• In der Pfaffengasse enstehen gerade zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage. Ein ziemlich großer Komplex der sich hinter der Weidebrunner Gasse von der Pfaffengasse nach Norden bis an die Stadtmauer erstreckt. So soll die Neubebauung aussehen, das dürfte das erste Gebäude mit Flachdach innerhalb der Stadtbefestigung werden.

    http://www.vitaminoffice.de/vitaminoffice.…jekte031.1.html

    Im März vorigen Jahres fanden auf dem Gelände noch Ausgrabungen statt, von der Vorgängerbebauung konnte ich kein Bild finden.

    Die selbe Ansicht heute.


    Blick von Norden, rechts ein Rest der Stadtmauer

  • Ganz gut gelungen ist der Neubau der VR-Bank in der Judengasse, leider hat man es nicht geschafft das Dach mit roten Ziegeln zu decken, wie es eigentlich in der Ortsgestaltungssatzung vorgeschrieben wäre.

    Das verstehe ich nicht. Was heißt "eigentlich... wäre"? Ist es nun in der Ortsgestaltungssatzung vorgeschrieben? Wenn ja, dann sollte man wirklich fragen, weshalb es möglich ist, das (ansonsten gar nicht schlechte) Haus mit diesen komischen Blechplatten zu belegen? Und auch, wie es möglich ist, dass jemand einen (wenn auch nicht ganz miesen) Flachdachbau in dieses Altstadtensemble stellen kann? Wer erlaubt so etwas aus welchem Grund? Und welchen Wert hat dann eine Ortsgestaltungssatzung?

  • Ganz gut gelungen ist der Neubau der VR-Bank in der Judengasse, leider hat man es nicht geschafft das Dach mit roten Ziegeln zu decken, wie es eigentlich in der Ortsgestaltungssatzung vorgeschrieben wäre.

    Das wäre auch mein einziger Kritikpunkt aber das ist generell bei den "mächtigen" Banken ein Problem, die immer noch machen können was sie wollen.

    "Hoffnung 38" ist eine schöne Adresse für das Sanierungsprojekt! :biggrin:

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Zitat

    (...) Wer erlaubt so etwas aus welchem Grund? Und welchen Wert hat dann eine Ortsgestaltungssatzung?

    Ist zwar eine böse Unterstellung, aber vor meinem geistigen Auge sah ich direkt die schönen Worte "Mauschelei" & "Klüngel". Wie soll das sonst machbar sein?!

    Ansonsten bin ich ganz froh, daß in der Stadt überhaupt etwas passiert. Hatte immer den Eindruck, Schmalkalden sei "hoffnungslos".

  • Zum Bau der VR-Bank habe ich eine Niederschrift einer Stadtratssitzung von 2012 gefunden. Daraus hier zwei Zitate:

    Zitat

    Informationen des Bürgermeisters:
    Mit der Baumaßnahme der VR Bank in der Judengasse hat sich der Bauausschuss sehr intensiv beschäftigt. Das Dach weicht von der Gestaltungssatzung ab.

    Anfragen der Politiker:
    Herr Heyer ist der Auffassung, dass nicht generell Dinge für unabänderlich festgestellt werden, sondern man muss auch die Hindergründe von Vorgängen erfragen. Er ist der Meinung, dass es keine Zustimmung zum Blechdach auf dem Gebäude in der Judengasse hätte geben dürfen. Dies ist ein klarer Verstoß gegen die Bestimmungen der Satzung.

    Quelle

    Der Bauausschuss hat nach intensiver Beschäftigung also festgestellt, dass das Dach von der Gestaltungssatzung abweicht und es dann aber trotzdem genehmigt.

  • Wie erfreulich, dass das Haus Hoffnung 38 (1. Beitrag) saniert werden soll! :smile: Es ist erstaunlich, dass das Haus nicht schon laengst als "Schandfleck" abgerissen wurde, wie es andernorts sicher passiert waere.

  • Danke für den Link Palantir. Das Projekt zieht sich dann bis an den Schlossberg. Hier der Blick vom Lutherplatz den Schlossberg hinauf, rechts das Lutherhaus mit dem dazugehörigen Hinterhaus.


    Hoffentlich wird der hier anstelle des mit Ziegelsteinen ausgemauerten Fachwerkgebäudes entstehende Neubau, nach der Visualisierung in Palantirs Link mit begrüntem Flachdach, nicht zu aufdringlich.

  • Hoffentlich wird der hier anstelle des mit Ziegelsteinen ausgemauerten Fachwerkgebäudes entstehende Neubau, nach der Visualisierung in Palantirs Link mit begrüntem Flachdach, nicht zu aufdringlich.

