Dresden - der Pirnaische Platz

  • Heimdall

    Vielen Dank für den Link. Die meisten Bilder habe ich schon, da für diese Seite viele Bilder aus dem interessanten Heft "Deutsche Konkurrenzen" entnommen wurden, welches ich glücklicherweise schon bei einer Auktion erstehen durfte.

  • Ich hab tatsächlich ein großes Bild von dem monster, aber das dürfte recht häufig sein: aus dem Buch: Villen in DD. Auch dürfte es nicht ohne wieteres hier publiziert werden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Ich hab tatsächlich ein großes Bild von dem monster, aber das dürfte recht häufig sein: aus dem Buch: Villen in DD. Auch dürfte es nicht ohne wieteres hier publiziert werden.

    Ich glaube das Buch habe ich auch. Ist es das vom Taschen Verlag? Stimmt, das habe ich ja auch und das Foto ist ganzseitig. Danke, für den Tipp!

  • Hat jemand von euch eine Ahnung, ob es noch die alten Bauakten von Dresden gibt? Sind alle Bauunterlagen damals mitverbrannt oder waren diese an nicht zentraler Stelle gelagert?

  • Nun ja u.c., man kann es ja etwas verändern, dann ist es mit dem gemeinten, auch in meinen Beständen gefundenen nicht mehr identisch... 8)

    PS:
    Was ich mir bei Proportionsstudien immer wieder auch selbst ins Gewissen rufe:
    mit dem Einzeichnen von geometrischen Figuren ist es nicht getan. Architketurlinien nachzeichnen, die architektonische Struktur eines Bauwerkes graphisch hervorheben muß nicht die harmonischen und geometrischen Gesetzen gehorchende Entwurfsmatrix des Bauwerkes sein. Laßt euch da nicht irritieren.
    Exi, welche Frontalansicht hast Du denn gemeint, die sich für Proportionsanalysen eignen würde!?

  • Zitat von "Exilwiener"

    Hat jemand von euch eine Ahnung, ob es noch die alten Bauakten von Dresden gibt? Sind alle Bauunterlagen damals mitverbrannt oder waren diese an nicht zentraler Stelle gelagert?

    Da ich derzeit sehr häufig im Stadtarchiv zu meinem Schreibprojekt recherchiere, folgende Aussage:

    1. Der überwiegende Teil der Hochbauakten ist vernichtet.
    2. Da des Deutschen Hätschelkind das mehrmalige Ablegen von Kopien in allen möglichen Nebenakten ist, findet man mitunter tolle Sachen wo man sie nicht sucht. So hatte ich plötzlich bei der Suche über verschwundene Straßenbäume den Riss des Fernsprechamtes (einstiges Postamt) aus der Kaiserlichen Zeit in den Händen weil, man merke auf, bei der Anlegung des Splitterschutzes für einen Kabeleinleitungskanal im Jahre 1942 ein Baum an der Marienstraße gefallen ist. Dieser Splitterschutz nebst gefällten Baume war einfach in den Riß eingezeichnet. Man hatte wohl nichts anderes zur Hand.
    3. In den Akten der Enttrümmerungen findet man auch sehr häufig einstige Risse, in denen man die Lage des Trümmerschuttes eingezeichnet hatte.

    Der dritte Fall trifft für das Grundstück Amalienstraße 1 allerdings nicht zu.

    Matthias

  • Ach so. Fällt mir gerade ein. Mc Lean bastelte vor 100 Jahren gerade wieder an einer monströsen Plastik. Diesmal gar farbig:

    "Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg besuchte gestern die Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße, und besichtigte die dort ausgestellten Gemälde von Rudolf Riemerschmid (München), Paul Ehrenberg (München), Theodor Bohnenberger (München), Jaques Schenker (Dresden), Wilhelm Claus (Dresden), E. v. Gerlitzy (Dresden) und noch verschiedener Dresdner Künstler. – Ferner besuchte der Prinz das Atelier von Prof. Hartmann Mc Lean, um dessen neueste Arbeit, ein farbiges Kolossalrelief, zu besichtigen."

    siehe auch:

    Was war unseren Altvorderen wich

    (7.2.1909)

  • Wollte nicht jemand mal den zugehörigen Artikel für Wiki fertigstellen und hochladen?

  • Am Pirnaischen geht es ja richtig zur Sache. Waere nett, wenn dann nochmal jemand Bilder reinstellen kann, wenn der Umbau abgeschlossen ist.
    Sind eigentlich die Fussgaengerunterfuehrungen komplett entfernt oder nur zugeschuettet worden?

  • Sogut wie alle Eingänge sind zugeschüttet und die Aufbauten entfernt worden.
    Angeblich sollte auch die komplette Unterführung wegen Einsturzgefahr zugeschüttet werden. Ich kann mich mit dieser Idee immer noch nicht abfinden. Erst alles für viel Geld zuschütten und später evt. alles wieder ausbaggern, falls irgendwann mal die Unterführung für die Autos kommen sollte.

  • Zitat von "Zitronenpresse"

    ...falls irgendwann mal die Unterführung für die Autos kommen sollte.

