – und vielleicht wieder so rasant wie einst in der Gründerzeit. Wichtig ist es, ein Stil zu finden und zu festigen, der einzigartig ist und nachhaltig und eben pro homine. Man mag zurück schauen; gehen sollte man aber nach vorne.