    Das zu hoffen ist redlich. Zugleich aber fragt man sich auch hier, wie trotz Ortsbildsatzung, die offenbar ein auf bestimmte Weise gedecktes Dach vorsieht, Flachdachkisten mit modischem Dachrasen (auch so eine sinnlose und aktuelle "grüne" Absurdität) überhaupt Genehmigung finden. Solche Bauten werden nur ein Einfallstor sein für weitere Kisten, bis schließlich das Ortsbild völlig verhunzt ist. Der gezeigte Fachwerkbau mit der Ziegelstein-Ausmauerung passt doch wunderbar in das Ensemble. Wenn es nicht sanierungsfähig wäre, hätte man einen Neubau in gleicher Form vorschreiben können. So aber... :kopfschuetteln:

  • Im Moment tut sich recht viel in Schmalkalden. Die letzten Jahre wurden z. B. die vorher teilweise noch geteerten Straßen und Plätze im Kern der Altstadt alle gepflastert.

    Im Bereich zwischen Pulverturm und Schloss wird die Stadtmauer saniert. Um das Schloss werden für die Landesgartenschau im nächsten Jahr die Terassen renoviert und neu angelegt.

    Noch ein paar weitere Sanierungen der letzten Jahre.

    Das "Liebaugsche Haus" oder "Grüne Tor", Weidebrunner Gasse 12, von 1581 mit mittelalterlichem Steinkern aus der Zeit um 1300 im Inneren erhielt einen neuen Anstrich.

    März 2013

    Oktober 2014


    In der Eingangshalle sind Reste von Wandmalereien aus der Erbauungszeit erhalten.

  • Die Weidebrunner Gasse 13 von 1369/70(d) wurde nach langjähriger Sanierung im September 2013 als Fachwerkerlebnishaus eröffnet.
    http://www.wochenspiegel-thueringen.de/bpws/nachricht…t280396,2804030

    Hier zum Vergleich ein Bild von Markus von 2001 aus der Schmalkalden-Galerie :

    Zitat von Markus

    Am Haus sollten bewusst alle Zeitspuren sichtbar bleiben. Hier finde ich das auch in Ordnung, weil das Haus als Museum dient.


    Die Eingangstür aus der Renaissance.

  • Beim Haus Gillersgasse 1 wurde das aufwendige Fachwerk aus dem 16. bzw. frühen 17. Jh. vom Putz befreit.

    Hier ein Bild aus den 80ern, das Haus in der Bildmitte, der Zustand hatte sich seitdem nicht mehr verbessert.


    So sah es vor einem Jahr nach Entfernung des Putzes und Erneuerung der schadhaften Holzteile aus.


    Und so heute. Die Farbgebung ist mit persönlich etwas zu grell und die Fenster auch verbesserungsfähig, aber das sind nur Luxusprobleme. Im Haus befindet sich ein privates Zinnfigurenmuseum: http://www.zinnfigurenmuseum.com/.


    Am Erdgeschoss wird noch gewerkelt.

  • Gleich um die Ecke in der Stumpfelsgasse wurden 2011 einige der angepassten Plattenbauten von 1990 saniert. Auf einem Bild von Markus aus der Galerie kann an den Vorzustand sehen, hier in der linken unteren Ecke: http://abload.de/image.php?img=…5_ausb2bs8h.jpg
    Weitere Infos und Bilder: http://www.architekten-thueringen.de/bauherren/architektur/?id=2215


    So sah die Straße am Ende des 19. Jh. aus, vor allem das Haus rechts der Gillersgasse 1 war bedeutend, hier dürfte es sich anders als in der benachbarten Haargasse um Kriegsschäden gehandelt haben.

  • Das Eckhaus zwischen Entenplan, Leerer Tasche und Kirchhof wird auch saniert.

    2013, das Haus in der Bildmitte


    Oktober 2014, Nordseite


    Die im 19. Jh. weitgehend erneuerte Giebelseite nur mit einfachem konstruktiven Fachwerk, das eigentlich wieder verputzt gehört.


    Die südliche Traufseite dagegen mit dem typischen Fachwerk der Blütezeit Schmalkaldens im 16. Jh., das Nachbarhaus rechts wird auch gleich mit renoviert.

  • Danke für das Schmalkalden-Update! Da tun sich doch einige gute Sachen.

    Zitat

    Die Weidebrunner Gasse 13 von 1369/70(d) wurde nach langjähriger Sanierung im September 2013 als Fachwerkerlebnishaus eröffnet.

    Besser geht es ja kaum. Während die meisten der wirklich alten Fachwerkhäuser ein unbeachtet der meisten Touristen und Interessierten und unter zentimeterdicken Putz verborgen ein tristes Dasein fristen, ist die Nutzung als Museum ja optimal. Bin bezüglich der Besucherzahlen gespannt und optimistisch.

  • Wieder ein paar Neuigkeiten aus Schmalkalden. Die im vorletzten Beitrag gezeigten beiden Häuser am Schmiedhof sind fertig.

    Zum Vorzustand zwei Bilder von -Frank- aus der Galerie:

    Aber noch warten auch in Zentrum von Schmalkalden noch historische Bauten auf ihre Sanierung. Ein solches ruinöses Haus wäre im Westen unseres Landes wohl in den allermeisten Orten schon abgerissen worden ...