Dresden, Neumarkt - Quartier VII/2 - Jüdenhof

  • Hier noch Ausschnittsvergrößerungen zum besseren Erkennen:


    Versuch es doch mal mit Fachwerk!


    Lass den Bau so wie er ist, nur mit aufgesetzten Fachwerk die die vor-Vpruenge tragen.
    Das Glass vieleicht mit Sprossen unterteilen, wie die grossen Fenster in Luebeck.
    Das Fachwerk kann in saemtlichen Stihlen sein. Barock oder Bauhaus oder oder....


    Die Komission will doch Brueche, die kann Sie haben!

    Da hier noch keine Fotos des umstrittenen Eckgebäudes an der Galeriestraße gezeigt wurden, möchte ich diesem Missstand an dieser Stelle abhelfen.


    Blick über das Quartier VI zum Quartier VII.


    Sieht doch wie verputztes Fachwerk aus! Oder bin ich blind? :S:D


    Moderationshinweis (Riegel): Unterscheidung in Zitate und deinen Text korrigiert! Du solltest schon richtig zitieren, denn deinen Kommentar zum ersten Zitat von SchortschiBähr hattest du ins Zitat eingebaut. So bekam der Leser den Eindruck, dass SchortschiBähr deinen Vorschlag mit Fachwerk geäussert hatte, und das war ganz sicher nicht seine Meinung!

    Einmal editiert, zuletzt von Bohnenstange (10. August 2016 um 00:55)

  • Nun möchte ich auch noch einige wenige Aufnahmen des "teilentrüsteten" Trierschen Hauses zeigen.


    Blick von der Schloßstraße über das Quartier VII/1 zum Trierschen Haus.


    Wir nähern uns durch die Sporergasse langsam an.


    Hier zeigt sich der Eckerker in seiner ganzen Pracht.


    Gibt es in Dresden eigentlich noch eine engere Altstadtgasse?


    Blick zurück zum Taschenberg.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das Geilste ist die Ampel in der engen Sporergasse. Deutscher Behörendwahnsinn. Wartets mal ab - die wird bleiben! :)

  • Die Ampel steht nur dort, da aktuell die Zuwegung der Tiefgarage des Schloßhotels aufgrund einer Teilsperrung der Galeriestraße nicht möglich ist. Sie wird also wieder verschwinden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wann werden denn die Malerarbeiten erledigt und die Fenster eingebaut? Und wann kommen endlich die Schornsteine zum Jüdenhof hin?

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • An der Ecke des Trierschen Hauses wird dann wohl doch nicht die Gedenktafel angebracht?! Dafür ist die Ecke ja spitz ausgeführt, statt abgeflacht, wie auf der Visu von Andreas Hummel. Dass die dafür nochmal abgeschlagen wird, mag ich nicht glauben. Dann wird man dafür wohl eine andere Stelle gefunden haben.

    Zum Stellwerk Eckbau wurde ja bereits so einiges gesagt. Ich denke, dass "Furunkel" nen super Name für ne Kneipe in dem Ding, zur Seite des Kulturpalastes ist. Das dürfte dann die Bewohner oder Hotelgäste auch nicht stören mit den schalldicht versiegelten Fenstern. Und was richtig "schangeliges" hätte diese Ecke/Galeriestraße voll verdient.

    Und ein großes Problem hab ich mit dem Bau dann doch noch: er sieht die ganze Zeit so aus, als ob er auf den Platz fällt oder sich drauf erbricht. Je weiter es nach oben geht, beugt es sich nach vorn und droht jeden Moment über zu kippen. Dass sich sowas überhaupt Architektur schimpfen darf ist schon bemerkenswert. Anonsten plädier ich für Farbe - malt das Ding bunt - eventuell wirds ja dann wenigstens annehmbar. Durch sowas wie Urheberrecht lässt sich ja leider nichts mehr kurzfristig an dem Ding lösen - und weil man bautechnisch von Herrn Kimmerle eigentlich richtig gute Arbeit erwarten kann, wird das Teil sich nicht so schnell selbst kaputt machen - wie etwa der Kristallpalast (undichte Scheiben überall), das Gymnasium Bürgerwiese (geplatzte Wasserrohre) oder das Elbcenter (bröckelnde Fassade) - [und ganz viel andere schlampige Arbeit der "modernen" Architektur: Staunässe bei Flachdächern, schmantige Fassaden bei Styropordämmung, Hitzestau bei Glasbuden oder Luftkissendächern, Schimmel in hermetisch abgeriegelten Wohnungen]

    Allerdings muss man eins konstatieren: Wenn es darum gänge, dass man mit Architektur Aufmerksamkeit generiert, hat der Stellwerk-Bau volle Punktzahl - es gab lange nichts, was so viel Diskussionen und Meinungen hervorgebracht hat. Auch wenn die Tendenz zu "schauderhaft" sehr deutlich abzulesen ist.

  • Der Architekt denkt sich wohl: "Lieber mit schlechter Kritik im Gespräch sein, anstatt garnicht im Gespräch zu sein."