    Die wird wohl sicherlich nie kommen und ist auch nicht unbedingt notwendig. Vielmehr müsste man sich endlich dazu durchringen, dieser Stadt ein zeitgemäßes Verkehrssystem zu verpassen, das den Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum verbannt und stattdessen den ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr befördert.
    Vielleicht kann man in zwanzig Jahren, wenn bis dahin die letzten Entscheidungsträger unserer Tage ausgeschieden sind, neu über die Petersburger Straße und den Pirnaischen Platz nachdenken und so 60 Jahre Verkehrswahnsinn endlich beseitigen. Für die Stadt und ihre Menschen wäre es eine Erlösung!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Vielmehr müsste man sich endlich dazu durchringen, dieser Stadt ein zeitgemäßes Verkehrssystem zu verpassen, das den Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum verbannt und stattdessen den ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr befördert.

    Autos bzw motorisierter Individualverkehr wird man so schnell nicht wegdenken können (nur die Antriebstechnik wird sich ändern). ;) Deswegen würde ich ihn ja dort gerne unter der Erde sehen und alles andere – Strassenbahn, Fussgängerzonen, Fahrradwege, Baugrundstücke für einige Rekos – überirdisch. :) win-win und 57km lang müsste der Tunnel auch nicht sein. :D

  • Wenn die Innenstadt Dresdens so verdichtet würde, wie vor 1945 und wie für europäische Städte dieser Größenordnung eigentlich üblich, so wäre das Verkehrsaufkommen innerhalb des 26er Rings nochmal 100% höher anzusetzen.

  • Leider verfällt das stadtbildprägende Geschäftshaus von Herbert Terpitz und Heinz Mersiowsky am Pirnaischen Platz immer mehr.


    Das 1959/60 errichtete Gebäude bedarf dringend einer Sanierung.


    Im Sockel- und Traufbereich sind bereits massive Witterungsschäden zu beobachten. Teile der keramischen Brüstungsverkleidungen sind abgefallen.


    Frontalansicht von der Ringstraße gesehen.

    Das Problem des denkmalgeschützten Gebäudes ist u.a. die Ecklage. Sie verhindert den wirtschaftlichen Einbau eines zweiten Rettungsweges im Hofbereicht, der für die Genehmigung einer Sanierungsplanung unabdingbar wäre. So wird dieses eindrucksvolle Zeugnis der frühen DDR-Moderne auf absehbare Zeit weiter verkommen.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • @Haus am Pirnaischen Platz

    Sanierung? Abreißen und das hinbauen, was vor der Bombennacht da stand! Im gegensatz zu früher ist der Pirnaoischer Platz die reinste Katastrophe. Da ist nur tote Hose, ausser natürlich ne Menge Platz für die rollenden Blechlawinen. Absolut unbrauchbar in einer Innenstadt. Früher:
    http://www.abload.de/img/ddstlicherstadtkernapvh.jpg
    (die beiden Blocks rechts Mitte)
    http://www.abload.de/img/ddpirnaischerplatzvoab.jpg
    (Block Mitte unten)
    DAS nenne ich Platz, das sind interessante Gebäude, wo sich Geschäfte und Büros eher ansiedeln als in so einem Hochhaus. Man stelle sich vor, dieser Platz wäre wieder da, dort fahren die Straßenbahnen lang und der Laufverkehr auch aus Richtung Neumarkt könnte zum Großen Garten gelangen und der Autoverkehr würde in einem Tunnel unter der heutigen Petersburger Straße von der Carolabrücke bis in etwa zum Bahnhof/Kino oder hinter dem Rathaus entlang geführt werden (mit dem einen oder anderen unterirdischen Parkhaus gleich für die Anwohner mit nutzbar). DAS wäre was! Das würde oberirdisch die alten Stadtstrukturen im Zentrum wieder herstellen (wegen was die Leute nach Dresden kommen, außerdem würde die Stadt Grundstücke verkaufen können und Bauherren könnten dort attraktive (sowohl Lage als auch Aussehen) Wohnu- und Geschäftsorte unterbringen), zwei Stadtteile wieder besser verbinden (Synergieeffekte) und dennoch hätte man untendrunter den Vorteil der heutigen Petersburger Straße (den ich nicht abstreiten will). Ein Tunnel würde zwar erstmal kosten, da aber dort nur ein Kanal gebuddelt werden muss, in den Betonfertigteile gesenkt werden müssten, sollte das nicht so teuer sein wie eine Tunnelbohrung für eine Ubahn wie zB in Berlin Mitte momentan oder wie in Düsseldorf. Danach kann man die Grundstücke obendrüber verkaufen, was wieder Geld reinbringen würde sowie Gewerbesteuern beim Ansiedeln von Läden usw. Netter Nebeneffekt: Reko vom Kaiserpalast wäre möglich, was ein weiterer Anziehungspunkt für Touristen wäre (was wiederum zu einer besseren Verbindung zur Pirnaischen Vorstadt und dem Areal Großer Garten führen würde).

    Hui, bissl abseits gekommen, aber das Hochhaus am Pirnaischen Platz sollte halt weg! =)