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich war ja zunächst auch geschockt über das Eckgebäude, musste aber über Eure Bemerkungen schmunzeln und finde mittlerweile auch, dass es bis auf den auf den Dachsims aufgesetzten Kasten durchaus als Fachwerkhaus durchgehen könnte, das durch übergroße sprossenlose Fenster verschandelt wurde. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein Großteil der Architektenschaft mit dieser Interpretation überhaupt nicht leben kann ;)

    Die Idee mit den Ornamenten hat auch was. Ist Herr Kimmerle nicht Eigentümer und somit in der Lage, diese Ornamentik anzubringen? Wenn man es farblich nicht zu stark abhebt, dürfte es auch nicht gegen die Farbvorgaben verstoßen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, hat es ihm sowieso nie gepasst, dass er hier so "modern" bauen musste.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der Erker am Trierschen Haus ist ja genial! Schade allerdings, dass es dort schon wieder eine graue Fassade gibt. Reicht doch nun auch mal! Mehr Farbenfreude würde diversen Häusern besser stehen, barocker wirken. Die Freude über die Rekos überwiegt natürlich.


    Hier gibts auch noch einige hübsche Aufnahmen mit Blicken hinüber zum Jüdenhof:

    http://www.skyscrapercity.com/showthread.php…4#post134648194

    Spoiler anzeigen
  • Kurze Frage an die Experten... :)
    In den Visualisierungen auf der Kimmerle-Homepage waren auf der Balkonbrüstung des Dinglinger-Hauses noch zwei Vasen links uns rechts abgebildet. Leider sind sie bis heute nicht aufgestellt.
    Es wäre sehr schade, wenn sie nicht kommen würden, denn sie würden die Dachzone sehr aufwerten.

    Weiß jemand, ob sie noch ergänzt werden? Die Schornsteine sind ja auch noch nicht drauf...
    Vielen Dank vorab. :)

  • Wenn ich es richtig gesehen habe, wurde besagte "Balkonbrüstung" vollständig verblecht. Insofern gehe ich aufgrund des Fehlens von Konsolen oder vorbereiteter Befestigungspunkte davon aus, dass die Vasen auch nicht mehr kommen werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nachdem ein Großteil der Fassaden des Quartiers VII/2 abgerüstet worden ist, wurde nun auch die komplette Front zur neuen Rosmaringasse von Gerüsten befreit. Als vor einigen Wochen die Ecke des Stellwerk-Baus fertig gestellt war, stieß sie ja bei fast allen auf Ablehnung, bisweilen auf Empörung und Entrüstung.


    Naja, als man vor einigen Jahren im Wettbewerbsverfahren diesen Entwurf von Stellwerk zum Sieger kürte, wurde dies bekanntlich mit der ausgleichenden Wirkung begründet. Denn diese schmale Fassade sollte angeblich vermitteln zwischen dem große Ausmaße annehmenden Kulturpalast und den rekonstruierten Fassaden am Jüdenhof.
    Nur ist dieser Eckbau eine "Lösung", die selbst zum Problem geworden ist.
    Statt zu vermitteln, schiebt sich der Baukörper penetrant an das Ensemble; mit der Fassade des dagegen fast zurückhaltend wirkenden Kulturpalastes hat diese Ecke nichts gemeinsam (fast genauso wenig wie mit den rekonstruierten Fassaden).

    Nun muss ich aber sagen, dass sich mit der Freilegung der gesamten Straßenfront des Q VII/2 an der Rosmaringasse definitiv einige Qualitäten des Entwurfes offenbaren.
    Abstriche würde ich bei dem Putz machen, der durch seine unregelmäßige Auftragung irgendwie seltsam wirkt an dem natürlich absolut schmucklosen, glatten Bau.

    Abgesehen davon lässt sich zur Ausführungsqualität aber sagen, dass dem Quartier eine sehr hochwertige Ausführung zuteil wurde. Zudem ist der Entwurf angenehmer proportioniert als der damals ebenfalls am Wettbewerb teilgenommene Entwurf von Schubert/Horst. Die Ecke meine ich damit jedoch nicht.
    Die Ecke springt als eigenständige Fassade ins Auge (da abgeschrägt zum Jüdenhof). Zudem nehmen Fensterformate hier scheinbar wahllos Größen und Positionen an.


    Die gestalterische Qualität des restlichen Baues jedoch liegt, während diese der Ecke überhaupt nicht steht, an den angedeuteten Gesimsen, sodass jedes nächsthöhere Geschoss um einige Zentimeter in die Straße kragt.

    Blick Richtung Westen in die Rosmaringasse


    Bilder sind von mir von heute.

    Schlussendlich bleibt jedoch für die allermeisten das Resümee eindeutig: Die Rekonstruktionen gefallen besser!
    Dass die moderne Architektur in Dresden (und weit darüber hinaus...) zumeist nicht über rasterartige, bisweilen nichts sagende* "Gestaltung" hinwegkommt, sei auch an dieser Stelle erwähnt. Überraschenderweise trifft dies nämlich auch auf diesen Entwurf zu...

    *Als ich in der Rosmaringasse Fotos schoss, erntete ich verdutzte Blicke, was es denn hier zu fotografieren gäbe. Wahrhaftig - es gibt hier eigentlich nix zum Fotografieren, denn es ist belanglos, nichtssagend.

    2 Mal editiert, zuletzt von Millennio (26. August 2016 um 22:19)